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ess» Früher Wochen- Md Nachrichtsblatt UWMatt sd SiMn!, Mit, «MM Mnf, 8t. W«. SckWM, »llliem, MW. Mmsbrf, Mt,St.W,s. St.zM öt. Meli, StaieM Mm, MsmW, nl LMm Wntsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein — Meste ZeMW W MNUWhM —----- — 87. HuhrguMg — — - - — - Nr. K8./ L-LMLSUL Freitag, de» 22. März LÄZWWL 1907. TMet Llott «rs<t«'r> lögl'ch «cuter Lorn- und FiptoxL) rockwiUop« für d«n folgenden Log. Vierteljährlicher V«ng»pret» I Marl 8V Pfg., durch die Post bezogen 1 Mart 7S Psg. Wwziwe Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße St7, alle Kaiserlichen Pofianpalten, Postboten, sowie die Busträge rentgegn» »serate. werden die filnigespalteue Drunbzeile mit 10, für autwSrtige Inserenten mit 18 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zeile 30 Pfennige — Jnserateu-Annahrn« Kerusprech-Suschlah «r. 7. täglich bi« spätes»«»« vMNNttter«« L0 Sh». relegra«raadreffe r Tag eblatt. Auf Matt 8 des Handelsregisters, die Firma Große L Klemmen in Achtenstein betreffend, ist heute eingetragen worden: Mm r Antonie verw. Funke aeb. Große ist als Inhaberin ausgeschieden. D« Kau.'n ann Adolf Römer in Chemnitz ist Inhaber. Die Firma lautet künftig: .Große L Klemmen Nachfolger, Adolf Römer". Der »««« Irl aber hastet nicht für die im Betriebe des Geschäfts begründeten Der« bindlia cUen der bisherigen Inhaberin, eS gehen auch nicht die im Betriebe entstaub neu Forderungen auf ihn über. Die Prokura der Martha Helene «roße i,. erloschen. Lichtenstein, den 21. Mörz 1907. Königliche« Amtsgericht Bekamrtmachtmg. Wir haben den approbierten Tierarzt Herrn Carl Friedrich Julius Schache «US Hummelshain auf die Dauer der Abwesenheit brS bis 15. April dieses Jahr<8 beurlaubten Herrn Tierarzt Zeeh als Fleischbeschauer für die Stadt' gemeinden Lichtenstein und Callnberg und den Fürstlichen Gutsbezirk Lichten stein in Pflicht genommen. Lichtenstein, am 18. März 1907. Der Ttadtrat Gteckner, Bürgermeister. Schm. Stadtsparkasse Lichtenstein. Einlegerguthaben 7400000 Mark, Reservefonds 465000 Mk Geschäftszeit 8—12 und 2—5 Uhr täglich. Einlegerzinsfuß Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsoerluft in beliebiger Höhe. S»SS»S»ISSS»SSSSSSLS Am 1. April beginnt »in neue« QuartalS»Abonnement de« „Lichtenstein.tztallubergcr Lageblatt". Wir bitten unsere verehrten Abonnenten und die, die e« werden wollen, um rechtzeitige Aufgabe der Nbonnementtbestellung, damit die Lieferung de« „Lichtenstein-Tallnberger Tageblatt' pünktlich er folge» kann. Sämtliche Briefträger und Post- anstalten, sowie alle Austräger unsere« Blatte« find zur Annahme von Abonnement« verpflichtet. Auf Wunsch senden wir Interessenten unser Tageblatt bis zum Beginne des Quartal« kostenfrei zu. ssss sss ssss I sss SSSü «SS Das Wichtigste. * Der Reichstag trat in seine Oster ferien ein, die bis zum 10. April dauern. "Der Braunschweiger Landtag ist zum Zweck der Regentenwahl auf den 26 März Unberufen. * In den Stromgebieten deS Rheins und Mitteldeutschlands ist Hochwasser gefahrdrohend im Steigen. Auf der Glbe muß die Schiffahrt eingestellt werden. * In Südwestafrtka hat sich Simon Lop per, der Kapitän der Franzmann-Hottentotten unterworfen. * Der Arbeiter Hugo Arthur Schilling aus Chemnitz wurde vom Schwurgericht Dresden wegen Mordes zum Tode verurteilt. ktstmmM ns im MW MAm Eigen« Bericht. 