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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18921128012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892112801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892112801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-11
- Tag 1892-11-28
-
Monat
1892-11
-
Jahr
1892
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I., an- gesetzt und wird in der racristet der Ntrolaikirche von Bor- mittags 10 Uhr bis Nachmittag« 4 Uhr söhne Unterbrechung) stattsindkn. Für die Wahl ist zu beachten: 1) Stimmberechtigt sind nur die aus Grund der Anmeldungen in die Wählerliste aufgenommenen Gemeindealicder. 2) Dlr Wahl hat durch persönlich zu bewirkende Abgabe eines Stimmzettels zu erfolgen; jeder Wühler kann sein Wahl- recht nur in eigner Person ausüben. S) Jeder Wähler hat 8 Grmcindrgtirder. welche dem Piarr- sprenge! zu St. Nicolai augehörc», und mindestens 30 Jahre alt sind, nach Taus- und Familiennamen, Stand und Beruf genau zu bezeichnen. Mr fordern hiermit die Gemeindeglieder auf, Montag, den 28. Noveinber d. I., ihr kirchliches Wahlrecht auSzuüben und dabei ihr Augenmerk auf „Männer von gutem Ruse, bewährtem christ lichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung" (Kirchenvorstands- vrdnung 8. 8) zu richten. Leipzig, am 20. November 1892. ter Srrchcnvorftand zu Lt. Nicolai, v. Ilvlnelier. Politische Tagesschau. * Leipzig» 27. November. DaS Centrum hat bekanntlich seinen Antrag auf Auf« bebung des JrsuitengcsetzeS wieder eingcbracht, und c« tommt damit in die parlamentarische Situation ein neues Moment, dessen Wirkung sich noch nicht vollständig übersehen läßt. Dem Antrag ist schon eine ganze Reihe anderer Initiativanträge aus dem pause voranacgangeii, so daß er, wen» ihm nicht etwa die Priorität zugestanden werden sollte, erst in einem vorgerückteren Stadium der Session zur Verhand lung kommen wirb Inwieweit die Frage auf die Haltung des Centrums sich für den Antrag sein. Die Conservativcn und Frei sinnigen werden sich m einiger Verlegenheit befinden, und cS läßt sich jetzt noch nickt mit Sicherheit sage», ob sich aus riesen Fractwnen genug Mitglieder finden, um dem CentrumS- antrag zu einer Mehrheit zu verhelfen. Aber auch wen» sich eine ReichStagsmehrheit für die Wiedcrzulassnng des Jesuitenordens zusammenfindcn sollte, erscheint die Zustimmung dcS BundeSrathS nach den bestimmten Erklärungen, die Graf Caprivi vor Kurzem wenigstens für Preußen abgegeben, ausgeschlossen, eS müßten denn noch ganz seltsame Wand lungen vor sich gehen. Die erste Berathung der Steuervorlagen im preußi schen Abgeordnrlenbause ist zu Ende gegangen und es beginnen jetzt lange und schwierigeCommissionsarbeiten, die sich voraussichtlich bis in den Frühling hinein ausdcbnen werden. Da- Gesammtergebniß der ersten Veratbung bat die Aussichten, zu einer Verständigung über dies große Werk zu gelangen, verstärkt, und die Regierung kann auf den bisherigen Verlauf mit Befriedigung zurückblicken. Die große Mehrheit de« Abgeordnetenhauses bat sich im Allgemeinen zustimmend zu den Grundzügen des ReformplanS geäußert; principiellcii Widerspruch erhoben nur dir Deutschsreisinnigen und kleine Minderheiten anderer Parteien. Aber freilich, bei der