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Slusaabe Q und n Nummer 2V8 — 31. Jahrgang Vrichelw «mal wc-c!M. nM Mutz». GrcMSbeUaom.Hemml und well' >>>id der NI»de»b,Uaoe »tzkr v»!reI!eine»Le>Ne',lolvle de» rezldetla§en ,UnIerha!l»»a >»it> Wille»'. .Die vraiwih« HavI- >o»'. »Tod «Vie s»ch'. s> oiinNIch« ill»i,>i«dvr«i- «»»„abe N mll LI.-Benno-Vlalt ?,7» iludflnbe N ohne Et.-Benno-DlaN x 2.A Iliijeiliiimmer 1« 4 Sonnabend-«. ComNliaumnmer itv Haupillheillieller Dr. <v. Deöejhk, Drekden. ^W M Sonnlag, den 4. September lv32 ^M^W^ r.ee. an Sor,. Dr.Sd... DW -Un,„ac»vrk>Ie: 'I n- »acn-allkne pelll^eile !»«» z liamille». HMD MW MI Mg MM MW Wsu m^mirn n.-n-wu.nNncn--«<> z. DU peNN-'lnnncieicc.----nun. WM WM MM MW ^W WM HW MM N« AM MM l .X .l», (»d»id de»'lleidiellmm vieb el»; Mg ^M MM »g M MW WH Mi WH MD MW WW^ 4V z die pn.n.-Nnnn-,kN<-I.n» .«. -vrielakd.no z .1>u,znl!« MM HH^ WH Wl DMD WM HM lnchcic-Gl'w-w ciNNI» ikde ^ewwchlnna aw ('UUlnna N>wU 8M DM MM ^HHHM^^P HW OlluUnna v. Un,k!aen -iNN»ncn n. c-cNN-na v. <-<Iiadsn»iin>> W «elchS'ilicher teil lv. »v,«,el. Dresden, voltssettuns <S«Iil>Sst»ft,ll«, Druck und Dlrrlag, Germania, BuchdruNerei »nd Verlag 0re»den>«. I, polUltzr. »7. äernm! 2I0I2. poplche-kkonlo Nreaden K/2K. itianl. ionlo Sladlbank Dresden »Ir.vI7O7. Für christtiche Politik und Kultur .'tedakiio» der SaNiIIIlhe» VoikSzeltnnn Vresdett-Misiadi i Poiieriirali- >7. Herum- Ä/tti und 2I VIL DerKöhepunkl -esKalholikenlages Der gewaltige Aufmarsch in Essen — Der Papst dankt dem Katholikentag Kunstpause Die abschließenden Versammlungen Essen, T September. Die Veranstaltungen am Sonnabend und Sonntag bilden den Höhepunkt des Deutschen Katholiken tag c o. Der heutige Tag wurde eingeleitet durch ein Pontisi- kalrrquiem in der MUnsterkirch«, bei der die „Missa brrvio" von A. Lotti und dao „Dieo irae" von FranzNekes gesungen wurden, (ülcichzeitig hielten di» Neudeutschen in ihrem Feldlager eine viemeinschastsmesse. N.lb Uhr begann im großen Saale des städtischen Saalbaues dir geschlossene Versammlung der Mitglie der des Katholikentages. Heute Nachmittag sinden wiederum in den städtischen Aus stellungshallen zwei große öffentlich« Versammlun gen siatt. Wir schon gemeldet, werden bei dieser (Gelegenheit Frau Oberin Dr Maria Müller (Kölns über „Christus- träger und grosislädtische Vildungskräfte" und P. Ludwig Esch S. I. (Köln) über „Dao Mysterium in der (hroßstad?' sprechen Heute abend wird im große»» Saal des städtischen Saalbnues das Spiel des Lebens, versagt und ausgcsührt von der Kumpanei) Essen zur Uraussiihrung gebracht. Cleichzcilig sinden in allen Pfarreien Lichlerziige der Männer und Iiing- mönner statt. Ain Sonntag früh beginnt Il.Zl) Uhr aus dem Baldencyer Berg der Fest-lSotteodienst, l>ei dem der Erzbischof von Köln, Kardinal Schulte die Festprcdigt hält. Der Festgotteo- dienst wird auch durch den Nundsunk übertragen. Die grogcn öffentlichen S ch l u g v c rsa m m l u ngc n des Katholikentages beginnen 17 Uhr in den Ausstellungshallen. Neben Kardinal Schulte und Nuntius Orsenigo werden die Schlußreden hallen Rcichsminislcr a. D. Dr. Heinrich Brauns und Insiizminiilcr Dr. Kurt von Schuschnigg, Wien. In der öffentlichen F « st v e r s a m m l u n a des Katholikentages am Freitagabend sprach nach dem Arbei- tersekretär bi olkeln Prälat