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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirk von den verankworklichcn Redakteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Diese Zeitschrift erscheint >eden Freitag ui einem gan-en Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. pr-wnnmei-nnäo. - Bestellungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Mittwochs Mittags, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstag Nachmittags abzuaeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heram- gcber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, sowie alle Postämter an. Mo. 4« Freitag, den 14. November, - Bekanntmachung. e . Das Königliche Ministerium des Innern hat durch Verordnung vom 10. October 1856 (Gesetz- u. Verordgsbl. v. I. 1856. Stück 19. »o. 82.) die Herstellung von für das ganze Land gleichmäßigen Schraubeugewinden au deu Feuerspritzen anbefohlen. Die Landgemeinden des Gerichtsamtsbezirks werden auf die Bestimmungen dieser Verordnung insbesondere auf die tztz. 3. 4. 5. 12. crtheilten Vorschriften mit der Bedeutung hingewiesen, binnen 3 Monaten nnd längstens den 28. Februar l857 darüber Anzeige anher zu erstatten, ob an den bereits vorhandenen Spritzen-Zubringern und Schläuchen entweder die Umarbeit ung der Gemeinde resp. Anschaffung neuer vorschriftsmäßiger Schrauben nach den Bestimmungen ZA. 1. 2. 3. 4. 5. der Ver ordnung erfolgt oder wenigstens der Anordnung ß. 4. gemäß die erforderlichen messingenen Vermittelungsschrauben angeschasst worden sind. Königliches Geüchtsamt Pulßnitz, den 8. November 1856. Litzkcndorf. Zeitereignisse. Dresden, 8. Nov. (D. I.) Der Rath der Residenz hat heute folgende Bekanntmachung veröffentlichtr „Se. Majestät unser allergnädigstec König und Herr haben die Summe von 500 Thalern, und Se. k. k. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich, Statthalter von Tirol und Vorarlberg, die gleiche Summe bei der jetzigen Vermählungsfeier für die Armen in hie siger Stadt allergnädigst uns übermitteln zu lassen geruht. In dem wir diese Spenden allerhöchster und höchster Huld, erfüllt von dem freudigsten und ehrerbietigsten Danke, zur Kenntniß der hiesigen Einwohnerfchaft bringen, bemerken wir zugleich, daß we gen deren Vcrtheilung, und zwar in Betracht der jetzigcnJahrcS- zeit hauptsächlich in Naturalien, als Epeisemarktu, Brodmarken, Brennmaterialien und unter besonderer Berücksichtigung ver schämter Armuth, in baarem Gelbe, durch unsre Armenversorg- ungsbehörde bereits Verfügung getroffen worden ist." — 10. Nov. (D. I.) Die beiden letzten Tage haben uns aus Anlaß der VermählungSfeierlichkeitcn am hiesigen königk. Hofe noch zwei überaus glänzende und belebte Feste gebracht. Am Sonnabend Abend vereinte Se. Exc. der Herr Slaatümini- ster deS Innern und der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr v. Beust, in den glänzenden und reich geschmückten Räumen sei nes Hotels gegen 500 Personen, darunter das gejammte, derma len hier anwesende diplomatische Corps nebst dessen Damen und eine große Anzahl ausgezeichneter Fremder, unter denen nament lich eine größere Anzahl Oesterreicher, zu einem großen BaUfeste. Dasselbe wurde durch die Gegenwart Sr. Maj. des Königs, Ihrer kais. königl. Hoheiten der hohen Neuvermählten und Ihrer königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, des Prinzen Georg und der Prinzessinnen.Sidonie und Auguste beehrt, welche, nachdem sie der Wiederholung der Festvorstellung im kö- nigl. Hoftheater beigewohnt halten, gegen shalb 9 Uhr eintrafen, worauf die Tänze begannen, an denen sich auch die höchsten Herr schaften in lebhaftester Weise zum Theil bis zum Schlüsse des schönen, erst gegen halb 3 Uhr endenden Festes bethciligten. Gestern Abend ferner fand das bereits seit einiger Zeit vorbe reitete glänzende Ballfest statt, welches Se. Durchlaucht der k. k. österreichnche Gesandte, Fürst Richard Metternich, zu Ehren der Vermählung deS erlauchten Bruders seines Souveräns in seinem Hotel veranstaltete. Aus der lichtstrahlenden, reich mit Pflanzen geschmückten Treppe von zahlreicher Dienerschaft empfangen und bis zum ersten Stockwerk durch eine Haie von Lakaien in der al- terthümlichen Livree des Hauses einporschreitend, gelangten die Gaste zunächst in die durchgehends neu in Weiß und Gold herge- stellten, von den herrlichsten Kronleuchtern erhellten Räumlichkei-