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Dresdner Journal : 11.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186312113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-12
- Tag 1863-12-11
-
Monat
1863-12
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 11.12.1863
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:a-M r 0 Nar. >n früh kNqr. ick: !, 7. ». j^7 uur d. II. ,Xd.1O. >7,^7, )4ll. i». K7. 7,^'l W 286 Adonnrmrvt,pretft: Illirlick: V T'KIc. — Kxr. io «ock—o. t Im LoilooL« ZLsiikrl.: I „ 15 „ „ „ ltritt ko»t- uuä A u»tlick io vr—<t,o: 15 Kxr. ( ötewpsiro- L>««Io« Kummvro: 1 Kzr- ) »okl»^ kio»a. »useratenpreise: kür äeo Raum eiorr ^«»i »It»oeo Leil»! 1 Rxr. Ilotcr ,,Liu^«»»uat" äis 2«il«: 2 Kx.'. Lrschtiiitu: Itxliek, mit Xoioikm« Sonn- ooä Reicrt»^«, ^deock» kür ä«o k<-I^soä«o I'ax. Freitag den 11'.; Decemberi . -- Dres-nrrIourlml. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 1863 Lnseratenannahme auswärts: I^ipii^: I'o. tiaaxnararrüK, l)omml«8ioo>ir <Ie« Orssüoer .Ivuruul«; »beug»«.: N kxci^x«, k. Il.i.o»:»<; Uawdur^ - itlUM»: Ilttxcxirnix L Vooceo; Lsriio: <j«oriux'8>-ke 8»ok- konül., Iturvau; Lremsa: bl. 8<ui.orr«; 3rs»lsu: I.oli>, 8rn«>x«j kraoickurl a. H.: »«>»>-- Ruckk. j Xöio: ^ooi i» kitvkic»:»; kari»: v. x» nc» (28, in>e <I« Koos eilkso^; kr»x: I u. konci^n'» liuekk.; Vioo: Loiuptoir 4. k. IVieni-r /«-ituujs, 8t«t'aii»»pl. 867. Herausgeber: Rönixl. Rrpeüitio» <ie» llrsiüner ckournat», vrssäeo, ötarikustr»!,,» Km 7. Nord- Ir: 3000 tden. Fe uill eton. Weihuachtsbücher. (Fortsetzung aus Nr. 283.) Julius Epriuger's Verlag in Berlin versandte: „Waldläufer, Freibeuter und Goldgräber. Ein Hcmälde auS dem Völkrrleben in Mexico. Frei nach Hustav Aimard für di« reifere Jugend bearbeitet von ßduard Wagner. Mit 6 Zeichnungen von G. Bartsch." !ie jugendlichen Leser in fremde Welttheile zu führen, iß rin beliebter und o,t betretener Weg unsrer Jugend- i-riststeller; leider geschieht die- aber oft aus Kosten nurr gesunden Geistesnahrung, indem durch manche der- migr Schilderung die Phantasie nicht selten überreizt »ird. Man kann es daher nur billigen, daß die vor- Iikzende deutsche Bearbeitung die eigentliche Erzählung «kürzt, dagegen das Ganze durch instructive Elemente drmchert hat. Wie das Vorwort bemerkt, kennt der Lcrfasser besser als irgend rin Schriftsteller die Länder, die er beschreibt, und die Sitten, die er schildert, und desgleichen sollen die geschichtlichen Ereignisse auf prr- iöalichrn Anschauungen beruhen- Die Schauplätze, auf Irelch« der junge Leser geführt wird, sind die Landschaften Ion Mittel- und Nordwest-Amerika, die Steppen und iLüsten Haciendas und Estancias, Kalifornien und lüierico. Die Darstellung ist bei aller Lebendigkeit etn- I'rch und zweckentsprechend. Und namentlich muh rS er» I^uen, daß die Kriegs- und Gräuelscenen, wie daS Bor- Mott bemerkt, nicht ctwa gewählt wurden, um eine Art I:cn patriotischem Klopffechtergeist in der Jugend zu Irecken oder um die brutale Kampflust zu verherrlichen. I- „Jvanhoe. Nach dem Romane d«S Walter Scott die reifere Jugend bearbeitet von Adam Stein. iNt