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Anzeigenpreise: Die <N> mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,: die 93 mm breite Millimeierzeile im Textteil 25 P-g.: Nactüaßuanel Z Zitier- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Noucttl.Bezugspreis 1.7"RM.Zusiellueb. Psg. Beuellung'n werden in uns. GeichästSb.,von den Boten, sowievon allenPostansialien angenommen Zschopauer» Tageblatt und Anzeiger Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Verdfsentlichung der amtlicben Bekanntmachungen der Amtsbauptmannschast Flöha und des Stadtrats zu Zsckovav behördlicherseits bestimmte Bla-t und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b H.Zschopau Gemeindegirokonlo: Zschopau Vir. 41: Postscheckkonto: Leipzig 'Ar. 4^8?4 — Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: Krumhermersdori, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf Am öle Neutralität in der spanischen Frage . . . Li . ... . MMOs SlelW W ReilrMlAlit Grft Srtlgabe deir deutschen Flugzeugs und WaffendektteNungsveevot für alle Berlin, 18. August.. (Drahtmelüung). Wie von zuständiger Seite verlautet, hat die sranzö- fische Regierung der deutschen Regierung von einer französisch, englischen Vereinbarung über Vie. Haltung gegenüber den -Vorgängen in Spanien Kenntnis gegeben. Danach werden die beiden Negierun gen die Ausfuhr von Waffen, Munition und Kriegsgeräl salbte von Luftfahrzeugen und Kriegsschiffen nach Spanien, den spanischen Besitzungen und der spanischen Zone in Marokko verbieten, sobald auch die italienische, pse russische, hie portugiesische und dix deutsche Regierung Vieser Vereinbarung zugestimmt haben werden. Di« Deutsche Regierung hat der französischen Regierung geant wartet, daß sie auch i h r e r s ei 1 s b er e i t ist, ein gleiches Verbot zu erlassen, unter der Voraussetzung, daß 1. das von der spanischen Regierung noch in Madrid ^estgehaltene deutsche Transportflugzeug frei gegeben wird und 2. alle Staaten, welche Industrien zur Herstellung von 'Kriegsmaterial und Flugzeugen in nennenswertem Um fange besitzen, sich in gleicher Weise binden und daß ins besondere die Lieferung durch private Firmen oder Per sonen durch die Sperre mit erfaßt wird. Außerdem hat die deutsche Regierung zum Ausdruck gebracht, daß es dringend erwünscht wäre, wenn die be teiligten Regierungen ihre Maßnahmen auf die B erhin - Derung der Ausreise vön fr el willigen Teilnehmern an den Kämpfen in den in Rede stehen den Gebieten auSdehuen würden. Lebhafte dsplomaiifche Tätigkeit in London und in Paris In London und Paris sind jetzt lebhafte diplomatische Erörterungen über den Neutralitätsvertrag im spanischen Brügerkrieg im Gange. Der britische Außenminister Gden, der auf Urlaub war, ist vorzeitig nach London zurückgekehrt. Man bringt den Abbruch des Urlaubs mit dem spanischen Neutralitätsvertrag, der Vorbereitung der Tünfmachtekonferenz und dem Abschluß des englisch- Ägyptischen Vertrages in Zusammenhang. Noch vor der Mückkehr Edens hatte Lordstegelbewahrer Halifax, der in Abwesenheit, Edens die Geschäfte des Auswärtigen "Amtes führte, eine Besprechung mit dem Botschafter der Madrider Regierung. Auch der französische Ministerpräsident Blum hat seinen Erholungsurlaub plötzlich abgebrochen und ist überraschend in Paris eingetrofsen, Sicherlich hängt auch diese Tatsache mit dem spanischen Neutralitäts