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Sächsische Volkszeitung : 17.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190403178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040317
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040317
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-03
- Tag 1904-03-17
-
Monat
1904-03
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.03.1904
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!r > auS diesem Grunde ist der Beitritt zu deu christlicht ll Ge werkschaften eine Pflicht der Selbsterhaltnng fiir die christ lich uud uatiaual gesinnten Arbeiter. Reichstag. c>. Berlin. 5,^. Litzunh am Marz I!»Ul. Der lltcichStag beriet heute de» Mitilärclat ineiter: die Debatte brachte eine steche von <A»zelwüuschc'ii vor. ttloii to» seroativer Zeile wurde Erhöhung der Preise für Rciuoiilepft-rde efordert. thröber lZtr ivüm'chte die Besliinmuiigc'ii für deu Äefchäflsverkehr zivische» Kriegsschulcr,, und Geschäftsleute» i» der Richtung geändert, das; ne für letztere »ich! so lästig sich gestatte». Wie eine Reihe anderer Redner forderte Hng t.-Ztr) »ine 'Besser stellung der Lehrer an den ilnteroffiziersschulen. l>r. 'Becker- Köln lZilr.» brachte det> schon so oft geäugenen Atnivch vor. das; die Reichsbetriebe zn den Genieindetaslen herangezogen iverde»; von seiten oes ;lleich."sck,a>;an>ies nnirde eine baldige Erfüllung in Aussicht gestellt. Er;t>erger «,-;ir.» anerkannte in der Be sprechnng der ^lainick über die Aidensverhällnme in der tzeeres verivcilinng die gwen .l',-ol»lsahrtseiiirichtungen, forderte aber Aus Gestaltung der Ziaiinn und höhere ^'ohne f>ir die Arbeiter, da die Aeichsbeliiebe stets Mmierbetriebc seit, sollte». G-aie ciilsprechende Resolution fand fast cin'Nnnnig 'Annahvie. Mil Humor lief; das Hans die I' mündige Rebe »on Pauli Potsdam i über die Arbelisveitiältnihe iii Zvandan über 'ich ergehen. Morgen hl Zchli»! des Miluäretats und ah'-ahlprüsuiig auf der Tagesordnung. irsarll Au G.dschiicrt. Der Gültig von Spanien trat am 1.2. d. M. nach mittags H , Uhr in 'Vigo ein. Gr fahr zmiächfi zur .Güdh,', dann nach dem Haien nnd begab sich zum 'Besuch de-S Baiser.' an Bord des Grenzers „Friedrich Barl". Ter Baiser ern>iaerle den B.-nich ani der chacht des Bönigs „Gioalda". Abend--, sinh ein Tiner ans dem Danchser ..'«önig All,e>!" Natt Ter Baiser emhsiug den Bönig, der die Unisaim seine , nrens;. ,dns. )>,(g. tlU. >'->! lrng. am Fall reep. An der T a>2 I iahen die Monarchen einander gegenüber. Tie ,Picht des .Köl.igs, die andere» Tchine. dir Ztndt und die ,Hats liatten iliiiminie!t. Ani User wurde ein glän zei'de-.. Ai-nr, „v.-rk abgebrannt. Ter Kaiwr weässelle mit der Bönigin Bkntler Mari ; Ghrisline l)erzliä>e Tetegranniie. Artikrl 7K der llitickisoerfnssung I"!üni.i!. das; 'Veränderungen dm V- --i.-.'s.uig al - ab..; n..: a- leeini >ie im Bin-ac-rrate > I .Trimmen g.-.-ru ück> - ' - An dit-se Tb-N.iininiing k>,nmiiei ,i sj,!, Zeitm-gen. ' de>- Erliinkenoe ciu einen Elrohhalm. l l eeiinim-ni -airdrii jedt'nsall-' gegen die Anihelnnig des z ^..-.gegeben, al:». Ja. da lehll alier r,,r Millelsah. In di'.s Ieinitengcaetz e >i Teil der B>-,saüungS In, Erilck N'ird das wohl >:!--ui.:iid ! behaupten wallen Ta-^ „Heinz. .