fünf Zeichnungen von G. Bartsch." Nachdem Amtlicher Tcheil. Dresden, 9. December. Se. Majestät der König haben geruht, den Oberstleutnant Andrich vom Fuß- Artillerie-RegimentrzumUnter-Commandanten der Festung Kcnigstrin, den Hauptmann von Watzdorf von dem selben Regimente zum Major, den Brigade-Adjutanten desselben Regiments, Oberleutnant Rothmaler, zum N gimentS - Adjutanten, den Oberleutnant Westmann ebendesselben Regiment» zum Brigade Adjutanten in dem selben, sowie die Porteprejunkrr von Treitschke deS Z., von Schönberg de» 2. Jäger-Bataillons, Rose des 7., Graf von Kermeke deS 15. Infanterie-, Graf ron Holtzendorff des 1. Jäger-, Freiherr von Hau sen des 9., von Metzsch l. des 2., von Metzradt deS 12-, von Arsch au des 6. und von Metzsch II. des 16. Infanterie-Bataillons zu Leutnant» der Infan terie, auch den Feuerwerker Götze und den Corpora! stöhler vom Fuß-Artillrrir-Regimente zu Leutnant- in trr CommissariatS - Train - Brigade allergnädigst zu rr- mnen. Dresden, 9. December. Se. Majestät der König haben den nachgrnannten Offizieren gestattet, die ihnen verliehenen k. k. österreichischen Orden anzunehmen und zu tragen, und zwar: dem Kommandanten der 2. In fanterie-Division, Generalleutnant von Hake —Orden der eisernen Krone 1. Klasse —, dem Abtheilungschef im Kriegsministerium, Obersten Köhler — Ritterkreuz des Leopoldordens —, d>m Hauptmann Funcke im Ameralstabe und dem Rittmeister von Fabrice im 3. Zieitrr-Regimente — Orden der eisernen Krone 3. Klasse , sowie dem Oberleutnant Freiherrn von Welck im Garde-Reiter-Regimente — Ritterkreuz deS Franz-Joseph- Lrbens. Dresden, 10. December. Seine Majestät der König haben dem zeitherigen Ceremonienmeister, Kammerhcrrn I FannS Gustav von Gersdorff die erledigte Function des Obrr-CeremonienmeisterS zu übertragen geruhet. Dresden, 10. December. Sein« Majestät der König Idaben dem Officen-Jnspector Ernst Albert Müller daS Is'hrenkreuz d«S Verdienstordens allergnädigst zu verleihen Ixruhet. Nichtamtlicher Theit Uebersicht. /«(«graphische Nachrichten.f, jettungsschan (Mömorial diplomatique. deutsche Allgemeine Zeitung.) lagesgeschichte. Dresden: Ein russischer General be erdigt. — Wien: Finanzangrlegenheiten. Kronprinz Rudslph. Eisenbahnprojecte. Marschbereitschaft für die Erecutionstruppen. Versammlungen zu Gunsten Schleswig-Holsteins. Abreise des dänischen Abge sandten bestätigt. Vom Reichsrathe. — Brünn: Unterbleiben der Adresse. — Berlin: Verhandlungen des Abgeordnetenhauses. Antwort auf die Kongreß einladung. — München: Großfürst Konstantin. — Nürnberg: Von der Commission des Abgcordnetentagcs. Oldenburg: Vorläufige Sitzung der Landtagsabge- I ordneten. — Weimar: Zu Gunsten Schleswig-Hol steins. — Frankfurt: Beschlüsse des gesetzgebenden Körper» in der schleswig - holsteinschen Sache. — Paris Weitere Antworten auf die Kongreßcinladung veröffentlicht. — Aus dem Haag: Kammerverhand- I lunger«. — Turin: Finanzlage. Aus den Kammern. I Nachrichten aus Neapel.— St. Petersburg: Wort- I laut der Antwort. lEchlkSwig Holstein. (Nachrichten aus Kopenhagen und den Herzogtümern.) iLresduer Nachrichten. lycoviuzialnachrichteu. (Leipzig. Eibenstock.) I ckingesaudtes. I Feuilleton. Znserate. Lageskalender Börsev- I Nachrichten bSrse.) SI Gerste 20-23. -ecembee st.,Dee.