8. Berlin, 20. März. 07. Der Reichstag ist in die Osterferien ge- ga«ge». Ma« hatte eine« so schneller» Schluß nicht erwartet. Herbeigeführt wurde er durch die Erklärung de« Grafe« Pos ad ow Sky, daß er bereit sei, die Jkteiprllatio« über das Grubenunglück im Saargebiete zu beantworten, wenn die Ermittelung»« darüber ab geschlossen sind. So war für morgen und Übermorgen kein Verhandlung-stoff mehr vorhanden, und mit dem Etat zu beginnen, lohnte sich nicht kurz vor Toresschluß. I« der Ferie»stimmu«g erledigte das Hau- innerhalb einer Stunde de« Note tat, bewilligte da- Gesetz über de« Ko «ti« gentfuß der Brennereien gegen Freisinnige und Sozialdemokraten, «ahm ein Notgesrtz auch für den Hau-Halt der Kolonie« i« I. und 2. Lesung an. Eine groß? Ueberraschung, der »an sich zum große« Teile in diesem Eiltempo gar nicht bewußt wurde, bereitete die Genehmigung d«S Berliner Postamtes, für da« heute sich die Mehrheit-« Parteien geschlosst« erhoben, währe«d gester« nur di« Konservativer» dafür zu habe» waren. Um aber das Kolonialnotgesetz noch unter Doch und Fach bringen zu können, wurde auf ^5 eine neue Sitzung anberaumt, die wohl die kürzeste seit Bestehen deS deutschen Parlaments gewesen ist. Vie dauerte nämlich genau 3 Minuten. Während dieser kleinen Spanne Zeit verabschiedeten die Sendboten sich aufs herzlichste, sich fröhliche Ostern wünschend. Auch von den Ministern nahmen besonder« die Konservativen zahl« reich Abschied. Während Graf Ballestrem die Sitzung vor den Ferien gewöhnlich mit einem Fest. tagSwunsch schloß, begnügte sich Herr v. Stolberg mit der Austeilung kräftiger Händedrucke an die Schriftführer. Der erste, größte Teil der heutigen Sitzung wurde gebraucht, um dem § 11 der Geschäftsordnung zu gknüoen, drr vorschreibr, daß vier Wochen nach Anfang einer Legislaturperiode daS Präsidium definitiv für die Dauer der Session zu wählen ist. Die Wahl batte dasselbe Resultat, wie die erste. Dar alte Präsidium wurde wiedergewählt. Gras Stolberg mit 192 Stimmen (131 Zettel sind unbeschrieben), Paasche mit 191 Stimmen (80 Zettel sind unbeschrieben) und Kämpf mit 180 Stimmen (124 find unbeschrieben). Einige Witzbolde unter den Abgeordneten hatten ihren Stimmzettel benutzt, um ihren Freunden oder — in den meisten Fällen — Gegnern die Freude einer „e i n stimmigen" Wahl zu bereiten. So zersplitterten sich 14 Stimmen. Die nächste Sitzung findet am 10. April 2 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steht der Etat und zwar des ReichkamtS deS Innern. Graf PosadowSky ist also zuerst an der Reihe. Deutsches Reich. Berkin. (Kaiser Wilhelm) wird r« diesem Jahre keire Mittelmeerleise unternehme«. — (Zum 22. März.) Der 22 März, als der Geburtstag unsere- »«vergeßlichen Kaisers Wilhelm der Große, war für das gesamte deutsche Volk der schönste nationale Festtag, so lange der Heldrnkaiser und Friedrv-fürst «och lebend unter uns weilte. Seit aber der Tod ihn u«S genommen hat, steht derselbe Tcq unter dem Zeichen tiefernster Wehmut. Doch die Er innerung an die hehre Heldengestalt deS große« Kaisers wird nie er blafft«, sein Geist wird fortlebe» von Geschlecht zu Geschlecht. — (Der Kaiser und — Lippe.) Nach hofamtlichen Meldungen trifft der Kaiser zur silbernen Hochzeit des Fürstenpaarrs am 16. April in