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Dresdner Nachrichten : 30.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-30
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.07.1896
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bühr FötEM b>« limahme von klnfuninonnon!' itanenlkra» vBorm.s-s MirNMm. ßoimlao«v. ISolm^ii-'/,! UlirMui. ateuliadt: <dr Poslsto.v nur an n<agen di» suiirNaldinlUaa». 7«e Il«qln,e Vrw>d«kil« klnaelandt» lion!a»e odk Ür Familii . . so Dkg. nach dfsondkrem Tarif. Lndwaüm« rlukträae nur aeaei . ^ «orauovcjaniiiiia. r naä, ft/klioakn so llikiinachrichlkn rc«. «an, - ^ >k»al>iu»a. Unmndlaunak» müincn mmmUich« „ namdaile An»oncl»d„naur an. velrodlatter werdon^mit io Dk,. -KNLSSLx«». L»rnkhN7«lt,stelle Up. ll. 1VL8 kcittZlllivn Ziv Istrvm livkvir >Ii»m /um OvkrirtstaF? kiNli kübsvksll SvklLsrovk II. Jahrgang. I frauonsir. 7. Dresden. I8!I6. 7sfsj Lsfe-Ässe^ Lerekiri'e ' ^ OlOingnee« V/sisendLuLsse.r ?oi're!!3N.6l3s5 Lteingut. HVIIIl. «SN,n« Indubor: < ai l « 7uekLLvä1iui§. LeLeMstrALLs C. vrüllst«« io evkt «»ii«ll8v>>vn u ,I«u1«kl>»!» ' I*al«tot-, nun * sr»r»rr^ I»i-e«il«n,860811.5). llerlio, Srsslitu.Lolll, Namdurz, l-vipri?, Lluttzrrt. rooll, 8t!tttoII. ^nleriuk von Krlin6unxoll. »Ulli» IIIILtz ^t>I»»i>8t In»k» A n,!^ vins'lioti:' !. Vrossmruw, Uslimsrclillislilslii'il! s: ä» ^ sti^k« nltstlldidll« stdii« r. I »K !'0i'N8i,r66l><!>' )Z,nl I, Xn. l!i:!7. § 8ekul2 ii. Lvkvkülv WA" iiv,i«5«tv ALoUvII« "WH mimlitzliH tli>8 I'ut/- >>»il ^tt<Io>v»rn'6nIlr»U8 k. tteiiii'ieti ksilliLl. Nr. 2VS. Mail: Untergang des „Iltis", Urtheil gegen Jameion und Genossen. Priesterweihe des- Prinzen Btni.! Muthmiinliche Witterung:l Hofiiachrichten, B«usszähluug. Eisenbahnen. Handweckerverei», Gerichtsverhandlungeii. Knmlvcrciu. > ltKiedecichläge. Politisches. Von fernem Gestade kommt die Trauerkunde, die den Unter gang eines Kanonenbootes unlerer Kriegsmarine meldet. Tas Kanonenboot „Iltis" ist während eines Taifuns (Wirbel st urmsl am 23. d. M. Zlbends nördlich vom Südoslkap im Gelbe» Meere gestrandet. Zwölf Mann der Besatzung sind gerettet worden, die übrigen — einschließlich der Offiziere — sind umge kommen. Das Schiff ist verloren. Tic ertrunkenen Offiziere sind der Kommandant Kapitänlentnant Brauer, die LeutantS zur See v. Holbach, Fraustaedter, Prasse, Assistenzarzt Hildebrandt und Obermaschinist Hill. Der Zahlmeister Hill befand sich zur Zeit in Tschifu und entging so dem Verderben. Tic geretteten Mann schaften sind Morloehurr, Westpnnkt, Priebe, Kuehl, Habeck. Zimmerling, Rieb, Laiigcnberg. Voight, Mayfarth, Osbrnik und Labe. Die letzten vier Namen stehen noch nicht genau fest. Tas Kanonenboot „Iltis" hatte vier Geschütze, ein Deplacement von 489 Donnen, 340 Pferdckrästc und 83 Mann Besatzung. Tie Namen der übrigen deutschen Kanonenboote sind „Habicht", „Wolf", „Hyäne" und „Lorelei,". So ist denn wiederum im Kampfe niit den tückischen Elemen ten ein Schiff unserer Hingen anfstrcbeudeu Marine der Gewalt des Verhängnisses znm Opfer gefallen und mit den zerschmetterten Planken hat der grimme Meeresgott eine große Anzahl blühender Männergestalten auf den Grund des Ozeans hinabgezogcn. Nur wenige von der Besatzung des „IltiS" sind gerettet worden, die meisten aber kehren nicht wieder. Sic werden nicht den Heimaths Wimpel flattern sehen ans der Rückkehr zu den heimischen Küsten und den süßen Namen „Vaterland" nicht wieder hören. Trauer herrscht um sie in der stillen Klause, wo