Volltext Seite (XML)
Vksper in dkl Sophienkirilie. Dresden, Sonnabend, den 7. April 1900, nachm. 2 Uhr. 1. Kassians-Sonate (6-moIH I. Satz) von R. Bartmuß. 2. Zwei Lsiorgesänge: a) Motette von Michael Haydn (1737—1806). loriokrao knotao 8nnt, du in 6ruoiüxi886nt ckognm cknäaoi. M oiroa doram nonam sxolamavit -1s8U8 vooo mgAna: Osus mou8, ntguill mo dersliciumti. Kxolaman8 168U8 VOLK mvAlln ait: kstor, in MNNU8 tu«8 oommsnclo 8piritum innuin. Lt inolinato oapits emi8it 8piritnm. (Es ward Finsterniß, als die Inden Jesum kreuzigten. Und um die neunte Stunde rief Jesus laut: Warum hast du mich verlassen? Und wieder sprach er mit starker Stimme: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Dann neigte er sein Haupt und gab seinen Geist auf.) b) Geistliches Lied von Otto Thomas. Am Kreuz erblaßt, der Marterlast, der Todesqualen müde, findet mein Erlöser erst in dem Grabe Friede. Ein heil'ger Schmerz dnrchdringt mein Herz, und Herr, was kann ich sagen? Nur an meine Brust kann ich tref gerühret schlagen. Das finstre Thal will ich einmal durchwandeln ohne Grauen; denn durch dich, Erlöser, ist's nur ein Pfad zum Schauen. 3. Geistliches Lied für Sopran von I. W. Frank, gesungen von Frau Therese Braß. Ich sehe dich, mein Jesus, bluten, zerissen ist dein Angesicht, das eine Krön' aus Dornenruthen zu bitterm Wehe dir umflicht. An's Kreuz, das du mit Schmerz getragen, wirst du mit Spott und Hohn geschlagen, und aus den heil'geu Wunden dein, fließt uns dein Blut so hehr und rein. Eh' dir die müden Augen brechen, Herr, neige mir dein Antlitz zu; mich von der Strafe frei zu sprechen) ach. einen Blick, Herr, sende du. Ach, wie du betest zu Gotte: „Vergieb der Feinde rauhem Spotte", so laß in deinem Blick auch mich Vergebung finden ewiglich. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 78, 2. Ewig soll er mir vor Augen stehen, wie er als ein stilles Lamm dort so blutig und so bleich zu sehen, hängend an des Kreuzes Stamm; wie er dürstend rang um meine Seele, das sie ihm zu seinem Lohn nicht fehle, und dann auch an mich gedacht, als er rief: Es ist vollbracht. Vorlesung. 5. Arie für Sopran mit obl. Oboe (gespielt von dem König!. Kammermusikus Herrn Ritter Schmidt) von Reinhard Keiser (1673—1739), gesungen von Frau Therese Braß. O Golgatha, Platz herber Schmerzen, hier ist es, wo dein Heiland starb. Nimm, Seele, nimm es recht zu Herzen, weil er dadurch dein Heil erwarb. 6. Zwei Hliorgesänge von Joh. Eccard (1553 — 1611). a) (Fünsst.) O Lamm Gottes, unschuldig am Stamm des Kreuzes geschlachtet, all'zcit fanden geduldig, wiewohl du wärest verachtet, all' Sünd' hast du getragen, sonst müßten wir verzagen. Erbarme dich unser, o Jesu! 5) (Sechsst.) Im Garten leidet Christus Nvth, zum Vater fleht, ringt mit dem Tod, sein blutig Schweiß auf Erden fällt, den Feinden er sich willig stellt. Siehe, das ist Gottes Lamm, aller Welt Sünd' macht ihm bang; Sünd' und Straf' zugleich es trägt, selig, wer's herzlich glaubt. In Schmerzen er sein Blut vergießt, für unsre Sünd' am Kreuz es fließt, ruft in der finstern Angst zu Gott, erlöset uns durch seinen Tod. Siehe, das ist Gottes Lamm rc. Jur Nachricht: Am Charfrciiagc abends 6 Uhr soll in der Jntcrims- Krenzkirchc Mir Aufführung kommen: Historia des Leidens und Sterbens uiisers Herr» und Heilandes Jesu sihristi. Chöre und Recitalivc ans den „vier Passionen"von Heinrich Schütz, zusammengcstcllt und für den öffent lichen Bortrag in geistlichen Concerten eingerichtet von Carl Riedel. Solistisch werden Mitwirken dieKgl. Hofvpcrnsänger Herr C. F v r ch h n m in c r und L. Rains und der Concertsängcr Herr G. Thon!ns. Die Eintrittskarten sind von Montag, den 9. April, ab in der Expedition des Vorstands der Krenzkirche (An der Krcuzkirchc 5, Erdgeschoß, rechts) in der üblichen Geschäftszeit zu entnehmen. Druck von Lievicl, L Reichardt in Dresden.