im Allgemeine» wohlwollendcnStclliingnabme der großen Parteien bleiben im Einzelnen noch zahlreiche Meinungsverschiedenheiten auszugleichen und gewichtige Bedenken zu beseitigen, nicht blos m nebensächlichen Punkten, sondern auch in sehr be deutsamen Fragen. Wo aber ein Wille ist, da ist auch ein Weg, und man darf vertrauen, daß er gesunden wird. Ein in alle wiNhsckastlichen Interessen so tief eingreifendes, die wichtigsten socialen und politischen Grundfragen berühren des Reformwerk kann nicht in allen Stücken Jedermanns Wünsche erfüllen. Wer die großen Ziele billigt, wird im Einzelnen manchem Wunsch entsagen müssen, wenn einem Ausgleich so mannigfacher Gegensätze gelangen Es ist auch wiederholt seitens der Regierung vers worden, daß sie sich keineswegs auf alle ihre Vorschläge steifen werde, wenn ihr ein anderer gangbarer Weg gezeigt würde, z. B. in der Beschaffung eines anderweiten Ersätze« für die vvrgeschlageue Vermögenssteuer. Man Wird sonach auch von der Regierung vaS wohlwollendste Entgegenkommen erwarten dürfen, soweit nicht die wichtigsten Ziele und der Grund ckarakter de« Reformwerks darunter leiden. So kann der bisherige Verlauf der Angelegenheit für Alle, welche di« Reform für uotbwendiz und wohlthätig ansehro, rin befri« digender genannt werben. In Wien ist die Stimmung unter den Mitgliedern der vereinigten Deutschen Linken andauernd bochrrnst. In der gestrigen Elubsitzung wurde beschlossen, für den Fall, das Graf Taafse nicht volle Gewähr gegen die Möglichkeit der Wiederkehr der jetzigen Krisi« bieten werde, die Partei i» eine entschiedene Opposition treten zu lassen. Die bereits mitaetheilte Tbatsacke, daß Graf Kuenburg dem Grafen Taafse sein Rückte,tlszesuch überreichte, wurde gestern Vormittag dem Club der vereinigten deutschen Linken von Kuenburg bekannt gegeben. Tie Clubmitglieber nahmen die Mittbeilung eintnüthig mit Befriedigung entgegen. Der Rücktritt Kuenburg'» erfolgte mit der Begründung, er könnte nickt länger im Amte bleiben, nachdem Taass« seine Erklärung, welche für die Linke von so großer politischer Bedeutung sei, ohne ihn darüber zu verständigen, abgegeben habe. Der Kaiser hat da« Gesuch Kuenburg « nicht angenommen, sondern Taafse beauftragt, mit der Linken Lrrdandtungen anzuknüpsen, und zwar auf Grund von gewissen Veränderungen im Ladiner er zu i will. Der Kaiser berief auch Kuenburg, um sich von ihm über dir Stimmung der deutsch-liberale» Partei unterrichten zu lassen. Kuenburg legte den, Monarchen in offener Weise dar, daß die gesammte deutsch-liberale Partei sich aufs Tiefste verletzt üble und nicht mehr i» der Lage sei, die Regierung ,n bis heriger Weise zu unterstützen. Tic Concessivuen, die Taafse der Linken anbietet, bilden noch immer den Gegenstand der Ver handlungen. Diese werden jedoch wescnllick erschwert durch das ticle Mißtrauen der Führer der Linken gegen den teilenden Staatsmann. Der Hauptforderung der deutsch- liberale» Partei, eS möge eine ständige Mehrheit mit ihr und de» gemäßigten Gruppen des Hauses gebildet werden, setzt Taafse nach wie vor Widerstand entgegen, indem er erklärt, cr könne nicht Parteien von sich stoßen, welche ihm freiwillig Unterstützung gewähren. Unter diesen Parteien sind die Klerikalen, die Slowenen, die conservativcn Großgrund besitzer und die Rumänen gemeint. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Es stellt sich immer deutlicher heraus, daß das kirchcnpolitische Programm dcS neuen ungarischen CabinctS auch bei den Opposilionspartrien Ankiang findet, und daß die gegen dasselbe gemachten Einwendungen, welche sich übcrcics meist auf Nedciisächlichkeiten beziehen, von den Opposilioiiürekiiern eigentlich nur pru lornm erhoben worden sind. DaS Wesentliche ist und bieibt, daß die Opposition sich zu dem Gesländniß bewogen fand, das lircheupvlilischc Pro gramm deS neuen CabinctS: Verstaatlichung der StanteS- register und obligatorische Cwilebe sei der Unterstützung würdig. Große» Eindruck rief der Passus in der Reickstagsrede Le« Ministerpräsidenten Wekerle hervor, welcher besagte, die aus Grundlage der obligatorischen Civisebc auSgearbeitete» Gesetzentwürfe würden bei der Krone auf keine» Widerspruch " m darf hiernach wohl als verbürgt - sämmtliche Facloren der ungarischen Ge da esctzgcbungS- »nv Vollziebniigsgcwalt in der lirchcnpvlitischr» Frage volle Uebereiisitimmung bekunden. Auck die Mittheilunaen deS errn Wekerle betreffs der Differenzen im früheren abiurt wurden mit Interesse zurKenntnib genommen. Man ersieht daraus, daß ein Theii des früheren CaoinetS eS anfanaS nicht für nötdig hielt, zu der Einführung der Civileyc grundsätzlich Stellung zu nehmen, daher auch an der Herbei führung der Zustimmung der Krone zur Klärung der prin- cipiellcn Frage nicht milwirkt«. Der andere Theil, z» welchem Herr Wekerle zählte, hielt dies« grundsätzlich« Klarstellung für geboten und erwirkte dazu auch dir Zustimmung der Krone. Außer diese» principiellen Differenzen mögen im vorigen Cabiuet auch Personensragen mitgespirlt haben, ein entscheidender Einfluß auf die CabinrtSneubildung aber kann letzteren nicht beigemesse» werden. Bo» Bedeutung ist auch die Meldung, daß eine größere Anzahl liberaler Abgeordneter eine Vereinigung mit Apponyi'S Nationalpartei in Anregung gebracht hat und zwar auf der Basis eine« dem Ministerpräsidenten Wekerle zu rrlheilcndcn Vertrauens votums und der Sicherstellung einer geregelten Parlaments- iliätigleit behufs Durchsührung der beabsichtigten Reform. Bekanntlich bat der Führer der ungarischen Nationalpartei, Graf Apponyi, sich entschieden für die obli gatorische Einführung der Civilehe erklärt und eS ist dadurch der ungarische» RegierungSparlci ein nicht zu unterschätzender Factor und Helfer in dem Kampfe gegen den KlerikaliSmus erwachsen. Wir haben alsbald nach dem Bekanntwerden de« numerisch für da« gegenwärtige italienische Cabinet so günstigen Ergebnisses der letzten ParlamentSwahlrn betont, man werde abwarten müssen, ob die große auf den Name» Giolitti gewählte Kammermchrhcit innerlich rin so festes Gefüge haben werde, daß man auf ihren dauernden festen Bestaub rechnen könne. Nur wenige Wochen sind seil den italienischen Neuwahlen verstriche» und schon stellen sich ver schiedene Anzeichen an, daß eS mit dieser Festigkeit nicht beim Besten bestellt ist. Die Wahl des Präsidenten und der Vice-Präsideutc» in der italienischen Kammer beweist, daß die Opposition doch viel stärker ist, als man unmittelbar nach den Wahlen glaubte. Allerdings darf man nicht vergesse», daß