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DerSSHWeLrzHler I so Pfg., örtliche Anzeigen so Pfg. Am Trv- 14) 220 Pfg., die Sgespaltene Zeile. BmWiedv» Mr. L»> Sonntag, de» 14. Novemder 1920 -l '5 >k. 119 468 84 615 16602 159136 380 738 57 930 149837 172 033 14 581 96 020 240 977 188 406 10319 6013 vom MN 4".. Deutfchnationale Bo» Deutsche Volkspartei Demottoten Sozialdemokraten 307 372 84615 21821 491916 893855 352556 6Mage6c<^tt>-> Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dichteste Verbreitungin allenVolksschichten Wöchentliche Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt. — Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22. Kommunyten Lausitzer Volkspartei Deutsch-Sozialisten den fotzend. T» stelle monattt. 7 75. Iahrgtmg« Poftscheck-Nouto: Amt Leipzig Str. LI 543. _ veedaudegirokafl« vtschoföweeda Ko»to Str. - 140 Milliarden — 2V2 Milliarden. Bon v. Reinhard Mumm, Mitgl. d. Reichstags. Im Nvouucher 191h.. ym Kpiegofchluß, betrug die Reichsfthuld 140 MWarden Mark. Jetzt beträgt sie 292 Milliarden Mark. Und wir haben einen Äahreshaushalt, der 70 Milliarden Fehlbetrag aufwesst. Im nächsten Jahre wird e» noch schlimmer- Das sind die furchtbaren Zahlen, die Dr. Helfferich kürz lich im Reichstag wirkungsvoll in den Vordergrund stellte. Haben wir Staatskenttott zu befürchten, sind wir bereits im Staatsbankrottr Dr. Helfferich antwortet mit Recht: unsere Lage ist schlimmer als bei einem Staatsbankrott. Bankrott, d«r einen Strich unter die bisherigen Schulden macht, ist eine Rechtswohltat ge genüber dem-Zustande, irr. dein wir sind. Und wenn wir die Staatsschulden anulliere« würden, so sparten wir 12 Milliarden jährlich. Was hülfe es uns, da uns 100 Milliar den jährlich fehlen? , Unsere Mark ist noch 8 Centimes wert: das Sparkapi tal der Kleinrentner, der Altpenfionäre, ist zerronnen. Diese Leute verkaufen, was sie Haden, und sind schließlich dem Hungern ausgesetzt — eine Schicht, die die Brücke« zwischen den sozialen Gegensätzen-HUtzet» dtz die Brücke des Aufstiegs bildete, -ie.Msexe Kuldir trug diese Mittelschicht ist der Zertrümmerung, äus gesetzt. Dir sind ftr der letzte» Stunde. Unsere Wirtschaft wivd übersremdet: viele find gezwun gen, zur Bezahlung de» Reichsnotopfers Teile ihres-Besitzes Lr veräußern- ,L)i«- Hinübergleitan ans Ausland führt zur rettungslosen Sklaverei gegenüber dem Auslaode. Ker »nationale Bolksp. 309412 971S7 23 303 584 220 1112118 341902 Der Reichswirtschastsrat über die Sozialisierung. Berlin, 12. November. Der Reichswirtschaftsrat trat am Freitag nachmittag in die Debatte über die ihm vom Un tersuchungsausschuß vorgelegten Gutachten ein. Infolge noch stärkerer Beteiligung seitens der Mitglieder des Reichs wirtschaftsrates und der Regierungsvertreter waren die Ver handlungen in den Plenarsitzungssaal des Herrenhauses ver legt worden. Die Aussprache hatte zwar einen sachlichen Charakter, gestaltete sich aber sehr umfangreich, und es ließ sich, nachdem die ersten Redner gesprochen hatten, noch nicht übersehen, ob^ schon am Freitag eine Beschlußfassung über llmbreit als Arbeitnehmer das Wort. Er erinnerte die Auch die Ausführungen des Herrn "Stinnes lassen die^ Mög lichkeit eines Weges zu gemeinsamer Arbeit erkennen. Die Schaffung der Wirtschaftseinheiten und die Schaffung der Kleinaktien scheinen den sozialen Forderungen entgegenzu kommen. Es liegen zwei Vorschläge vor, von denen der erste aber recht wenig gemeinwirtschaftliche Gedanken ver tritt. Der Kleinaktienbesitz ist