die Mutter um den Sohn, die Schwester um den Bnider, die Gattin um den Gatten weint. Eines aber spendet lindernden Balsam für de» SchiurrzduTrenu- ung, das ist das Bewußtsein, daß die tapferen Tobten gefallen sind wie Krieger aus dem Felde der Ehre, im Dienste des Vater laudes, für Kaiser und Reich. Das Vaterland weiß eS. ivie schwer der Dienst zur See ist. wo an allen Ecken und Enden dräuende Gefahren lauern und den Mann daran gewöhnen, dem Tode allezeit fest in das kalte Antlitz zu schauen. Jede Marine weiß in ihren Annalen von nur zu zahlreichen Fällen, in denen der Tod reiche Ernte hält, zu berichten und auch Deutschlands Kriegsmacht zur See ist wiederholt in den letzten Jahren von herben Verlusten betroffen worden. Das letzte größere Unglück ereignete sich am 10. März 1889 im Hofen von Apia, wo der Kreuzer „Adler" und das Kanonenboot „Eber" strandeten. Ter Gesammtverlust an Tobten betrug damals gegen 90 Mann. Auch früher schon haben die asiatischen Gewässer unserer Marine Unheil gebracht, indem 1800 dort der Schoner „Jranenlob" und 1883 die Kreuzerkvrvcttc „Angusta" mit Mann und Maus zu Grunde gingen. Gegen solche UnglückSfälle ist Mcnlchenwitz und Menschcnmacht hilflos. Tic aber, die so glorreich dahin scheiden, werden daheim nicht vergessen. Das dankbare Vaterland trauert um sie, sorgt reichlich für ihre Hinterbliebenen und bewahrt ihre ruhmreichen Name»den kommenden Geschlechtern zum Gedächtnis; auf. Dann aber gehört das Leben wieder den Lebenden; die eiserne Pflicht ruft den Seemann wieder zum gefahrvollen Dienst und vorwärts geht cs von Neuem zum Schutze des deutschen Ansehens in aller Welt mit voll Dampf v raus! Verurtheilt worden sind sie nun also wirklich, die Herren Dr. Jameson und seine Helfershelfer bei dem Ucbecfall auf die Trans vaalrepublik im Anfang dieses Jahres. Ob aber in den Augen der Engländer der verurtheilcnde Ausspruch des Richters auch ein moralisches Stigma auf die Handlungsweise der Herren drückt? Ob das Vollblulengländerthnm sich zu der Erkenntnis; cmporheben wird, daß neben der angelsächsischen Nasse auch noch andere, mit Intelligenz, Unternehmungsgeist und hochherzigen Eharaktcrcigcn- schaften begabte Völler einen Anspruch ans Existenz und ans Achtung ihrer wohlerworbenen Rechte seitens der englischen „Eivilisatoren" haben? Wenn diese Fragen ini bejahenden Sinne beantwortet werden könnten, dann allerdings dürfte man dem Unheil, das der Londoner Gerichtshof über die Angeklagten gefällt hat, eine für die Zukunft einigermaßen hofsnnngSvollc Seile ab gewinnen. Sonst aber würde das Urtheil nur als ein nothgc- drungenes formelles Zugeständnis; an die zwingende Gewalt der öffentlichen Entrüstung anfzufnsscn sein, die sich über das Vorgehen der Engländer in Südafrika seiner Zeit kundgegebeu hat und die noch heute in latenter Form überall auf dem Kontinent in so starkem Grade vorherrscht, daß ein Freispruch der Angeklagten geradezu als eine Art von englischer Kriegserklärung gegenüber dem Kontinet auf kolonialem Gebiet gedeutet worden wäre, in deni Sinne, daß England fortan gewillt sei, auf jede Bethätigung von Nechtsgrundsätzcn und anf die Achtung vertragsmäßiger Ab machungen in seinem kolonialen Wettbewerb mit anderen civilisirtcn Nationen zu verzichten. Um zu einem nnpartciischcn Urtheil darüber zu gelangen, welche Auffassung des Londoner Erkenntnisses den thatsächlicheu Verhältnissen entspricht, ist cs nöthig, einen Blick auf die Vorgeschichte des Prozesses und die ihn