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mger Moritz-Alleei lichen Ober- >ge ein don- irieixi I,. dein fairsten hsten Glück. rüder a nich den 21. Drndcr- age, aus ^Leinkel- tNsösifch» n Aeclrt- , verstei- inkenner! sam ge: nr Brief in 1 ner Nachr. m u. acht- ül*'« I». in heutigen on Herren, esein neuen eit, Glück, da sie in rche trübe vie es ihr :s redlich Stillen ^«11. !ü. Fcbr., ;e Lchu- Fllchhof- iges Ehe- > cinaeseq- Leben ist ung Awe- alle Kin- v, so daß mit ihnen soch theil- ihnen den ge schaffen 2 heißen: len! nigen run e z. B. scntlichem das wird sein, als a einem uß giebt. achter llegenfestc K. N. Sch. ten Ort. man bit- ?r j. aus lassen, iselben meine IlltH. sei gut, md sehnt :r, kennst icht auf ht, daß II und g-Spiel- «i«I. auch der st einem — 11. II «'N ein heut, lünsche. Rr. 53. -u -Frschentt: «attch früh 7 uv. Svserate «erde« angenomm»» «t»Udend«tj,Lon»- -«-» bi« Mittag» 12 Uhr: Marienstraße II« «Mer Jahrg M, Donnerstag, LS. Febr. 1888. Üvqetg.i»di«l«tttt. tza, tetztt« LVemplaveu erscheint, stndea »tu» «rsolgretch» verbreitnng Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. MUrebackur: Theodor Drodisch. Ftonne«eiü: vtrrleUhrltch r0«gl. bei »ueukgeldlichrr Lie serung in's Haue. Lurch dt» Königl Pos vierlrlMrltch rr Ng, Sinjtlo« Nummer» 1 Ngr. Znserstmpreise: Für deu Raum einer gespaltenen Arik»: 1 Ngr. Unter „stt»g«ß fiwdt" dir AeL, r «gr. nnd «igenttzum de» Herau»g«L«r: Dirpsch « Neichardt. — verantwortltcher «edactenr: IlllktK Rrich-kstt» Dresden, den 22. Februar. — Se. Königl. Majestät hat dem Director der landwirth- schaftlichen Lehranstalt zu Plagwitz, Carl Vogeley, das Prädicat <rls Oeconomierath in der fünften Klasse der Hosrangordnung taxfrei und dem bisherigen Kreiöobergendarm Christian Heinrich Rödel in Zwickau bei Gelegenheit seiner Versetzung in den Ruhe stand das Ehrenkreuz vom Verdienstorden verliehen. — Vorgestern Nachmittag hat bei Sr. k. H. dem Prinz Georg ein größeres Diner stattgesunden, dem unter anderen hochgestellten Hof- und StaatSbeam'cn auch der rmssischch österreichische und weimarische Gesandte beiwohnte. — . — Der Stadtrath macht bekannt, daß, nachdem Herr Oocalrichter Friedrich'August Kaubisch zum StadtbezirkSvorsteher für die Vorstadt Reudens und Herr Gasthofsbesitzer Friedrich Ferdinand Zechel zu dessen Stellvertreter erwählt, dieselben gestern in Pflicht genommen worden sind. — Dem neuesten Corrcspondenz - Blatt der Tienstmann- Jnstitute entnehmen wir, daß dem Verbände der Expreß-Com pagnie bis jetzt bereits 0!) Institute angehören, davon 25 allein aus Sachsen. Bekanntlich sind in den Verband nur Institute zulässig, in welchen die Dienstmannschaften feste Löhne erhalten; Institute oder Vereine, auf sogenanntes Abgabesystsm gegründet, d. h. wo die Mannschaft wöchentlich oder täglich an den Vor steher eine gewisse Abgabe zahlt, sind streng ausgeschlossen und wird dieses Prinzip überhaupt mit äußerster Conseguenz be kämpft. Das Blatt enthält wieder vieles Interessante und Be- achtenswerthe, u. A. dm Entwurf zu einem größeren Verbands- Inserat und einm Artikel „Kehrseiten", der einen scharfen Bück ftr das innere Getriebe der Dienstmann-Jnstitute gestattet. Viele neue Institute sind im Entstehen begriffen, besonders thätig ist man auch in der Lausitz in dm großen „Weberdörfern". Daß die deutschen Institute auch im fernen Ausland vielfach Nach ahmung gefunden, haben wir schon früher hervorgehoben; neuer dings ist die rothe Mütze sogar in Riga und New - ihork zur Geltung gelangt. Also auch in Rußland und über dem Ocean trifft man die bekanntem „Rothen". — Das Lustspiel: „Die gefährliche Tante" von Albini, welches heute im Hofthcatcr zur Aufführung gelangt, erschien bereits vor 30 Jahren auf den deutschen Bühnen, nachdem sich der Verfasser durch das drastische Lustspiel: „Endlich hat er es doch gut gemacht!" bereits vortheilhaft eingeführt hatte. Der „Mengler" in letzterem Stück war eine Pacaderolle für alle Komiker, sie wählten solche zu ihren Gastrollen und machten damit Geld; und der Dichter Albini, unter welchem Namen sich der Herr A. v. Meddclhammer verbarg, er lebte zu Berlin in dm allerdrückmdsten Verhältnissen, die sich nur ein Mensch denken kann! An so manchem Abend, da seine Stücke die preußische Residenz erfreuten, inte er vergebens nach einem Abendbrod in der Stadt herum, suchte irgend einen guten Freund, den er um M Darlehn von fünf Silbergroschm an- sprcchcn wollte. Er sktrb in der Mitte der vierziger Jahre zu Berlstt, ganz arm und mittellsS, es gebrach an Geld zu einem Sarg; Milglieder des königl. und königstädtischen Theaters ver einigten sich zu einer Collecte, dchnit dem Armen ein nur Halb weg anständiges Begräbniß zu Tiecil werden konnte. Die Reise des neuen englischen Botschafters in Ber lin, Lord Loftus, der vor einigen Tagen Leipzig passirte, hat von München bis Berlin nicht weniger als 3500 Thaler ge kostet. Auf dem Zuge waren im Garym blos 12 Personen, aber der Lord hatte ein Gepäck bei sich, wie solches wohl noch seltm von einem Reisenden geführt worden; dasselbe wurde in 16 Waggons transportirt und wog xOOO Cmtner! Dieses ko lossale Passagiergut hat den Fahrpreis, welcher sonst nur etwa den vierten Theil der oben genannten Summe betragm haben würde, so morm vertheuert. (L A.) — Das Berliner Fremden- und Anzeigeblatt meldet unterm 18. d. M.: „Dem Vernehmen nach ist es gelungen, den Menschen zu ermitteln und zu verhaften, der vor einigm Wochen auf der Strecke zwischen Leipzig und Nacknitz durch Abschneiden der Telegraphendrähtc und Versperrung des Schie nengleises mit wahrhaft teuflischer Böswilligkeit eine Entglei sung deS nächsten Eisenbahnzugcs hcrbeizuführen gesucht hat. Es soll ein ehemaliger Bremser oder Arbeiter der Bahn sein, der wegm einiger Unbilden, die er angeblich von der Direktion erfahren, aus Rache dieses Teuselswerk begangen hat. Die Entdeckung soll durch einen Bahnwärter hcrbeigeführt worden sein." Gutem Vernehmen nach verhält sich dies nicht so; man hat zwar einm Bremser und einen Bahnwärter als verdächtig eingezogen, aber Beide haben ein Alibi in jener Nacht Nach weisen können. — Vor ungefähr drei Wochen war einem in einem Städtchen in der Niederlaufitz wohnhaften Tischlermeister die Frau fortgelaufen. Er vermuthcte, daß selbige sich nach Dreldeu gewendet habe, und da sie trotz mehrwöchigen Wartens nicht wieder nach Hause zurückkehrte, so beschloß der hierüber endlich unwillig gewordene Gatte, selbst nach Dresten zu reisen, dort seine ungetreue Ehehälfte aufzusuchen und auf der Stelle wieder in ihren Wohnort