z. B. nur geeignet, den Pri vatbesitz zu stärken, ohne die Gemeinwirtschaft zu fördern. Zudem wird der Einfluß dieser Kleinaktienbesitzer nur ver schwindend gering sein. Auch in den Interessengemein schaften und den Verbraucherverbänden sehen wir kejn Ge meininteresse, sondern eine Begünstigung der Montanindu strie. Die Planwirtschaftsorganisation ist dagegen mehr ge eignet, unser Interesse zu erwecken. Der Gedanke der Ge - meinwirtfchaft ist aber in dem Gutachten des Aus schusses völlig verflüchtigt. Der Plan erscheint daher nicht geeignet, die Arbeiter für das Aufgeben der Soziali sierung zu entschädigen. Nicht nur die sozialistischen, sondern auch die christlichen Bergarbeiter stehen auf dem Äoden der Beseitigung des Privatbesitzes. Die Durchführung des Ab- kommens von Spa hängt von der Arbeiterschaft ab. Die ihr gemachten Versprechungen hängen aber in der Luft. In dem Gutachten ist nicht eine Spur von Mitbesitz und Mitver- waltung der Arbeiter am Bergbau enthalten. Wird der Mehrheitsvorschlag Tatsache, so wird das, was wir bisher noch an Einheitlichem im Bergbau hatten, völlig verwaschen, Die Zentralisierung darf nicht in eine Atomisierung aufgelöst werden zum Vorteil einzelner Industrien. Hierauf führte Arbeitnehmer Löffler aus: Die Verfasser de» Entwurfes sind Meister der Statistik. Sie verbergen damit ihre wahren Gedanken. Der Gedanke der Schaffung von Kleinaktien kommt reichlich spät. Heute ist dieser Schritt «nzeck- gemäß. Die Schätze des Landes gehören der Allgemeinheit, Ein besonderes Vorrecht für einige «Volksgenossen gibt es nicht. Nach dem Entwurf beabsichtigt man ein Berufssyn dikat. Man will einen riesigen Konzern auf großkapitalisti scher Grundlage aufbauen. Auf diesem Wege ist keine Ver ständigung möglich. Hierauf bemerkte Redakteur Georg Bernhard,^datz der Anhalt beider Gutachten mit dem Seist der Sozialisierung wenig in Einklang zu bringen sei, .Was die Herren Dr. Silverberg und Direktor Bögler über die technischen Einrichtungen gesagt haben, sei treffend, was sie aber ver sprächen, komme nicht der GsmeiniotetschaMzugute, sondern begünstige nur die Mjtglb' ' " guten Willen ab. Das < Neue Streikgelüfte In Berlin. Berlin, 12. November. Wie der „Vorwärts" mitteilt, . . „ . will die kommunistische Betriebsrätezentrale zum 14. d. M. militärischen Dienstjahres fortgefallen die Betriebsräte Groß-Berlins einberufen, um einen Gene- eines Arbeitsdienstjahres als ralstteikbeschluß durchzudrücken. Der Vorwärts fordert die geredet. Leider aber scheint sich diese j Betriebsräte auf, dieser Versammlung fern zu bleiben. Einer im Parlament er- dort etwa auszugebenden Generalstreikparole werde sich die - Arbeiterschaft mit allen Mitteln widersetzen, erforderlichen falls auch mit Gewalt. Berlin, 12. November. Wie die „B. Z. am Mittag meldet, sind heute etwa 20 000 Großberliner Portiers in de» Ausstand getreten. Sie verlangen eine Erhöhung der bis herigen Höchstlöhne um 100 Proz. AiscHosswerdE Hauptblatt und gelesensteZettungtmAmtsgerlchts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dieft» BIM «tchäst die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, tz« SchNkpspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, sowie des Amtsgericht» und de» Stadtrats -u Bischosswerda. am Deutschnationale Dolksp. Deutsche Bolkspartei Zentrum Demokraten ,, Sozialdemokraten Unabhängige Kommunisten Lausitzer Bolkspartei Ja ganz Sachsen zusammen: am iS. 1. ISIS am 2.2. ISIS amv 6.1920 412 810 . 