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Mittwoch, den 14. Februar 1900. «Vietto» «Utz Gxprditt»«: » («ch« de» ». »«trgtttcht). LeIsP>mm»«d«y,: -»heuürt»erultt-al. WSstmbrwd L-AlMUWly, «Uvvvls Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falle», Meinsdorf a. s. Nr! 36. 8«L «LL — 27. Jahrgang. * * * eine Ab- Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Hohenstein-Ernstthal, am 10. Februar 1900. Der Stadtrat h. vr. Polster. Auf Antrag der Tischler-, Glaser- und Schlosser-Innung zu Hohenstein- Ernstthal wird in Gemäßheit von ß 100 und 100 b der Gewerbeordnung m Fassung des Reichsgesetzes von, 26. Juli 1897 hiermit angeordnet, daß vom 1. Mai 1900 an sämmtliche Gewerbetreibende, welche in der Stadt uno m Ortschaften des Amtsgerichtsbezirks Hohenstein-Ernstthal das Tischler-, Glaser- un Schlosser-Handwerk ausüben, der Tischler-, Glaser- und Schlosser-Innung zu Hohenstein-Ernstthal anzugehören haben. Zwickau, am 24. Januar 1900. Königliche Kreishauptmannschaft. v. Gehe. heran und erhielt so Zutritt zu dem Mädchen. Er ließ sich dann, wie sich später herausstellte, erklären, was Sternberg mit ihm gemacht hatte, und versuchte, das Kind zu beeinflussen und einzuschüchtern. — Dem „Berl. Tagbl." wird aus London tele- graphirt: Nach einem sehr interessanten Rückblick auf die verschiedenen Versuche, Ladysmith zu entsetzen, Ver suche, die General Buller von vornherein als verlorene Hoffnung erklärte, und für welche nach dem Ausspruch des deutschen Militärattaches zwei Armeecorps nicht zu viel gewesen wären, übernimmt es der Correspondent der „Morning Post", Churchill, das englische Volk auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Churchill schließt sein langes Telegramm mit den Worten: „Zwar wird baldigst noch ein wilder Versuch gemacht werden, über den Tugela vorzudringen. Aber das Publikum muß dem häßlichen Faktum ins Gesicht sehen, daß zum Ent satz Ladysmiths fünfzigtausend Mann, oder noch besser hunderttausend Mann erforderlich sind. Es ist daher wünschenswerth, das das Vaterland sich auf einen schweren Verlust und eine mögliche Enttäuschung auf diesem Kriegsschauplatz vorbereitet und sich daran er innert, daß es sich bei den unaufhörlichen Versuchen, Ladysmith zu entsetzen, mehr um den Ehrenpunkt als um Politik handelte, und daß, was auch immer in Natal geschieht, nichts das Resultat des Sieges der britischen Truppen aufhalten kann." Das Faktum, daß der Censor diese Depesche durchließ, beweist, wie schlimm es am Tugela aussieht. Das Ereigniß, auf welches die englische Nation vorbereitet werden soll, ist die an- scheinend bald bevorstehende Capitulation von Ladysmith. O e st e r r e i ch - U n g a r n. Wien, 12. Februar. Kaiser Franz Joseph widmete dem Prinzen die liebevollste Aufmerksamkeit; er besuchte ihn gestern, ehe er sich zur Ruhe begab und kam schon früh Morgens, um sich zu erkundigen, ob der Prinz eine gute Nacht zugebracht hatte. Um 5 Uhr fand sich Prinz Heinrich, der trotz des abscheulichen Wetters in offener Equipage gefahren war, in der Hofburg ein und kleidete sich zum Diner um, bei dem er in der Uniform seines österreichischen Infanterie-Regimeuts erschien Um '/.6 Uhr begann die Auffahrt der Gäste, welche sich im Marmorsaal versammelten. Tagesordnung, die Giltigkeit des Mandates des Abg. Jacobsen betreffend, die Sitzung geschlossen. — Eine bemerkenswerthe Verdeutschung zahlreicher militärischer Fremdworte enthält der soeben an die Truppen zur Ausgabe gelangte Neudruck der Felddienstordnung. Der Kaiser hat die Kriegsordnung eingehend geprüft und seine Genehmigung dazu ertheilt, daß unter Anderem anstatt: Garnison — Standort, Generalidee — Kriegs lage, Ordre de Bataille — Kriegsgliederung, Theoretischer Unterricht — Dienstunterricht gesagt und geschrieben werden. — In den Berliner Schulen fällt auf Anordnung des Kaisers ans Anlaß der Ankunft des Prinzen heute der Unterricht aus. — Ueber die Prügelstrafe erklärte der preußische Justizminister am Freitag im Abgeordnetenhause sich nicht äußern zu können, da sofort zahlreiche schwer zu beantwortende Nebenfragen entstünden: Soll die Prügel strafe cuch in der Armee wieder eingeführt werden? wie weit soll sie sich auf weibliche Personen erstrecken? woher soll das Personal zum Vollstrecken