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Sonntag zbiek- !5l. adet freunde st «HItg. :kzort. lies zert Fenstern Varnatz " v. Lortzing en v. Bach; d Xylophon; nde Blätter, V28 Uhr. izertbesucher. arfcrt. K«! »*r 7» »bellacke, i?l, Politur. ertige ck- und -is- arben Fenster, trocknend; gen Farben, !aike . Leinöl- pentinöl, Pinsel, 1, Gips, nt, kreide iutergewölbe Kreuz lmann. klmrz» 1 der Tageblattes WWn-LtzkMNM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Keschastr-Anzeizer für Kohndors, Ködliß, Murdsrs, Wsdorf, Sl. Mi-im, Keinrichsort, Mrienm u. Mtsen Amtsblatt für den Stadlrat M Ktchtrnstetn. — ' 5 3. Jahrgang. ——— Nr. 113 Sonntag, den 17. Mai 1903 Zwangsverfteigerung. Die im Grundbuchs für Mülsen St. Niklas, Blätter 189 und 297, auf den Namen des Bäckermeisters Carl Herman« Tober eingetragenen Grund stücke sollen am 15. Juli 1903, nachmittags 3 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Hausgrundstück mit Bäckereianbau und Garten, Blatt 189, nach dem Flurbuche 7,3 Ar groß und auf 12 500 Mk. geschätzt, wovon 500 Mk. auf das Inventar gerechnet werden, liegt am Mühlgrabenweg in Mülsen St. Niklas. Das Feldgrundstück, Blatt 297, nach dem Flurbuche 30 Ar groß und auf 500 Mk. geschätzt, liegt im „Kesselgraben" in Mülsen St. Niklas. Von diesem ist das Kohlenabbaurecht abgeschrieben. Im Uebrigen wird auf die Bekanntmachung in der Glauchauer Zeitung verwiesen. Lichten st ein, den 9. Mai 1903. Königliches Amtsgericht Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag«) abends für den folgenden Tag. BierteljöhrUcher Bezugspreis 1 Mk. 25 Psg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pf. - Einzeln Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inse rate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die -wettpaltiae Zeile oder deren Raum mit 30 ikfennioen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die bgespaltene Zeile 15 Politische Rundschau Deutsches Reich. * Ein dem Prinzen Heinrich von Preußen nahestehender Amerikaner will die Nachricht erhalten haben, daß der Prinz die Weitaus st ellung von St. Louis besuchen, werde. *Prinz Ludwig vonBayern hat eine zweite Rede gehalten, in der er den Landwirten Mut zusprach und sie warnte, die Flinte ins Korn zu werfen. Die Landwirtschaft müsse sich alle Vor teile des Produktionsverfahrens zu Nutze machen, dann werde sie auch prosperieren. Zolltarife und ähnliche Dinge seien eine schöne Sache, die man gern annehmen könne, die Hauptsache sei und bleibe aber immer, billiger zu produzieren als man ver kaufe. Das fei das Geheimnis des Erfolges. * KonfessionelleHetze. Aus Klagen furt in Kärnten wird geschrieben: Das Landgericht in Klagenfurt hat dieser Tage den katholischen Pfarrer Ferdinand Mayer wegen Herabwürdigung der Einrichtungen der protestantischen Kirche zu einer vierzehn tägigen Arrest- st r a f e verurteilt. Der diesem Urteile zu Grunde liegende Sachverhalt ist eines der vielen Beispiele des blinden fanatischen Hasses, mit welchem zahl reiche römische Geistliche alle diejenigen verfolgen, die anderen Glaubens sind und der Herrschsucht Roms hindernd in den Weg treten. Der Fall ist folgender: Die frühere Bezirkshebamme von Deutsch-Griffen, einer Gemeinde unweit Klagenfurt, wollte sich mit einem Protestanten verehelichen, und zwar sollte, da die Braut katholisch war, eine ge- mischteEhelgeschlossen werden. Das war aber dem Pfarrer Mayer nicht recht; er stellte der Eheschließung alle möglichen Hindernisse in den Weg und erreichte damit, was in solchen Fällen schon öfter erreicht wurde. Als der Pfarrer Aufgebot und Trauung verweigerte, trat die Braut einfach zum Prostestantismus über. Dieser Schritt bot dem Pfarrer den Anlaß, um gegen das Paar, das evangelisch getraut worden war, eine unglaub- licheHetze zu organisieren. Nicht