dicke Opposition aus drei verschiedenen Parteien besteht: der Reihten, der äußersten Linken und der Gruppe, welche sich ui» Nicotera schaart. Trotzdem ist die Stärke der Gegner de« Cabinets Giolitti überraschend. Die Tbronredc bat im Lande eine sehr küble Ausnahme gefunden, und nur die „Rifvrma" spendet ihr'Lob. Aber ihr Lob ist bedingt. Sie sagt, die Thronrede enthalte löbliche Vorsätze. Alles komme auf die Verwirklichung derselben an. Mit offener Feindschaft be gegneten dem Cabinct in der neuen Kammer nur Wenige, die Mehrheit bringe ihm Vertrauen oder unparteiische Erwartung entgcaen. Die „Opinione" ist äußerst erbost. Sie bezeichnet die königlichen Tecrete über die Pensionen, di« Ziickerstencr und die Erhöhung deS Beitrages, welchen der CultuSsontS an den Staat zu leisten hat, als eine Verletzung der Rechte des Parlaments, und zerzaust auch die Thronrede, an welcher sie nur die literarische Form de« Schlusses lobt, ganz ge hörig. Das Uribeil der „Italic" ist nicht viel günstiger. Sic sagt, die Thronrede sei unter der berechtigten Erwartung ge- blieben, sie gleiche einem in der Eile geschriebenen Zeitungs- Artikel. Weber in Betreff der A»mee,^iock Uber die socialen und VerwaltungSreformcn spreche Ansicht auS. Tic Thronrede Werl Giolitti'- vermehren. beweisen oder verschwinden. müsse seine Anschuldigungen ^tzen, von dem (Beifall.) Di-Commifsion muffe das Recht oac^ ^ ^ Ankläger Bcw-.se für oi-vorgcbrachttn^haNachsN zu ^ lange». Der gefehlt, um den Antrag ,u Dringlichkeit; cS habe an Ze tz*' bUrke keiner Erörterung W-Id-N, Än>-,ck- einen lauten Widerhall finden. ^ die Landes verlange es, daß man unvc , g g.) Die Angelegenheit volle- s!,cht v"brc>t . sd bb j «hge- Dringlichkeit wurde m.t 262 ^ „nb verdächtig lehnt. Man ersieht biera>,ö, wic z ^ ^ zu,»stimmen, die Haltung des Eoiiicilprästdenten st. - ^ gesetzt wird, daß die UntersuchuiigScomimlswn > erklärt Herr ihre Aufgabe rafck und Antrag und wendet Wiede! das aL'Mit't'el a.° auf di- Abgeordnet-^m^schöchc.., „nd ' GauloiS" den dem UiitcrsuchungS- Delaligye veröffentlicht im „Figaro Mim»-,. --- t-I-MM-N d->. als ob in Pari« von verschiedenen in gearbeitet wird, an» dem Panama E- scheint Seiten darauf ^ , Sc an dal nicht allzu viel Schlimmes und Belastendes her Vorgehen zu lassen, mit einem Wort, die Angelegenheit soviel al« möglich zu vertuschen. An diesen Bemühungen nehmen die Mitglieder der Regierung und de« Parlaments, die Ge richtsbehörden, die Presse rc. in einer Weise Tbcil, die deutlich erkennen läßt, wie allgemein di« Besorguiß vor den bei energischer Anfassung der Sache zu erwartenden Scandalen ist. Die gestrig« Sitzung der Depiuirtenkammer Itgle hiervon beredte« Zeugniß ab. Zu Beginn der Sitzung begründete derDepu- tirt« Pourqnery seinen Antrag, wonach der Panama-Unter- suchung-commission dir Befugnisse ein,« UntersuchnngSrichlerS eing^Lumt werden sollen, und verlangte für seinen Antrag di« Dringlichkeit. De« Weiteren führte er au«, Delahahe ist, welche Richtung einflußreich« Persönlichkeiten derartigen Maßregeln zu gehen wünschen. Der Präsident der Scnalö- commission für CinwanderungSwesen, Chandler, erklärte gegenüber einem Berichterstatter, er werde der Com mission «inen Antrag unterbreiten, wonach Niemand zur Einwanderung ,n den Vereinigten Staaten z» gelassen werden solle, der nicht de« Lesens und Schreibens in seiner Muttersprache kundig und im Besitze von mindesten« lOO Dollar« und für den Fall, daß er von Frau und Kindern begleitet sei, im Besitze eines höheren Be träges wäre. Cbatidler sprach die Meinung au«, daß die Einwanderung für fünf Jahre vollständig verboten werden müßli, um ein Sinke» der Lohne zu verhindern. Jeder Reisende müßte «inen Paß erhallen, durch welchen dir Dauer de« zu lässigen Aufenthaltes festgesetzt wird. Personen, deren Eltern in den Vereinigten Staate» ansässig seien, solle es jedoch nicht verwehrt werden, zum dauernden Aufenthalt bei den selben zurUckzukehreii. Man wird bei dieser Miltheilung nicht außer Acht lassen dürfen, daß in diesen Vorschlägen einer der letzte» Versuche der durch die jüngste Präsidentenwahl stark in« Schwanken aeratbenen republikanischen Partei »u er- Theil der , blicken ist, einen Theil der verlorenen Popularität durch Uber triebene Betonung des Eingeborenen-Standpunctes zurück zu erobern. Es ist ohnehin nur eine privatim mitgetbrilte An- sickt, bi« z» deren gesetzlicher Verwirklichung noch viel Wasser den Mississippi hinabfließcn dürfte. Deutsch»- Reich. V Verkin, 27. November. Die hiesigen M«tallarb«iter . ... . sc'' S'raumer Zeit in den Haare», denn die das Cabmet eine bestimmte Anarchiften und die Unabhänaigen anerkennen die werde keinesfalls die Anhänger Bebel und Singer nicht mehr als di» beiden Genannten haben sich durch ihre Bemerkünaen ^ l>- s-Z....M Reichstage Uber die «aitatio» der Arb.'!!.. dk" Werkstellcn und Fabriken getban In west"nKreisen G-weÄck^ ^ D^?ion hat auch schon wiederholt "ü'nmächtia rinbcrufen und denselben scharfe Kntlk szeubt, wodurch ne neuen ' Zl'Ldmt^s w'rd »schwur-VL Redactrur der „VolkStribiine", Schmidt, referiren wird, auf den morgigen Sonntag, und eine gleiche Versammlung von den unabhängigen und Anarchisten aus den folgenden Soiuitag einbcruse» Worten ist. — Da von ofsicieller gewünschte . - deö oppositionellen Truckers und Verlegers Harnisch hier. — Der Congreß der Schuhmacher Deutschlands findet nicht, wie bekannt gemacht worden war, am 6. Dccembcr, ondern am Montag, den ü. Dccember, in Frankfurt a. M. tgtt. — Der ReichßtagSabgeordncte von Vollmar, welcher als Dclegirlcr zum socialdcmokratischen Parteitage Uns Tagt hier anwesend war, und zwar in Begleitung seiner Gemahl»», hatte in einem Hotel ein Zimmer uut zwei Betten emietbet, wofür der Wirth nicht weniger als »0 verlangte, jollmar zahlte diese Summe nicht, sondern übertrug die Regelung dem Localausschuß. Nach dessen Intervention be gnügte fick der Wirtb mit >5 V. Berlin. 27 November. (Telegramm.) Der Kaiser empfängt heule Mittag um 1 Uhr daS Präsidium deS Reichstags. Die Abreise des Kaisers nach Pieß ist auj morgen früh 8 Uhr 24 Min. festgesetzt. — Der Kaiser verblieb auch heute noch in seinem Arbeitszimmer »nd erledigte RegierungSangelegenbeiten. — Der Fürst Reuß ä. L. begab sich nach dem Neuen Calais, »m dem Kaiser seinen Dank für die Verleihung de- chwarzen Adler-OrdenS auSzusprechen. — Die Begleiterinnen der Miiitairvorlage, die drei Hinanzgesetzc zur Deckung der entstehenden Mehrausgabe», l»d, wie wir millheillen, am Do»»er-lag vom BunteSrath an die