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ft.gahrg«l-. HL 5« Gegründet 18SS vrabtaiNckrtft, 0t«»»t<tzt«u De««»«« Frrnlorrchrr-SammElnuann«! SSSckl Nm lür NachtaelorLch», 20 Oll Bezugs-Gebühr > >». dt» »>. Januar >»r» bei >S«l. >weima»a«r > «ür " " - - - nnraevret» Mona' Januar - Marli obnr Vokl »taeelau««»» »o Vt«««i« Montag» SV. Januar 1V2S Dt» Niueiaen «erden na» Boldmar» berechn», bt« einwaltt« Anz-Igen^>re«e: ttSTMD« auherbalb'b»»?»a t>a»r>enoeblidr mPt« Auen» ÄuitrLae aeaen I^o Mk au» die«« iuch» obne »«.. au,b»«abla. Sckrtttlettuna und Aauvta«sckSit»6«ll»r M»»t««kleak, 3S »S Druck u. Derlaa von Vtevtck» ck Sketchard» tn Dreeden Poftlckeck-Konio 10SS Dre.d«« Nachdruck nur mtl deutlicher OuellenaNaab« .Dreebner Nach, '' »ulllllia Unverlana'e SchnttstNckr werden mck' autdewadrt. Einigung Stresemanns mit Woldemaras. Ae Lstsachsentagung der Deutschen Bottspartei. — Bürgerlicher Wahlerfolg in Mecklenburg. Unlerzeichnung -es Schleüsverkrages mit Litauen. Berlin. 29. Januar. Wie wir erfahre«, find die 8er» ßmdlungen zwlsche« dem Reich-minister des Auswärtigem Dr. Sirefeman«. «ad dem litauische« Minister» Mdente» WoldemaraS über den dentfch»litauische« kchiedsgerlchtsvertrag gestern zn« Abschluß gebracht worden, »eichsaubcnminister Dr. Etresemaa« wird morgen im htichstage eine große außenpolitischc Rede halte», in der er «ch über die Bcrhaadlnnge« mit de« litauische« Minister» Mdcntcn «nd de« SchiedSgetichtsvertrag berichte« wird. Gleichzeitig ist in einigen der weitere« Frage«, die znr strlprechung standen, eine Einigung erzielt worden, bis ans w -rage deS Handelsvertrages, die in «eitere« vesprechnn» ,n> geklärt werde» soll. , ' Woldemaras ist gestern abend 6,40 Uhr, begleitet von seiner Gattin und dem Ministerialdirektor im litauischen rlubeumintsterium» Dr. ZauntuS, vom Bahnhof Kriedrich- straße wieder nach Kowno abaereist. Zum Abschied hatten sich der hiesige litauische Gesandte, Stdztkauskas, mit dem ge- smien Personal der Gesandtschaft, der Litauische. General. Wnl Fischer und Gattin, zahlreiche Mitglieder vier hiesigen sltMchen Kolonie sowie deutscherseits her deutsche Gesa ' i« »oivnow. Möhras. der Lhek de» PrvtokollS. Gesa« Mcr, und Graf von vassewitz vom ArGwSrtigcn Amt km Bahnsteig etngefundey. . Slreseman« Ghrendvklor -er UnioersULt Äeidelberg. Heidelberg. 28. Januar. Die GtaatSwissenschaftltch« Kom- msssio» der philosophischen und juristischen Fakultät der Universität Heidelberg hat unter dem 25. Januar 1928 dem verantwortlichen Letter der Außenpolitik. Herrn Reichs, außenminister Dr. Gustav Gtresemann, Titel und Würde eines Doktors der Staatswissenschaften ehrenhalber ver. liehen. . . « In der von dem Vorsitzenden der Kommission. Professor Andreas. Unterzeichneten Urkunde heißt eö. baß die Ver leihung der Würde des Ehrendoktors an den Reichsaußen- minister erfolgte, weil er hoch verdient um die Befestigung von Staat und Wirtschaft, durchdrungen von Deutschlands Recht auf Leben und Freiheit, mutig und trotz aller Wider. Hände und Rückschläge als Bahnbrecher etner Politik der geistigen Annäherung und friedlichen Verständigung der Völker sich eingesetzt und weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus Achtung und Ansehen errungen hat. Dolksparkel und Neuwahlen. Berlin, 29. Januar. In der heute abgehaltenen Reichs- keamtcntagung der Deutschen VolkSpartet erklärt« der Parteivorsitzende, Dr. Scholz. unter anderem: Die Dentsche 8-Ikspartei Kat durchaus kein besonderes Interesse an eine« leidigen Wablkamps. Es ist kein wünschenswerter Zustand, «ein, sich, wie