genug damit, daß er bei jeder Gelegenheit, insbesondere von der Kanzel herunter, zum Boykott gegen die Hebamme aufforderte, richtete er an die Gemeinde-Vorstehung eine von Beschimpfungen gegen das protestantische Ehepaar strotzende Eingabe, in der er dessen Ent fernung aus der Gemeinde forderte, und diese Entfernung damit begründete, daß eine protestantische Ehe eine Scheinehe sei, das Paar somit eigentlich in wilder Ehe lebte. Entgegen der katholischen Religion zog er die Gültigkeit der von der andersgläubigen Hebamme allenfalls zu spendenden Nottaufen inZweifelund drohte, die Einsegnung jedes von ihr notgetauften Kindes zu verweigern. Der Erfolg blieb nicht aus. Die durch den Pfarrer verhetzte Bevölkerung wagte es schließlich nicht mehr, die Hebamme zu Geburten und Taufen beizuziehen, ihre Existenz war vernichtet, und sie mußte, da sie auf die Ausübung ihres Berufes an gewiesen war, den Bezirk verlassen und sich anderswo einen neuen Wirkungskreis schaffen. Der Diener der Religion, welcher die Nächstenliebe als erste Pflicht des Menschen hinstellt und ihm gebietet, selbst seinem Feinde Gutes zu tun, hatte seinen Zweck erreicht. Derartige Vorkommnisse sind nur möglich in einem Staate, in dem dieGleichheit der Religionsbekenntnisse bis heute leere Theorie geblieben ist und wo die hierfür maßgebenden Kreise nicht den Mut finden oder finden wollen, zwischen der staatlichen und kirchlichen Gewalt klare Verhältnisse zu schaffen, den An maßungen des römischen Klerus mit gebührendem Nachdrucke entgegenzutreten und diesem gegenüber der Autorität der Staatsgewalt zur Anerkennung zu verhelfen. Und da wundern sich die Behörden noch, wenn die Los von Rom-Bewegung bis jetzt in Oesterreich 40000 Uebertritte gezeitigt hat! * Der sächsische Fleischerverbands tag hat beschlossen, reichsgesetzliche Bestimmungen zu erstreben, daß bei Schlachtungen die Betäubung der Blutentziehung vorauszugehen habe, und daß diese nur von Personen vorgenommen werden dürfe, die hierzu durch eine geeignete Prüfung die Berech tigung erworben hätten. * Termin für die Stichwahlen. Das „Dr. Journ.", das doch Regierungsblatt ist, läßt sich von „zuverlässiger Seite" mitteilen, die für die bevor stehende Reichstagswahl bestellten Wahlkommissare seien vom Ministerium des Innern angewiesen worden, etwa nötig werdende engere Wahlen auf Donnerstag, den 25. Juni d. I. anzuberaumen. * Die Sachsen-Meiningische Re gierung hat, wie verlautet, jede Diskussion über einen engeren Zusammenschluß der evangelischen Kirchen von vornherein und grundsätzlich abgelehnt. "DerSegenderzweijährigenDienst- zeit. Seit der Einführung der zweijährigen Dienstzeit hat die Kriminalität im Heere dauernd abge- nommen. Das ist darauf zurückzusühren, daß die meisten Vergehen der Mannschaften in das dritte Dienstjahr fielen. Unter der zweijährigen Dienstzeit sind die Be strafungen in der preußisches Armee um mehr als ein Drittel zurückgegangen; im Gardekorps ist der Rückgang der Bestrafungen noch größer, nur etwa die Hälfte Ver gehen ist zu bezeichnen. * Französische Falschmeldungen überden Kaiserbesuch. Die „^.geueo «les nouvelles", Paris, verbreitet die Nachricht, der Papst habe den Kaiser gebeten, an den aus Frankreich ver triebenen Orden Gastfreundschaft zu üben. A n dieser Meldung ist kein wahres Wort wie ebensowenig an anderen aus französischer Quelle verbreiteten Angaben über deutsche Forderungen oder Zusagen, die während des Verkehrs des Kaisers mit vatikanischen Würdenträgern erhoben oder gar ge macht worden sein sollen. * Ein tschechisches Turnerfe st findet zu Pfingsten in Berlin statt. Veranstaltet wird das Fest, zu dem auch die polnischen Sokolvereine eingeladen sind, vom Berliner tschechischen Turnverein. — Was würden die Tschechen wohl dazu sagen, wenn die Deutschen