vertrag zusammen. Man erwartet in Paris das Ein treffen der Antworten anderer Staaten auf den französi schen Neutralitälsvorschlag. Frankreich ist sehr darum bemüht, den.Neutralitäts- Vertrag so schnell wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Ob das gelingt, ist fraglich, da angesichts der französischen Haltung in dem spanischen Bürgerkrieg von verschiedenen Seilen schwere Bedenken erhoben worden sind. Diese Bedenken werden sich um so weniger zerstreuen lassen, als französische Minister hinreichend Beweise dafür liefern, daß ihre Neutralitätsauffassung eine andere ist, als was man sonst darunter zu verstehen hat. Hat eben erst der Außenminister Delbos in einer Rede die freimütige Sym pathie für die spanische Volksfrontregierung kundgetan, der Frankreich sich besonders verbunden fühle, so gibt sein Kollege im Innenministerium, S a l e n g r o , einen seltsamen Beweis für die von Paris so heiß erstrebte RMralitüt. . Salengro hat den früheren Militärattache der spanischen Botschaft in Paris, Major Barroso, der gleich bei Aus bruch des spanischen Bürgerkrieges sein Amt niederlegte, da er sich nicht für die Beschaffung von Kriegsmaterial zur Bekämpfung seiner Waffenbrüder hcrgeben wollte, samt seiner Familie mit 48stündiger Frist aus Frankreich ausgewiesen. Der spanische Offizier, der die französische Kriegsakademie absolviert bat. ist Ritter der französischen Ehrenlegion. Er Hai sich diese Auszeichnung als Mit kämpfer bei den französischen Truppen in Marokko er worben. Das „Echo de Paris- bemerkt dazu sehr tref fend, daß der Innenminister damit erneut eine Maß nahme ergriffen habe, die der vom Außenminister so laut verkündeten Neutralität widerspreche, und das Blatt „Jour- stellt fest, daß man in Frankreich mit offenen Armen Kommunisten und Anarchisten aufnehmc, aber ohne irgendwelche Bedenken die besten Freunde Frankreichs ausweise. MWer MMte Die Ulksr«trqimW bereitet Nicht m - Firchttmer Bliltmor ber AmWm Die W« rennenden Gasbomben Nach Meldungen, die über London kommen, herrscht bei der Madrider Volkssrontregierung die Ueberzeugung, Daß die Hauptstadt nur noch wenige Tage zu halten ist. Die Minister hätten — soweit sie noch über ihre persön- liehe Bewegungsfreiheit verfügten — in aller Stille ihre Vorbereitungen getroffen, um nach Valencia überzu- 'siedeln, das nach dem Fall Madrids zum Sitz der roten Regierung ansersehen sei. Einige Kabinettsmitglieder -feien bereits dorthin übergesiedelt. Mehrere Flugzeuge seien zum Abtransport der Regierungsmttglieder bercitgestellt. Die Madrid belagernden Truppen der Militärerbebung erwarten nur noch gewisse Verstärkungen, deren Ankunft demnächst erwartet wird. Schon jetzt verkehr« nur noch ein Lug täglich zwischen Madrid und der Küste, dessen Fghrt- ziel bis zum AlzgeWick.dör Abreise geheimgehalten wird. Diese Verbindung stellt, die einzige noch verbliebene Mög lichkeit dar, die Madi mit ÜA zu beliefern und vor der AushuWrMgA be^ Die Belageüt M^MadM verfügen über einen aus- -gezeichnet funknvpiereMW Nachschub, über ausreichende Waffen, und MiWWsvorräte und wirklich waffen fähiges MenschMnatexial^ während die Verteidiger, zum Teil mit nnmpdsrney Mafsxn ausgestattet, vergeblich gegen den Belagetttngsgürjef an rennen. Aus persönlicher Pache haben dieÄolschewisten vsele ihrer Widersacher in ^wahren BlutnäK^ katthlütiA »Mehrachi, In zwei Nächtey jollen