Professor Dr. 2 chrciber lMün- stcr) über „birohstadt, Volkstum, Station". Prälat Schreiber führte aus: Die birohstadt ist ein unentbehr licher Lebensansdrurk des deutsrl-cn Volkstums und ein Herz stück der deutschen Nation. Volkstum ist das Hohelied von der Eigenart deutschen Lebens und vom unendlichen Neichtum des deutschen biemiiles. Wohl dem Staate, der noch einen Rückgriff macheii kann auf ein seelisch-bewegtes Volkstum. Wehe aber dem Staat, der nur auf die Apparatur seiner äußeren Macht, auf den tbummikniippel und auf Bajonette vertraut. . Der Redner schilderte das Massenmcnschentum der biros,- stadt, die Heimat- und Wurzellosigkeit des birosgtädters, die Nalnrsrcmdhcil des birohstadtlebens, seine familienzerrüttenden Wirkungen und ries aus zu einer Nrsorm der Krohstadt. In das Stadlrrappen der deutschen Industriestadt gehöre nicht der Sarg und das Leichentuch, sondern die Wiege neuer Hoff nung. Der Redner verlangt« Auflockerung der birogsladt durch planvoll« Stadtrandsiedlung, volkswirtschaftlich Berlin, kl. September In der heute vormittag slattsindenden Sitzung de» Reichs- Kabinetts soll dir grotze Verordnung Uber die wirtschaft lichen Maßnahmen verabschiedet werden. Mit der Veröffentlichung der Verordnung über die preu ßische Verwaltungsresorm wird für heut« abend ge rechnet. Die Veröffentlichung der grotzen Verordnung Uber die wtrtsck»astllchen Matznahmen wird allerdings noch nicht heute erfolgen, sondern erst am Dienstag. Da di« Rückiliehr des Reichspräsident«« nach Sterlin erst für die zweite Halste der nächsten Woche in Aussicht genommen ist, wird vor der Veröffentlichung «in Stertreler der Reichs regierung nach Reudech fahr«», um di« Verordnung dem Reichspräsidenten vorzuiegen, der über sie in grossen Zitzen ja (»ereils durch de» Vortrag des Reichskanzlers unterrichtet wor den ist. Di« Verordnung Uber di« verwaltungsresorm, besteh, aus l>2 Paragrapixn und ist untergeteilt in zwei Kapi- tel, nämlich in das über die Staatsverivaltung und das Uber di« (tzemeindeverwallnng. Die Resormmatznahmen, di« mit der Be- einschneidende und zugleich aufbauend« Mngnahmen zur Besei tigung der Arbeitslosigkeit. Es gelte weiter, das Proletariat zu entprolitarisieren. Dem Kommunismus, der nicht nur rus sisch« Einfuhrware sei, sondern auch erschütternder Ausdruck großstädtischer Not, müsse ein Massenausgebot werktätiger Liebe entgegengesetzt werden. Volkstum ohne Religion werde leer und schal. VolkskrasI ohne Religion werde haltlos und brüchig Das Telegramm des Hl. Vaters Das Essener Lokalkomitee Hal aller biepslogenheit ge mäss eine lateinische Adresse an den Heiligen Vater gerich tet. Darin ist Bezug genommen aus die alte katholische Tradition der heutigen Industriestadt Essen, deren Ur sprung bis in die Tage Karls des Erogen zuriiclreicht. und aus das einstige von dem Hildesheimer Bischos Alljrid gegründete Kanonisscnstist, das sich an der Stelle der heu tigen altehrwürdigen Miinsterlirche besand. Es wird ferner hingcwiesen auf die im IT Jahrhundert erbaute, dem heiligen Albertus Magnus geweihte Kirche im Stadt teil Werden, die das birabmal des heiligen Ludgerus birgt. Schlief,lich wird der grossen Bedeutung gedacht, die dem Thema des Katholikentages zukommt. Das Antwort schreiben des Heiligen Vaters bezeichnet die Wahl des Tagungsortes als eine