-" a-zebi." plaid-eit zwar ! dafür, allein e.. wird ihn, ichwer werden, i>u Iesnitengesetz eiinni Teil der hseiü»-!>> ria.siimg naa;zn>"eisen. Ta-.' TUall >'e>össentliihl in de. Mdn>l:g--nnamier ein Interoieiv ieines Berliner Beiichlerstallers tl>il eineiti hackigeslellieii TtaatS- iniinn. Titser n.amie dic ganzo Errrgniig wegen Ans lsebnng des 8 2 „In-in,!><' lp,st>-risch" und sagte über dcni suittigini Pnntl; a in eine Tokloisrug». iNid ich glaube, zwei chaisicn !,na>Icn e,uni>c>- bi-- c.nin süngsn?,, Tagg- slccncu. ?>- >>n»e» fl0>li I'ie Am'Ww''. T-i '- dUcli ANNi-l. . I. !>>-h n>1> von einem h'iiaisler Htn-i iigenb eine mnsl> iüene'eln;;e!cgenl>eil S'i.>rl> ag hiilten. und als dieser 'erle; luar, iagte ein „Ter N»il liai >e>bl." '» aau ssNiicl, ei» »ndere> 'A»,lrauler. der gerade das Gegenteil nussührle. nne als der seetig >».ir, iagte der Bönig: „Der Kerl hul uu,l> rech!." .Hg t'iii der Anna i. d>is; die Tliiiniienm-I , l;ei> genügt, lind zum ZNilns-, »oa> einen gnn n biai. der iii dein alieu »litiegiAiid'd.Bal liesieht: ls> W- /, !>.! Adeiiii i t> lii deiile. dich angeiehcne h. -itnagen jegt i imsrlm'i da- ..-Nonoal i " Meldung e^ iii lern, der Aeichslug iverde auigelösl iverdeii. daiin ineis; iw ni tU, oi> ia> ineineii oder luche» soll, iudepe» gehe üb das lehleie vor." TiiS TBliitl l'emrifl zu diesen tlnslassnnge,,; „Gans gibt jedensglls al'ii'lm lltir aus dieser Aussprache hervor; Aegierimg und Ball, nämlich reich-, lrenes deulgp-es BoU, verüelien einander in dieser ,srage garuicht. Tie Tcliähung der ,Unpvndernbili.'n srlseiiit bedenlliäj gesunken zii sein leider." Wenn man seine Gründe, eb das ,ggailengeseh hieitchsverian'iiiig oder Geseh ist. in einem .gnponderabile igi'litkt, diinn vi'rN'Isl igi-s leichstrene deiilsche B»!k sieiiich die BegumdiiNg der Ansiclil des .T'eiPz. Tngebl." nicht. Tas Aiutsgchriuiliis bei den Abnimmmigen im ^hmdesr.it iviro jonil slreng geivahrl. Mini l>örl nichts darüber, wie dieser oder jener Bnndesstna! über ein Gesetz stimmte, lieber die Absniiimnng über die Aushebung des H s! machen einige Tlaaten ans eigene ,BNisl hin Aus nahmen, indem sie ,i>> die Teisenlliilikeit biingeii, das; sie dagegen geslimml lsällen. Tw si>Ilen läinlliche lhüringisäie Staaleii gegen die Aushebung des g -! geslinnnl hiibrn, iiiis'.erdein :>>>>!> Metklenbnrg-Tchwenn. ivie die nnillichei! „MeUlenl'. Aachr." melden, ivnhrend der Bertreter van Lübeck sich der Tlinime enthalten hat. Ueberraschen iverde,i diese A'achrichten iw'lil VUemiinden. 'A'vch riiiigr Brrrschtnugku iibcr dir A»s>>rbuiig ScS ^ drs ^rsuilciigrsrhrs. Tünnlickie afalhalischen A^i>"U!st'u sind jetzt ans der Tuche mich dem Barmke!, welches den >s - des ^esuileiigesetzes äu>>> mnlle gebrach! l>,it. Um diesen Tischen der evam,Bischen Gei'lessreilieil il>re Teelen- inbe »nederziigeben. wäre es angezeigl, vssiziell die tlnmien der Aegierimgen und ilinr Bertreler. die sich die Anf- bebniig des 2 des A'ü>>iG'ngesetzes geslimml baben, nUt- znteilen. Tie brainchen sich ihrer edlen Tal wahrlich nicht zu schämen! ,chn Gegenteil müs'.le das .'jentrnm im Neichs- tage einen Anliaig einbringen, ivvnach im hteick>stagv gelninde eine Tasel inisznstelligi iväre, ivaiams in goldenen Hellern die A'amen der Regierungen und il,rer Bertreter verzeichnet werde» inns'.ten. die den Mut besessen haben, dem Gvangelischim