Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeiiung Sächsische Schweiz erung vor Unterkaltungsbellage", Las Leben im Bild WM» Zu dem Ucbcrsall wird noch gemeldet, das; die Banditen den Zug zum Halten zwange», indem sie die Lokomotive zur Ent- gleisung brachten. Sie töteten zunächst die militärische Eskorte des Zuges und schlossen dann die Passagiere in den Magen ein, die sie mit Petroleum begösse n und in Brand schien. Wer von den Fahrgästen aus den brennenden Wage» zu flüchte» versuchte, wurde niedergeschosscu. Der Zug wurde vou de» Flammen völlig zerstört. Nach neuere» Meldungen nimmt man an, das, die zunächst angegebene Zahl der Opser unter Umständen zu hoch gegriffen ist. Es sollen sich keine Amerikaner unter den Ermordeten be- sindcn. TfchMlgkcnscycr cmgclcytcn neuen Negierung in Nanking durch die Initiative der Radikalen n Hankau vollzogen worden sein. Hankau habe in drei amtlichen Erlassen Tschangkaischck seines Postens enthoben, zu seiuem Nach folger - dein Vernehmen nach den bekannten Christen- general Feng bestellt und alle Verbindungen zwischen Hankau uud Nanking als g e l ö st erklärt. Tschangkaischck soll aufgesordert worden sein, sich einem Tribunal der Extremisten in Hankau zu stelle». Das Hauptquartier Tschangtsolins gibt bekannt, das; sich unter den in den russischen Botschaftsgebäuden am 6. April beschlagnahmten S ch r i f t st ü ck e n An weisungen Moskaus an die Sowjetbotschaft befänden. Darin heißt es, die chinesischen Volksmassen müßten mit allen Mitteln zu Gewalttätigkeiten gegen Europäer im allgemeinen und Engländer im beson deren aufgereizt werden. Um eine internationale Inter vention in China zn provozieren, seien auch Plündern», gen nnd die Ermordung von Ausländern gerechtfertigt. Blockadedrohung der Mächte gegen China Heute sande» zwischen den Oberkommandierenden der süns Mächtestrcitlräste in China statt, in denen ei» gemeinsamer Blockadeplan gegen China festgelegt wurde. Japan, das sich bisher ablehnend gegen eine Blockade zeigte, soll ebenfalls daran teilnehmen. Nie Frage der RHeinkanvramnung Neue englische Truppen nach China entsandt. London, 20. April. Eine gut ausgerüstete Pionierkom- pagnie ist heute vou Aldershot nach Southampton abgegaugeu, wo sie nach Chinn verschifft worden ist. Die Kompagnie führt 51 Lastkraftwagen neuesten Typs mit sich. Außerdem sind zwei Bataillone der ersten Fcldarlilleriebrigade nach ihrem Ver- schifsungshafen abgegangen, nachdem der Stab und zwei Batte rien bereits vorher nach China entsandt worden sind. Gleich zeitig ist das dritte Geschwader des englischen Fliegerkorps nach dem Verschiffungshafen Southampton abtransportiert worden. Den Transport wird ein fliegendes Lazarett mit 200 Betten vervollständigen. Die neuen Truppenverfchifsungen, bei denen nicht klar er kennbar ist, ob sie in den Nahmen der kürzlich von der Admirali tät angekündigten Verstärkungen fallen oder bereits darüber hin- ausgchen, deuten darauf hin, daß die englische Regierung die Entwicklung iti China als eine Verschärfung der Lage ansieht. Diese neuen Verschiffungen find besonders im Zusammenhang mit den angekiindigten Flottenkonzentrationen vor Haükau und Nanking bemerkenswert, da sie, gleichviel, wie die Antwort an Tschen ausfallen wird, zeigen, daß sich England sowohl zn Lande wie zur See auf alle Möglichkeiten in China vorbereitet. England und China. Der Bruch i» der Kommunistische» Partei Chinas. Der diplomatische Korrespondent der „Westminster Gazette" schreibt n. a., cs sei nicht