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Adorker Wochenblatt. Mittheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Fünfter Jahrgang. preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post 16 gr. Sächs., bei Beziehung der Blattes durch Botengclegenheit 1S Gr. Sächs. 19. Erscheint jeden Donnerstag. 9. Mül 1839. Patriotische Mittheilungen aus dem Reußenlande. Ihnen und Ihren Lesern wird es nicht entgangen sein, daß Ihre' Korrespondenten aus den Reußischen Staaten über unser gekröntes Oberhaupt, unsere Re gierung und unser Vaterland zcilher auf eine Weise sich vernehmen ließen, an welcher guter Wille, Wahr heitsliebe und treue Anhänglichkeit für unseren Herr scher nicht allemal zu erkennen waren *). Was von solchen Stimmen zu halten ist, darüber werden Sie im vorigen Jahre durch die Erklärung eines Patrio ten in der Dorfzcitung In das gehörlge Licht ge setzt worden sein. Um Ihnen jedoch zu beweisen, wie allgemein man sich im Rcußenlandc, wenigstens Im Staate Lobenstcin-Ebersdorf, glücklich fühlt, um Ih nen zu beweisen, mit welcher Fürsorge, Liebe und Milde auf der einen Seite über uns regiert, und mit welcher Innigkeit, Aufrichtigkeit und Einstimmigkeit von der andern Seite dafür gedankt wird; übersende ich Ihnen beifolgend No. 14 und 15 des diesjährigen „Amts - und Nachrichtsblattes für das Fürstenthum Lobenstein und Ebersdorf," in welchen die, wenn auch geräuschlose, doch gewiß sehr sinnige Feier des letzten Geburtstages unseres Landesherrn verhandelt wird. Da Ihr Blatt zu Besprechung öffentlicher Angelegen heiten jeder (?) Art bestimmt ist und in die Rcußi- schen Staaten nun einmal Eingang gefunden hat; so wünsche ich, daß Sic der bezeichneten „Geburtstags feier" darin ein Plätzchen gönnen möchten. Wenn ') Wir unserer Seit- haben davon nichts gemerkt. D. Redakzion, Sie, wie man sagt, mit Unparteilichkeit beider Par teien Meinungen anhören, so darf ich der Erfüllung meines Wunsches um so gewisser sein, als Sie hier durch zugleich Gelegenheit haben, Ihren Lesern Pro ben Rcußisch-teutscher Dichtkunst mitzuthellen. Um die gute Meinung von uns zu rechtfertigen, lassen wir nun die uns zugekommenen Aktenstücke, und zwar sogleich an der Spitze unserer Mittheilungen von dieser Woche, in wort getreuem Abdrucke hier folgen: Am 27. März 1839. Es glühen die Blicke, es hebt sich die Brust, Es schlagen die Herzen vor Wonne und Lust! — Wem schlagen die Herzen?— Verstumme, Gedicht: Die Herzen bedürfen des Dolmetschers nicht! — „Gott schirme den Fürsten!" — so ruft's an der Saale — „Gott segne Ihn!" — hall't es im Elstcrthale; Aus heiligen Hallen ertönt der Akkord: „Er bleib' «ns noch lange ein schützender Hord!" Morgengedanke am 27. März. Wer ruft so stark: wach'auf zur Ordnung! um zu singen Lob und Dank Und in den Jubel einzustimmen: „lebe glücklich und noch lang! — ? Der Glaube ruft; — er mahnt die Pflicht, die Binde lösend von der Nacht Und zeigt am Osten feierlich das Tageslicht in geist'ger Pracht. Äst'S Sonnenaufgang nur, was heut' so lieblich hold vom Himmel strahlt,