Bunde zu trotzen, und die für Bürger recht und M'annesebre eingelreten sind. Darunter miis'.ten, ttlierdings mir in roten 'Buchstaben, die Ammm di-r Aegiernngen nerzeickpiet iverden, die sich im Interesse der evangelischen Geistessreiheit eine meikwüidige f^rei heit gemngigl gi sehen säe Ansiechtetlwllimg eines <^esetzpari'gr>iphen zu slimni'm. der nicht mal gegen Aiimchislen lind Toziiilaemokralen der sckilimiilsteil Lbser pauz. die durck, T>it. L^ork und Tchrist sick, offen für ^el'lri'i»>iiie>»»g von Tlirou und Altar, ja der bestehenden Gesellschaftsordnung bekenn»!!. Anwendmig finden durste. Anr i» den Despotie» ist e« Litte. Männer, denen »inii kein illerbrechen. kein Bergeheii zur Hnii legen kan», ans dem Bciterlnnde zu verbanne», mir weil sie sich bei einigen ^mintilern inigliebig geinnckjt haben und, was allerdings ein tvdeswürdigeS Verbrechen ist. gescheiter als die Des poten selbst sind. Da bei der Aufhebung des 8 2 über dieses furchtbare Attentat ans die evangelische Geistes- freiheit Mond und Sterne nicht vom Himmel gefallen sind, warum dieser Hiitrüstu»gSrnmmel''k Die Stützen des Staates können versichert sein, daß auch ohne den umstrittenen Paragraphen die Welt nicht ans ihren Augen gehen wird. Die Herren Hionswächter mögen ihr Schwefel und Pech bi« zu dem Zeitpunkt anfbewahrcn. wo auch der 8 > deS Tesinteiigesehes gefallen sein wird. <T»i vivru vurvn.! Das Arsuitengesktz und der Kaiser. Tie „Halle sche ,'je>t»iig" hat sich ein köstliches Preßkuriosnm am Ick. März geleistet; sie schrieb: „Wie uns von einem lang jährigen Arennde unseres Blattes, der mit dem Berliner Hofe Aühliing hat. mitgeteilt wird, hält man eS dort nicht für ganz ausgeschlossen, das; der Baiser dem AnndeSratS- beschlnß über die Aushebung des 8 - des Aesuitengesetzes die Taiiklion versage. Man erzählt sich am Hofe, daß der Kaiser vor einiger Zeit gesagt habe, so lange er König von Preußen sei. würden die Jesuiten nicht wieder here'm- kommen." Ami war aber lue Aushebung des 8 des Aesuitengesetzes bereits am I I. März im „Aeich -anzeiger" verkündet worden. Auch verrät diese Auffassung sehr ge ringe staatsrechtliche .Beniitnis. Ter Kaiser war in diesem Aalte nach der A'eichsverfassnng einfach verpflichte!, den Beschluß des BnndesratS zu veröffentlichen und die Au« sührnng des veröffentlichten Gesetzes zu überwachen. A'nr so lange ein Gesetz im Bimdesral noch zur Verhandlung üehl. gibt das Präsidium i Te. Majestät der König von Preußen- in einigen Aällen den Ausschlag, iArtikel der AeichSverwsnmg.- Diese Aälte betreffen aber nur daS Militärivesen, die Marine- und die Salz-, Tabak-, Bram,!- wein-, 'Bier- und Zuckersleuer. Auch zeugt es von politiicher Aaivitäl ersten Banges, annehmeil zn wollen, daß die preußischen Trimmen im Bimdesral sich inr die Aufhebung erklären könnten, während der Kaiser gegen diese ist. Wie sagte doch de: Aeichskanzler einmal vom Kaiier? „Tagen Tie alles über den Kauer, aber eins müssen Tie zu- gestehen; .Gin Philister in er nicht." Das Märchen vo» »er flicichötcgs-nrflösuttq. d»s der ..Bwwärls ' in Umlauf setzte, wird mm in der ,.A. Allg. Zeitg." grmwuch zerstör!', das sozialdemokratische Bllilt sucht mm seinen Tchwindel z,l verdecken und zieh! sich ans wlgende Ausrede zurück: ,,Wir haben behauptet und halten die Behauptung