- a. ucten- » Sgr.; ; ««erste Crbsen Rüdöl sooo sttz chten. Kinigi. 88 «».; > .; do. v. v. 1852 Hs. schles. Lant- . «ist.- Leipzig- Ä.;Mag- 123^vs. I deuifche schweizer Weimarer 83^ Ä. , Augr- i Frauk- rs^ .; Wien ^uisd'or 1. iat.-Anl. sanlehen n d. «Lre- zd. d,7v; S>4 >X> G.; utz. Anl. .; listen, üt. Loose i. Schatz- Braun- Darm- G.; do. G.: do. o. Genfer vteining. hnoclit».: Anhalter 127 G.; w. Kosel- sreiburg- Mindner G.; do. »o. meck- n Frred- neichisch- schlesische 18« G.; >ger 124 osten. » Lhlr. >S Ngr. b Rbl.: i-Stücke: : S Lbtr. Ir.sNgr. . Sproc. 10; ital. er ; n-Aciien lomdard. Silber s. vik; > Russen ' 8dtz; :n 12 Fl. >. „City aS New- etroffen. in Rew- Aenker ann in Rendant Dberllnt. r. Emil i. Frau «den- — laundorf ller a. Richael a. Leiz- u. Frl. Lnberg lumley r Ludw. emmig . - Hr. Zeitz. - b. Tor- sch geb. Friedrich waaren- st. Zan- au Pros. 1r. Otto rau Fr. berg. - eibesitzer r. Albin Sieber - Frau »reiz. — ne Toch- , Bahn- — Frau - Hr. Leipzig. ll- u. 0. Dresden, 10. December. ES wurde an dieser Stelle schon auf mehrere Aeußer- ungen französischer Blätter über die schleswig- holsteinsche Angelegenheit hingewiesen, in welchen sich, im Gegensatz zu den englischem, Mäßigung und Be sonnenheit, ja selbst Wohlwollen für die deutschen Wünsch« ausgedrückt finden. Diesen Urtheilen reiht sich ein Ar tikel an, den die neueste Nummer deS „Msmorial diplomatique" bringt. Es wird darin zu Anfang auf die hohe Erregung der Gemüther hingewiesen, welche sich auf beiden Seiten zeige, und bemerkt, um so mehr sei es nöthig, „diese so verwickelte und delicate Frage" mit Ruhe und Weisheit zu brrathen. Die loyale und ver söhnliche Haltung Frankreichs, welche schon da» Blaubuch beweise, könne viel dazu beitragen, die Differenzen zu schlichten. Man habe diese Unparteilichkeit Frankreichs auch überall anerkannt. Ein schroffer Gegensatz bestehe zwischen der Haltung der englischen Blätter und der der französischen. Während die Mehrzahl der französischen Zeitungen den Geist der Mäßigung zeigt, habe die eng lische Presse gegen Deutschland alle Wrtth entfesselt; die „Times" fordere sogar Frankreich zum Kriege gegen Deutsch land auf. Aber solche Rathschläge würden keinen Ein fluß auf die Entscheidungen Frankreichs gewinnen. Es wäre nicht nur ein Jrrthuin, nein, rin Widersinn, wenn Frankreich im Momente, wo es den von allen deutschen Fürsten in seiner Größe und Zweckmäßigkeit gewürdigten Vorschlag zum Kongresse mache, dem Deutschen Bunde gegenüber den Weg der Drohungen und Feindseligkeiten betreten wolle. Die nun in Dänemark promulgirte Verfassung und die in Frankfurt von der Augustenburger Familie erhobenen Erbansprüche seien wohl nur Zwischen fälle, welche ihren Ernst hätten, aber der allgemeine Cha rakter der Sache bleibe, wie er seit 15 Jahren war: ein Kampf zwischen zwei widersprechenden Einflüssen und zwei gegnerischen Nationalitäten. ES gelte deshalb, fried lich zwischen den beiden Parteien Elemente ehrenhafter und praktischer