besonders glückliche und betont, das, sich die freudige Entschlossenheit und die vorbildliche Aus dauer, die den glücklich veranlagten Essenern im wirtschaft lichen Leben zu eigen gewesen seien, am meisten bewährt hätten in dem treuen Festhalten und in der fortschreiten den Entsaltung des katholischen C-laubensgeistes. Der Heilige Vater gibt seiner besonderen Freude darüber Aus druck, das, die deutschen Katholiken entschlossen seien, jene Richtlinien treu zu befolgen, welche er selbst kürzlich dem ganzen katholischen Erdkreis gegeben habe, vor allem durch das Rundschreiben über die katholische Aktion" und „Omc-liiicco-'iii», »in»- über di« Einrichtung brr sozialen Ordnung. Wörtlich heißt es in dem Papstschreiben weiter: „Wenn nämlich überall derartige wichtige Weisungen von den Katholiken beachtet werden sollen was müssen Wir dann von eurem Essener Lande erwarten, wo sich eine so grosje Zahl von Arbeitern befindet, die zudem in der furchtbaren Notlage des wirtschaftlichen Lebens zur Ver- trelung und Verteidigung ihres Rechts so viele Schutzmas, nahmen nötig haben. Darum richten Wir an euch in tiefstem Ernst die Mahnung, das, ihr die vorliegenden Fragen vertrauensvoll in Angriff nehmt und mit (hottes Hilfe zu wohlgeeigneten Schlußfolgerungen gelangt." (Weiter» Bericht« über den Katholikentag aus der nächsten Seite!) meindeverwalluna zusammenhäng«», »verden icach Maßgabe dec noch zu erlassenden Durchsührungs!>esluumumu.'n in Kraj! Ire ten, dmzegen wird die Inkrastsetzung des Kapitels Siaal oec waltung bis zum t. April IM! ! hinausgeschoben (grundsätzlich handelt es sich im wesenllictren bei de» Henle beschlossene» Maßnahmen um folgende I wird das Wnhaltms der O be r p r ä s i d « n t e n zu de» R e gier u » g spräsi deuten neu geregelt. Der Oberpräsident lcekommt ein« Slel lung. die etwa einem Slaalskommissac entspricht, indem er ei» Aussichtsrechl Uber die Arbeit des Regierung-Präsidenten ans übt. Er wird auch in Zukunst allgemeine Anweisungen gelcen, wie die Tkerwallung gesiihrl cverden soll, soll sich aber nicht in di« lausenden (heschüft« einmiscl)«», damit sein« Anssichtsftel lung als Beauslragl«r d«s Staalsminisleriums nicht lxeinlräch tigt wird. Daraus ergibt sich schon, dah das Schivergeivichl der allgemeinen Landesrrerivaltung in di« Regierungspräsidien ver leg» wird. Diese Entlastung der Olxrpräsidenten hat auch den Sinn, ihnen di« Möglichkeit offen zu halten. daß sl« nach einer spSteren Xelchsresorm auch al» „Reichs, obeepräsidenten" fungieren können. lIortsehung aus Seit» 2) Richt so rasch, als man noch vor wenigen Tagen erwartet hatte, werden die notwendigen innenpolitischen Entscheidungen fallen Erst Ende dieser Woche lehrt der Reichspräsident von Hindenburg ans Neudeck zurück, erst dann wird er das neue Präsidium des Reichstages emp fangen. Die große Rede, die Reichskanzler von Popen ursprünglich am T September vor dem Reichstag hallet, sollte, wird nun erst nach dem I>>. September füllig wer den. Eine Kunstpause ist in dem raschen Flus, der innen politischen Entwicklung eingetreten, eine Pause, in der zu» endgültigen Entscheidung gerüstet wird. Die Börse glaubt an Papcn. R e i ch s r e g i c r u n g und Reichstag stehen sich in diesem Ringen der (Heister als (h e g n e r gegen über. Die Negierung mit dem Willen, von sich ans die