aufrecht, das; in sehr maßgebenden Kreisen jetzt die Diäten zngestanden werden, dock; nicht diAer Aeichr- big svlle sie haben, es minie erst ein besserer zusammen, gebracht iverden! — Tie A'achricht aber über deu Plan einer baldigen Aeichstagsauslösung in nnS ans denkbar besler T.nelle zngrgnngen/' Die ..denkbar besten Tnielleu" kennt man bereiG; aber der ..Borivärls" hat etwas läuten hören in der Tiälenfrage, mir nicht richtig. Gs steht feN, diiß Diäten kvmmen. nur nicht in dieser Arühjahrsses-ion; insofern kann er auch gehört haben, daß nicht ..dieser A'eichstag" sie erhallen soll, sondern daß sie erst für die zweite Zession die>er Hegislatnrperiode gegeben werden. Ter gesamte Borgang zeigt wieder, wie ungemein vor sichtig inan gegenüber den Meldungen der sozialdemo kratischen Presse sein muß. Die Bo»nr«issi»ii sin das Grsclr bktrc-sfriid dir Gut schädtgunq für unschuldig rrlittkilr Untersuchungshaft ei ledigte heule in einer Titzung die zweite Hesung. Der 8 > wurde in der Aossung des AegienmgsentivnrfeS tvieder- hergestelll. 'Adichdem der TlaatSsekrelä'' 'A'ieberding namens der veevnndelen tliegiernngeii den weitergehenden 'Besrl)lüss?n der ersten He'nng ein entschiedenes ..mwimehmhar" ent gegeiigesetzl halte, blieb den Parteien, welche die Wohltat dcw Gesetze;- wenigstens dem weitaus größten Teile der unschuldig Bwhaflelen sichern wollten, nichts ülnig. als jene 'Beschlüsse wieder fallen zu lassen. Am übrigen würden mi den Beschlüssen erster Hesmig mir unwesentliche Aen derimgeil vorgenommen. Der Herero Aufstand. Aach Denlsch-Tüdwesl unka sollen weitere Truppen abgehen. Der Kaiser hat die Gut- sendimg von etwa !'"><> Mann mit 1A)>> Pferden nach Deutsch Tlidwestaslika geiv'hmigt. GS werden Freiwillige uns allen Armeekorps hierzu genommen werden. Der Aalt Bierutunu i»> vldenburgischku Handtagr. Der Aall Bielinami. der den Aeich-stag schon zivei Mut beschäftigte, isl nun auch im otdeiibiirglschen Handtage er- öit' il worden. Der sozialdemokratische Ahgeordnete Hng, übrigens einer der ruhigsten und sachlichsten Aeduer der Partei, brachte einen Antrag ein. die Negierung zu er suchen, solange die Ara ge des Llrawollzugs im Neiche nicht geregelt sei. ans dem Wege dcw Bercacmnng die Haus ordnung in den Gefängnissen in Ginklang mit dem Geist des 8 >G der Nc'lchSslratprozeßordmmg zu bringen. Tie beiden Minister Nnhstrnt und Willich antworteten ziemlich tan. Ter Ttrasvollzug in Oldenburg stehe mit 8 >'» des Ttrasgesktzlmches in Einklang. Ausnahmsweise seien Ber- gimstigiingen gestattet. Sie bedeuten aber eine Milderung der Strafe, die nicht Sache der Berwaltmig, sondern deS anerkennenden Gerichts sei. Beleidigungen durch die Presse seien schlimmer als gewöhnliche, und Biermaims Hand lungen seien in hohem Maße ehrabschneiderisch und ehrlos. Um dock, etwas zn erreiche», stellte der ZentrnmSabgeordnete Bitllage den Antrag, die Negierung zu ersuchen, durch ihren Bevollmächtigten zum BnndeSrat für die Anssnhrnng der vom NeichSlage am 27. Aebrnar dieses Wahres be schlossenen Nesolntion Gröber, betreffend den Strafvollzug, einznlrkien. Dieser Antrag wincie schließlich angenommen, nachdem noch eine heftige Debatte vmaitSgegangen war. in der Minister Nnhstrat. m-hrsach angegriffen, in nervösem Ansbranseli erklärte, er brauche sich keinen Zensor für