der Strafe genommen werden? — Der Banquier Sternberg, gegen den wieder ein mal ein Sittlichkeits-Proceß schwebt, hat vergeblich eine Million Mark Caution für seine Entlassung aus der Untersuchungshaft angeboten; sein Antrag wurde abge lehnt. Auch für einige der eifrigsten Parteigänger des Banquiers wird die rührige Wirksamkeit für den Ver hafteten wohl noch recht unangenehme Folgen haben. Wie die Herren zu Werke gehen, dafür nur zwei Bei spiele. Vor einigen Tagen erschien ein Unterhändler, Director L., bei einer Dame in der Dessauerstraße, die als Belastungszeugin vernommen worden ist, zeigte ihr eine mit Tausendmarkscheinen gespickte Börse und fragte sie, ob sie ihm nicht Entlastungsmaterial zur Verfügung stellen könne. Der Herr erbot sich, etwaige Auslagen reichlich zu ersetzen, da Sternberg ja Millionär sei. Er hatte jedoch kein Glück, die Dame wies vielmehr den Besucher entschieden zurück und zeigte ihm die Thür. Ein anderer Versuch wurde in einer Schule gemacht, die ein zwölfjähriges Mädchen besucht. Ein Herr machte sich unter dem Vorwande, daß er das Kind einer Erb- schäft wegen sprechen müsse, an den Rector und den Lehrer, die die Lage der Dinge noch nicht kannten, Besitzer vcnGPferde^n^ vom 3. Februar 1900, die Beiträge der —von Pferden und Rindern zur Deckung der im Jahre 1899 aus der Staats- ^. Februar. Reichstag. Der Samoa- vertrag r t ratißclrt, dem Reichstag bleibt noch die formale Aufgabe, zu dem Geschehenen Ja und Amen zu sagen. Früher hat man eine längere Debatte ver mieden, weil man erst das Ende abwarten wollte; jetzt verzichtet man auf ein gründliches Eingehen auf das Thema Samoa, weil es zwecklos geworden ist. So ist denn nach dem Grafen Bülow, der sich auf ' kurze Darlegung der Verhältnisfe beschränkt, der ... geordnete Hasse der Einzige, der sich zu einer Kritik des Vertrages entschließt. Graf Bülow hatte, wie es in der Natur der Sache lag, etwas Neues nicht zu sagen. Er beschränkte sich auf die Umschreibung be kannter Thatsachen. Professor Hasse dagegen stellte einen recht wesentlichen Gesichtspunkt in den Vorder grund. Er hob die seltsame Anomalie hervor, daß der Reichstag lediglich in Mbenfragen eine Stimme habe, während er beim Abschluß selbst der wichtigsten Verträge zum Schweigen verurtheilt sei. Mit Recht beklagt auch der Leipziger Abgeordnete, daß so manche Gelegenheit, Samoa billiger zu erwerben, versäumt worden sei, schon seit den Tagen, da Herr Bamberger dem Fürsten Bismarck den Knüttel zwischen die Füße warf Nachdem sang- und klanglos in zwei Lesungen die Samoa-Convention angenommen, begab man sich auf das Gebiet der polnischen Beschwerden über die deutsche Gerichtssprache. Hern Czarlinski erzählte eme Anzahl Fälle, in denen angeblich Polen vor Gericht mißhandelt wurden, wenn sie nicht deutsch verstanden, und Herr Dziembowski vervollständigte dieselben durch r":»» «-^brunaen während seiner Soldaten- und An- maltszeit Minister Schönstedt verwies den Interpellanten L^ar^ preußischen Landtages, wo Rest vor das Forum oez. p! - Auffassung, der auch Beschwerden hmgehorten, .^ter Hören fühlte Graf Stolberg beitritt .^ Muttersprache ge- das Bedürfmß, sich, der G Aufgabe, in kränkten Polen kräftig anzunehm , e ebenso lang- Pu»« d« Heute sind Fleischbeschau betr 'n Sch-N- HerrTs^ Stellvertreter des Fleischbeschauers stadt^auZr ^straße und der^gesammten^Kt'" Lammten Stadtbezirke mit Aus- Herr Sch > " Klemrnehschlächter des Ortstheiles Neu- des Ort^the^s^N^ Oststraße und bei den aesammten Threrarztes wr gesammten Aad^ und in Behinderungsfällen des Anmeldeformul^- als Stellvertreter Haus, Zimmer 2 und im Swdthäus^N^ Fleischbeschau sind im Rath- Die Anmelduna selbst 'ib kostenfrei in Empfang zu nehmen, uncer gleichzeitiger Entrichtuna der 6 Stunden vor der Schlachtung Stellen zu bewirken ntsprechenden Gebühr bei den vorbezeichneten Hohenstein-Ernstthal, den 13. Februar 1900. Der Stadtrath. — vr. Polster. I kaffe bestrittenen Verläge an Seuchen- rc. Entschädigungen betr., rst f am 18. Dezember 1899 ausgezeichneten: a) Pferde ein Jahresbeitrag von zwei Pfennigen, d) Rinder „ „ „ zwölf zu erheben. ,, . x, N-amter Solches wird hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß , des unterzeichneten Stadtrathes mit Einhebung der Beiträge beauftragt