Prags in der Hauptstadt Böhmens ein deutsches Na tionalfest feierten ? Wiederholung der pöbelhaften Vor gänge des Jahres 1897 wäre die Folge. * Die Franzosen können cs anscheinend nicht verwinden, daß Deutschland und Däne mark auf dem Wege der Annäherung sind. Sie tragen Sorge, ihre mühsam errungene wirtschaft liche Stellung in Dänemark werde Erschütterungen ausgesetzt sein. Der greise König Christian hat an solche Wirkung sicherlich am wenigsten ge dacht, als er Kaiser Wilhelm in Kopenhagen eine so überaus herzliche Ausnahme bereitete. Aber die nervösen Franzosen können den Augenblick nicht erwarten, wo König Christian in Paris eintrifft. Die dortige dänische Gesandtschaft ist bereits darüber interpelliert worden; der König dürste sich also höchlichst gefeiert sehen, und die dänische Geschäfts ¬ welt wird gerührt Kenntnis nehmen können von den freundschaftlichen Gefühlen der Franzosen für Dänemark. Es ist dies eine Eifersüchtelei auf Deutschland, die ans Lächerliche streift. König Christian kann den wirtschaftlichen Einfluß Frank reichs in seinem Lande nicht sichern, wenn die Leistungsfähigkeit der Franzosen hinter der der Deutschen zurücksteht. Wahrscheinlich ver spüren die Franzosen in dieser Hinsicht Be klemmungen. Oesterreich. Wien. Der hier eingetroffene verwundete Bandenführer Konto aus Macedonien, welcher hier Heilung sucht, erklärte einem Jenterviewer gegenüber, daß alle Nachrichten, welche den Aufstand als im Niedergang begriffen bezeichnen, vollständig unbe gründet seien. Ferner erklärte er, daß die in Salo niki aufgefundene Mine von Türken herühre und daß die Türken die besten Verbündeten der Aufrührer seien. Das Attentat in Saloniki sei eine ernste Mahnung an Europa, in Macedonien die so lange gewünschte Ruhe zu verschaffen. Sollte diese Mahnung ohne Erfolg sein, so würden weitere Mahnungen in allen türkischen Städten erfolgen. Türkei * Konstantinopel. Infolge der Denun- ciation eines Angestellten wurde bei einem hiesigen Kaufmann eine Haussuchung vorgenommen, wobei eine Menge Dynamit-Patronen aufgefunden wurden, welche aus dem französischen Arsenal stammen. Der Kaufmann wurde verhaftet. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Amerika. * Den Bau weiterer und besserer Schlacht s chiffe hält Präsident Roosevelt, wie er in einer in San Franzisko gehaltenen Rede ausführte, für unbedingt nötig. Der sicherste Weg den Frieden zu erhalten, sei, zu zeigen, daß die Vereinigten Staaten einen Krieg nicht fürchten. Aus Stadt und Land Lichtenstein, 16. Mai. * — Programm zur Platzmufik: 1 „Nibe lungen-Marsch" von Sonntag. 2. Ouvertüre „Das Castell von Ursino" von Scraup. 3. Virgo Maria von Oberthür. 4. „lieber den Wellen", Walzer von Rosas. 5. „El Capitan", Amerikanischer Marsch von Sousa. * — Die Maien haben jetzt einen intensiveren Duft als später. Beim diesjährigen späten Pfingsttermine empfiehlt es sich überhaupt, rechtzeitig die Maien zu kaufen, da völlig ausgereiften Exemplaren erfahrungs gemäß weniger Dust entströmt, als noch in der Ent wicklung stehenden Maiblumen. *— Die „Wahlzelle". Die Wahlen zum Reichstage finden in einigen Wochen statt, und es wird deshalb Zeit, daß die Gemeinden oder die sonst hierzu Verpflichteten für die schleunige Beschaffung des im neuen Wahlreglement für die Reichstags wahlen vorgeschriebenen Jsolierraumes Sorge zu tragen. Die Schwierigkeit in der Abgabe des Stimm zettels und der Kontrolle des Wahlvorstehers ist in einfacher Weise in einer Wahlzelle gelöst, die Edgar Dettloff, Brandenburg a. H., Bauhofstraße 33, den Gemeinden w. anbietet. Der Jsolierraum ist solide und kann für spätere Zeiten oufbewahrt werden, da er zusammenklappbar ist. Eine gesetzlich geschützte, sinnreiche Einrichtung ermöglicht es, das mühsame Auseinandernehmen und Wiederzusammensetzen ^zu