sein Privatleben gefallen zn lassen. Die Abberufung des bihensche» vuudeSratSbevok niächtizteu, des Genernlntnjors v. Endees, der zum Divisionär in Negensbnrg ernannt worden ist. gibt der 'Berliner Presse Anlaß z» der Beinerknng, daß er infolge seiner liirzlichen Aeußernngen über das bäuerische Offizier korpv im NeichStage nbbernfen tvorden sei. Das ist in jeder Hinsicht unrichtig; denn eiinnnl ivird Generalmajor v. Endrev znm Generallentllnnt befördert und dann stand die Abberufung schon fest, ehe General v. EndreS seine Nede über den „heißen Dank" des bahcrischen Osftjterkorpü an das preußische gehalten hat. Da- „Berl. Tageblatt" erweist aber dem an- der Reichshauptstadt Scheidenden keinen Dienst, wenn es ihm folgendes Geleitswort gibt: „Herr v. EndreS. der seinerzeit den Mut hatte, noch als höherer Offizier vom Katholizismus zur protestantischen Religion überzutrcten, ist dem Zentrum von jeher ein Dorn im Auge; nun er sich vermessen hat, auch noch sein deutsch nationales Empfinden zn bekennen, ist er in dessen Augen gerichtet. Ist nach alledem wirklich die Abberufung General v. EndreS' als ein merkwürdiger Zufall anzusehen V" Wir meinen, daß sehr wenig „Mut" dazu gehört, »m einen solchen Abfall zn vollziehen; ein bekenntiiisirener katholischer Offizier muß viel mehr Mut besitzen, wenn er in diesen Kreisen vorankommen will! — Gine Skaudalaffärc in Darmst«dt. Der Sohn des großen Eghptologeii HepsinS. der Inspektor der mine ralogisch-geologischen Abteilung des hessischen Handesmilse- umS und Direktor der hessischen geologischen HandeSanstalt. Geh. Oberbergrat Pros. Iw. Richard H e p s i n s zu Lärm st ad t. hat sich dasür zu verantworten, daß er durch sein dienstliches 'Verhalten in den Iabren bis 1!»>!> die Pflichten, die ihm sein Amt anserlegt, verletzt und durch sein 'Verhalten sich der Achtling und des 'Vertrauens, die sein Beruf erfordert, als unwürdig gezeigt habe." Die An klage stützt sich daraus, daß Prof. I),-. HepsinS während der Jahre IGv-i bis in Ausübung seiner ainUichen Tätig keit und namentlich in den 'Berichten an seine Vorgesetzten Behörden über dienstliche Wahrnehmungen und 'Vorgänge fortgesetzt, teils wider heiseres Wissen, teils unter gröblicher Außerachtlassung pslichtinäßiger Sorgfalt, unwahre Tat sachen behauptet habe. Hepsins halte eine ..rei.c,hallige Pfahlbansaniinlmig von gut erhaltenen Werkzeugen des Kommerzienrats Stützet in München als Geschenk dein Großherzoglichen Museum empfohlen, obwohl er wissen mußte, das; das Geschenk gefälscht war. Ter Stifter er hielt einen hohen Orden. Der Prozeß iväre geeignet, ein schlimmes Hicht ans .-Zustände in Gelehrteukreisen zu Wersen. Das preußische Abgeordnete»!,««» halte gestern zivei Sitzungen, um den Etat des Annern zn erledigen. In der Boriinltagssitzinig halte das Interesse eine sehr bösliche Auseinandersetzung zwischen Polen und Minister Jahr», von Hammecsteia über das Anstreten einzelner 'Beamten in Posen. I)n. 'Becker <Zt>., trat für Besser stellung der Gendarmen eia. Russische meist jüdische Stndeiiten n»d Studentinnen in Berlin, gegen welche der Reichskanzler wegen ihrer cinarchistischen Treibereien eine Reichstags rede gehalten hat, haben neuerdings wieder eine Resolution gegen den Reichs kanzler und den Staatssekretär des Auswärtigen beschlossen. Man glaubt, daß diejenigen, die bei der neuen Kundgebung eine führende Rolle gespielt haben, aurgeiviei'en werden. Tie sozialdrinokratischc Porteiprefsc hat nach dem 'Berickcke des „'Vorwärts" eine Gesamtauflage von B'.t!) AP) Ereiiiplaren; sie beschäftigt l I7ll Personen im technischen Betrieb und :'.2!