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Vesper in -er RreuMröie. Dresden, Freitag, den 30. October 1891, Nachm. 2 Uhr. 1. Kantafie für Orgel über den Choral: „Ein' feste Burg", von Christian Fink. 2. Hyalin 71, Motette in 5> Sätzen, von Di-, W. Stade. Herr, ich traue auf dich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit. Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zngesagt hast, mir zu helfen. Denn du bist mein Fels und meine Burg. Choral: Ein' feste Burg ist unser Gott, ein' gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Noth, die uns jetzt hat betroffen. Der alt' böse Feind mit Ernst er's jetzt meint, groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf Erd'n ist nicht sein's Gleichen. Gott, deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge thust. Gott, wer ist dir gleich? Denn du lassest mich erfahren viel und große Angst, und machst mich wieder lebendig und holest mich wieder aus der Tiefe herauf und tröstest mich wieder. Choral: Mit unsrer Macht ist nichts gethan, wir sind gar bald verloren, es streit't für uns der rechte Mann, den Gott selbst hat erkoren. Fragst du, wer er ist, er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth, und ist kein aud'rer Gott; das Feld muß er behalten. 3. Arie für Sopran aus „Elias", von F. Mendelssohn, ge sungen von Fräulein Katharina Lange, Konzert sängerin aus Berlin. Höre, Israel, höre des Herrn Stimme! Ach, daß du merktest auf fein Gebot! Aber wer glaubt unsrer Predigt, und wem wird der Arm des Herrn geoffenbaret? So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger zum Knecht, der unter den Tyrannen ist: Ich, ich bin euer Tröster. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott, ich stärke dich! Wer bist du denn? daß du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vergissest des Herrn, der dich gemacht hat und den Himmel ausbreitet und die Erde gründet.