Transaktionen zu finden. Dieses eben so schwere, als für Erhaltung des Gleichgewichts und Frieden» im Norden nöthige Werk: Wer könne eS an ders unternehmen, „als eine Autorität, die stark und legitim genug sei, um gleichen Respect aller Welt einzu flößen und sich über jeden Druck und jedes Mißtrauen zu erheben ?" Der Kongreß sei eine solche Autorität. Eine blose Konferenz der sieben am Londoner Vertrage von 1852 betheiligten Mächte würde dieselben Vortheile nicht bieten P»» y»«s«n fl.v«,» Ma»y«eil wäret» S^t«»kL»», nemark, Preußen u. Oesterreich zugleich Richter undPartei ; folglich würde die Lösung von den drei Mächten Eng land, Frankreich und Rußland abhängig sein. Das bis herige Verhalten Englands würde auch Deutschland eben nicht ermuthigen, dessen angebotenc Spccialvcrmittelung anzunehmen. Warum wolle man überdies einen Schieds spruch blos für die dänisch-deutsche Frage erlangen? Po len und die untern Donauländer seien derselben Be handlung ebenso bedürftig. Daß man allein die dänisch deutsche Frage debattire, dagegen würde man mit Recht in Deutschland sich stemmen, wie Rußland sich gegen die alleinige Behandlung der polnischen sträube. Die Loyali tät Frankreichs zeige sich unter diesen schweren Umstän den zu deutlich, als daß man sie noch hervorzuheben brauche. Wenn Frankreich die Gesinnungen gegen Deutsch land hegte, welche ihm nur das Uebelwollcn zuschreibe, würde eine Gelegenheit ohne Gleichen gewesen sein, ein ehrgeiziges Gouvernement zu versuchen. Die Feindselig keit, welche in Frankfurt zwischen der engliscken Diplo matie und dem Deutschen Bunde bestehe, würde vortreff lich dazu gedient jhaben, das skandinavische mit dem deutschen Element in Kampf zu bringen. Frankreich aber rufe statt dessen ganz Europa auf, diese Frage wie an dere schwebende zu regeln und ihnen eine gemeinschaft liche und wahrhaft europäische Lösung zu geben. Eine solche Haltung könne nicht ohne ihre Frucht bleiben. Eie werde das Mißtrauen und die Beunruhigungen zwischen Deutschland und Frankreich, welche nicht mehr in unser Keitalter gehörten, zerstreuen. Die bei der Zusammen kunft in Baden vom Kaiser gesprochenen Worte der Sym pathie und Versöhnlichkeit konnten nicht vergessen wcr- Cooper'S Werke in verschiedenen Bearbeitungen für die Jugend lebhaften Anklang gesunden, glaubte A. Stein, daß von allen Romanen W. Scott's gerade „Jvanhoe" geeignet sei, unter zweckmäßigen Kürzungen der Jugend übermittelt zu werden. Behufs der Belehrung und des bessern Verständnisses hat sich der Bearbeiter indcß einige Erweiterungen gestaltet. Indem wir die Erörterung der Frage, ob überhaupt anerkannte Dichtwerke in der Weise benutzt werden sollen, bei Seite lassen, sei nur con- statirt, daß die vorliegende Bearbeitung nicht ohne Ge schmack auSgesührt erscheint. — „Räthsclschatz. Für die Jugend zur Hebung im Denken und zur belehrenden Unterhaltung gesammelt von vr. Brüllow und W. Schäffer." Da das Räthselrathen Nutzen und Freude zugleich gewährt, so wird die vorliegende Sammlung für manchen Familienkreis sicher eine willkommene Gabe sein. DaS mit großem Fleiß« zusammengestrllte Buch enthält