448272 19 562 218 385 581 778 609484 105222 6013 3266 — Gemeinde» vln,ei»«»p»«t»: Die «gespaltene Gamd-eile (Ilm. Moss« 141 . » St». 64. oder deren Raum SO Pfg., vrtUchr Anzeigen «0 Pfg. Am TtH' »Mi-Mb. S2S, durch Am Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher teil lZlm. Molle 14) 220 Pfg., die «gespaltene Feile. Ba Wieder- . ohne Zustellungsgebühr. Störung de« Betriebe« der Aettung oder der Beförderung«-,«»-- Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. - Amtliche LlNjeiarn bäte*, smvir Zeitungsausträger und di« tungen — hat der Bezieher keine« Anspruch auf Lieferung oder die »gespaltene Zeile 120 Pfg. — Für bestimmte Tao« vdcr Platz« , nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. wird kein Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischosmperda. Nur Ordnung, Arbeit, Sparsamkeit kön-1und damit also 2^H Millionen Mark für Hilfeleistungen durch nen heilen — nimmermehr aber die Rezepte der Moskauer nicht beamtete Kräfte für das Reichsernährungsministerium Apotheke, auch nicht Mechanisierung und Bürokratisierung bewilligt. Am Sonnabend soll -er Etat des Reichsmift- unseres Wirtschaftslebens. Nur von innen heraus, durch schaftsministeriums besprochen werden. sittlich-ideelle Momente kann der Umschwung kommen. Dom Arbeitsdienstjahr . Seitdem mit der Auflösung unseres Dolksheeres die er ziehliche WirkmWM» militäris^ ! ist, haben wir da- . Iku Kat das meist 8 bis Frage, trotzdem sie erst kürzlich wieder 1 ' » irra.K. - örtert worden ist, nur sehr langsam entwickeln und der Ver ¬ wirklichung entgegenreifen zu sollen. An amtlicher Stelle nimmt man heute diesem Problem gegenüber ungefähr fol gende Stellung ein: In Europa hat allein erst Bulgarien ein Arbeits- pflichtgesetz eingeführt und vor einiger Zeit ist in Ame rika Peru gefolgt. Die Nachricht, es werde ein deutscher Ge setzentwurf ausgearbeitet, ist leider nicht zutreffend. Der aus- cklaggebende Grund, weshalb man mit praktischen Vor schlägen noch nicht hervorgetreten ist, bleibt der, daß es in Deutschland nicht an Arbeitskräften, sondern cm Arbeit fehlt. So lange die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland auf zwei - . bis drei Millionen geschätzt wir-, fehlt es für ein Pflicht- Volkskammer am arbeitsjahr an der nötigen Voraussetzung. Erschwerend tritt ferner der Mangel an Arbeitsdisziplin, der Mangel an Bewußtsein für selbstverständliche Pflichterfüllung im Sinne der Allgemeinheit hinzu. Die wirtschaftliche Seite eines solchen Gesetzes er scheint in einem Land mit so komplizierter, in der Hauptsache auf industrieller Grundlage aufgebauter Wirtschaft wie Deutschland schwierig. Zur Hebung unserer Wirtschastsnot, -... die uns zu einer Vereinfachung und Verbilligung unserer ge- hie wichtige Frage erfolgen kann, da sich eine recht bettächt samten Produktton nötigt, werden umfangreiche, langjäh- iiche Anzahl von Rednern zum Wort gemeldet hat. Zunächst rige Arbeiten erforderlich fein, die dazu dienen sollen, sowohl nahm die Umstellung der Gesamtwirtschaft wie die Hebung der j llmbreit als Arbeitnehmer das Wort. Er erinnerte die Kohlennot zu erreichen. Es werden dies Arbeiten sein, die ^gierung an die Versprechungen zur Sozialisierungsfrage, ohne erheblichen Verbrauch von Kohlen ausgeführt werden. - -- —' können, wie Kanal- und Wegebauten, Eisen - bahnbauten, for st wirtschaftliche Arbeiten. Auch für den intensiven Ausbau der Landwirtschaft würde im Rahmen eines solchen Gesetzes gesorgt werden kön nen. Die Verwendung eines Arbeitsheeres in industriellen