begleitenden Umstände zu werfen. Bei dieser Rückschau ergiebt sich zunächst die Feststellung, daß die Personen des Dramas bei dein Jrcibeuterzuge des Dr- Jameson sich m -«t Gruppest theiltcir: aus der einen Seite das sogenannte Rcsonnkomitcc in der transvaalischcu Stadt Johannesburg, auf der anderen Dr. Jameson mit seinen Flibustiern an der Grenze der Republik und zum dritten, als über dem Ganzen schwebendes höheres Prinzip, der „ungekrönte König" von Südafrika Sir Eecil Rhodes, der damalige Premierminister der englischen Kapkolnnie, ini Bunde mit der von ihm geleiteten südafrikanischen Gesellschaft. Die Johannesburg« Verschwörer wurden von der Hand der rächenden Nemesis zuerst gepackt, indem der Gerichtshof in Prätoria Kolonialpolitck schuldig gemacht hat. beciiislwieii zu lassen, wenn t,l86IlIlUU88tl'. :»1> <b'6i»8pr6- bvr 1. 339«). I71U6U6 8troü- u. l'il/luitl ihiö . Donnerstag, stO.JnIi. Die Regierung der Transvaalrepnblit hat denn auch nicht bi" fehlt, ihre Meinung über die Straffreiheit, deren sich Herr Rhode- erfreut, bereits fr. her in London nuvcrhüllt zu Gehör zu bringen. Nunmehr ist durch den Ausgang des Jamcion-Prozeffcs die all gemeine Aufmerksamkeit aus's Nene ans dieien wunden Pnnü gelenkt worden, der in der Behandlung der Transvaaiassair«' zurückgeblieben ist. Tas deutsche Unheil braucht sich dabei kenne Wegs durch die neueste Ungchörigkcit, deren sich im englischen Parlament Herr Enrzvn bei seinem Hinweis auf die dcnticln die Rädelsführer mit dem Tode bestrafte und die übrigen Thcil- nchmer zu schweren Freihcits- und Geldstrafen vcrnrtheilte. Die Urtbeilc wurden aber nicht vollstrcckt, sondern die Gnade deS Präsidenten Krüger griff wesentlich mildernd ein, beließ es durch gängig bei ziemlich geringfügigen Geldstrafen und verhängte gegen über einzelnen besonders schwer belasteten Vcrurthcilten außerdem die Maßregel der Verbannung. Bei dieser Gelegenheit benahm sich das ossiziellc, ebenso wie das unverantwortliche England in einer Weise, die ganz geeignet gewesen wäre, das Blut des Präsi denten Krüger io in Wallung zu bringen, daß sich ans den, Kon tinent Niemand gewundert hätte, wenn die Begnadigung der Landesvcrrälher unterblieben wäre. Herr Ehnmberlain erlaubte sich, in einer Depesche an den Präsidenten die Milderung der er kannten Strafen als einen von der englischen Nation als selbst verständlich hingcnommcncn Akt zu bezeichnen, noch che der Präsident seine Entschließung gefaßt Halle und die englische Presse erging sich inzwischen in Verherrlichungen der „patriotischen That" des Dr. Jameson und in Die Jolinnncsbnrgcr Verschwörer sind also mit weniger als einem es sich anf den Standpunkt stellt, daß die Vecnrll'eilnng des Werkzeuges Dr. Jameson nur einen fragwürdigen Werth besiut. so lange die Hand, die das Werkzeug geführt und in Thätigkcit gesen; hat, ohne Handschellen bleibt. Kernschreib- nnd Kcrnsprech-Berichte vom 29. Juli. Berlin. Tas Ruderkommando der Marine setzte sofort den Kaiser von dem traurigen Verluste, den die Marine mit dem Unter gänge des „Iltis" erleidet, in Kenntnis;. Vom Kaiser ist daraufhin ans Bergen folgendes Telegramm an den kommandirendcn Admiral Knorr gerichtet worden: „Es erfüllt Mich mit tiefem Schmerz, die Knude zu erhalten von dem Verluste Meines Kanonen j bootes „IltiS", welches in Ausübung seines Dienstes mit seinen sämmtliche» Offizieren und dem größten Theil seiner Besatzff ung an der chinesischen Küste gestrandet ist. Viele brave Männer? an