Volltext Seite (XML)
MsdmfferTageblatt M Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer TagebtaU- erscheint an allen Werktagen nachmittags 8 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. tret Haus, bei Postbestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. .Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstallen und Post boten, unsere Austräger u. .. . Geschäftsstelle, nehmen zu feder Zeit Bestellungen ent- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaend gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonstiger — Betriebsstörungen besteht »ein Anspruch aus Lieferung Ler Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die «gespaltene Raumzeile 20 Rpsg-, die 4gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs pfennige, die «gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RW. Nach Weisung 6 gebühr 2a Reichspfennlge. Borge» schrieben- E.scheinungs» — . a tage und Platzoorschrtsten werden nach Möglichkeit Fernsvrecherr Amt Wllsdruss Nr. b b-rucksicht^t. Anzeigen annahme bisvorm.l0Uhr. - ' 'Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Aabattanspruch erlischt» wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 207 — 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstan, den 5. September 1933 Nachklang von Nürnberg. Die Wiedergeburt der Ration. „Ich kann noch hundert Jahre leben, ohne jemals die Einzelheiten dieser Massenkundgebung zu vergessen." So schreibt ein französischer Sonderberichterstatter seinem Pariser Blatt über den Nürnberger Reichsparteitag. Es will immerhin etwas heißen, wenn sich ein Fran zose zu derartigen Äußerungen rückhaltloser Bewunoe- rung Hinreißen läßt. Aber er hat nur das ausgesprochen, was allen Teilnehmern dieser Nürnberger Parteitagung von der ersten bis zur letzten Stunde klar war. Las ist die historische Bedeutung dieses Kongresses, daß er nicht eine Partei, also nur einen geringen Be standteil des Volkes, sondern das nationalgesinnte deutsche Volk als Ganzes verkörperte und nun mehr auch in Zukunft verkörpern wird. Und eine zweite Bedeutung hat diese wahrhaft nationaldeutsche Nürn berger Kundgebung: sie hat sich als eine friedliche Mobilmachung im nationalpolitischen Sinne, deutlicher noch: als eine Mobilmachung st a a t s o r g a n i- fatorischer und v o l k s n a ti o n a l e r Frie de nsarbeit erwiesen, also als genau das Gegenteil von dem, was französische und polnische Hetzblätter in die Welt hinausschreien. Nach der großen Proklamation und nach der kultur politischen Rede unseres Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler hatte jeder angenommen, daß damit die äußersten Höhepunkte des Nürnberger Kongresses gegeben waren und er nun seinem Ausklang zueiltc. Adolf Hitler, der Mann der Überraschungen, der Mann, der aus dem Nichts eine die Grenzen Deutschlands heute schon weit überschreitende nationale Bewegung schuf, der Mann, der innerhalb eines halben Jahres zwei Millionen Erwerbs losen wieder zu Lohn und Brot verhalf, er hat das schier Unmögliche fertiggebracht, auch jene beiden großen Mani feste noch zu übertrumpfen und dem Reichsparteitag einen Abschluß zu geben, wie er stärker und eindrucksvoller nicht gedacht werden kann. Eine Staatsphilosophie hat es im mer schon gegeben; wer entsinnt sich nicht noch der blassen, völlig westlerisch eingestellten Theorien eines Walter Rathenau? Eine in der Durchdachtheit und im logischen Aufbau so streng und gesetzmäßig entwickelte Darstellung völkischer Staatsführung, wie sie Reichskanzler Adolf Hitler in seiner großen Rede vom Sonntagnachmittag gab, hat vor ihm niemand erreicht. Noch niemals ist der Grundsatz der rassischen Auslese und Aus wertung und der Grundsatz der aristokra- tischenFührerauswahlin einer solchen Klarheit entwickelt worden wie in dieser Rede. Beides waren Momente, die der Kanzler schon in seinen kulturpolitischen Ausführungen berührt hat; daß er sie am Sonntagnach mittag erneut zum Ausgangspunkt seiner Rede genommen Die Blutfahne von 1923. Auf dem Luitpoldhain in Nürnberg weihte Hitler die neuen Feldzeichen der SA. mit der Blutfahne von 1923. die bier von einem SA.-Mann oetraaen wird. Der Führer weiht die Feldzeichen. Auf dem Luitpoldhain in Nürnberg weihte Reichskanzler Hitler die neuen Feldzeichen. hat, die einem staatspoNtischenManifest gleich zuachten ist, zeigt, welche Bedeutung die Pflege der rassi schen Auslese und der Führerheranbildung im Deutschland Adolf Hitlers hat. Nie auch gab es bisher derart einfache und beweiskräftige Ableitungen für die Notwendigkeit der Heranziehung politisch wahrhaft befähigter Männer als Führer des Volkes; nie wurde der Trennungsstrich zwischen den zwingenden Forderungendesnatio nalen Gewissens und dem Weimarer System mit solcher Schärfe gezogen, jenem System, das von der Not wendigkeit wahrer politischer Führereigenschaften nichts wußte oder wissen wollte. Mit Recht konnte der Kanzler, nachdem er noch die Unfähigkeit früherer bürgerlicher Parteien zu einer kraftvollen Führung des Volkes gekenn zeichnet hatte, hinzufügen: „Das Volk erträgt daher Gott sei Dank auch nur die Politiker, denen die Berufung auf der Stirn geschrieben ist." Berufung? Die Regierung Hitler wurde vor einem halben Jahre betraut. Erst ein Achtel der von Adolf Hitler damals für die Durchführung seiner Auf gabe verlangten vier Jahre ist abgelaufen — und die Summe des Geleisteten ist schon jetzt so, daß die Regie rungsarbeit der vorangegangenen Nachkriegskabinette da neben nichts als eine Kette von Enttäuschungen für ein von Parteiklüngeln an der Nase herumgeführtes Volk ist. Nach einem halben Jahre der Tätigkeit eines neuen Kabinetts wußte früher das deutsche Volk jedesmal, daß alle Versprechungen der Regierungserklärungen unerfüllt blieben und nur eine Sicherheit bestand: daß die Arbeits losigkeit, die Steuern, die Verelendung, die immer tiefere Verschuldung gegenüber dem Ausland wuchsen und wuchsen. Das deutsche Volk erträgt jetzt, um das Wort des Kanzlers beizubehalten, die Regjerung Hitler ein halbes Jahr lang — und dort in Nürnberg haben seine Vertreter jetzt dem erwählten Führer in un beschreiblichem Jubel den Dank ausgesprochen für dieses erste halbe Jahr und seine Ergebnisse und haben diesen Reichskongreß des nationalen Deutschland zu einer einzigen Vertrauenskundgebung für Adolf Hitler und seine Mitarbeiter gemacht. Wieviel leichter ist es heute unserem ganzen Volke und jedem einzelnen von uns gemacht, dieser Führung zu folgen, die nichts anderes als die Arbeit für Deutsch land kennt und nichts weiß von Parteiintrigen und Aus beutung der Volksmasse zugunsten fremdrassiger Zu wanderer und zugunsten der Aufrüstung der Tribut- gläubiger von Versailles! Einen entscheidenden Unterschied mutz man noch, wenn man die Summe aus diesem Nürnberger Reichskongretz zieht, bier binrutüaen- die Voraänaer Adolf Litlers auf dem Neichskanzlerstuhl waren, wenn sie mrk UnterMung der sogenannten „Regierungsparteien" die politische Macht erlangt hatten, auch schon auf dem Gipfel ihres ganzen Könnens angelangt - für die Regierung Hitler ist der Besitz und der Ausbau der politischen Macht lediglich der Anfang, das Fundament für die eigentlich nationale Aufbauarbeit, schon ein halbes Jahr hat es bewiesen! Als der Kanzler am Sonnlagnachmittag zum Schluß seiner Rede das Wort sprach, daß Deutschland mit seinem Kampf gegen das fressende Gift des Bolschewismus „wie schon oft in seiner Geschichte einewahrhafteuro- päische Mission erfüllt" hat, saßen vor ihm die diplo matischen Vertreter von 30 sremden Staaten. Sie nehmen die ernste Verpflichtung mit sich, zu ihrem Teil an der Ver breitung der Wahrheit beizutragen, daß entgegen allen Hetzereien unserer beiden nächsten Nachbarn an der Ost- und Westgrenze das nationale Deutschland sich erneut vor aller Welt für diese europäische Mission qualifiziert hat. Das vermochte freilich erst das Deutschland Adolf Hitlers. P. A. R. Zielsetzung M Zukunsts arbeit im neuen Staat. Berlin, 5. September. Der „Völkische Beobachter" veröffentlicht nach Abschluß des Nürnberger Parteitages einen Rückblick und Ausblick von Alfred Rosenberg, der darin u. a. erklärt: In einem einzigen Sah ist in der Proklamation des Führers wohl das enthalten, was sür die Etaatsgestaltung kom mender Jahrzehnte und Jahrhunderte entscheidend sein wird: daß nämlich das jetzt gegründete Deutsche Reich nicht ruht auf Ländern und Stämmen, sondern aus der nationalsozialistischen Bewegung, d. h. daß die nationalsozialistische Bewegung vor der Geschichte nunmehr die Aufgabe hat, und die Pflicht trägt, die Volkwerdung der Deutschen in die Hand zu nehmen, um das einige Deutsche Reich zu gründen auf einer alle Deutschen um fassenden Welt- und Staatsauffassung. Die 30 000 des Kon greßes jubelten dem Einigkeitsbekenntnis Adolf Hitlers ein mütig zu und man darf wohl annehmen, daß aus diefen rich tungweisenden Grundsätzen auch nicht in allzu ferner Zukunft jene Konsequenzen innerstaatlicher Art gezogen werden können, die der Führer bestimmt hat. Die wuchtige Rede über das Wesen der Kultur war eine einzige Absage an den ganzen Kunstkamps der letzten Jahrzehnte. Die Rede sollte allen Den kenden und Künstlern Anlaß fein, ihre gesamte bisherige Aesthe- tik zu überprüfen und nicht von abstrakten Schemen an das Kunstwerk heranzugehen. Die dritte große Kundgebung des Die Ehrung der Toter,. Die riesige SA.-Kundgebung auf dem Luitpoldhain in Nürnberg begann mit einer eindrucksvollen Toten ehrung. Auf unserem Bild siehi man Hitler mit Stabsckei Röüm während des TotengedächtnMs.