Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 03.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192309039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-03
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.09.1923
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7 Verantwortlicher Redakteur: Selir Iehne. — Druck und Verlas. Lari Sehne in Dippoldiswalde Montag denW. September 1823 89. Jahrgang Str. 205 ruf der eiserne erlege, mleihe Mark, ann in iwe zu ftorbe» en, ich ehr Selten- ie mehr früh bl» » hr ichi raßen- rk bar 00 0« rn ver- rir dü le füi d kann ankomt ergeffe > kann, ten zu die auf en wer- Inhalt »bittere gen die sich das be- ers. Nark; selben -ohne Bon- irtstag ind fett h einer lonatö» metnen einem Bischer wohner euerten schc erer ität be- cisfe inn- bis- jetzt den idelt auL nde s der st in Kink : dat Herr e an an- alier r du Fa- nach habt nach Slensisg den 4. September nachmittags '/r5 Uhr Fort setzung der Obstversteigerung im Richterschen Garten. Der ötadtrat. IN» iu» 'S- u» :rü reu ut, ;rn di« «on jen ötz- ngi mb ge- Zeg «er tier aen ück- Le- daß den ,am rnn dat >ort :rn- ;am von Meitzeritz-Zeitung Tageszeitung unü Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmiedeberg N.U. i Aeltesle Zeitung -es Bezirks Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 100 OM M.' außerhalb der Amtshaupt- mannschafk 125 000 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zelle 250 OM M., Ein gesandt und Reklamen Zelle 300000 M. Dieses Blatt enthält -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshamttmannschafl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zn Dippol-iswalve Oeriliches uad Sächsisches Dippoldiswalde. Seit acht Tagen wartete .man', d. h. in der Hauptsache die Angehörigen der Feuerwehren, auf die angekün- digte Alarmübung. Böse Lästermäuler behaupteten schon, die Sirene der Strohhutfabrik, die zum Alarm, wie in Zukunft der Schadenfeuern, die Wehren herbeirufen soll, sei eingerostet, aber das wir» wohl nur eine falsche Behauptung gewesen sein. Oder wars -och an dem? Nun, am Sonnabend abend '/4 7 Uhr, zu einer im allgemeinen ganz unglücklich gewählten Zeit, wo viele verreist waren, viele andere im Geschäft zu tun hatten, funktionierte ste doch endlich. Freilich, zu hören war sie nur ganz schwer. Wenn man bedenkt, daß sie auch bei Brandsällen alarmieren, die Leute aus der Werkstatt herbeirufen soll, wo die Maschinen laufen, die Räder surren, da muß man schon sagen, daß sie dann überhaupt nicht gehört wird. An den Borstädten Wolframsdorf und Rabe- nouer Straße war sie überhaupt nicht zu hören, und man kann nicht recht begreifen, warum man das Alarmieren mit der großen Glocke so rasch .zum alten Elsen' geworfen hat, noch ehe man wußte, wie sich diese neue Art bewähren würde. Diesmal hat sie sich ohne Frage nicht bewährt. Die Slgnalisten der Freiwilligen Feuerwehr riefen dann die Mannschaften herbei, trafen aber auch nicht überall hin. 3m übrigen hatte mancher pflichteifrige Feuer wehrmann ja schon gewartet, und es konnte bereits nach drei Minuten die erste Spritze, 4. Sektion der Freiwilligen Feuerwehr, am Objekt, dem Langerfchen Eckhaus an der Bahnhofstraße, an rücken und gab nach weiteren 6 Minuten,' vom Hydranten am Schloßeingang gespeist, über die große Schiebeleiter Wasser. Die anderen Sektionen, ebenso auch die der Pflichtfeuerwehr, waren ebenfalls zur Stelle. Ob nun alles so klappte, wie es sollte, das mag dahingestellt bleiben, dazu war