in der ersten Abtheilung Worträthsel (Räthsrl im rngern Sinne, Logogriphe, Anagramme, Palindrome, Homonyme) und in der zweiten Eylbenräthsrl oder Cha raden. Die Auflösungen sind in einem besonder» bei gegebenen Heftchen enthalten, damit sie nicht in die Hände der Kinder koumen sollen. In Loui» Ehlrrmann'S Verlag in Drr-drn er schien: „Franz Wiedemann'» illustrtrte Bibliothek für die Jugend." Drei Bändchen. Da» dritte ent hält unter dem Titel „Bunte Steinchen" 55 kleine moralische Erzählungen für Kinder von 6 bi» 10 Jah ren, während in den vorhergehenden Bändchen di« Er zählungen („Wer nur den lieben Gott läßt walten" und „Der Rechte, oder: Die beiden Erben") für Kinder von 10 bi- 14 Jahren bestimmt stad. Wir begegneten d«m Verfasser (Lehrer in Dresden) gelegentlich früherer Weihnacht-feste schon öfter, und «S wurde schon damals mit Bergnügra ausgesprochen, daß Fr. Wiedemann in den. Die Antwortsschreiben der deutschen Souveräne auf hie Congreßeinladung lieferten den besten Beweis da von^und die Thatsachen vergrößerten in ihrer Entwickelung täglich das Vertrauen und die Achtung, welche die Kraft der kaiserlichen Regierung ausmachten. Auch die „NorddeutscheAllgemeineZeitung" bekämpft officiös die Behauptung, daß in der Erecution gegr» Holstein irgend welche definitive Anerkennung des Königs von Dänemark als Herzogs von Holstein rc. liegq< In dieselbe Kategorie verweist sie die Ansicht, daß durch den Widerruf des dänischen Patents vom 30. März die Erecution jede Basis verloren habe. „Ohne uns eine genaue Erörterung der neben dem Patente vom 30. März vorhanden gewesenen Motive der Execution ein- zulaffen, wollen wir nur auf den Umstand aufmerksam machrn, daß die Erecution fchon im Jahre 1858 (12. August), also vor dem Patente vom 30. März, aus hin reichenden Gründen beschlossen war, und daß sich in der damaligen Rechtslage, abgesehen von dem Erscheinen und Verschwinden des Patents, nichts geändert hat. Die da mals vorhanden gewesene Grundlage der Erecution be steht also noch heute. Die Erecution selbst wurde 1858 und 1859 durch das Anerbieten dänischer Verhandlun gen sistirt, und daß sie unerachtet der Fruchtlosigkeit der Verhandlungen, welche den Aufschub hervorriefen, nicht früh« wieder ausgenommen wurde, hatte feinen tat sächlichen Grund hauptsächlich in dem Dazwischenlreten des italienischen Krieges und den innern Streitigkeiten, welche demnächst die deutschen Regierungen beschäftigten. Die ßrecutionsfrage schlief darüber gewissermaßen am Bunde ein und wurde erst durch den herausfordernden Act Dänemarks vom 30. März wieder geweckt. Ihre rechtliche Grundlage — soweit sie 1858 bestanden hat — besteht aber auch heute noch ganz unabhängig von dem Widerrufe des dänischen Patentes." TligeslieWchto. Dresden, 10. December. Die in Dresden lebenden Rusten haben heute einen der ihrigen zu Grabe getra gen — den kaiserlichen Generaladjutanten und General leutnant Galochoff. Schon als Oberpolizeimeisterder Residenz St. Petersburg hatte der Dahingeschiedenc vor längerer Zeit durch unermüdlichen Diensteifer seine Ge- »»8 -»^acbeus Kräftigung -*n lanM Heilquellen gesucht. Der