deren Spitze ein so hervorragender tüchtiger Offizier als Koni Mandant sland. habe Ich verloren. Das Vaterland wird mit Mir trauern und die Marine in warmer Erinncrunss Diejenigen halten,! welche bis z»m lebten Athemzuge in der Erfüllung ihrer Pflicht' Höchstgebot ihres Lebens sahen. Wilhelm 1. ff." — Heute >-> das Höchstgebot ihres , gehässigen Beschimpfungen der Buren. Vormittag trafen folgende Depeschen von dem Ehcs der Kreuzer-! Division ans TIhisn ein: 1. „Iltis", am 23. d. M. Abends' blauen Auge davöngekommcn nnd ihre Brüder in England Huven « von W'autimg, Sndosl-Feuer, gestrandet, ist-verloren, bei der Gelegenheit gezeigt, wie sie lm Grunde ihres Herzens über die versuchte Vergewaltigung Transvaals denken. Dieselbe Ans , sassnng hat sich dann ipäter auch wiederholt in warmen Snmpathie- o !>>,„, iE..- bezeigungen gegenüber dem Freibeuter Tr. Jameson kundgegeben, - -^N'M „oiris der sogar nnmitlelbar nach seinem mißlungenen Uebersalle von dem. damals gerade fuschgebackenen englischen Hvsdirhter als „nationaler Heros" gefeiert wurde und noch ini Laufe seines letzt beendeten Prozesses Gegenstand begeisterter Huldigungen seitens der Londoner Menge gewesen ist. Außerdem ist aber auch von Seite» des Gerichtshofes selbst alles Mögliche geschehen, um auf die englische „nationale Empfindlichkeit" anläßlich deS Jameson- Prozesics Rücksicht zu nehmen, was schon die ernsthafte Behand lung der albernen Einwände beweist, die von der Verlhcidignng vorgebrachl wurden, um die angebliche Unzuständigkeit des Gerichts zu begründen. Schon ans den geschilderten Verhältnissen allein könnte man mit einiger Zuverlässigkeit den Schluß ziehen, das; die „wegen Ausrüstung einer lricgcrstchcn Unternehmung gegen einen befreun deten Staat" crlanntcn Strafen gegen Tr. Jameson nnd Genossen (Jameson wurde zu 13 Monaten Gefängnis;, Maivr Willoughbi, zu w Mnior White zu 7, Eoventr» Grch »nd Oberst White zn sc 3 Monaten Gesänaniß, sämmtüch ohne Zwangsarbeit, verurtheilt Offiziere und Mannschaften citrunlen bis ans MoSlölmer, Mansartb. mnkt, Pri Zunächst lschns Oibcnik. Westpnnkt. Priebe, Labe. Klickst. Habeck. Kiel. Zimmerling. nicht mit der Absicht verhängt worden sind, Ucbelthnter die ganze Schwere des Gesetzes fühlen zn lassen. Tie Umstünde sind vielmehr ganz darnach angethan. die Vermuthiing zu rechtfertigen, das; die Richter Herrn Jameson nnd feinen Leuten im Geiste die Hand gedrückt haben, während sic. „höheren Rücksichten" sich unterordnend, nach dein Buchstaben des Gesetzes ein pcrnrlhcilendes Eclennlnts! verkündeten. Auch ist innin «nzniichiiien, daß „Dr. Jini", ivie er ini Bolksninndc beißt, seine 13 Monate in rigoroser Weise wird absiüen müssen. An eine Begnadigung ist natürlich ,,Kormoran" nnd „Arcona" entsendet."! sind znmcksielasscii: Zahlmeister Los; st» Hospital nnd Vmglst " Tie Namen in den Depeschen sind zum Theil ver stümmelt. Von anderer Seite wird berichtet, das; zur Zeit dcs Unglücks starker Nebel geherrscht hat nnd das; das Schiss vom Sturm an der Ostküste. an der sich durch hohe, steile Küsten aus zeichnenden Insel Hei-A-Wci aus ein Huck geworfen wurde, welches 9 Meilen vom Shaiilung-Fire cutsernt sein soll. Nach einei Londoner Depesche waren ll Personen der Mannschaft gerettet und an dem Ostvorgcbirge Ehaiitniig gelandet. Berlin. Im Verein deutscher Eisenbahn - Verwaltungen hielt heute der Vaudiretlvr der österreichischen Kaiser Ferdinands Norddahn, Negicrnngsrath Ast den Hauptvortrag über die Ent wickelung