und zu ihren dortigen Pflichten zurückzuführen. Co geschah es auch, der brave Tisch ler machte sich auf den Weg und fuhr nach Dresden. Hier traf er seine Frau in einer Wohnung in der Wilsdruffer Vor stadt. Nachdem die nölhigcn Erklärungen nicht gerade zur Zufriedenheit der beiden Theile ausgetauscht waren, blieb end lich der Gatte daraus bestehen, daß seine Frau sofort ihre paar Sachen packen und mit ihm heim reisen müsse. Damit war dieselbe aber nicht einverstanden, und da all' ihr Pro- testiren den Gatten nicht von seinem Entschlüsse abbrachte, so ließ sie endlich Worte fallen, die darauf hindcuteten, daß sie sich eher das Leben nehme, als mit ihm nach Hause reisen werde. Zur Ausführung dieser Selbstmordgedanken verwen dete sie denn auch wirklich den Phosphor, den sie von einem Päckchen Streichhölzchen abgekratzt hatte. Sie hatte denselben in eine Taffe mit Kaffe geschüttet und letzteren auch bereit-getrunken^ als ihr Mann, in dessen augenblicklicher Abwesenheft dies Alles geschehen war, dahin zurückkehrte und eben dazu kam, wte seine Frau im Begriffe stand, von einem zweiten Päckchen Streichhölzchen den Phosphor abzulösen, und später in Kaffee wieder zu sich zu nehmen. Die rechtzeitige Dazwischenkunst ihres Mannes verhinderte sie daran, cs wurde sofort ein Arzt herbeigcholt, dieser gab der Frau ein tüchtiges Brechmittel ein, das so guten Erfolg hatte, daß sie sich schon nach einer Stunde wieder ganz Wohl fühlte. Inzwischen war sie auch in Betreff ichrcr Rückkehr nach Hause anderen Sinnes geworden, sie er klärte jetzt freiwillig, daß sie ihrem Mann dahin folgen werde, und schon nach einigen Stunden befanden sie sich auf der Reise nach ihrer Heimath. — — In eine Wohnung in der Wilsdruffer Vorstadt wurde vorgestern ein total betrunkener Mann gebracht. Die Leute, die ihn bis dahin transportirt, erklärten in Abwesen heit seiner Ehefrau der anwesenden Schwiegermutter, daß der selbe ihr Schwiegersohn sei. Erstcre hatte nun nichts Eiligeres zu thun als ihre Tochter aufzusuchen, um sie von dem Vor fall mit ihrem Mann in Kcnntniß zu setzen. Inzwischen ord ncte sie an, daß der Betrunkene einstweilen zu Bett gebracht werden möge. Als später dessen angebliche Frau herbei kam und sich ihren vermeintlichen Gatten ansah, fand sie, daß der selbe gar nicht ihr Mann war, und daß man einen unbekann ten Betrunkenen ihr in die Wohnung geschafft und dort in das Bett ihres wirklichen Mannes gelegt hatte. Sie lief so fort nach der Polizei, z igte derselben di? Sache an, und diese ließ den Betrunkenen wieder bei ihr abholcn. Er wurde, weil er und seine Wohnung unbekannt war, in das Kranken Haus geschafft. — — Wie weit die Spekulation gewisser Leute geht um Geld zu verdienen und andere zu betrüzon, davon liefortt gcstem wieder ein solcher Lump den Beleg. Ein Musikchor, wohl das beste was diesen Jahrmarkt hi r war, verdiente den ganzen Montag nur wenig, und der Grund davon war, daß ein Vagabund stets mit demselben zog, schon voHer ehe die selben qur ein Stück gespielt hatten, in die Häuser ging und unter Vorzeigung einer alten Elahincttc und eines Noten blattes sich den B erd enst einsammelte, und die anderen wirk lichen Musikanten, viele male mit der Bemerkung abgcspcißt wurden, daß schon Einer dagewesen wäre, bis sie aufmerksam gemacht, das Kerlchen mit seiner gepumpten Elarinette auf der Badergasse in einem Hanse in der zweiten Etage erwisch ten als er wieder das Geld <ür die Musik in Empfang nehmen wollte, was eine dcrbe Prügelei zur Folge hatte. — Mn 20. d. Mittags entstand unter zwei Tischgästen der verw. Miersch in Oschatz, Fabrikschlosier Hoffmann aus Prag und Kupferschmiedegcselle Walther aus Aichach in Baiern, ein Wortstrcit, wobei Elfterer in Hitze gerieth und Letzterein das Tischmesser in die Brust stieß, so daß derselbe in wenigen Minu ten darauf eine Leiche war. — Oeffentliche Sitzung des Königl. Obcr- Appellations-Gerichts vom ei. Februar. Der Saal füllt sich heute um o Uhr stark, Aerzte, Juristen und höhere Officiere sind viel vertreten. Eine Droschke hat den Ange klagten, der von Meißen nach Dresden transportirt worden war, vom Gefängniß der Landhausstraße Nr. 0 nach der großen Meißncrgasie in den Justizhof gefahren. Den Vorsitz führt Se. Excellenz Iw. v. Langenn, der Staatsanwalt ist durch Herrn Gcneralstaatsanwalt >>r Schwarze vertreten. Neben dem Angeklagten sitzt Herr Advocat Iw. Schaffrath als Ver teidiger. Ausnahmsweise erscheinen heute vier Zeugen, unter denen besonders die Dienstmagd Amalie Ehristiane Sickert aus Lenz hervorzuheben, an welcher das vorliegende Verbrechen ver übt worden sein soll. Daneben sitzt ihre Mutter, die Ehefrau des Armenhauöbcwohners und Hkachtwächters Sickert aus Lenz, Friederike Johanne Christiane. Ebenso ist der 00 Jahre alte Ortörichter Carl Christian Sachse und der Gcrichtsschöppc Friedr. August Dittrich aus Lenz erschienen. Es handelt sich um ver suchten Mord, dessen Earl Robert Gerhardt beschuldigt und deshalb vom Bezirksgericht zu Meißen zu 20 Jahren Zucht haus verurtheilt worden ist. Der Angeklagte macht seiner Jugend wegen einen traurigen Eindruck. Es ist ein kaum zwanzigjähriger, frischer, gesunder Mensch, von kleiner Statur und in seinen Sonntagsstaat gekleidet. Man würde bei seinem Anblick niemals darauf schließen können, daß man ihm ein solches Verbrechen voriverfen dürfe. Er sieht die Richter fest und offen an, spricht laut und bestimmt, und selbst als seine Anklägerin, die er angeblich ermorden wollte, ihm gegenüber gestellt wird und sie ihm Alles noch einmal, was er gethan haben soll, in's Gesicht sagt, selbst da bleibt er ruhig und ant wortet mit einem ruhigen „Nein!" Er ist Dienstknecht, bisher noch nicht bestraft, der Sohn eines Schuhmachers. Seine An klägerin ist 21 Jahre alt, unverheirathet, aber Mutter eine» unehelichen, am 12. November vorigen Jahres geborenen Kin des. Gerhardt und die Sickert dienten in Geislitz bei dem Gutsbesitzer Kirst zusammen, er als Großknecht, sie als Groh- magd. Mit ihnen diente noch ein Kleinknecht, Schade, und eine Klcinmagd, Kerste. Die männlichen Dienstboten schliefen iri einem einzigen Bett im Stalle, die weiblichen ebenfalls in einem Bett zusammen im Wohnhause. Was deu Charakter Ger hardts betrifft, so schildert ihn der Pfarrer zu Lenz als einen guten Menschen, der nur einmal im Cittenzeugniß die dritte Eensur erhalten. Ter Dienstherr sagte aus: „Einen so guten Knecht kriege ich nie wieder!" Von der Sickert sagt der Pfarrer, sie sei gulmüthig und sittsam, auch ihr Dienstherr war mit ihr zufrieden. Gerhardt,und die Sickert