allein 100« Menschen gc- meuchelt worden sein. Die rote Miliz Ml sogar das Zeichen des Roten Kreuzes mißbrauchen. Mdchen in der Tracht von Not-Kreuz- Schwestern laufen mit Gewehren und Revolvern herum, und die Rot-Kreuz-Wagen sind stets von bewaffneten Millzsoldateu besetzt. Alle Häuser der Wohlhabenden sind rvon den Rollst beschlagnahmt und geplündert worden. Wie aus London gemeldet wird, benutzen die Noten an der Front nördlich von Madrid neuerdings Gas bomben. Wie der Kommandant einer Batterie einem englischen Reporter erklärte, habe sich die Madrider Re- gierung zu der Verwendung von Gas nur zu Selbstver teidigungszwecken entschlossen, da ihre Lage jetzt äußerst schwierig geworden sei. * Bestialische Grausamkeit spanischer Marxisten Aus sicherer Quelle wird aus Hendaye folgender kaum glaublicher Vorfall gemeldet, der bezeichnend ist für die unerhörte Grausamkeit der Kriegführung von seilen der roten Truppen in Spanien. In der Nacht vom 14. zum 15. August wurden 360AngehörtgederGuardia Civil und 8V Marineoffiziere, die auf zwei Dampfern untergebracht waren, vor der Hafeneinfahrt von Cartagena ertränkt. 22 weitere Offiziere wurden erschossen. Bei ihrer Rückkehr wurden die Gampfer, auf denen sich die Ermordeten befunden hatten, von der Bevölkerung des in den Händen der „Roten- be findlichen Cartagena lebhaft begrüßt. Die Ermordung fand auf Befehl eines Ser- geanten statt, um einer Untersuchung einer aus Madrid eintreffenden Kommission, die offenbar der wei teren Radikalisierung der roten Machthaber in Cartagena Einhalt gebieten wollte, zuvorzukommcn. <4urze Nachrichten. Berlin. Der Führer und Reichskanzler bat dem Staatssekretär des Reichsmtnisteriums für Volksaufklärung und Propaganda, Walter.F.u nk, an läßlich seines 46. Geburtstages sein silberge.rahmtsö Bild mit einer besonders herzliche» Widmung über- Bastion -es Bolschewismus Die spanische Frage eine europäische Frage. Seitdem Spanien aus dem Kriege mit den Vereinig ten Staaten im Jahre 1898 erheblich geschwächt und um kostbaren Besitz geschmälert hervorgegangen war, hatte es bisher eigentlich ein Leben an der Peripherie der Welt politik geführt. Eine Großmacht, die doch kaum irgend wann Großmachtpolitik trieb, ein Staat, der schöpferische Aktivität in der Politik aufgegeben hatte. Selbst als das , Mittelmeer Angelpunkt der europäischen Politik wurde, gelang es nicht, Spanien als aktiven Faktor auf irgend einer Seite anzuseyen. Das Land blieb, wiewohl auch seine Negierungen wechselnde Sympathien für den einen oder anderen an der Miitelmeerpolitik interessierten Staat hatte, bei seiner seit 1898 verfolgten Linie: Es hielt sich abseits. Plötzlich ist dieses Spanien in den Mittelpunkt euro päischer Politik getreten. Es ist nicht mehr das Land am Rande des europäischen Erdteils. Aber nicht irgendein über Nacht erweckter Aktivismus, nicht der Wille, irgend wie mitwirkend in der Gestaltung Europas tätig zu sein, hat diesen Staat aus seinem Eigenleben herausgerissen und zum Ausgangspunkt gewisser europäischer Span nungen gemacht, sondern eine andere Macht hat dieses abseits lebende Spanien hineingezerrt in das europäische Geschehen. Diese Macht ist Moskau. Die Dritte Internationale hat Spanien sich als Sturmbock gegen die staatliche Ordnung auserwählt, um von hier aus Anarchie und Chaos in Europa zu erzeugen, um dem Ziel der Weltrevolution näher zu