zuständigen Ausschüsse verwiese» worden. Dürften auch die Bevollmächtigten der größeren Bundesstaaten, deren Regierungen schon seit längerer Zeit niit dem Inhalte ver traut waren, bereits mit der Instruction versehen sein, dafür zu stimme», so sind doch, einer anscheineiid ofstciösen Notiz zufolge, die Negierungen der übrigen Einzelstaaten erst kürzlich durch vir Berlheilung der Bvrlagen im BundcSrath in die rage gekommen, den Inhalt zu beurlheile», etwaige AbänderungS- auträge zu stellen und sich über ihr Votum schlüssig zu mache». Voraussichtlich werden die Entwürfe ohne wesent liche Abänderungen aus den Ausschüssen wieder in das Plenum kommen, und dieses dürste, wahrscheinlich schon in der nächsten oder übernächsten Woche, die entscheidenden Beschlüsse «fassen. Da der Reichstag vom Mittwoch nächster Woche ab vorerst die Generaldebatte über den Reick,«hausbalt vornehmen wird und danach die erste Lesung der Miiitairvorlage folgen lassen will, so wird die Einbringung des finanziellen Theil« der Militoirreform ungefähr mit der ersten Lesung de» Gesetze« über dir YriedenS- prasenzstärke des deutschen Heeres Zusammentreffen. Es be steht nicht die Absicht, die Finanzvorlagen nach Erledigung der Beratlmng im LundeSrath noch zurückzuhalten; der Reichstag soll möglichst bald auch über die finanziellen Deckung-mittel Gewißheit erhalten und dieser Zeitpunkt ist durch da« Ausscheiden des Tabak- au- den Finanzplänen näher gerückt worden. von Vcr'Bänämä'.'Gesellschast'verlangt worden russische» Chefredakteur zu kaufen, der '"'-st °cm von ihm geleitete» großen Blatte eine I"'.'^^"l-mdl'chc Richtum-..gegeben halte; den Namen veröffentlicht Dclahave nicht» hat ihn ^er - mitgetheill. Erfindet, daß diese balde M'U'on no am Besten anacwcndet fc,. nur meint er, daß sie au« een Regierung« - Gehcniigeldcrii hätte bestritten werden müssen, crstattung vom Staate zu fordern. 2m übrigen wiederholt Delahave die bekannten Geschichten von Baron -Ikemach, der süns Millionen und außerdem noch Zuschuss» von etwa einer Million zur Vertheilnng erhalten, von Arton, der dir V-rtbeilung an 172 Parlamentarier besorgt, von Flvquet der 300 000 Franken bekommen hab- . u. s. w Er empfiehlt die Bücher der Panamagesellschaft und des Bai'khpusr« ?.bn Rheinach zu prüfen, die Leiter diese« Hause«, Kohn und Proppcr. sowie den Eassirer und Buchhalter, endlich Drumo.it und den Unter,uchungSr.chter Priuck vorzuladc», dann werde man die gewünschten Namen erfahren. Die Panama-UntrrsuchuNgScoMmission vernahm am Sonnabend Nachmittag den Deputiere» Lrprovost d» Launay, der die von ibm in der Kammer gegen mehrere Unternehmer und Bankhäuser erhobenen Beschuldigungen ein gehend darlcgte. Am Montag wird di« Commission den Untersuchungsrichter Prinet vernehmen, der die Vorunter suchung der Paiiamaprocesses geführt hat. Kohn» Mitinhaber de- Bankhauses Kohn-Reinach, bat. von der Commission v«r nommen zu werde». Er leugnet, daß das Bankhaus Kohn Rcinach von der Panama-Gesellschaft fünf Millionen Franc« erbalten habe. Das Ministerium ordnete die Autopsie der Leiche Reinach'S an. In neuerer Zeit hat bekanntlich die gegenwärtige Re gicrung der Vereinigten Staaten von Amerika Stellung gegen die ihr in mancher Beziehung, insonderheit bei den letzten