Bettieben oder auch nur im Bergbau, wo von den einzelnen besondere Ausbildung und lange Übung verlangt wird, wird man erst in zweiter Linie berücksichtigen können. Die Kosten der Reichsverwattung. Berlin, 12. November. Im Hauptausschuß des Reichs tags wurde die Beratung über den Etat des Reichsernäh rungsministeriums fortgesetzt. Es liegt ein Antrag vor von Dr. Böhme und Gen., am Schlüsse des Kapitels, das die Be soldungen der beamteten Kräfte behandelt, einzufügen: „Die als künftig wegfallend bezeichneten Stellen sind nach Frei werden nicht wieder zu besetzen, wenn das Be dürfnis, das zu ihrer Errichtung geführt hat, nicht mehr be steht." Ein Vertreter des Reichsfinanzmini st eri- ums äußerte sich zu diesem Antrag, sowie zu dem Titel des Etats des Reichsernährungsministeriums, der die Hilfelei stung durch nicht beamtete Kräfte vorsieht. Die Aufwendun gen des Reiches im Etatsjahre 1920 für Beamte und Ar beiter ohne Heer und Marine belaufen sich: für planmäßige Beamte auf 9,5 Milliarden, für Hilfsleistungen durch Beamte auf 759,8 Millionen, für Hilfsleistungen durch nichtbeamtete Kräfte einschließlich Arbeiter auf 4,8 Milliarden. Das Reich gibt also für feine Beamten und Arbeiter ohne Heer und Marine insgesamt 15,1 Milliarden Mark aus. Diese Kosten erhöhen sich noch durch die fetzt in der Beratung befindliche Novelle zur Besoldungsordnung, wei ter durch die Neuregelung des Ortsklassenverzeichnisses und durch das in Beratung befindliche Pensionsergänzungsgesetz. Im ganzen wird man also die Ausgaben für Beamte und Angestellte des Reiches auf 18 Milliarden Mark Mr 1920 schätzen können. Dazu kommen noch die sächlichen Derwaltungskosten, die auch noch auf mehrere Milliarden Mark zu oennsschlagen sind, so -atz das Aufkommen des Reichs an fortlaufenden'Steuern und Zöl- len zum größten Teil durch die Kosten -es Berwaltungs- apparates des Reichs verbraucht wird. Infolgedessen wir- an. einen erheblichen Adbau des ganzen Äer- wastungsapparate» des Reiche» sobald als möglich heranae- tteten werden, — Die Position chird^tzarcku^'tinsststoMssen K Warm ist diesmal das WahlerOednis zu erwarten- Die Bestimmungen des neuen sächsischen Lan-tagswatzl- gesetzes über die NÄeilung der Abgeordneten-Sjtze müssen zur Folge haben, daß eine Klarheit darüber, wieviel Abge- oxdnte von -en einzelnen Parteien gewähü sind, voraussicht lich erst noch Ablauf einer Woche nach erfolgter Wahl zu be kommen fein wir-. Zur Verteilung der Abgeordneten-Sitze ist notwendig, -aß erst dos endgültige Wahlresuttat aus ällxn drei sächsischen Wahlkreisen vorlieat und zwar so einwand-, frei, daß eine Korrektur nüht mehr den Erfahrungen bei den letzten Wahlen I, 10 .Tage gedauert. Erst dann, wenn die amtlichen Ergeb- > nisse -usammengestelü sind, kann die Wahlziffer herausqe- rechnet werden und auf Grund der so gewonnenen Wahl- Kahl kann dann erst die Zuteilung der Sitze auf die eiiyelnen Parteien erfolgen. Es wird sich also in den ersten Tagen nach der Wahl immer nur um Mutmaßungsergebuisse han deln können, bis das abschließende amtliche Wahlrefust-t vorsiegt. ,, Um unseren Lesern einen Vergleich mit den Stimmzah- len der oorhergegangenen Wahlen in Sachsen zu ermög lichen, geben wir im Nachstehenden die Wahlresultate der drei letzten Wahlen wieder, der Wahl zur Nationalversamm lung am 19. Januar 1919, der Wahl zur Volk« ' 2. Februar 1919 und der Wahl zum Reichstag am 6. Juni 1920: Im Wahlkreis Oftsachsen: IS 1. I919amL2. 1919 am 6 6. 1920 120 283 97 167 16477 167 898 465 069 46 976