es ja eine Hebung, Immerhin darf man wohl sagen, die Feuerwehren haben gezeigt, daß sie .auf dem Platze sind. Unseres Erachtens, war die Benutzung der Unter flurhydranten am Ladeneingang des Brandobjektes, selbst wenn nur Dachstuhlbrand angenommen war, völlig verkehrt, ebenso war auch der Standpunkt der Landspritze auf der Brücke an der Bahn hofstraße falschgewählt. Selbst wenn der große Zubringer zwischen Spritze und Wasserentnahmestelle, die Weißerih, eingeschalten wurde, durfte Wasser nicht von der Brücke, sondern mußte unter halb des Heisterbergkdenkmals an der Weißerihstraße entnommen werden. Nachdem dann noch der Rettungssack und das Sprung tuch zur größten Freude einiger beherzter Schulknaben von diesen ausprobiert worden war, erscholl .das Danze halt' und Ein rücken'. An der Kritik führte Kommandant Reichel aus, daß ein Dachstuhlbrand angenommen worden sei, und die zuerst einge troffenen Geräte auch richtig eingesetzt worden seien. Ein fühl barer Mangel sei das Fehlen eines Ueberflurhydranten auf dem Platze vor der Post. Er verbreitete sich dann noch über die Auf gabe der weiteren Sektionen bei dieser Hebung, wie auch über die der im Ernstfälle eintreffenden fremden Wehren und drückte seine Freude aus, .daß die Wehren so rasch zur Stelle gewesen seien'. Gegen '/,8 lihr rückten die Mehren wieder ein. Auffallend war das Fehlen der Stadtvertreter. Nur Stadtrat Gieholt und der Dezernent des Feuerlöschwesens, Etadtrat Jäckel, waren erschienen. Möglicherweise hat manchen die schlecht gewählte Zeit, wo noch die Läden offen gehalten werden mußten, abgehalten, möglicherweise hat auch mancher von dem Alarm gar nichts wahrgenommen. — Der herrliche Sonntag und das diesmal noch billige Fahr geld ffreilich nur für die, die die Fahrkarten bis zum 31. 8. gelöst hatten) hatte wieder viele auf die Beine gebracht und der Berkehr auf unserer Bahn wie in der Stadt war recht rege. Zu den fahr planmäßigen Zügen wurden Bor- bzw. Nachzüge abgelassen, die ebenfalls alle vollbesetzt waren. — Der Bezirksvorstand des Militärvereinsbundes Bezirk Dippoldiswalde hielt am gestrigen Sonntag hier eine Sitzung ab, die Bezirksvorsteher Kamerad Kettner leitete. Ein Bundes kalender kann in diesem Aahre der hohen Kosten wegen leider nicht berauSgegeben werden. Die eingezahlten Beträge werden auf Bundessteuern usw. verrechnet. Aus das 3. Bierteljahr 1923 sind für jedes Mitglied nach dem Stande vom 31. Dezember 1922 :D00 M. an den Bezirkskassierer einzuzahlen. Anfang Oktober findet in Schmiedeberg di« Herbstbezirksversammlung statt. — Der Sächs. Landbund, Bez.-Verband Dippoldiswalde schreibt uns: Am Abend des 27.8.23 zog in Possendorf eine Menge von 2—300 Personen nach den Gehöften einiger Land wirte, die angeblich die Arbeiterschaft „provoziert" halten. Die Landwirte wurden mißhandelt, einer von ihnen so, daß er blutend von seinem Hofe getragen werden mußte. Bei Ihm schlug man auch grundlos Fensterscheiben ein. Mit Revolver bewaffnete Leute trieben sich im Stalle herum. Die Ortspolizei war hinter her zur Stelle um festzustellen, daß die Gemlßhandellen „selbst schuld seien". Sie hatten nämlich, nachdem sie durch wochenlang fortgesetzte Erntedtebstähle erregt und verbittert waren, auf dringliche und die Erntearbeiter bei der Arbeit störende Aehren- leser energisch zurückgewiesen und sich fchlleßllch in der Erregung nicht die Zurückhaltung auferlegt, die man sonst vielleicht erwarten könnte. Auf jeden Fall wären ander« Instanzen berufen, darüber