PräsidcntschaflSwahlen, unbequem gewordene Ein- sestgestellten Zollbefreiungen uiidZoNermabiauug'en g^gen- Wanderung genommen. Wir baden gestern ein Telegramm über den nicht meistbegünstigten Staaten, aus Washington veröffentlicht, da« reckt bezeichnend dafür — Ter „Reichsanzeiger" veröffentlicht daS Gesetz, betreffend die Anwendung der für die Einfuhr »ach Deutschland vertragsmäßigen Am Montag Mittag findet die Wahl der Steuer- commifsion des Abgeordnetenhauses statt. Die national liberale Fraktion wird in derselben durch die Abgeordneten Enneccerus, v.Eyncr», Friedberg, Krause, Sattler »nd Schoos vertreten sein. Vorsitzender wird Abg. v. Huene, Stellvertreter l>r. Sattler. Die Eommission dürfte un mittelbar nach ihrer Constiiuirung ibrc Arbeiten beginnen und ohne Unterbrechung bis gegen Weihnachten Sitzungen halten. — Der Oberbaudlrector Mieb« Im Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist zum Prälldrntrn deS technischen OberprüsungS- amt« ernannt worden. — Innerhalb der CentrumSfraction dcS Reichstag- ist zu dem zweiten Präsidium noch ein Vorstand-posten geschaffen und mit dem Pfarrer k)r. Schadler (Eichstätt) besetzt worden. Den Grafen Ballestrem und Preysiug ist damit also im FractionSverstand ein geistliches Element hmzu- aesellt worden, zugleich aber bat der bäuerische Centrums- siilgel für den früher iunegehabten ersten Vorstand-platz jetzt zwei unter« erhalten. — In einer konservativen Volksversammlung machte der Vorsitzende, Kausinnnn Rappo, die Mittheiluiig. daß die consrrvattven Uahlvereinsvorstände beschlossen baben, zur Hebung der „Berliner Bewegung" eine Einigung aller antttortschrittlichen Vereine herbeizusuhren, um gemeinsam den „Kamps gegen Freisinn und Iubrnthum" ansziiNehmc». Bei de» nächsten Ttadtverorbnetenwahlen solle die Bürgerpariei die Initiative ergrelsen und dürfe der Unterstützung der Berliner Deioegung sicher sein. Einstimmig wurde dann eine Erklärung angeiioiniiien, in welcher die Stadtverwaltung von Berlin als identisch mit dem Judenthu»» bezeichnet und die Bürgetparkei al- diejenige Richtung gerützmt wird, welche di« Grundsätze der städtischen Selbstverwaltung bisher vertreten habe. — Wie au« München gemeldet wird, wird der bayerische Finanzminister Vr. vo» Riedel zu den NcichStagövcrband- lungen über dir NeichSsteuervorlagen wieder hier emtreffen. * 26. November. Die durch die Cbolera, dir deutsche Presse und schließlich durch socialdemokratische Volks versammlungen wachgerufen« Resormbcwegung in un serem Staatswesen stand in der jüngsten Bürgerschast-sitzung ZUr Berathung, nachdem der dabin zielende Antrag de- Linkenmitgliebe« Vr. GirSchen bereit« mehrere Male vertagt worden war In Folge dessen waren die Tribünen des Hause- überfüllt und die Verakhungen zogen sich bis 1 l Uhr Abend« hin. Der Antrag Vr. Meschen'« bezweckte in erster Linie eine Umgestaltung der Hamburgischen Ver fassung und in weiterer Folge die Umgestaltung der Verwaltung. Obgleich der Antrag von dem Lintensübrrr allein eingebracht worden war, batte er doch die Billigung der sämmtlichen Fraction-aenoffen und eine« -».Heils de« linken Centrums. Der frühere freisinnige Reichstagseandidat vr Dränen übernahm es, das Reform«
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