Volltext Seite (XML)
luug der Häupter der demokratischen Partei entwickelte Progrämm und hebt dabei hervor, daß die Italia irreäevls mehr eine innere Verlegenheit für Italien al« eine internationale Gefahr sei. Die Agitation derselben würde die Einheit Italien« gefährden, da ihre Urheber die Republikaner seien. Da« Ministe rium sei stark genug, um jede» Versuch zu verhindern, welcher Italien gefährlichen Abenteuern entgegentreiben wollte. *8om, 23. April nachmittag«. Zu Ehren der Mitglieder des hiesigen Deutschen Archäologischen Institut«, welche« soeben die Feier de« 50. Jahres tage« seines Bestehens begangen hat, fand gestern Abend i» der deutschen Botschaft ein großer Empfang statt. Der König und die Königin erschienen gegen herbeischleppten und auf einen Haufen zusammen- schichtetrn. Dem Missionar ward es unbehaglich; die Gache sah unheilbedeutend au«, und der Zulu, der die Geschichte erzählte, sagte, der Missionar habe zu essen ausgrhört und nur große Quantitäten Milch getrunken, als wolle er sich kühlen. Schließlich, als da« Essen zu Ende war, drehte sich der König scharf nach dem schlotternden Missionar um und sagte: «WaS war das, was du eben redetest, das große Zuluvolk in eiir großes Feuer zu werfen, nachdem es gestorben? Komm, und ich will dir zeigen, was die ZuluS für Leute sind; du kennst sie nicht, wie ich sehe.» Er führte ihn zu dem großen Scheiterhaufen, der mittlerweile ungeheuere Proportionen angenommen hatte, und ließ das Holz ringsum anzünden. Als die Glut hoch aufflammte und stark« Hitze ringsum verbreitete, befahl der König den beiden Regimentern, die der Predigt zugehört hatten, sich auf den brennenden Scheiterhaufen zu stürzen und ihn auszulöschen. Nackt, wie sie waren, stürzten sich die Krieger auf die bren nende Masse und rissen die Scheite auseinander, nicht eher ruhend, al« bi« kaum eine Spur des FeuerS mehr übrig war. Der König sagte dann zu dem Missionar: «Du hast daS gesehen. DaS ist e-, was wir mit deiner Hölle machen werden. Die ZuluS werden nicht niit euerm Feuer spielen, und du thätest bester daran, dich auS diesem Lande fortzumachen, sonst werde ich ein kleines Feuer für dich zum Auslöschen anzünden lassen.» Der Missionar befolgte den Wink schleunigst." 11 Uhr mit den Hofstaaten und dem militärischen Gefolge sowie mit den Damen des Hofe«. Außer dem waren die Mitglieder des diplomatischen Corp«, die Minister, die Ritter des AnnunciatenordenS, der Präsident der Deputirtenkammer, viele Senatoren, Deputirte und Damen der römischen Aristokratie, sowie Mitglieder der deutschen Colonie anwesend. Der Kö nig hat heute Dccrete unterzeichnet, durch welche dem ersten Secretär des Deutschen Archäologischen In- ' stitutS, Professor Hcnzen, das Commaudeurkreuz des Sanct Mauritius- und LazaruSordenS, dem Professor , Helbig das Commaudeurkreuz deS Ordens der italie nischen Krone und dem Bibliothekar des Instituts, Professor Klügmann, und dem Mitgliede des Instituts, Bruny, das Ritterkreuz des Orden« der italienischen Krone verliehen wird. Mittwoch findet bei dem - Minister des öffentlichen Unterrichts ein großes Diner zu Ehren der Mitglieder des Deutschen Archäologischen Instituts statt, an welchem der deutsche Botschafter v. Kcudell, der Oberbürgermeister von Rom, der Rector der Universität und alle namhaftern Persön lichkeiten auf dem Gebiete des UnterrichtswcsenS