zu entscheiden. Es fällt in der Erregung manches scharfe Wort und mancher Schlag, ohne daß hie Allgemeinheit sich dadurch „provoziert" glaubt. Wohin sollen wir kommen, wenn solche Vor- gäng«, von denen die gerichtliche Untersuchung feststellen muh, ob sie den Tatbestand deS Landfrtedensbruches erfüllen, sich wieder holen II — Nächste Tuberkulosesprechstunde Mittwoch den 5.Septemb«r vormittags 9—11 Uhr, nächste Mütterberatung Donnerstag den 6. September nachmittags 2—3 Uhr im Diakonat. — Berlegunader Herbstferien 1923. An einer Verordnung deS sächsischen Ministeriums für Volksbildung werden, falls Schwierigkeiten in der Beschaffung von Aetzstoffen eine Verlegung erwünscht erscheinen lassen, di« BezirkS- schulämter sowie die Direktionen der staatlichen und die Kom- nichtstaatlichen höheren Lehranstalten ermächtigt, für bies^ Aahr «ine entsprechende Verlegung der Ferien za bWeßA Papier außerstande steht, noch täglich zu erscheinen. Das Blatt wird vom 1. September an nur noch viermal wöchentlich erscheinen. Wurzen. Am Mittwoch ging abermals ein starker Regen über der Wurzener Gegend nieder der hier in einem heftigen Echloßenwetter ausartete. Die Straßen halten förmlich das Bild einer Winterlandschast angenommen, oas gesamte Obst ist von den Bäumen geschlagen worden, sodaß den Baumbesitzern ein ganz er heblicher Schaden entstanden ist. Leisnig. Als am Donnerstagvergangener Woche ein Scholar des Vorwerks Paudrlhsch am Walde entlang ging, sah er in den Zeilen einen gefüllten Sack liegen. 2m Augenblick, wo er sich niederbeugte, um seinen Inhalt festzustellen, traf ihn ein Schlag von hinten aun den Kopf derart, daß er bewußtlos auf der Stell« liegen blieb. Erst eine Stunde später fand man ihn besinnungslos auf. Der Täter ist unerkannt entkommen. — Die Reise eines Schweines erheiterte hier die Einwohner. Ein Einwohner von Röda gab bekannt, daß ihm ein Schwein zu- aelaufen sei. Wie sich herausgestellt hat, war das Schwein, vier Zentner schwer, einem Gutsbesitzer in Tanndorf entlaufen, in die Mulde gegangen und durch das ziemlich tiefe Wasser an das jen seitige Ufer geschwommen. Hier hak es auf Rödaer Flur ein Ein wohner eingefangen. Leipzig. Am Donnerstag abend geriet ein auf dem Ladegleise des Hauptbahnhofes stehender Schaustellerwohnwagen in Brand. 2n ihm schlief eine Riesendame, die sich zur Messe zeigen wollte. Aufgeschreckt, flüchtete die Aiesendame im Hemd über die Gleise in ein Bremserhäuschen, wo sie von einem Rervenchock befallen wurde. Sie mußte inS Krankenhaus gebracht werden. Der Wagen wurde völlig vernichtet. — Die Leipziger Pfarrhaushilfe schreibt: .Die fett Monaten auf den Leipziger Pfarrhäusern lastende Not hat im August der art erschütternde Formen angenommen, daß die Oeffentlichkeit einmal erfahren muß, wie es st«ht. Eine in der vorigen Woche stattgehabte Erhebung hat ergeben, daß von den 84 Geistlichen Leipzigs die meisten im August an Gehalt weniger als 2 szwel!) Millionen Mark empfangen yaben. Viele haben nichts bekommen, nur wenige mehr. Mese Woche ist allen noch eine Nachzahlung von 5—6 Millionen Mark geworden, so daß die traurige Tat sache bestehen bleibt, daß fast sämtliche Leipziger Pfarrer noch nicht einmal so viel bekommen haben, wie die Unterstützungen des Leip ziger Fürsorgeamtes betragen, von der Arbeitslosenunterstützung gar nicht zu reden. Davon kann natürlich kein Mensch, viel weniger eine Familie leben. Die meisten Geistlichen sind deshalb gezwungen, sich durch Nebenbeschäftigung