diesmal, bereits lange Zeit vor de« Ncn» «ehlen, eine Wahlpsychose bemerkbar macht. StaatSvolitisch stben wir kein Interesse daran, solche Tendenzen z« sbrber«. rie Deutsche Volkspartei steht aber nicht allein. Gerade ie»«e tagt der ReichSanSschnß des Zentrums, von besten vcscklüssen eS wesentlich abhängt, ob wir schon bald »der «st später in eine« Wahlkampf cintrete« müsse«. Volksparleiliche PrvleNe gegen Lremer. Berlin, 29. Jan. In der Etatdebattz deS Reichstages Wie bekanntlich der volksparteiliche Abgeordnete Dr. krcmer eine Rede gehalten, die nicht nur wegen ihres ein» stilig-unitaristischen Charakters, sondern auch wegen ihrer Marsen Kritik am RctchShauöhalt keineswegs die Billigung irr Mehrheit seiner Fraktion gesunden hatte. Jetzt wird iekannt, daß zahlreiche Ortsgruppen der Deutschen Volks» tartci sowie die LandeSgruppc München an die Reichstags» staktion Protestschreibe» gegen die Lremersche Reim gerichtet stbcn. ES dürfte tn erster Linie übrigens auch die Rebe des Abgeordneten Cremer sein, die der Reichskanzler Dr.Marx gemeint hat. als er vor einigen Tagen in einer Besprechung mit den FraktlonSfllhrern darauf htnwteS, baß e» nicht opportun fei. wenn die Redner der eigenen RegterungS. koalition mit den Rednern der Opposition tn der Bekämp. sting des Etats wetteifern. ' ! ^ Nelchs'agsneubau »der Abgeor-nekenadbau Berlin, 29. Jan. Nie die T. U. aus parlamentarischen kreisen erfährt, sind die Beratungen über den Anbau deS Reich Stag Sge bände s.tn den .letzten Tagen etwa- tnS klocicn gekommen, weil die erforderlichen Kosten angesichts der svnst in der RiichSvcrmaltung durchgcfiihrten Eimchrän- kungen außerordentlich hoch werden. Auch ohne ein Gut- «chten des SparkommissarS wird man erkennen können, daß' Re von verschiedenen Selten vorgeschlagene Vermtndernnq «r Mitgliederzahl von 4»» ans 4«« den gesamten «entan Uerslitsstg mache« würde »nd außerdem den Reichstag ringen würde, sich mehr als bisher aus da» wesentliche -v hränken. Die für den Neubau erforderlichen 1,2 - ' Mn ^ lio Ni« Mark vrauchlen bann nicht erhoben ,n werben. il. Das Ergebnis -er Wahlen in Mecklenburg- Slrelth. Neustrelitz, 29. Januar. Die Neuwahle« »um Meck» lenbnrg-Strelitzer Landtag fanden heute «uter außerordent lich starker Beteiligung statt. Im Gegensatz z« der vorsähri» ge« Wahl, bei der die Beteiligung etwa 65 Prozent betrug, ginge« heute rund 8» Prozent der Mäkler an die Wahlurne. Im einzelnen entsielen, soweit die bisherige« amtlichen Feststellungen ergeben haben, an Stimmen und Mandaten aus die Parteien folgende Zahlen: Sozialdemokraten IS 264 Stimme« s18 Mandatei, HanS» «nd Grundbesitz 1558 Stimmen sl Mandats, Kommunisten 8564 Stimmen l2 Mandates, Handwerk und Gewerbe 5172 Stimmen l4 Mandates, ' Dentschnationalc 19 666 Stimmen s9 Mandates, Auswertung «nd BolkSrechtspartei 1886 Stimme« st M.s, Dentsche Volköpartei 1825 Stimme« sl Mandats, Vereinigte Erbpächter 1414 Stimmen sl Mandats, Dentschviilkische Freiheitsbewegung I960 Stimme« sl M.s, Demokraten 2862 Stimmen (2 Mandates. Das Gesamtergebnis läßt sich wie solgt znlammensasse»: Die bürgerlichen Parteiencrobern den 26. Sitz, während sie vor einem halben Jahr nur 19 Sitze innehatte«. Ziffern» mäßig verlieren die Mtttelvartcicn zugnnsten von Wirtschglts» gruppen. Die Sozialdemokraten kaben von den Kommunisten eine« Sitz erhalten, der andere Sitz ist von den marxistische« Parteien z« de« bürgerliche« gegangen. Bazille zu seiner Berliner Rede. Stuttgart, 28. Jan. Im Württembergtschen Landtage be- antwortete Staatspräsident Bazille