theil- ' nehme« werden. , *Pqri«, 23. April. Die Nepublique framaise meldet, daß Aleko-Pascha Pari« heute verlassen wird, daß er über seine bulgarische Nationalität sich auSwrisen wird und daß seine Absicht ist, die Ernen nung für de» bulgarischen Thron anzunehmen, wenn man ihm denselben anbietet. * pari», 23. April. Nach hier eingegangenen Näch- richten au« Wien wird Graf Schuwalow heute > dort erwartet; derselbe hat keine besondere Mission, wird, indessen vom Kaiser M werden und Huch mit dem Grafen Andrässy cvnfenre«. / * London, 23. April. Wie der Standard erfahrt, würden von der Regierung noch weitere Truppenver stärkungen, wahrscheinlich gegen 1200 Mann, nach dem Caplande gesendet werden. * Moskau, 23. April. Das Hochwasser ist hier im Abuehmen begriffen, dagegen laufen au« andern Gegendm Rußlands Nachrichten von Ueber- schwemmungen ein. Der Schaden soll ein recht er heblicher sein. (Wiederholt.) * Ulien, 23. April. Meldungen der Politischen Cor- respondenz. AuS Belgrad: „Die serbischen Brigaden aus Kruschevatz, Alexinatz und Prokopolje find unter dem Oberbefehl deS Obersten Horvatovich abgesandt worden, um die auf den Höhen von Samokowo ver schanzten Albanesen zu vertreiben. Einer inzwischen eingetrosfenen Meldung zufolge sind die Amanten voll- Missionar und Zulu. In der Uitenhage Times wird folgende Geschichte von dem Schicksal eines Missionar« bei den ZuluS erzählt, angeblich nach Berichten eine« Augenzeugen: „Bor einigen Jahren ging ein Missionar nach de« König« Kraal in der Absicht, ihn und sein Volk zum Christenthum zu bekehren. Der König willigte ein, ihn am Sonntag zu hören, und berief sein Volk und zwei seiner besten Regimenter zusammen, um zu hören, welche Botschaft ihnen von den weißen Leuten gebracht werde. Der Missionar hielt eine kurze, aber elegante Predigt, in welcher er seinen andächtigen Hörern den Himrnel möglichst glanzend und die Hölle möglichst schwarz auSmalte. Er sagte ihnen, wenn sie ein gute« Leben führten, nicht stehlen, immer die Wahrheit reden und vor allem nur Ein Weib haben würden, dann würden sie nach dem Tode in die glücklichen Iagdgefilde versetzt werden, wo sie nie ihr Wild ver fehlen würden, wo überhaupt eitel Freude und Wohl sein in einem ewigen Leben ihrer warte; würden sie aber ein sündige« Leben führen und thun, wa« er ihnen eben gesagt hatte, nicht zu thun, dann würden sie in ein ungeheueres Feuer geworfen werden, so groß, daß eS in wenigen Augenblicken die ganze Zulunation verzehren würde, und wären sie so zahlreich wie Heu schrecken. > . - - Der Häuptling und sein Volk hörten aufmerksam dem Missionar zu, und als er geendet hatte, bat ihn der König, mit ihm zu essend Während deS Essens bemerkte er, haß Leute au« allen Richtung«« . Holz Vr. 95. sechzig. - .i- »V- mü» Mi» MnlE-li« «Nhi N»»«, «/Telegraphische Depeschen. 23. April mittag«. Se. Maj. der Kaiser machte gestern Nachmittag mit Ihrer königl. Hbh. der Frau Großherzogin von Baden eine Spazier fahrt und wohnte abends im Theater der Aufführung der Wilbrändt'schen Tragödie „Kriemhild" bei. Zur kaiserlichen Tafel haben heute die commandirenden Generäle v. Bose und v. Obernitz sowie der Ober- präsident Frhr. v. Ende Einladungen erhalten. >/*Sertin, 23. April. Zur Ausführung des zwi schen der kaiserlich deutschen und der königlich norwe gischen Telegraphenverwaltung verabredeten unter