ihr Brot verdienen und zwar als Angestellte in Banken, Geschäften, als Vertreter von Firmen, einer als Telegraphenbote während der Messe. Nur der Eingeweihte weih, wieviel Schulden auf den Pfarrern lasten, wie viel schon aus den Pfarrhäusern verkauft worden ist: neben Silber und Schmuckkunstsachen Bücher usw. Die Folgen sind nicht auS- aeblieben: Unterernährung, schwere Erschütterung der Gesundheit besonders bei den Pfarrerfrauen, ja Todesfälle. Wenn -ie Pfarr- haushilfe auch versucht, in einzelnen Fällen zu helfen, so ist st« dieser erschütternden Not gegenüber doch machtlos. Will -ie evan gelische Bevölkerung zusehen, wie ein wertvoller Stand unseres Bölkes zugrunde geht?' — 3n Oberpfannenflel hat der Kantor auf grund des ihm zustehenden Rechts den kirchenmustkalichen Dienst abgegeben. — 3n Großröhrsdorf wurden bei einem Familien feste für kirchlich« Zwecke 50 Millionen Mark gestiftet. Frautepbeeg. Ein nächtlicher Kampf mir einer Bisamratte spielte sich auf dem Marktplatz ab. Einem um diese Zeit seinen Weg gehenden Herrn sprang plötzlich eine Bisamratte an die Brust. Nach Abschlagen derselben lies sie wie ein getreuer Hund ein Stück neben dem Herrn her, bis dieser mit Hilfe eines aus der Polizeiwache geholten Feuerhakens dem Tiere mit 14 Schlägen den Garaus machte. Pegau. Rittergutsbesitzer Wunderlich in Thierbach hat zu- gesicherk, jedem dortigen Klein- und Sozialrentner einen Zentner Roggen schenkungsweise zu überlassen. Das wird bei den Be- dürfligen gewiß große Freude bereiten. Kirchberg. Wegen der hohen Vierpreise Haden zwei hlestge Männergesangoereine beschlossen, die Sangesübungen bis auf weiteres einzustellen. Zwickau. 2n diesem Jahre erfüllten sich 25 2ahre, daß das Krankenstift Zwickau in die sächsischen Landesanstalten elngereih« worden ist. Ebersbach. 3n der Textilfabrik Firma Wünsches Erben A.-G. »rach auf noch nicht aufgeklärte Weise in einem großen Lager- schuvoen Feuer aus, das sich mit Riesengeschwindigkeit über das anze Gebäude verbreitete, da die Flammen in den dort lagernden Zaumwollabfällen reiche Nahrung fanden. Ungeheure Rauchent wicklung erschwerte die Löscharbeiten. Außer Rohstoffen sind auch Maschinen und Maschinenteil« vernichtet worden. Der Schaden beträgt mehrer« Milliarden Mark. Es wird vermutet, daß das feuer durch Selbstentzündung von Spinnereiabfällen ent- anden ist. Arnsdorf. Eine denkwürdige Säule. 300 Schritte vom Hönelwege entfernt steht im Karswalde eine denkwürdige Stein- äule aus Granit. Sie erinnert an einen Vorgang, der nunmehr 110 Aahre zurückliegt. Es war in den letzten Augusttagen 1813. Franzosen lagen in Arnsdorf in Quartier. Bel Fischbach hatten gegen 13000 Mann ein Feldlager bezogen. 2m Arnsdorfer Erb- aericht waren zwei Offiziere wochenlang einquartiert.' Es waren Freunde und Landsleute: Dresden war Ihre H«imak. Eines Tages aber erlitt diese Freundschaft einen Bruch. Beide liebten, ohne es zu wissen, ein und dasselbe Mädchen, und als das Geheimnis - entdeckt wurde, sollte ein Duell entscheiden, wer von beiden den berechtigten Anspruch auf jenes Mädchen habe. Eines Tages trafen sich die entzweiten Freunde und deren Begleiter auf einem freien Platze im Karswalde, nicht weit von der Arnsdorfer Mühle entfernt. Die Klingen wurden gekreuzt und der Zweikampf be gann. 2eder pariert« gut,- Infolge einer unvorsichtigen Wendung versah es aber der eine der Zweikämpfer, den auf ihn gerichteten Stoß abzuwehren, und mit einem lauten Aufschrei fiel er, mitten ins Herz getroffen, zu Boden. 