die sozial» demokratische Anfrage über seine Rede auf der Berliner Länderkonferenz. Zunächst laS der Staatspräsident die be anstandete Stelle seiner Rede vor und stellte sodann fest, baß es unwahr sei, daß er mit Krieg gedroht hätte. Die deutsche Geschichte spräche dafür, daß man. wenn man das Reich machtlos mache, ein Raub fremder Mächte werde. Wenn das Reich auScinanderfiele, wisse man. was dann Polen mit Ostpreußen machen würbe. Klar sei eS dann auch, daß Rußland und England nicht ruhig zuiehen würden. Das würde den kontinentalen Krieg bedeuten. Bazille schloß, er habe von seinen Berliner Aus führungen kein Wort zurückzunehmen. Kaflenklassung Röttchers. » Leipzig, 29. Januar. Der 5. Strafsenat des Reichs gerichts entschied über die Hastbeschwerde Fritz RöttcherS von der „Menschheit". Die Entscheidung fiel dahin, daß der Haftbefehl zwar in Kraft bleibt. Rvttcher tedoch aus freien Fuß gefetzt wird, unter der BorauSietzung, daß er eine Stcherhettssumme von INVOO Mark stellt und zwei Per- sönlichkeiten nennt, die sich für eine weitere Kaution tn der gleiche»» Hohe verbürgen. Die Auseinan-ersehung im Zentrum. Schürsere Delonung -er sozialen Einstellung. vtrli«. 29. Jan. In der heutigen Sitzung des NetchS- partetausschusseS des Zentrums, an der u. a. alle dem Zen. trum angehörenden Mitglieder der Reichsregteruna und der preußischen Regierung und die Abgeordneten Dr. Wtrth, Imbulch und Stegerwald tetlnahmen, erstattete Reichs- kanzler Dr. Marx, der als Partetvorsttzender die Ver sammlung leitete, ein längeres Referat, indem er ein Bild der Mitarbeit des Zentrums an dem Wiederaufbau des Reiche» entwickelte. DaS Zentrum habe sich seit 1919 nie der Mitarbeit entzogen. Die deutsche Außenpolitik werde tm Reichstage jetzt von etner großen Einheitsfront getragen. Innenpolitisch sei unter Mitwirkung des Zentrums das Reich aus den Krisenzuständen zur Konsolidierung her- auSgeführt worden. Die deutsche Republik sei heute gesichert. Langsam beginne sich der Wohlstand des Volkes zu bessern. Die deutsche Außenpolitik müsse auf dem tn Locarno beichrtt- tenen Wege fortgeführt werden. Das Zentrum werde dies stets als seine vornehmste Ausgabe betrachten. Innenpolitisch stellte Dr. Marx mit besonderem Nachdruck fest daß das Zen trum die Verfassung und die gegcnwärttae Staatsform be» iaht. ES set absolut falsch, wenn man ln dieser Frage Met. nungöverschiedcnhelten innerhalb der ZentrnmSpartet kon struieren wolle. Hinsichtlich der WahlrechtSsrage wteS Dr. Marx auf die Mängel des bestehenden Wahlrechts hin, wobei er erkennen ließ, daß diese Mängel von dem gegenwärtigen Reichstag nicht mehr geändert werden können. In bezug auf die kürzlich abgehaltene Länderkonferenz erklärt« Dr. Marr, trotz aller Meinungsverschiedenheiten habe sich auf ihr tedoch Einmütigkeit darüber ergeben, daß eine starke Reichs gewalt unerläßlich sei. Der vom Zentrum einaeievte Aus schuß von neun Mitgliedern werde hoffentlich bald seine Vor. schlüge vorlegen können. An der AnSsprache tm ReichSanSschnß der ZentrnmSpartet be teiligten sich die Abgeordneten JooS. Nlttzka. Schreiber, der preußische WohlfahrtSmtnister Hirthstefer «nd zahl, reiche Delegiert« aus dem Lande. Wie wir aus Zentrums kreisen erfahren, ergab die Aussprache vollkommene Einmütig keit über die Stellung des Zentrums zur republikanische« Staatsform. Die Spannungen innerhalb der Pariei. die in offener AnSsprache behandelt wurden, liegen vielmehr «ns soziale« Gebiete, wie a«S den AuSsührnnge« «amenr» lich der Vertreter der Arbeiterschaft heroorglng. An» de» Kreise« der Versammlungsteilnehmer verlautet aber, daß »»an allen Seiten das ernste Bestrebe« in die Erscheinung trat, über die gegenwärtige« Spannungen hinwegznkamme»». Eine längere Entschließ«»»«, die diese Frage« «nd die gegenwärtig im Vordergrund stehenden politischen Ausgabe« behandelt, «nrde schließlich unter lebhaftem Beifall der Versammln«- einstimmig angenommen. 