schwebenden wirts,hasllichen und staatspolitischcn Fragen zu lösen, ohne sich dabei von dem Parlament hereinreden zu lassen. Der Reichstag dagegen ist entschlossen, sein ver fassungsmäßiges Recht aus Mitbestimmung zu wahren. Auch wer nicht mit dem Neichskabinett sinnpathisierl, muß rein sachlich zugeben, daß die stärkeren Trümpfe zunächst ans Seiten der Regierung sind. Das Neichskabinett stützt sich aus das uneiuge- jchränkte Vertrauen des Reichspräsidenten, der es jeder zeit in der Hand hat, den Reichstag wieder nach Hause zu schicken. Sie versügt über die Polizcitrüste des Staa tes und über die Wehrmacht. Sie hat ein umfassen des »v i r l s <l) n f t l i ch e s und st n a t s p o l i t i s ch § s P rogra m m, dessen (hrundziige sie vor der Oessentlich keil entwickelt hat, und das sic mit aller Entschlossenheit dnrchznsiihren gedenlt. In diesem sachlichen Programm, das man gewiß lritisicren tann, scheint uns die größte Stärke der Regierung zu liegen. Die Answärtsbewegung an der Börse zeigt, daß Handel und Industrie dieses Programm mit Hossnnng begrüßen. Der Veisall, der dem Reichskanzler ans der Banerntagnng in Münster entge gentönte, bewies, daß die „Politik der kleinen Eeschenle", die er in Form von Zollerhöhungen der Landwirtschaft gegenüber betrieben hat, auf fruchtbaren Boden gefal len ist. Was Henle in Deutschland Besitz. (Held und -Einfluß hat, steht hinter der Regierung Papcn. Richt aus C»)m- pathie siir die Personen, sondern in der Hossnnng. das, aus dein Wege dieser Regierung eine wirtschaftliche Besse rung oder eine Erleichterung der drückenden staatlichen Lasten erreicht werden tann. Das, gegenüber dieser ein flußreichen Minderheit die Mehrheit derjenigen, die nicht über «ield und Einslns, versiigcn, aber dasiir neue Lasten anferlegt erhalten sollen, entscheidend ins (hewicht fallen lönntc, — dafür allerdings ist die Demokratie in Deutsch land gegenwärtig wohl nicht beweglich und lräjtig genug. „Des Tcnsclo Eros,mutter." Wie schwach die Position des Reichstages tatsäch lich ist, läßt sich daran erkennen, daß die Rakional- sozialisten in einem Maße, wie man es noch vor kurzer Zeil überhaupt nicht erwarten konnte, an die poli tische Linie des Zentrums herangerückt sind. So er klärt sich ihre musterhafte Disziplin in» Reichstag, die sehr im (hegensatze stehl zu ihrer Ausführung in den ersten Sit zungen des neuen preußischen Landtages. So erklärt es sich, daß sie nach parlamentarischem Brauch den Alters Präsidenten ruhig seines Amtes walten ließen, auch wenn er Klara Zetkin hieß. So erklärt es sich, das, der neue Neichstagspräsident (Höring das so ost geschmähte Zen trnm plötzlich zur „nationalen Mehrheit" rechnete. Herr Kube. der Führer der Nationalsozialisten in Preußen, hat siir dieses Verhalten vor zwei Tagen im Angriff eine etwas ärgerliche Erklärung abgegeben: „Und wenn wir Nationalsozialisten uns mit des Teufels (hroßmnlter ver künden müßten, um zur Macht zu kommen, wir täten es. um Deutschland nicht erneut nach kurzer reaktionärer Wahnperiode dem Marxismus preiszugeben." Das klingt nicht sehr kvalitionsfreudig, und auch die Rede, die Hitler am Donerstag im Sportpalast gehalten hat, hat nicht so geklungen. Im Zentrum täuscht man sich Vor Erlaß -er Nolveror-rumgen preußische Verwaliungsreform sofort - Wlrtschastsverordnung am Oienstaa