Tod ereilte ihn plötzlich in der Nacht vom 4. auf den 5. December. Die allge meinste Theilnahme umgiebt die trauernde Familie, und auch die k. sächsische Regierung hat sich an den Becrdi- gungsfeierlichkeiten durch Erweisung militärischer Ehren bethciligt. --- Wir», 7z December. Das hiesige Cabinet be findet sich in der Übeln Lage, von allen Seiten großen Ansprüchen zu begegnen, große Phrasen anhörrn zu müssen, aber jeder realen Unterstützung zu entbehren. Hätte die bcnöthigte Anleihe zur rechten Zeit abge schloffen werden können, so konnte das zu günstigen Be dingungen geschehen. Die diesfälligen Berathungen der Abgeordneten verzögerten sich aber so lange, dis die po litischen und die Geldverhältnisse iir Europa sich nach theilig gestaltet haben. Noch dazu macht es einen Übeln Eindruck, daß die von der Regierung beantragten perio dischen Steuern nicht bewilligt worden sind und auch dieser Ausfall durch die Anleihe gedeckt werden soll. Nachdem zuletzt das Kriegs- und Marinebudgct in einer Weise beschnitten worden war, daß die Bedürfnisse für den Friedensstand kaum bestritten werden können, wird von dem Minister des Aeußern eine kühne Initiative, eine Frontstellung gegen alle fremden Großmächte gefor dert. An Allem, was zur Unterstützung einer kräftigen Politik erforderlich ist, ließ man es fehlen, nur an Wor ten, die dem Minister cntgcgengeschlcudcrt wurden, hatte das Haus der Abgeordneten einen Ueberstuß. Die Ko sten eines möglichen Krieges legt uns der Börsenschwin del schon im Voraus auf, obgleich die Verhältnisse unsrer Nationalbank seit 15 Jahren nicht jo günstig gewesen dem Anschauungskrcise der Kleinen ganz heimisch sei und zweckentsprechend zu erzählen wisse. Neben hübscher Er findungsgabe und guter Lebensbeobachtung weiß er sitt liche und religiösc Momente recht wohl zu accentuiren, ohne daß rin trockenes Moralistren entsteht. In der Erzählung „Wer nur den lieben Gott läßt walten" ist ein braver Knabe geschildert, der sich durch vieles Un gemach hindurch arbeitet und durch dessen Mitwirkung die rechtschaffene und ohne ihre Schuld verarmte Mutter wieder in glückliche Verhältnisse gelangt. Einzelne Situationen und Sccnen sind vom Verfasser mit großer Lebenswahrhcit und anziehender Frische beschrieben und werden daher eine» tiefen Eindruckes auf jugendliche Leser nicht verfehlen. Ebenso gefällig und lehrreich nach Stoffauswahl und VortragSton erscheinen dir kleinen Geschichtchen, welche für den jüngsten Leserkreis bestimmt sind. Wir können nur wiederholt sagen, daß diese Sächelchen den Kleinen ebenso großen Nutzen al» innige Freude bereitcn werden. AuS dem Verlage von Friedrich Schulze's Buch- und Kunsthandlung in Berlin ging hervor: „Bildcr- Thierbuch mit beweglichen Figuren. Zehn Blät ter in Farbendruck nach Zeichnungen von E. Härtel, mit Versen von vr. Karl Wallen." Wir schon der Titel sagt, besteht da» Eigenthümlich« dieses Bilder buch«» darin, daß die Figuren beweglich sind, und eS läßt sich nicht läugnen, daß infolge besten diese Bilder auf die Kinderwrlt einen besondern Reiz au»üb«n werdrn. Ueberdie» sind dir Bilder gut componirt und meisten recht sauber auSgesührt. Wa» dagegen die erläuternden Reime betrifft, so erheben sich dieselben nirgends über de» Niveau deS Mittelmäßigen. Aus besondern Wunsch de» Verleger- sei noch bemerkt» daß „da» Thirrbilderbuch" in Dresden bei Herrn Schönfeld (Werner) auf der Echloßstraßr zu finden ist. sind, als jetzt. Ende dieses Jahres bleiben noch 106 Mill. Fl., welche der Staat spätestens innerhalb drei Jahren abzutragen hat, damit die Verpflichtung der Bank eintritt, ihre Baarzahlung aufzunehmen. Da hiervon 58 Millionen durch Staatsgüter bedeckt sind, deren Ver äußerung fortsckreitet, so wird cs der Regierung um so leichter, diese Summe zu completiren. Während die wirk lichen Passiva der Bank, einschließlich der umlaufenden Noten von 399,532,410 Fl., 442,558,554 Fl. betragen, stehen denselben 552,786,600 Fl. Aktiva gegenüber. Dem Baarschah von 110,874,184 Al. sind die Außenstände in Silber doch füglich beizuzählen, wodurch das Verhält- niß des Silbers zu den Violen weit günstiger ist, als in den dreißiger und vierziger Jahren. Es ist mithin kein realer Grund vorhanden, die Noten einer so siluirten Bank auf 18 bis 20H> unter Pari herabzudrücken. Sie sind jetzt wieder im Steigen begriffen, allein diese bestän digen Schwankungen benachtheiligcn die Interessen des Staates wie aller Einzelnen, die großen Börsenspekulan ten allein ausgenommen. Dieses Manöver hatte den Zweck, der Regierung die Anleihe zu verlheuern, die sie abschließen will. Nachdem sich aber der Herr Finanz minister Vorschüsse verschafft und das Anleihegeschäft ver tagt hat, sind die Banknoten, wie unsre Staatspapiere wieder besser angesehen. Es ergiebt sich daraus zur Ge nüge, daß es nicht Mangel an Vertrauen zur Bank oder zum Staatscredit, sondern ein Börsenschwindel war, der in den letzten Wochen so nachtheilige Einflüsse ausüble. Wien, 8. December. (Botsch.) Der Kronprinz Rudolf befindet sich seit gestern Nachmittag bereits vollkommen wohl. Sc. kais. Hoheit verließ schon gestern Nachmittag das Bett. — Staat-Minister v. Schmer ling ist seit gestern unpäßlich und gezwungen, das Bett zu hüten. Er mußte bereits gestern das Abgeord netenhaus verlassen und konnte heute bei der Minister- conferenz, die unter dem Präsidium Sr. Maj. des Kai sers stattfand, nicht anwesend sein. — Wie wir verneh men, hat die Commission des Herrenhauses den Ge setzentwurf des Abgeordnetenhauses, betreffend die Sub vention für die Lemberg-Czernowitzer Bahn, ein stimmig acceptirt und emfiehlt denselben somit dem Herren hause zur unveränderten Annahme. — Wie man in Ab geordnetenkreisen vernimmt, wird der Leiter des Handels ministeriums, Jrhr v. Kalchberg, morgen oder übermorgen den Gesetzentwurf, betreffend das siebenbürgische Eisenbahnnetz, im Haufe einbringen. Wie wir hören, auch für die Linie Großwardein Klausrnburg die Ainjrna»^«--«^ i«, unraettklflat» werden. Karls ¬ burg ist als Knotenpunkt der versanedrnen vinicn ange nommen. Die Ministerconferenz soll den Entwurf im Wesentlichen gutgeheißen haben. Derselbe soll sehr detail- lirt und sorgfältig gearbeitet sein und dein Hause das Material einer raschen Entscheidung bieten. — Das österreichische Contingent des Erecutionscorps wird aus 25,000 (?) Mann und zwar aus 4 Brigaden Infan terie, 1 Brigade Cavalerie und 7 Batterien bestehen, welcke alle bereits die Ordre zur Marschbereitschaft er halten haben. Von der Infanterie rücken von Wien die Brigaden Thomas und Nostiz aus, die dritte ist ge genwärtig in Pesth, die vielte in Böhmen in Garnison. Die Cavalerie rückt von Böhmen und Mähren aus. Diesen Truppencorps ist die entsprechende Zahl von Jäger bataillonen, Genie- und Sanitätstruppen beigegeben. Zum Commandanten des Corps ist Feldmarschallleutnant Baron Gablenz ernannt, ein Sachse von Geburt, der im ita lienischen Feldzug sich das Marie-Theresienkrcuz erwor den und zuletzt Adlatus des Armeecorpscommandanten Feldmarschallleutnants Grawn Stadion war. Ein Theil der Truppen wird über Bauern marschiren, während die aus Böhmen «brückenden Truppen über Täcksen ihren Weg nehmen. — (Pr.) Eine große Anzahl von Mitgliedern de- Wiener Journalistenvercins „Concordia" halte an den Vorstand den Antrag gerichtet, eine außerordentliche Ge neralversammlung des Vereins einzuberufen um einen Beitrag für den SchleSwig-Holstein-Fond zu be willigen. Der Vorstand hat die Erlaubniß, zu solch«» Zwecke eine außerordentliche Generalversammlung einzu- Aus K. Thienemann's Verlage in Stuttgart er hielten wir: „Ritterbuch. Der deutschen Jugend und ihren Freunden gewidmet von Fr. v. Falken stein." Ein 340 Seiten umfassendes Werk, welches Kaiser Karl den Großen und seine Paladine, die Züge nach dem heiligen Lande, die drei großen Ritterorden, Ritterspirle, die gerichtlichen Zweikämpfe, da» Vehmgericht, da» Raub- ritterthum, den Bauernaufruhr rc. schildert. Alle diese Themen werden nicht nur ausführlich, sondern auch mit dem eifrigen Bemühen behandelt, das Ganze der Jugend recht anschaulich und interessant zu machen. — „Abc- und Dildertafeln für kleine Kinder." — „Bilder tafeln für die Kinderstube." Die in den genann ten beiten Werken gebotenen Bilder sind zweckmäßig ausgcwählt, gut colorirt und zugleich sehr dauerhaft hergestellt, so daß selbige nicht nur künstlerisch bedeutend höher stehen, al» die gewöhnlichen Bilderbogen, sondern auch voraussichtlich eine lange Zeit gebraucht werden können. Daß diese Bilderbücher nicht mit mittelmäßigen oder schlechten Reimspirlereien versrhen sind, wie da» sonst so häufig geschieht, gereicht ihnen zur besondern Empfehlung. (Forts, folgt.) Literatur. „Am König-scr. Novellen von Adolph Stern. Leipzig, Verlagsbuchhandlung von I. I. Weber. 1863." — Adolph Stern hat durch verschiedene Proben bereit» sein ernstes, von der gewöhnlichen Bücher fabrikation abweichende- Streben, wie seine dichterische Begabung bekundet; neuerdings hat rr sich mit Glück dem novellistischen Gebiete zugrwrndet. Auch di« No vellen, welche das gegenwärtig vorliegende Buch bringt unter dem Titel „Am KönigSsee", al» dem Schauplatze, auf welchem dieselben spielen, wird man mit Interest« lesen. Zwar find die Novellen, wenigsten» in Bezug auf die Erfindung, nicht all« von gleichem W<rth«, doch find
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