3ü Millionen für -ie Lan-wirkschast. Eine erste Notmatzaahme. Bon zuständiger Stelle wird mttgetetlt: Dem a«S Sand» wirtschastSkreisen vielfach geäußerte« Wnnsch, die Renten» bapk»Gr«ndsch«ldzinsen ganz oder anch nnr znm Teil ans dsfentlichen Mittel« z« übernehmen, hat die ReichSregie» rnng a«S allgemeinpolitischen Gründen verschiedener Art nicht entsprechen können. Sie ist jedoch bereit, znr Behebung der gegenwärtigen anßerordentlichen Notstände in der Land miltschaft zwecks Sicherung der rationellen Fortführung der vetrtede einen einmaligen Betrag von >9 Millionen Mark znr «ersügnng z« stelle«. Der Reichstag wird da,« in der allernächste« Zeit Stelltzng z« »ebmen habe«. Wen« die Maßnahme« ihre« Zweck »oll erreichen solle«, wird die ReichSregiernna in die Lage «ersetzt werde» müssen, über diesen vetrag sosart ,« verfügen. Ein Aufruf -es Aeichslan-bun-es. lDra h t «e l d u n g uns rer Berliner L» riilleitnng.» Berlin. 29. Jan. Die Bertreterversammlung des Reich», landüunbe» hat heute einstimmig folgenden Aufruf des RetchSlanbbunbeS gutgeheißen: »Deutsches Banerutum war seit jeher die Quelle der Er- Neuerung de» Volkes. Der deutsch« Bauer erhielt mit seinen Kindern den Städten das Leben. DeS deutschen Bauern Grund und Boden rettete das deutsche Volk durch die Renten- mark. > Jetzt ist dar »««tscha Baner am Ende seiner «rast. Er muß Steuer« zahlen, auch wenn er «n Schulden versinkt. St trägt dt« grSßten Schullasten. Seine Kinder aber ver lieren Heimat und Scholle. Sr schafft an Früchten. waS der Städter braucht, aber wirtschaftliche Unvernunft ebnet der ausländischen Ware den Weg. Er hält die Landstraßen tn Ordnung, aber andere zerfahren sie. Er bekommt für sein Vieh einen Bruchteil von dem, was der Städter bezahlt. Er erarbeitet mit Frau und Kind seinen hohen Zins, während die Bauernfamilien baS Elend packt. Jahr um Jahr hat der Landbund gewarnt, gemahnt, Anträge gestellt und For- berungen erhoben. Negierungen und Parlamente haben nicht auf ihn gehört. Mit halben Mitteln hat man da» Elend verlängert. Ein Teil der Bauern ist bereits vernichtet, ein anderer wirb es morgen sein. Noch einmal haben wir jetzt den Regierungen ein Programm in die Hand gegeben, da» die Lage wenden kann. Wir fordern darin Beieikigung aller Lasten, die das Landvolk den anderen BerufSgruppen vor- au» zu tragen hat, Umschuldung des landwirtschaftlichen Kredits auf tragbare Zinssätze, Schaffung auskömmlicher Preise für die Erzeugnisse der Landwirtschaft, Verhinderung aller Einfuhr, die da» deutsche Volk nicht unbedingt zum Leven bedarf, Schaffung der Möglichkeit. Löhn« zu zahlen, di« dte Landslncht eindämmen. Umgestaltung de» gesamten Sozial, rechtes in etner Weise, die der Landarbeit wieder ihren Wert gibt. Wir rufen alle, die das Wohl de» Vaterlandes anf dem Herzen haben, zu« Hilfe auf. Stirbt der Baner. dann stirbt dte deutsche Nation. An die deutschen Bauern aber geht unser Rns: Sans« nicht. waS itr nicht bar bezahlen kSnntl Neßwt leinen Pfennig neue Schulde» ans! Steuer,ahknng a«S der Substanz lehne« wir ah. Haltet zn« IlindbnnSj Denk« an enre wietschaftlich» ««» »olltische Macht! T'-agt ha« Kaps ho« wi« gntew Gewissen, dann rettet ihr »näß da«