Bücke, bürg ein. Ein Besuch des benachbarten Detmolder HosrS ist jedoch auch bei der neuen Anwesenheit in Bückeburg nicht beabsichtigt. — (Minister v. Studt amtsmüde?) Bon einer vielfach gut unterrichteten Seite verlautet, daß Kultukwinisttr von Studt fest entschlossen sein soll, sein Abschiedsgesuch einzureichen. Die größte Aussicht, sein Nachfolger zu werden, fall nach dieser Stelle der preußische Minister deS Innern v. Beth« mann-Hollweg haben. An zuständiger Seite liegt jedoch ein Abschiedsgesuch des Kultusministers noch nicht vor. Die Nachricht, daß von Bethmann-Holl« weg zu seinem Nachfolger auSersehen sei, erscheint nach mancher Seite hin zweifelhaft, trotzdem bekannt ist, daß er sowohl beim Kaiser in Gunst steht, wie auch ein intimer Freund deS Reichskanzlers ist und dem letzteren jedenfalls um so mehr wert ist, well er sich auch in der Zeit der Bülow-Fronde sehr ent« schieden zu ihm bekannt hat. — (Die Wahlprüfungskommission) deS Reichstages stellte die Berichte über die Wahlen der Abgeordneten Fürsten o. Hatzfeld, Sommer und Manz fest und setzte die P:üfung der Wahl deS Abg. Schack(Sachsen-Weimar 2, Wtrtfch. Vag.) fort. Die Wahl wurde beanstandet und Be« weiSerhebung beschlossen. Die Wahlen der Abge ordneten v. Ezarlinski, Grasen Schwerin» Löwitz und Hermes wurden für giltig erklärt. — (Unsere Handelsbeziehungen zu Amerika.) Ueber den Stand der handelspolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Ver einigten Staaten teilt die Berliner amerikanische Handelskammer offiziös folgendes mit: „Zwischen der deutschen und der amerikanischen Regierung ist die vorläufige Abmachung getroffen, daß das deutsche Tarisprooisorium, daS am 30. Juni abläuft, auf ein Jahr verlängert werden soll und daß Präsident Roosevelt als Gegenleistung hierfür die in der dritten Sektion deS Dingley-TarifeS enthaltenen Konzessionen auf Deutschland zur Anwendung bringt. Ferner sollen gewisse Zollerleichterungen administra tiver Natur für deutsche Einfuhrgüter in amerikanischen Häfen zugestanden werden. Dieser Mod is soll so lange bestehen, bis der Kongreß der Vereinigten Staaten, der im Dezember 1907 zusammenuttr, Gelegenheit hat, die Frage eines Handelsabkommens auf Gegenseitigkeit zwischen beiden Nationen zu beraten. Die amerikanische Tariskommission, die sich kürzlich in Berlin aushielt, hat den Weg für dieses oorläifize Arrangement geebnet und hat nach Washington die Versicherungen der deutschen Regierung mitgenommen, daß Deutschland mit einer solchen Erledigung der Angelegenheit einver standen sein würde. — Ein Teil dieser sitzt offiziös auch von amerikanischer Seite mitgetettten Ab machungen ist schon durch frühere Veröffentlichungen bekannt geworden. — (Simon Copper? Unterwerfung.) Oberst von Deimling meldet unterm 19. d MtS., daß sich nun Simon Copper, der Kapitän der Franz mann Hottentoten, der sich bisher in den für die Truppen schwer zugänglichen Kalahari-Bergen ver borgen hielt, unterworfen hat. Am 3. März erschien vor seiner Werst bei Kowise-Kolk überraschend Major Pierer mit einer Kompanie, einem Maschinengewehr und einer Bastard-Abteilung und 30 Kameelreitttn. Gegen Zusage von Leben und Freiheit versprach der Kapitän, seinen ganzen Stamm zu sammeln und die Waffen bei Gocha- abzugeben, «r entsandte so- . fort Boten zu den in der Kolonie weit zerstreut