ausgeschlossen, daß im Zusammenhang mit der Forderung nach Wicdcrgut machung der Nankinger Verbrechen die b r i t i s ch c K o » - Zession in Hankau wieder znrürkgen om ni c n werden wird. Die britische Negierung ist nach wie vor willens, mit einer chinesischen nationalistischen Bc wegnng, die von dem ausländischen Element aus Moskau gereinigt ist, zu verhandeln. In Ergänznng hierzu meldet der „Dailh Herald": Die britische Negierung wünscht dringend, daß Strafmaffnah m c n sich lediglich gegen die Hankau er Negierung richten sollen nnd nicht gegen Tschangkaischck oder irgendein unter seiner Kontrolle befindliches Gebiet. Deshalb wird der vor Tschangkai- schcks Staatsstreich erwogene Gedanke, Nanking zn be sehen, anfgegcbcn werden. Dagegen wird der Plan einer gewaltsamen W i c d e r b c s e h u n g der Han - "äessi v n mit der Begründung, daß die Bedingungen des Abkommens nicht erfüllt wurden, sehr ernstlich erwogen. Die Entscndnng zweier Kriegsschiffe und eines Flugzeugmutterschiffes nach Hankau ist mög- licherweise die Borbcrcitung für einen solchen Schritt. Nach einer Meldung aus englischer Quelle soll der vollkommene Bruch zwischen den radikale» Ele mente» der Kantouregieru»q i» Hanka» und der vou Neue Hinrichtungen in Schanghai. Sechs Führer der Gewerkschaft der Seeleute, die kürzlich wäh rend des Generalstreikes in Schanghai verhaftet wurden, sind am 10. April hingerichtet worden. Hierdurch erhöht sich die Zahl der während der letzten drei Wochen Hingerichteten Kommunisten aus über 100. Für eilige Leser. * Aus Moskau wird gemeldet, daß die Sowjctregierung im kommenden Sommer einen Propagandaflug über Europa plant. Der Flug soll über Moskau—'Leningrad—Riga—Berlin—Paris —Wien—Lemberg—Moskau führen. * Gestern ist in Moskau der in Kabul erfolgte Abschluß eines Frcundschasts- und Ncutralitätsvertrnges zwischen Nußland und Afghanistan bekannt gegeben worden. Die Bekanntgabe erfolgte unter demonstrativer Hinzuziehung des türkischen und des per- sischcn Gesandten. * In Kanada wurden bei einem Gülcrzugungliick, 56 Meilen westlich von Horncpaync, sieben Personen getötet. In einem der verunglückten Güterzüge befanden sich Iki Ncnnpfcrdc, die sämt lich ums Lebe» kamen. VanvitenuverfaN auf einen Zug ßn ^Mexiko. 187 Reifende getötet. Ncmqork, 2». April. Wie aus Mexiko gemeldet wird, überfielen Banditen den von Guadalajaralom- menden Zug. Sic verschlossen die Türen uud stcckten den Zug in Brand, so daß sämtliche Reisende, 187 Männer, Frauen und Kinder, unter furcht bare in Schreien bis zur Unkenntlichkeit ver kohlten. lieber das grauenhafte Verbrechen wird noch folgendes be kannt: Nach einem Berichte von Associndct Preß ist gestern aus der Eisenbahnlinie zwischen Mexiko und Guadalajara bei Limon im Staate Jalisco ein Personcnzug von Räubern zur Ent gleisung gebracht und verbrannt worden. 170 In sassen des Zuges und die gesamte aus 17 Soldaten bestehende militärische Eskorte sind entweder von den Räubern erschlagen worden oder mit den Trümmern des Zuges verbrannt. Asso- ciadct Pres; bezeichnet die Tat als eine der schlimmsten, die in Mexiko überhaupt vorgckommcn sind. atttvrtsterter Stelle Erkundigungen darüber etngczogen, ob diese Ausführungen dcS NeichSaußenministers das Vor spiel zu einer diplomatischen Aktion der Ncichsrcgicrung feien. Das Blatt glaubt Mitteilen zn können, daß dies nicht der Fall sei. Diese Nachricht scheint auch richtig zu sein, denn wäh- rend der letzten Ratstagung in Genf hat Reichsaußen minister Dr. Stresemann ausdrücklich