2n wenigen Minuten gab er seinen Geist auf- Die Begleiter brachten den im Zweikampf Gefallenen in di« Scheune der Arnsdorfer Mühl« und von hier aus noch in selbiger Nacht nach Dresden. Dort aber, wo er gefallen war, er richteten sie ein« schlichte Steinsäul«, eben jenen Granitstein. : Bezugspreis: Diese Woche 770 M0 M. mit t Zutragen. Einzelne Nummern 125 000 M. ! Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. t Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Vorausgesetzt wird hierbei, daß Schulen eines Ortes gleichmäßig verfahren und der Beschluß im allseitigen Einvernehmen zustande kommt. — Am Sonnabend war bei dem Wiederaufbau des abge brannten, jetzt der Firma Martin—Spechtritz gehörigen Fabrik- grundstücks Hebefest. 2n nicht zu ferner Zeit wird der Betrieb von Spechtriß Hierher verlegt werden können. --- —--7177 — Der Börsenverein der deutschen Buchhändler hat infolge der weiteren Verteuerung der Produktionskosten seine Schlüssel zahl mit Wirkung vom 1. September auf 1600 000 festgesetzt. — Wie gemeldet wird, wird der Zuckerpreis in dieser Woche wiederum eine wesentliche Erhöhung, und zwar auf mindestens' 600 000 M. pro Pfund im Kleinhandel, erfahren. Ilm dem jetzigen Wirrwarr in -er Zuckerpreisbtldung vorzubeuaen, soll von -er kommenden Woche an der Zuckerpreis immer für eine laufende Woche festgesetzt werden. — Ratschläge für den Obstgarten filr Monat September. Dl« I Reife des Obstes wird sich in diesem Jahre verzögern, daher nicht zu früh ernten. 2e länger das Obst am Baume hängt, besonders Winterobst, desto besser wird es sich auf Lager halten. Sorgfältig pflücken. Bäume nicht beschädigen, gute Stützleitern benützen. Vor dem Einkellern Aufbewahrungsraum und Gegenstände gründ lich säubern, Fußboden und Wände mit Kalkmilch streichen, Räume ausschwefeln usw. Nach der Ernte Bäume ausputzen, rück schneiden und verjüngen, Düngen mit Kalk, Superphosphat und Kali. Stickstoff erst im Frühjahr geben. Herbstpflanzungen vor- bereilen. Obstbäume sofort kaufen auf Abruf und nur von leistungsfähigen Baumschulen. Gewarnt wird vor dem Ankauf von Obstbäumen auf Jahrmärkten. Auf Ungeziefer achten, be sonders auch auf Nonnenfalter. — Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Dresden schreibt: Die Wagenstellunst ist jetzt erträglich. Mit dem Fortschreiten der Ernte wird der Wagenoedarf aber voraussichtlich wieder steigen un- die Wagenstellung damit schwieriger werden, zumal der Fracht raum für die Lebensmittelabsuhr in erster Linie sicherzustellen ist. Den Güterempfänaern kann daher nur empfohlen werden, vor dem Einsetzen deS stärkeren Kartoffelversandes sich noch Vorräte zu beschaffen. Oberfrauendorf. Am gestrigen Sonntag hatten einige jung« Leute eine größere Radpartie unternommen. Als sie gegen Mittag, von Schmiedeberg kommend, unseren Ort passierten, stlyr einer der Radfahrer, wahrscheinlich infolge Versagens -er Bremse, so heftig gegen einen Baum, daß er blutüberströmt und besinnungslos liegen blieb. Der sofort aus Schmiedeberg herbeigerufene Arzt stellte chwere Gehirnerschütterung fest und ordnete seine Ueberführung ns Dippoldiswaloer Stadtkrannenhaus an. Glashütte. Dieser Tage fiel auch die stattliche Steinlinde am ehemaligen idyllischen „Treppchen" als setztet Baum des ehe maligen Uhrmacherschulgartenaeländes, der Plahumwandlung zum Opfer. 