traten in nähere Verhält nisse zu einander, sie wurde schwanger; indeß die Fama des Dorfes erzählte, daß auch ein Auszügler Ritsche, der schon im Grabe ruht, mit ihr geschlechtlichen Umgang gepflegt, was sie in Abrede stellt. Am Z. Oktober vorigen Jahres hatten Ger hardt und die Sickert, wie sie sagt, wieder mit einander zu thun, wovon er nichts wissen will. Er wollte sie wieder an ein Plätzchen im Garten haben, sie folgte. Da soll er sie nun nach vorherigen Liebkosungen mit beiden Händen an ihren Händen gefaßt und sie so fortgezogen haben bis an die Brücke des Dorfes Lenz, die etwa 261 Schritt vom dasigen Gemeinde hause ist. Da sagte sie: „Ich gehe zu den Ellern!" Er er widerte: „Olein, Tu gehst mit mir, wir gehen in's Wasser, ich lasse Dich nicht fort!" Es war eine mondhelle Nacht! Weit entfernt von Lenz liegt ein Wassergraben, umgeben von Bäu men. In seiner Milte liegt eine Insel, die mit Eichen und Erlen besetzt ist. Es soll früher eine Burg darauf gestanden haben. Um den Graben, der in der tiefsten Tiefe 4 Ellen mißt und mit Wasserlinsen grün übersäet ist, geht ein Weg. Als sie an diesen Weg kamen, sah die Sickert die nahe Todes gefahr, sie warf sich zu Boden, weil sie nicht sterben wollte. Auf dem Wege, der nach der Mühle und der Schäferei führt, begann der Kampf. Gerhardt faßte sic um den Leib, trug sie von da über eine Wiese und warf sie in's Wasser. Er lief dann fort. So erzählt sie, er weiß von nichts. Er sagt, das erzähle sic aus Rache, weil er mit ihr nichts mehr zu thun haben wollte, er meint, er hätte sich vor der Herrschaft genirt. Mich suchte er sein Alibi zu beweisen. Die Mutter der Sickert giebt Auskunft über die Stunde, in der ihre Tochter durch näßt in's Gemeindehaus am 3. October Abends kam und gleich rief: „Mutter, erschrick nicht, der Knecht hat mich in's Wasser gestürzt!" Merkwürdig ist es, daß ihr Kopf ganz trocken geblieben, sie aber auch keinen Grund gefunden, sondern sich selbst so weit aus dem Wasser herausgear- beitet, bis sie Grund fand. Die Holzpantoffeln verlor sie dabei, einer schwamm auf dem Wasser. Der Ortsiichtcr Sachse und der Schöppe Dittrich erläutern die Oertlichkeit. Herr Gencralstaatsanwalt I)r. Schwarze hat die volle Ueber- zeugung von der Schuld des Angeklagten und beantragt die Bestätigung des ersten Urtels. Ter Entlastungsbcwcis sei miß lungen, der Schuldbeweis vollständig geführt. Die Erzählung der Sickert habe nichts Unglaubhaftes, nichts Widersprechendes. Herr IU. Schaffrath beantragt mit aller Entschiedenheit die Freisprechung, weil er nicht von der Schuld des Gerhardt über zeugt ist. Gerhardts Aussagen seien cbm so glaubwürdig, ivie die der Sickert, auf deren Erzählung ja die ganze Anklage ein zig und allein beruhe. Diese Erzählung leide an innerer Un- wahrscheinlichkeit. Der Redner hat erhebliche Bedenken gegen die Bestätigung des Erkenntnisses und bittet um Reformation desselben. Gegen 2 Uhr verkündete der Gerichtshof, daß cs we gm beendeten Mordversuchs bei 20 Jahren Zuchthaus verbleibe. Der Angeklagte, abgeführt, zerfloß in den bittersten Thränen und nahm auf die herzlichste Weise von Vater und Schwester Abschied. Eine Droschke führte ihn vorläufig wieder der Land hausstraße zu. Tagesgeschichte. Oesterreich. In Triest blühen die Mandelbäume schon.