erklärt, daß die deutsche Neichsregierung sich den Zeitpunkt Vorbehalte, einen offiziellen Schritt zur Räumung des Nheinlandcs bei den Besatzungsmächten zn unternehmen. Als Zeit punkt für diese diplomatische Demarche Deutschlands ist damals die Beendigung der Entwaffnung der Ostbefesti gungen Deutschlands genannt worden. Die Frage der Ost- bcfestigungen dürfte etwa im Juni erledigt sein, so daß also dann mit einer Aktion Deutschlands zur Räumung der Nheinlande gerechnet werden kann. Neue sranzösislhe GaarpMne. Bo» vr. Kurt H ü t l c b r ä u ck c r - Saarbrücken. Wie der Geist von Locarno ist auch der von Thoiry an dem Saargcbict spurlos vorübcrgegangcn: die Frage der vorzeitigen Bereinigung der Saarsrage ist vorerst einmal wieder von der Tagesordnung abgesetzt worden. Schon wieder nährt man in Frankreich neue Hoffnungen, daß cs doch gelingen möge, im Saargebict etwas zu erreichen. Wiederum hat die französische Propagandatätigkeit, die zeitweilig als nutzlos eingestellt wor den ivar, einen großen Umfang angenommen. Und außerdem arbeitet Frankreich mit ausgeklügelten Mitteln in gewissenloser Weise daraushin, wenigstens eine Zerstückelung des Snargcbictes zu erreichen, wenn es schon nicht gelingen soll, das ganze Saar gebict zu „erobern". Die Kohlengruben des benachbarten Lothringens haben in den letzten Fahren eine schnelle Aufwärtsentwicklung erlebt: die Gesamtförderuug ist vou 8,8 Millionen f1013) aus 5,3 Mil lionen Tonnen f1020f, also um 'M Prozent gestiegen,- dabei hat inan ein großzügiges Förderprogramm ausgestellt, bei dessen Durchführung die lothringische Kohlenförderung sich im Jahre 1035 — dem Abstimmungsjahr für das Saargebiet — aus 0 Mil lionen Tonnen belaufen soll. Dao bedeutet, daß von diesem Zeitpunkte an Frankreich die Saarkohlc restlos durch lothrin gische Kohle wird ersetzen Können. Die Saargruben werden da her in die allergrößten Schwierigkeiten geraten, wenn ihnen ihr Hauptabsatzgcbiet genommen wird, während gleichzeitig nach Lage der Verhältnisse Deutschland nicht in der Lage ist, die Saarkohlc, die unter so ungünstigen Bedingungen gefördert wird, aufzunehmen. Dazu kommt, daß die lothringischen Gru ben auss beste ausgebaut Kind technisch ausgerüstet werden, wäh rend die Saargrnben infolge des dort betriebenen Raubbaus in absehbarer Zeit dem Berfall preisgegeben sind. Die Steigerung der Förderung in Lothringen bedingt die Neuanwerbung von zahlreichen Bergarbeitern: diese stehen aber in Frankreich nicht zur Bcrsügung: und so kommt es denn, daß sie sich hauptsächlich aus dem Saargebiet rekrutieren. Schon jetzt ist die Lage so, daß in manchen saarländischen Ortschaften nicht weniger als 07 Prozent der Arbeitnehmerschaft in lothrin gischen Gruben beschäftigt werden. Schon greisen die Anwerber für die lothringischen Gruben auf immer weiter von der Grenze abgelegene Ortschaften zurück. In den nächsten Jahren will allein die Firma „Saar und Mosel" 3000 neue Arbeiter beschäf tigen. Man wird dabei annehmcn können, daß schließlich auch die Saargrubenverwaltung diese Bestrebungen unterstützen wird, indem sie ihrerseits Arbeiter entläßt, die aus den lothringischen Gruben neu angeworben werden. Diese Entwicklung bedeutet insofern eine große politische Gefahr, als mit der Möglichkeit au rechnen ist, daß im Augen blick der Volksabstimmung die lothringischen Arbeitgeber auf ihre saarländischen Arbeiter in dem Sinne einen wirtschaftlichen Druck ausüben, um unter ihnen Stimmenfang für Frankreich zu betreiben. Daß man dabei auf französischer Seite rücksichts los verfahren wird, bedarf nach den Erfahrungen der Vergan genheit keiner Frage mebr. Wenn cs nur gelingt, durch der artige Druckmittel — man wird kurzerhand mit dem Gespenst der Entlassung drohen — in einigen Gemeinden des Saar- gebietcs bei der Abstimmung eine französische Mehrheit zu er halten, dann ist für Frankreich die Möglichkeit gegeben, nach oberschlesischem Vorbild im Saargebict Verwirrungen anzu richten, zumal ja die Abstimmung gemeindeweise erfolgen soll, und dann im Trüben zu fischen, d. h. schließlich eine Zerstücke lung des Snargcbictes herbeizusühreu. Dazu kommt noch ein weiteres: Schon im Jahre 1022 kfk die lothringische Firma „Saar K Mosel" unterirdisch ins Saar gebict vorgestoßen und hat mit dem Abbau saarländischer Kohlen begonnen. Im Jahre 102'1 hat sich diese Firma diesen Raub durch einen auf Ott Jahre f!) abgeschlossenen Pachtvertrag recht fertigen lassen. Aus einem Schacht Sie. Fontaine sind in den Jahren 1022—25 nicht weniger als 300 000 Tonnen saarländi scher Kohle abgebaut worden. Außerdem hat man in unmittel barer Nähe der Grenze, aber noch auf lothringischem Baden, einen neuen Schacht, Elias Remeaux, niedcrgebracht und diesen ganz neuzeitlich ausgebaut, so daß aus diesem Schacht in diesem Jahre nicht weniger als 300 000 Tonnen Kohle gefördert werden dürften. Also ein ganz großzügiges Naubprogramm! So sehr es auch bedauert werden muß, daß für die so ge förderten Kohlcnmengen das Saargebict keinerlei Steuern er hält, so liegt die Hauptgefahr doch auf einem andern Gebiete. Man bedenke, die Schächte liegen jeweils auf lothringischem Boden, von denen aus man dann immer weiter ins Saärgebiet vorstoßen kann. Atan setzt sich damit über den einfachsten Rechtsgrundsatz hinweg, daß im Bergbau die Landcsgrenze >m- Meinlandschriit Deutschlands im Sommer? Ein vielbeachteter Stresemann-Artikel. In politischen Kreisen Frankreichs steht gegenwärtig im Mittelpnnkt deö öffentlichen Interesses ei» Artikel, den Dr Stresemann vor einigen Tagen in einem rheinischen Blatte veröffentlicht hat. In diesem Artikel, der sich mit der Frage der Nhcinlandränmnng beschäftigte, hatte Dr. Stresemann den Gedanken ausgesprochen, daß eö für die Entwicklung der Verhältnisse in der Welt am besten wäre, wenn in der Frage der Nhcinlandränmnng die Initiative freiwillig von der anderen Seite ergriffen und dnrchgcführt würde. Ein Pariser Blatt hat an Berliner Tageblatt für die UnthiM dir «mMchr- B-nkionim: Tageszeitung für die Landgcmeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, ProAau, Rathmannsdorf, Neinhardtsdors, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisihfäyne. sowie für das Gesamtgebiet der Sächsischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeiiung, Alma Hieke, Inh. Waller Hieke Verantwortlich: K. Nohrlapper Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gcspaltcne »5 mm breite Petitzeile 15 Pfg., für aus wärtige Auftraggeber 20 Pfg., 85 mm breite NeklamczeUe 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen z.,^„ch„i B°« Sch--d.u N,. -- - Lidl-«-»» B-d SchiMdE -«.Mi -°chm. L L7"S-ch7m or.is (in NM.) H-Ibmonollich 'NS s- s n bra ' PIK -MohiMM d-r »'-»»- - "" .. . Unterhaltung und Wissen", „Unterhaltungsbeilage", 2l3NÜlg6 Wockl6Nö6U3g6N. "stur; her Welt der Frau", Illustrierte Sonntagsbeilage Nichterscheinen -ina-lner M^n infolge höherer Gewalt, Streiks Aussperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Bad Sckanöau, Donnerstag, den 21. Kpril 1027 71. Mrgang