des Gleisbaues im Vcremsgebiet. I» den Preisansichliß wurden unter Anderen der König!, sächsische Fiuauzrath Poppe gewählt. Anläßlich des Jubiläums des Vereins verlieh der König von Sachsen das Komthurkreu; 2. Klasse des Albrcchtsordens dem! Gcucraldirektionsralh Tr. Nocll, de» preußischen Geh. Regierungs- räthen Förster und Witte: das Ritterkreuz erster Klasse desselben Ordens dem vreußischen Ncgierungsrath Samuel, das Offiziers kreuz desselben Ordens dem sächsischen Obersinanzrath Ledig. — Wie aus London gemeldet wird, gilt cS dort nunmehr als bestimmt, daß Kaiser Wilhelm in diesem Jahre nicht nach Cowcs kommt, dagegen wird derselbe im September der Königin Victoria in Balmoral einen Besuch nbstatte», welcher jedoch Privaten Charakter tragen wird. — Der Dcfraudcmi Götze, welcher dem Bankhnnsc Bleichröder die Summe von 103,090 Mark untcr- schlageit hatte, dann mit seiner Geliebten nach Amerika geflüchtet war und dort ergriffen nnd nach Deutschland anSgeliefcrt wurde, wurde heute von dem Landgerichte I zn 4 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Der Staatsanwalt hakte 3 Jahre Zuchthaus und 10jährigen Ehrverlust beantragt. Berlin. Der Ausschuß des Eeiitralvcrbaudes deutscher Industrieller wird gegen Ende September oder Anfang Oktober zu einer Sitzung zniammcntreten, in welcher über diejenigen Dbcile des Entwurfs eines neuen Handelsgesetzbuches berathen werden wird, die für die Jndnstric von besonderer Bcdentting sind.— Tie Berathungen der hiesigen Haute Banane über ein gemeinsames Vorgehen bezüglich der Bestimmungen des Depotgejelzes. haben. ' nsselv« niit Rücksicht aus die Beziehungen zur Burcurepublik nicht zn denken. Es lassen sich aber auch sonst noch Mittel finden, um den Verurlheiltcn »»ausfällig^ ans der Schlinge zn helfen. Der gute Wille dar» dürste anf Seiten der englischen Regierung in reich lichem Maße vorhanden sein und „Ovni Klüger" wird schwerlich einen Geheimagenten nach London schicken, »m die korrekte Durch führung der erkannte» Strafen überwachen zu lassen. Ini Ucbrigeu gicbt bei dcc Bcurthciluug des Jameson- Prozesscs den Aussch ag, das; der Führer der Eingangs erwähnten dritten Gruppe, Sir Eeeil Rhodes, der intellektuelle Urheber des Ganzen, bislang ganz »»behelligt geblieben ist und das; ihm auch in Zukunft aller Voraussicht nach kein Haar gekrümmt werden! geführt, wird. Was Alles- Herrn Rhodes zur Last füllt, erhellt ans dem geradezu vernichtenden Bericht, den der eingesetzte Untcrsuchnngs- anSschnß des Parlamentes der Kapkvlonie «die Kolonie hat eine eigene parlamentarische Regierung nach dem Muster des englischen Mutterlandes mit Ober- und Unterhaus) ans Grund sorgtältiger, ganz nnparteiilchcr Ermittelungen lüngst erstattet hat. In dem gedachten Bericht wird erklärt, Sir Eeeil Rhodes habe eigenhändig den ganzen Plan des Unternehmens entworfen. Die Angestellten der Gesellschaft (der „Ehartered Eompa»»"> seien in die Verichwör- nng cingewciht gewesen. Die Gesellschaft habe sogar im Ein verständnis; mit der Londoner Gcschästsieittmg die Kosten des- Zuges bestritten und der Bctracz sei später von Rhodes durch! iabre 1890 weist ans an Einfuhr wiewohl dasselbe bereits in Kraft tritt, noch zu keinem Ergebnis; esührt. ' Banrcnt b. Ter zweite Cvclns gelang anf das Glänzendste vor anspcrkniistem Haine. Das Orchester unter Mott! war geradezu großartig. Es Ing ordentlich eine Weihe über alle Vorstellungen. Rnrgstatler als Siegfried riß das Publikum hin im Gesang und Sviel, ebenso Frau Gnbranson als Ärünhilde leistete Vorzügliches. Die Mannenchöre packten durch ihren wuchtigen und kräftigen Vor trag im Gesang »nd Spiel. Die Maschinerie und Beleuchtung unter Kranich § Leitung waren aroßartig. M ü n cd e n. Der Fürst von Bulgarien ist heute ans Bayreuth hier eingetroffen. Wien. Der Außenhandel O eslerrcich'U nanrns im erste» Halb- Anwefflingen gedeckt worden. Ricdenchmeitcrnd ist die Feststes! ung, daß ein angeblich von Rhodes abacsandteS Telegramm, in dein der Einfall untersagt wurde und aus das sich die Gesellschaft ostentativ zu ihrer Entlastung bezog, erst abgcfaßt wurde, als das Telegraphenkabel, wie mau wußte, bereits durchschnitten war. Auch später ist die Absenduug des Tele^rammeS nicht erfolgt. 379.1 cill. Gulden, mehr Der Bericht gelungt schließlich zn dem Ergebnis;, daß Rhodes und Genossen der thätigen Unterstützung des Einfalles schuldig seien, daß Rhodes- eine mit den Pflichten eines Ministers der Kolonie nicht vereinbare Rolle gespielt und daß die Ehartered Eompan» . . die Mittel zn dem Einfall hcrgegcben habe. R o m. Die kircl Herr Rhodes ist also das Haupt der Schuldige» und gerade! mit der Maranisc L ihn hat die englische Negierung sorgfältig geschont. Daß er «eines! worden. Amtes als Premierminister der Kapkolonie entsetzt ist. will gart * Brünn. Tic Stadt Wallachisch-Klobnk. Bezirkshaiipt nichts besagen, da sein Einfluß trotzdem „„geschwächt fortbesteht.' Mannschaft Ungarisch Brod. ist zur Hälfte abgebrannt. Eine wirkliche Sühne hätte nur in der gerichtlichen Abnrtheilnng Züri ch. Gestern Abend von 8 bis 11 Uhr fand Herrn Rhodes und in der Auftösmig der El'nrlercd Eompan» ge ! liger " 9,7 Mi». Gulden gegenüber der gleichen Periode deS Vorjahres; an Ausfuhr 303,3 Mill. Gulden, mehr !3,4 Milb Gulden gegen über der gleichen Periode des Vociahres. Sonach weist die Handelsbilanz ein Paisivnm von 10,8 Mill. Gulden gegen 11,8 Mill. Gulden in der gleichen Periode des Ronahres aus. Franzcnsbnd. Die Großfürstin Scrgci Alczandrowitsch von Rußland, der Generalgoiweriienr von Moskau inst Gemahlin nnd die Großfürstin Elisabeth Theodorowna sind heule Morgen mit Hosstaat und großem Gefolge zum Knrgebrnuch in Frnnzens bad eingetrosscn. kirchliche Trauung des Ministerpräsidenten Rndini Leonia Jncisa ist henke Vormittag vollzöget« legen. Dann hätte man füglich« Weise an dem guten nnd ehr > Ne ' ' lege« lichcn Willen der englischen Negierung, in Südafrika Frieden zn halte», nicht zweifeln dürfen. Der.gcgcnlhciligc Zustand aber, daß Herr RhodeS nach wie vor nnbehelligk bleibt, damit seine unschätz bare Skrupellosigkeit für die „kommenden Ereignisse" in Südafrika der englischen Regierung ungeschwächt erhalten wird, bildet ein dauerndes Angern iß für die Transvaalrepublik und die an der Ausrcchterhgltllng dcs stuttts »no in Südafrika inlcrcssirten Mächte. ..yr wird ein gcwal Tumult »u AiikcuauartterWicdrloir statt. Ein von 70 Jta licner» bewolmies Haus wurde vollständig ausgerämiit. cinc ilalieuiichc Wirthichast gänzlich dcmolitt. Die Polizei wurde mehrfach verstmtt und m»ß!c von ihren Revolvern Gebrauch machen. Es landen zahlreiche Verletzungen slntt. Ein Bürge, wurde todtlich verwundet. Tie ersten Schüsse wnrdcn vom Pöbel abgegeben Ans dem Knsernenplntze sammelte sich gleichzeitig cinc große Menge nnd cs entstand ein unbeschreiblicher Lärm; zwei Feilst« der Kaserne wurden cingeworscu. Das Militär nahm viel TH H , j Ä
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