seeischen TelegraphenkabelS zwischen beiden Län dern constitnirtt sich heute im Bureau der Vereinigten Deutschen Telegraphenverwaltung auf Grund eines UrbercinkommenS der kaiserlichen Telegraphenverwaltung tnit dem Director genannter Gesellschaft Di-. Lasard und auf Grund der vom kaiserlichen Generalpostmeistcr geßehmigten Statuten eine Gesellschaft zur Legung und Unterhaltung de« deutsch-norwegischen Kabels. Arrliu, 23. April. Mit Rücksicht auf den Wider stand der schutzzöllnerischen Kreise gegen die Getreide zölle hat der Reichskanzler, wie verlautet, 'kürzlich geäußert, eine Tarifrevifion ohne Schutz für land- wirthschaftlichx Product« sei für ihn unannehmbar. (Wch-A.) * Hamburg, 23. April. In der heutigen Versamm lung der Kaufmannschaft wurde eine an den RrichS- tag -zu sendende Petition einstimmig angenommen. Betreffs der Differentialzölle sagt diese Petition: Wir glauben nicht früh und energisch .genug Men alle solche.LÜAegrtu proteyiren zu könne», welche da« Wesen unserer heutigen Schiffahrt, der die freie, ungehemmte Vt» wegung eine Lebensbedingung ist, verkennen und. welche den Handel kleinerer Häfen, welch« die Möglichkeit, ihre Waare von allen europäischen Stapelplätztu zu beziehen, nicht ent behren können, aus da» empfindlichste schädigen würden. Di« Petition schließt mit. der Bitte: Hoher Reichstag wolle im Interesse deS Handel» 1) einer Erhöhung der Sätze de« Tarif«, soweit solche nicht reine Fnwnzzölle find, nicht zustimmen: 2) den K. 5 de« Tarif- gesctzvorschlage« sowie jede auf Rückkehr zum System der Differentialzölle abzielende Gesetzvorlage ablehnen. * Strassburg i. E., 23. April. Der LandeS- auSsckuß fürElsaß-Lothringen hat heute den Gesetz entwurf betreffend die Ausführung der Civilproceß-, Concurs- und Strafproceßordnung in dritter Lesung angenommen. Der Präsident des Landesausschusses, Schlumberger, erwähnte in seiner Schlußrede die er ledigten BerathungSgegenstände und sagte sodann: Zu den mancherlei Lommentaren zu den Reichs-Justiz, gesetzt» ist ein neuer hinzugekommen unter dem Titel: „Der 1. Dctober 1879. Gemeinfaßliche Darstellung de« bürgerlichen Proceßverfahren«, der Gerichtsorganisation und de« Eoncurlrechtes nach den neuen Reichs-Justizgesetzen von vr. Max PeuSquenS" (Leipzig und Köln, L.Reiß ner u. Ganz). Derselbe hat jedenfalls den Vorzug einer großen Kürze und Gedrängtheit. Da« kleine Schristchen stellt sich die Aufgabe, in gemeinverständlicher knapper Dar- stellung ein kurze« Bild der neuen Organisation der Sivil- gerichte und de« Procetzgange« in bürgerlichen Recht«strei- tigkeiten zu geben. Eine besondere Berücksichtigung haben dabei die Unterscheidungsmerkmal« und Abweichungen der neuen RechtSschöpsung von dem bisher in den Ländern de« französischen Rechte« geltenden Proceßrechle gefunden. Da» Schristchen ist vorzugsweise zum Gebraucht für den Laien bestimmt; doch dürste e« auch dem Juristen von Fach, der zu eingehender Beschäftigung mit den umfangreichen neuen Gesetzen noch keine Muße gefunden, eine nicht unwillkom- mene Einleitung in da« Studium derselben bieten. — Soeben ist in A. Hartlebeu'« Verlag in Wien erschie nen: „lieber di« Ursachrn der Katastroph« von Szegedin von Johann Ritter Stefanovic v. Bi- lovo, k. k. Major" (Separatabdruck au« den „Mittheilun- gm der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien"). Der Verfasser erörtert auf Grund langjähriger und eingehender Localstudie» die Ursachen der furchtbaren Katastrophe von Szegedin. Schon vor fünf Jahren hatte er auf Grund sei ner Studien diese Katastrophe vorausgesagt; er erläßt nuu einen dringenden Mahnruf an die maßgebenden Kreise, die Ursachen, welche zu dieser Katastrophe geführt und die er, durch Zahlen unterstützt, tarlegt, zu beseitigen, da de« gan zen Landes und insbesondere der Landeshauptstadt ganze« zukünftiges Wohl davon abhängen, und weist auf die Maß regeln hin, welche allein geeignet seien, einer Wiederholung ähnlicher Katastrophen vorzubeugen. Deutsche Mgeuicinc Zeitung. »Wa-rhkit »d Nicht, Freiheit »id Tesch!» Sie sprachen von neuem de» Wunsch au« nach einer staatlichen Selbständigkeit Elsaß-Lothringen«. Au« den im Reichstage erfolgten Erklärungen geht hervor, daß die An gelegenheit im Wege der Gesetzgebung geregelt werden wird. Wir hoffen, daß die zu treffenden Maßnahmen den Wün schen des Landes entsprechen möarn und daß bei der Neu ordnung unser verehrter ObetprasideNt berufen sein wird, auch fernerhin dem Lande seine hervorragenden Dienste zu leisten. > Der Oberpräsikenk erwiderte darauf: Ihre freundlichen Gesinnungen für mich beantworte ich mit dem Danke dafür, daß Sie wirksam halfen, das Reichsland bi« zu dieser Etappe seiner eigenen Entwicke lung und seiner Rückkehr zum deutschen Mutterlande zu führen. Ich füge den Wunsch hinzu, daß Ihre Nachfolger in der neuen Organisation mit gleichem Schritte und mit gleichem Tempo sich dem Ziele nähern mögen, daß Elsaß- Lothringen ein selbständiger Bundesstaat im Deutschen Reiche werden möge. Ich erkläre die sechste Session de« LandeSauSschusse« für geschloffen. *Wt«n, 22. April nachmittags. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen heute die Deputationen deS Deutschen Ordens, des Malteserordens, des böhmischen, galizischen, niederösterreichischen, mährischen, steirischen, schlesischen und tirolischen Adels sowie eine Deputation der Handelskammern und eine Deputation von Sera- j«wo. Mittags fand die feierliche Uebergabe der Kirchen- "schlüssel zu der Votivkirche durch den Erzherzog-Pro- tector an den Cardinal Kutschker statt. * Wien, 23. April abends. Bei dem heutigen Em pfang» der Deputation auS Serajewo sagte der Kai ser, er hoffe Bosnien einen dauernden Frieden zu sichern und so die feste Grundlage zu einer glücklichen Zukunft und gedeihlichen Entwickelung de« Landes zu legen. Er baue daher auf die eifrige Unterstützung dpp Bevölkerung Bosniens. / * belvrickt ' " ' > i k ; , — .--.7^^--^ " NachadonuementS für die Monate Mai und Juni werden von allen Postämtern des Deutschen Reiches und der Oesterreichisch-Ungarischen Mvu- »lchk sowie für Sechzig von der Expedition der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig (Querstraße Nr. 29) zum Preise von 5 Mark angenommen. Hoy auswärts können NachadonuementS für diese Zeit auch direkt bei der Expedition ersolgeu zum Preise von 6 Mark und ist dieser Betrag stWo rchzuschilken, woraus die Zusendung jeder Nummer unter fraukirtcm Kreuzband geschieht. V" Angesichts der iu diese Monate fallenden Berhandlungeu des Deutschen Reichstages wird zu zahlreicher Betheiligung an diesem Nachadouue- ultirt ausgefordert. 25. April 187S. InserM« p»» »» »le Gspetill»» t» «ew,i, M ft»»«». I»serU»»,,tdItzr w» »i« «»olle»,eile »» »Mn St»i«ft»»« »o W.