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Weitzeritz-Zeidmg Tageszeitung m- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg U.A. V«zagspreis: Für «inen Monat r Reichtumrk mit Zatragen, einzeln« Namurm 1» M«Icht- psennlge. Gemeind«-Vertan»«-Girokonto Aammer I. Fernsprecher: Amt DtppolNI- »olde Ar. >. Postscheckkonto Dritte» 12 »4» »»>1,,, Aelleste getteng D„ Bezirk» Diese» Blatt eulhSN »le amMchea Dekanulmachaage» Der «mlshaüplmmmfchast, -es Amlsgertcht» a«H Ae» Sladlrals zu Dippol-lswalDe ^>» , E—«« Au,«i,«u»rettr Di« « Millimeter »rette Petit,eil« H »«tchtpsrnniO«. Tingtsondt an» «eklam«» tt »elch»pf«nniO«. „ DeranlwyrNicher Re-akleurr Selir Jedne. — Druck und Verlag: Sari Setza« in Dwvolöi«oalde. 84. Jahrgang M.87 Freitag, am 13. April 1928 llnkmckkbeqian sm ivsslsg, -es lö. slpnl igsS Neue Vollklasse Schülerinnen von Dippoldiswalde am Montag 9—12 Uhr Handarbeit Neue Vollklasse Auswärtige und Schülerinnen vom Lande am Montag 13—18 Uhr Handarbeit Anmeldung zur Fortbildungsschule Mädchen: Dienstag 9—10 Uhr, Zimmer 23 Knaben: Dienstag 14—15 Uhr Kochen: Klasse lld (Frauendorf) am Montag 7—12 Uhr „ „ Il c (Reichstädt) am Dienstag 7-12 Uhr Dollklasse »s Mittwoch 8—1 Uhr Vorjährige Klasse la (2a und 2b) Donnerstag nachmittag 1—6 Uhr „ lb (Frauendorf) Freitag „ 2—7 Uhr „ Ic (Rrichstädl) „ ,, 1-6 Uhr Knabenforidildungsschule II. und III. Zahrgang Moniag nachmittag «M- 2 Uhr Zimmer Nr. 24 Die Schulleitung gez. Becker Freibank Met nicht statt. Morgen Sonnabend, nachmittags 6 Uhr, VklS'MW W f sM ölklM MI auf der Aue. Die städtische Forstverwaltung. Oertliches nud Sächsisches Dippoldiswalde. Bei nahezu auf Nullpunkt gesunkenem Thermometer schneite es heute morgen. Freilich blieb der Schnee nur auf manchen Stellen liegen. Auch am Vormittag wirbelten ob und zu noch Schneeflocken vom Himmel. — Sonnabend abenb wird in den Ste r n - L ich t s pie le n ein Abenteurerfilm „Der Einbruch im Stranbhotel" gezeigt werden. — Nach den vorläufigen Angaben des Reichsversicherungs amtes über die im Sohr« 1927 erstmalig entschädigten Unfälle in den gewerblichen Betrieben belief sich beten Zahl auf 62 119. Das -bedeutet gegenüber der Zahl für 1926 mit 60 481 zwar an sich eine Vermehrung, gleichzeitig ist aber die Zahl der beschäf tigten Arbeiter erheblich gestiegen, und es läßt sich deshalb mit Sicherheit feststellen, daß die Unfälle für die gleich« Anzahl Ar beiter nicht unerheblich zurückgegongen sein muh. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter für das Sahr 1927 ist zwar noch nicht ge nau bekannt, die Steigerung lässt sich aber aus den amtlichen Zahlen über die Erwerbslosen erkennen, denn die Sahresdurch- fchnittSzahl der Zauplunterstühungsempfänger ist von 1,67 Milli onen im 3ahre 1926 auf 0,89 Millionen im Sahre 1927 zurück- qegangen. Man darf annehmen, das; das erfreuliche Ergebnis bezüglich der Unfallzahlen mit auf die Tätigkeit der Berufsge nossen chaften in der Unfallverhütung und im Heilverfahren zu rückzuführen ist. — Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer gibt bekannt, daß das Wirtschaftsministerium beschlossen hak, für das Sahr 1928 zwei Preis« für mustergültig« bäuerliche Wirtschaften aus den Mitteln der R e u ni ng - Site ig e r-Sti ftu ng auszufehen. Di« Landwirtschaftskammer fordert die Besitzer und Pächter bäuerlicher Wirtschaften, die sich um die Preise bewerben wollen, auf, bis zum 1. Mai 1928 ihre Bewerbung an die zugehörige Kreisdirektlon einzureichen, von der jeweils auch nähere Aus kunft erteilt wird. Die Entscheidung wird durch ein Preisgericht gefällt nach vorheriger eingehender Besichtigung und Beurteilung der zum Wettbewerb zugelassenen Wirtlchoftsbetriebe. — Die 24 000. Einäscherung in Dresden erfolgt« am Dienstag in der städtischen Fcuerbestattungsanstalt. Die Anstalt wurde am 22. Moi 1911 in Betrieb genommen. — Sn Weixande, Amtshauptmannschaft Großenhain, zwischen Radeburg und Ortrand gelegen, brannte die sogenannt« „Sentzschmühle" mit allen dazu gehörigen Grundstücken Schneide- und Mohlmühle, Scheune, Seiten- und Stallgebäude sowie Wohn haus vollständig nieder. Stallgebäude und Scheune lind erst in den Sahren 1924/25 neu aufgebaut worden. Di« Scheune hatte der jetzig« Besitzer Reinhold Finger noch nicht wieder zur Brand kaste angemeldet. Er weilte bei Ausbruch des Schadenfeuers mit feinen Angehörigen bei Verwandten zu Besuch, und di« einzige zurückgebliebene Magd war gleichfalls weggelaufen. Es liegt vorsätzliche Brandstiftung vor. Ruppendorf. Uebermorgen, Sonntag abend, findet im Erb gerichtsgasthofe ein« Wiederholung der Gesangs- und Theater- Aufführung des Männergesangvereins Ruppendorf statt, worauf auch hier empfehlend hingewiesen sei. Sclfcrsdorf. Am 1. Osterfeiertaa hielt der Turnverein „Froh- sinn" (DT., e. V.) Seifersdorf im Saat« des Erbgerichksgasthofes einen Theaterabend ob. Aufgeführt wurde dl« vieraktige Ko mödie von Emil Rosenow „Kater Lampe". Das Stück spielt im oberen Erzgebirge und ist lm erzgebirgischen Dialekt gehalten. Die Spieler gaben durch ihr sicheres originelles Wiedergeben der Rollen nur Vorzügliches, und es dürfte ein jeder Besucher auf feine Kosten gekommen sein, was auch der gezollte reich« Beifall bewies. Der Besuch war sehr gut. Dem Theater schloß sich Ball an, welchem tüchtig zugefprochen wurde. Auch war es dem Frtseurmetster Schube, Rabenau, am 1. Osterfeierkag vergönnt, auf ein 25 jähriges ununterbrochenes Mitwirken als Theater friseur beim Turnverein „Frohsinn" Seifersdorf zurückzubllcken, wofür ihm durch Ueberreichen eines Geschenkes herzlicher Dank zuteil wurde. SeiferSdorf. Anläßlich des Gottesdienstes am 1. Osterleier tag wurden die wiedergewählten Kirchenvorstandsmitglieder Hermann Hegewald, Hermann Dietrich sen., Emil Weber, Theodor Börner und Hermann Stirl durch den Ortsgelstlichen, Pfarrer E1H, in ihr Amt «ingewi«sen und zur Mitwirkung und Förderung des kirchlichen LebenS In der Gemeind« durch Handschlag ver pflichtet. SeiferSdorf. Das Schuljahr 1928/29 beginnt Montag, den 16. April, für das 8.—4. Schuljahr früh 7 Uhr, sür di<; übrigen um 10 Uhr. Di« Aufnahme der Elemenkaristen erfolgt am gleichen Tage vormittags 10 Uhr. Mittwoch, den 18. April, haben die Knaben und Freitag, den 20. April die Mädchen von 2—6 Uhr Fortbildungsschule. Dresden. Am 7. April wurde eine 18 Sahre alt« Kontoristin auf der Liebiastrahe von einem unbekannten Mann unsittlich be lästigt. Sie schlug Lärm, worauf der Täter die Flucht ergriff. Er wurde von Strahenpassanten verfolgt, gestellt und der Polizei übergeben. 3n ihm wurde «in 42 jähriger kaufmännischer Ange stellter aus Dresden ermittelt. Von der Kriminalpolizei konnten ihm noch eine Anzahl weiterer derartiger Fälle nachgewiesen werden. Dresden. Für die am 19. April 13 Uhr stattfindend« L-and- kagssitzung ist eine Tagesordnung aufgestellt worden, die 20 Be ratung sgegenstände enthält. Unter anderem soll beraten werden über di« Anträge auf Auflösung des Landtages, über zwei kleine Gesetzentwürfe und zahlreiche Ekatkapitel und dazu gehörende Anträge. Unter den Ekatkapiteln befinden sich: Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Volks- und Fortbildungsschulen, öffent liche Gesundheitspflege, Landesgesundheitsamt, Landesfürsorge verband und Wohlfahrtspflege sowie Gewerbe- und Dampfkessel aufsicht. Pirna. Eine Roheit, die kaum ihresgleichen findet, verübte ein Arbeiter. Auf dem Wege zu ihren Arbeitsstätten begegneten sich einige Männer und einige Frauen. Sm Verlauf eines kleinen Wortgefechtes versetzte der eine der Arbeiter der «inen Frau, die guter Hoffnung ist, einen Schlag gegen den Leib, fo daß sie in eine nahegelegene Krankenstube gebracht werden mußte, wo es längere Zeit dauerte, die Frau zu beruhigen. Miltelfrohna. Der 49 Sahre alte Bruchmeister Gustav Nau mann von hier wurde von einem plötzlich herabstürzenden etwa 10 Zentner schweren Felsblock zu Boden gerissen und buchstäblich tot-gedrückt. Chemnitz. Am Mittwoch nachmittag war in- Chemmh-Kaftpel rechts der Gartenkolonie ein Feuer entfacht worden, dem einige Kinder zusahen. Es gesellten sich «in paar 17- bis 18 jährig« Burschen hinzu, die plötzlich «inen mit dort stehenden 13 Sahre alten Sungen packten und in -das Feuer warfen. Der Sunge er litt schwere Brandwunden an beiden Händen und Armen. Die Burschen wurden polizeilich festgestellt. Schlettau i. E., 12. April. Am Mittwoch vormittag hat sich die in den 30er Sahren stehende Ehefrau eines Fabrikarbeiters mit Gas vergiftet. Sie nahm gleichzeitig ihr 9 jähriges Töch terchen mit in den Tod. Der Mann fand, als er mittags von der Arbeit nach Hause kam, nach gewaltsamem Oeffnen der Stuben tür Mutter und Tochter auf dem Sofa sitzend tot vor. Die sofort «ingeleiteten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Mas die Frau in den Tod getrieben hat, ist unerklärlich, da die Fa milie in geordneten Verhältnissen lebt«. Riederschindmaas. Sn der Schaltstelle Schindmaas der Ak tiengesellschaft Sächsische Werk« kam am Donnerstag der dienst tuende Schalterwärter Hebelt aus noch nicht geklärten Gründen mit abgeschlossenen spannungsführenden Teilen in Berührung, wo bei er tödliche Verletzungen erlitt. Pausa. Am Mittwoch brach hier «in Waldbrand aus, als «in Landwirt altes, dürres Gras vernichten wollte und es ver botswidrig anzündete. Das Feuer sprang auf den Stadtwald von Pausa in der sogenannten Weida über und vernichtete etwa 5000 Quadratmeter 15 jährigen Fichtenbestand, lieber 3000 Bäumchen sind dabei verbrannt oder angekohlt. Leubnitz bei Werdau. Mittwoch gegen 12 Uhr mittags ent stand in der Woll Niederlage der Spinnereifirma Zacher u. Hupfer durch Selbstentzündung ein größeres Schadenfeuer. Der Nieder lageschuppen mit erheblichen Vorräten an Baumwolle wurde nach kurzer Zelt ein Raub der Flammen. Der Feuerwehr gelang es, ein Uebergreifen -es Brandes auf weitere Fabrikgebäude zu ver- 'hindern. Zwickau, 12. April. Sn Planitz bei Zwickau hob die Polizei «ine Falschmünzerwerkstatk aus, von der schon seit längerer Zeit falsche 50-Pfennig-, Lin-Mark- und Zweimarkstücke ausgegeben wurden. Zwickau. Der Stadtrat zu Zwickau hak, um den bekrächk- lichen Fehlbetrag im Haushaltplan für 1928 zu vermeiden, be- fchlossen, die Grund- und Gewerbesteuer von 125 auf 150 Proz. zu erhöhen, den GaspreiS von 18 auf 20 Pfg. pro Kubikmeter und den Straßenbahnfahrpreis auf 20 Pfg. zu erhöhen, sowie die kostenlose Tokenbestattung auszuheben. Ferner wird den Stadtver ordneten oorgeschlagen, die kulturellen Einrichtungen der Stadt (das Theater, die Stodtkapell«, -das Museum) nicht mehr beizubehalten. Der Beschluß der Stadtverordneten steht noch ans, jedoch werden sich diese kaum mit -den Vorschlägen des Stadtrates in allen Tei len einverstanden erklären. Auerbach. Sn das Gemeindeamt Friedrichsruh wurde ein Einbruch verübt. Den Dieben fielen 370 M. Bargeld und ver schieden« Wertsachen in die Hände. Di« Täter find drei Burschen im Alter von 19 bis 25 Sahren, die von der Tschecho-Slowaket , Tabak schmuggel betreiben. Klingenthal, 12. April. Am Ostersonntag abends brach im Edison-Kino während öer Vorführungen ein Brand aus, durch den drei Film« vernichtet wurd«n. Die Besucher des Kinos ver mochten mühelos ins Freie zu gelangen. Der Vorführer dageg'.n befand sich in großer Lebensgefahr, er erlitt schwer« Brandwundt n und mußte nach dem Krankenhaus« gebracht werden. Mehrere beherzt« Männer hatten ihn auS den Flammen gerettet. Bautzen. Nach einem überaus warmen Tage traten am Mittwoch abend in der Oberlausitz die ersten Frühlingsgewitter auf. Unter Blitz und Donner gingen hier reichliche Niederschläge zu Tal, die eine erhebliche Abkühlung mit sich brachten. Der Fernsprechverkehr mußte verschiedentlich zeitweise eingestellt werden. letzte Nachrichten. Roch keine Nachricht von der „Bremen". Neuyork, 12. 4. Seit 11 Stunden liegen hier keine Nach richten über den Verbleib der deutschen Ozeanflieger vor. Es sind lediglich kurz« Funksprüche von Dampfern angekommen, die i besagen, daß die Flieger bis jetzt noch nicht gesichtet worden seien. Der Ozeanftug der „Bremen" ist für di« Press« -das größte Er eignis des Tages. Es rückt die Nachrichten über -den Mailänder Bombenanschlag weit in den Hintergrund. 26 lleberseedampfer auf dem Reiseweg der „Bremen". Neuyork, 12. 4. Auf dem von dem deutschen Ozeanflugzeug „Bremen" eingeschlagenen Rerseweg befinden sich 26 Ue-bers««- dampfer, darunter „Majestic", „Albert Ballin", „Celtic", „Minne- waska", -> „München", „American Merchant", „Cleveland", „Veendam", „Dresden" und „Karlsruhe". An den Empfangs feierlichkeiten bei einer glücklichen Landung der „Bremen wird voraussichtlich auch Oberbürgermeister Walker teilnehmen. Rebel und Gegenwinde vor der amerikanischen Küste. Neuyork, 12. L Di« amtlichen Wettermeldungen besagen, daß für di« Flieger große Gefahr besteht. Oestlich Neufundlands ist der Himmel stark bewölkt und -die Temperatur sehr niedrig. Sn der Nähe von Kap Race herrscht Nebel. 50 Meilen nord westlich des Kaps wehen Gegenwinde. Die „Bremen" wird vor aussichtlich auch auf dem mittleren Teil des Ozeans Nebelbänke zu durchfliegen haben. Hertha Sunkers will ihnen entgegensliegen. Neuyork, 13. 4. Unmittelbar nach der Ankündigung der Ozeanflieger will Hertha Sunkers ihnen- entgegenfl-iegen, um ste nach ihrem Zielpunkt Mitchel-Field zu begleiten. Wie es heißt, wollen die Flieger vor ihrer Landung üaS Flugfeld von- Mitchel- Field 15 Minuten lang umkreisen und eine Botschaft abwerfen. Auf -dem Flugplatz Mitchel-Field herrscht über die Aussichten deS deutschen Ozeanfluges nach wie vor großer Optimismus. Man weist immer wieder darauf hin, daß die glänzenden Instrumente der „Bremen" allein für das Gelingen garantieren. Sn Mitchel- Field sind für 8000 Zuschauer Tribünen-Plätze hergerichtet worden. Vor dem Start der „Skatia". — Abflug wahrscheinlich heule abend Berlin, 12. 4. Wie aus Mailand gemeldet wird, ist damit zu rechnen, daß General Nobile mit der „Stalia" noch heute abend starten wird. Nach -den vorläufigen Plänen soll nach der Be sichtigung deS Luftschiffes durch den König nochmals eine Prü fung -der Wetterbericht« stattfinden. Da über -den Alpen ungün stiges Wetter herrscht, nimmt man an, -daß Nobile endgültig die Strecke Triest—Wien-—Posen-—Stolp «Inhalten wird. Es ist je doch nicht ausgeschlossen, daß noch im letzten Augenblick «ine Aenderung der bisherigen Pläne eintritt. Sollte die „Stalia" über -die Alpen fliegen, würde der Abflug erst am Freitag morgen um 5 Uhr stattfinden. Einzelheiten zum Mailänder Bombenanschlag. Mailand, 12. 4. Die Zahl der Todesopfer des Bombenan schlags hat sich auf 16 erhöht. Vier Schwerverletzt« dürften wohl kaum die Nacht überleben. Aus den näheren Einzelheiten, die jetzt bekannt werden und verbreitet werden dürfen, geht hervor, -daß fchon feit mehreren Tagen in Mailand umfaßende Sicher heitsmaßnahmen vorgenommen worden waren. Sogar auf den Dächern der Häuser, am Eingang zur Mustermesse waren Macht- posten aufgestellt worden. Sofort nach dem Anschlag sind die umliegenden Häuser eingehend -durchsucht worden. Bis j«ht konnte noch nicht ermittelt werden, wann die Höllenmaschine in den Lakernensockel gelegt worden ist. Ein fchalkerartiger Ver schluß ermöglichte eS, di« mit einem Uhrwerk versehene Bombe in dem Sockel zu verstauen. Der Anschlag war anscheinend von -den Verbrechern auf -die Minute berechnet worden, doch hatten diese nicht gewußt, daß das Automobil des Königs zur Srreführung im letzten Augenblick von -d«r rechten auf die linke Straßenseite gelenkt wurde. Der Anschlag erfolgt« genau um 10,10 Uhr, wäh rend das Automobil des Königs mit einiger Verspätung erst um 10,17 Uhr den Platz kreuzte. Wohl nur dem Umstande, daß -der König entgegen dem in den- Zeitungen veröffentlichten Programm direkt zur Messe fuhr, ist es zu verdanken, -daß er mit dem Leben davongekommen ist. Auch Skalien will Schuldennachlaß. Berlin, 13. 4. Wie der Berliner Lokalanzeiger auS Neuyork meldet, hat sich Mussolini gegenüber Parker Gilbert gegen jede Herabsetzung der Reparationen ausgesprochen, wenn nicht gleich zeitig die Kriegsschulden an Amerika herabgesetzt werden. Bisher ergebnislose Such« nach den flüchtigen Kommunisten. Berlin, 13. 4. Obwohl die politische Polizei fieberhaft tätig ist, um den entflohenen kommunistischen Redakteur Braun und seine Geliebte Olga Benario wieder festzunehmen, sind bisher alle Ermittlungen nach dem Aufenthalt und dem Versteck der Heiden erfolglos geblieben. Geiselsystem in Südtirol? — Innsbruck, 13. April. Wie hier verlautet, wurde der Postmeister Girstmatr aus dem zu Deutsch- Oesterreich gehörenden Teil Tirols au der italienischen Grenze von Italienern verhaftet und in Fesselnab- gesNhrt, angeblich als Geisel für seinen aus Südtirol geflüchteten Bruder ES bleibt abzuwarten, ob nick doch ein anderer Grund für die Verhaftung maß- E"? war Eine Verhaftung von Geiseln war bisher jedenfalls in einem Rechtsstaat nicht üblich! T<r Ingenieur-Prozeß vertagt. . m^A^kau, 13. April. Der für die nächste Woche §^eUte Prozeß gegen die im Donezaebiet verhafteten deutschen Ingenieure erfährt eine Berzö- gerung. Der bisher in Aussicht gestellte Termin tst angeblich nicht einzuhalten, da die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft noch nicht serttggestellt ist und nach der Sowjetprozetzordnung zwischen der Aushändigung der Anklageschrift an die Angeklagten und der Erüff- nung des Hauptverfahrens eine bestimmte Frist liegen muß. Nähere Mitteilungen sollen dem deutschen Bot schafter nach dem russifchen Osterfest am Sonntag ge macht werden. — --