kommen. Moskau wählt stets solche Staaten für den Kampf nm die Weltrevolution, die innerlich morsch und zerrissen sind, die sich im Kampf nm die innerstaatliche Ordnung erschöpfen. Seitdem Moskau 1933 in Deutschland eine entscheidende Niederlage erlitten hatte, versuchte es, sich anderswo einzunisten. Und Spanien schien ihm das ge suchte Land, auf dem seine Saat aufzugehen versprach. Dem spanischen Bäuörn geht es schlecht; also setzte Moskau dort den Hebel an. Nicht aber um die Befreiung des Bauern aus Not und Unterdrückung geht es ihm, sondern um die Aufrichtung der Anarchie, um das Chaos. Nur in der Aufhebung der staatlichen Ordnung sieht Moskau seinen Weizen blühen. Spanien soll eine neue Bastion des Bolschewismus werden, von der aus der Angriff auf Europa vorangetragen werden soll. So ist die spanische Frage eine europäische Frage geworden. Sie stellt die Staaten Europas vor die Entscheidung: Für oder gegen den Bolschewismus. Ein Kompromiß bedeute« nichts anderes als Hilfeleistung für den Bolschewismus auf Schleichwegen. Die spanische Frage hat interessante Erörterungen hervorgerufen, sie ha« es sogar vermocht, Männer wie Churchill und Cham berlain zu Warnern zu machen, die sonst immer gern die Welt auf angebliche Weltherrschaftsgclttste deS neue«» Deutschland Hinweisen zu müssen glaubten. — Der Führer ha« in seiner Rede vom 7. März d. I. auf die Erfahrungen hingewiesen, die er im Kampfe gegen den Bolschewismus in Deutschland gesammelt Hai und vorausgcsagt, daß diejenigen, die die Gefahr des Bolsche wismus verkleinern und in seiner Bekämpfung nur einen Vorwand für die Durchsetzung imperialistischer Pläne des nationalsozialistischen Deutschland sähen, schon noch eigene Erfahrungen sammeln würden. Der spanische Bür gerkrieg erfüll« die Voraussagen des Führers. . Es handel« sich im spanische«« Bürgerkriea im letzten nicht um einen Kampf der Regierungen von Burgos und Madrid miteinander oder um Auseinandersetzungen, son dern nm einen k o m m u n i st i s ch e n G r o ß a u f st a n d mit dem Ziele, aus Spanien einen neuen bolschewistischen Pestherd in Europa zu schaffen. Der spanische Bürger- krieg ist ein Versuch Moskaus, von Westen her über Frank- reich an Deutschlands Grenzen vorznstoßen und Deutsch land mit bolschewistisch gelenkten Staatswesen zu um geben. Das Schicksal Europas ist nicht an die Fahnen der spanischen Nationalisten geheftet, sondern an die Einsicht politischer Kreise in Europas Hauptstädten, daß Moskau den Krieg, Berlin aber den Frieden will. Moskau speku liert auf die kleinlichen Zänkereien Europas und wird morgen anderswo seine Minen legen, wenn es in Spanien unterliegen sollte. Solange sich europäische Staatsmänner in die „deutsche Frage- verbeißen und blind gegenüber der bolschewistischen Frage, die Henle in spanischer Ge wandung wieder akut geworden ist, bleiben, dienen sie der Sache Moskaus. Sobald sie aber im Sinne der deut- scheu Friedensvorschläge an einen Ausgleich der euro päischen Kräfte Herangehen, legen sie den Grundstein für den Nenbali Europas und errichten einen mächtigen Wall gegen die unheimliche bolschewistische Gefahr. reichen lassen und dem Staatssekretär a. D. Exz. Lewald zum 76. Geburtstag ein herzlich gehaltenes Glück- wunschtelegramm gesandt. Reichskrkegsminister, Generalfeld- Marschall von Blomberg, ist zu einem kurzen Er- zetM „Weißen pirsch- bei Dresden ein- j