> Redakteure und Erpedienten. l!> Bncki- drnckereien gewähren den 's - Ttnndenlag, 2 haben eine Arbeitszeit von x'P. G von 2>> von B Tlnnden. Jenen gewähren 2«> 'Bnchornckereien je eine Woche, ki Bnch- d> iickereien je drei Tage. In Ul Geschäften iverden Jenen überhaupt nicht gewahrt. Im Gigenbelrieb befinden sich 2U Buchdnickereini. k> Geschäfte bereite» sich znin Eigen- betrieb vor. 12 Geschäfte sind Holmdcnckereien. Die Ein neblungen der bürgerlichen Presse können sich neben diesen Wohtsabrtseinrichtnngen sehr gut sehen lassen; man muß nämlich bedenken, daß es sich hier um Parleiiniternehmlingen handelt. Testerrcirlr llnqarn. lieber die Resignation des Erzbischofs >>v. Kolm meldet das „K. K. Telegr.-Korresp.-Bur.'': Rom, IT März. Die „Agenzia Stefan!" meldet: Die Kardinals Kommission, welche mit der Prüfung der Angelegenheit des L lmnher Erzbischofs I >n Kohn betraut war, erkannte die von; Kleins und der Bevölkerung gegen den Grzbischas vorgebrachten Klagen als gerecht fertigt. Infolge dieses Erkenntnisses gab Erzbischof Hin Kohn. der sich in Rom befindet, seine Demission als Erzbischof von Olmiitz. Daraus ergibt sich, daß die Resignation nicht freiwillig, sondern ans bestimmtes 'Verlangen der Kurie erfolgt ist. Papst Pins X. hat sich überzeugt, daß zwar ein Bruch deS BeichlsiegelS durch den Erzbischof nicht stattgefnnden hat, daß aber das tatsächliche 'Verhältnis des Erzbischofs zn seiner Diözese und der Diözese zn ihrem Obc'lhirten ein unhaltbares geworden ist. Nachdem Erzbischof llv. Kohn von der Hanptanklage befreit tvorden war. glaubte er selbst auch die Hanptschwierigkeit seiner Rückkehr in die Diözese beseitigt und so nt es leicht zn ermessen, daß es dem Erz bischof ein schweres Opfer war. ans Verlangen des Papstes hin im Hinblick ans den ihm schuldigen Gehorsam ans seine Stellung zn verzichten und seine Zukunft in die Hände des heil. Vaters zn legen. 'Run können die 'Verhältnisse der Diözese neii geordnet werden, kann Ariede und Eintracht wieder einkehren; denn dem neuen Erzbischöfe, wer immer es wird, kann die Diözese mit allem 'Vertrauen entgegen- kommen, während das 'Vertrauen, selbst wenn sich alle 'Beschwerden gegen Erzbischof I)v. Kohn als ungerecht fertigt erwiesen hätten, erschüttert, znm mindeste» gestört gebliehen wäre. Frankreich. Das Ende des KonsirkzotionsnnterrichtS. Die Kammer nahm gestern in fortgesetzter Beratung des Gesetz entwurfes betreffend die Abschaffung des Kongregationü- Unterrichtes mit BUK gegen 221 Stimmen den ersten Paragraphen des Gesetzes an. waiiach den Kongregationen die Erteilung jedweden Unterrichtes in Arankreich unter sagt ist. Sächsischer Landtag. Dresden, de» 15». März. Die Zweite Kammer begann ihre heutige Tätigkeit mit der Verlesung der ständischen Schrift an den König, betreffend die Beteiligung an anßersächsischen Lotterien. Sodann folgte die Vorberatung über das Königliche Dekret betreffend einen sechsten Nachtrag znm ordentlichen
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