2n seiner ganzen wuchtigen Gröhe nach allen Seiten der umliegenden Straßen hin präsentiert sich nun das vergrößerte, in seinem äußeren vollständig fertige Uhrmacherschulgebäude. Das ganze Stadtbild ist durch diesen monumentalen Bau ein anderes geworden und wer seit Zähren nicht mehr in unserer Uhrenstadt gewesen, wird aus dem Staunen über das in so schwerer Zeit ge schaffene Große und Schöne nicht herauskommen. 77" ^77^ Dresden. Am Freitag tagte der Kreisausschuß Dresden zum ersten Male unter der Leitung des neuen Kreishauptmanns Mick. Oberbürgermeister Haupt—Freiberg erwiderte aufdi« Eröffnungs, rede Bucks und bemerkte, daß die diesmalige Wahl des Kreis hauptmanns auch in Dresden nach politischen Gesichtspunkten er folgt wäre. Der Ausschuß hätte das aber nicht zu bereuen, denn -er neue Kreishauptmann habe sich in seinem bisherigen Wir kungskreise als ein Mann erwiesen, der seine Obliegenheiten mit größter Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue erfüllt habe. Die Kreisausschußmitglieder versprächen gern treue Mitarbeit. — Rach gemeinsamer Beratung haben Landeskulturrat und Sächsischer Landbund folgendes Telegramm an die Reichsregierung gerichtet: „Sächsische Landwirte infolge Verzögerung der Ernte, widerrechtlicher Beschlagnahmen und Plünderungen sowie der Höchstpreise für Milch außerstande, Skeuertermtne einzuhallen, da rechtzeitige Bargeldbeschaffung vollständig unmöglich, ersuchen dringendAufschub zu bewilligen. Landwirte bereit zur Beschaffung der erforderlichen Barmittel für die Steuerzahlung, Getreide zu verpfänden oder Lombardkredike gegebenenfalls durch Vermittelung der Reichsbank aufzunehmen. Schnellste Entschließung erforderlich." — Der Landesausschuh und die Landtagsfraktion der VSPD. Sachsens haben am Freitag in einer Sitzung folgend« Entschließung angenommen: Landesarbeiksausschuß und Fraktion billigen ein mütig daS Vorgehen des Ministerpräsidenten Dr. Zeigner. Sie erwarten, daß die von der Sozialdemokratie bei der Regierungs bildung im Reich gestellten und von den bürgerlichen Koalitions- oarteien anerkannten Bedingungen, besonders dir Loslösung der Reichswehr von den illegalen Rechtsorganisationen, unverzüglich durchgeführt wird. Als unerläßliche Vorbedingung sehen sie das Ausscheiden des Reichswehrministers Geßler aus dem Reichskabi- nett an, da dessen Weiterverbleiben den Schutz und den Bestand der Republik stark gefährdet. Landesarbeitsausschuh und Land tagsfraktion sind entschlossen, die Unhaltbarkeit des jetzt bestehen- dn Oeffentlichkeit nachzuweisen, wenn das der VSPD. gegeben« V«rsprechen nicht eingewst wird. — Der Land tag tritt demnach voraussichtlich in den nächsten Tagen nicht zu sammen. Freiberg. Freitag abend gegen 6 Uhr zogen etwa 200 bis 300 Personen nach dem hiesigen Gerichtsgesängnis, um den hier in Strafverbüßung befindlichen Alfred Mende zu befreien. Die Staatsanwaltschaft gab dem Ersuchen jedoch nicht statt. Nach etwa dreistündigen Verhandlungen zogen die Demonstranten unverrich- i. teter Sache wieder ab mit der Drohung, anderen Tages wieder zu kommen. Die Demonstranten waren bis in das Gerichtsgesängnis i gelangt. Rossen. Der Nossener Anzeiger' meldet: Fünf jugendlich« > Freiberger Einwohner haben in den letzten Tagen Kartoffeln direkt vom Felde gestohlen und zwar über 5 Zentner. Ste würben von der Gendarmette auf dem Nossener Bahnhof gestellt, verhaftet und dem Amtsgericht zugeführt. , Oe^raa. Das .Oederaner Tageblatt' teilt seinen Lesern mit, -aß es sich infolge der gewaltigen Aufwendungen für Löhn« und I »»»»»»«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite