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Amts- und Änzeigeblatt fiir den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung < V«zuaspr«isvierteliährl.M.1.50einschliehl. : < des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der l kumoristischenv«ilage„S«ifenblasen"inder ! Expedition,beiunserenvotensowiebei eilen; Ueichspostcnstalten. ! TeI.-K-r.: Kmtsblatt. 122 Libensto», Larkfeld, Hundshübel, t^UUkvtUll Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstvtzengrün, Mldenthal «sw. Berantwortl. Redatteur, Drucker und Verleger! Emil Hannebohn in Eibenstock. 62. Aech*,«»«. Dienstag, den 1. Im i Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr.NV. ISIS Berordnnng. Die Verordnung, die Abgabe von Wei-e«hr*t betreffend, vom 25. Januar 1915 (Nr. SO der SLchstschen StaatSzeitung vom 26. Januar 1915) wird anfgehote«. Dresden, den 28. Mat 1915. Ministerium des Innern. Städtischer Kartoffelverkauf. Bestellungen auf di« in den nächsten Tagen etntreffenden Kartoffeln werden Menstag, den 1. Juni 1S15, vormittag in der RatSbücherei «ntgegengenommen. Abgabe an jedermann in Posten di» zu 3 Zentner. Pret« für 1 Zentner: 6 Mark. Da die Kartoffeln, für welch« kürzlich Karten zu 5,75 Mk. für 1 Ztr. auSgegeben wurden, nicht mehr zu haben find, tauschen wir diese Karten gegen Nachzahlung von 25 Pf. um. Gtadtrat Eibenstock, den 28. Mai 1915. Kriegsunterstützung betr. Di» Auszahlung der 1. Hälft« für Juni erfolgt an die Namen mit dem Anfangsbuch staben « H am 2. J««t, I « . „ und «-3 „ 4. . In derselben Reihenfolge «rfolgt die Auszahlung für die 2. Hälfte am 16., 17. und 18. Juni. Der Stadtrat. HolMftcigenmg. HmdsWler Staatssorftrevier. Gasthaus,Lum Muldental" in Aue, DO««er»tag, den S. Juni 1915, vorm. .12 Uhr im Anschlusse an die Holzversteigerung auf Soaasr 8laatk>Lor»tr«vior: 1740 w. Stämme 16—19 cm stark, 483 w. Stämme 20—29 cm stark in Abt. 24, 36, 49, 50, 51 und 77 (Kahlschläge). «gl. Uvrftrevierverwattnng Hund-Hützel. «gl. Aorftrentamt Ettzeustock. Die Fortschritte m Galizien. Neuer Luftangriff aus Beuedig. Die verzweifelten Gegenstöße der Russen in Ga lizien gegen die fortgesetzt vordringenden Verbündeten sind überall mit schweren Verlusten für die ersteren abgewiesen worden. Die Belagerung von Przemysl schreitet demzufolge weiter fort. Schon am Sonn abend meldete unsere Oberste Heeresleitung, daß sich die deutschen Truppen näher an die Nordfront heran geschoben haben. Der Tagesbericht vom Sonntag mel det über neuerliche Kämpfe an allen Fronten fol gendes: «Amtlich.) Großes Hauptquartier, <30. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach 10 stündiger Artillerievorbereitung griffen die Franzosen östlich des Aserkanals unsere Stel lungen nördlich von Houdt-Ferme um Mitter nacht a n. Der Angriff ist an der ganzen Front unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Eine Anzahl Zuaven von 4 verschiedenen Regimen tern wurde gefangen. Zwischen La Basscekanal und Arras san den nur Artilleriekämpfe statt. An der Straße Bethune-Sou chez nahmen wir einige Dutzend schwarze Franzosen gefangen, die sich in einem Wäldchen versteckt hatten. Die übliche Beschießung der Ortschaf ten hinter unserer Front durch die Verbündeten har unter den dort zurückgebliebenen Frauen und Kindern, die an ihrer heimatlichen Scholle hängen, wieder viele unschuldige Opfer gefordert. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Jllo- ky, 60 Kilometer südöstlich Libau, wurde eine feind liche Abteilung durch unsere Kavallerie in nördlicher und nordöstlicher Richtung zurück ge worfen. An der Dubissa mußte eine kleinere deutsche Abteilung den Ort Sawdyniky vor einem über raschenden russischen Angriff aufgeben. 4 Geschütze fielen in Feindeshand. Eintreffende Verstärkungen von uns nahmen das Dorf wieder und trieben den Gegner zurück. In Gegend Szawle wurden feindlich eAn- griffe abgewiesen. Der Gegner erlitt schwere Verluste. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei russischen Angriffen auf deutsche Truppen am Unter lauf der Lubaczowka (nordöstlich Ja roslau) sowie in der Gegend am Stryj erlitt der Fei n d schwe re Verluste. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Unsere Zeppeline sowie Flieger haben im Osten wie im Westen sich wieder lebhafter betätigt: Christi« «ia, 30. Mat. .Aftenposten* meldet, daß Helstngfor» von einem deutschen Luftgeschwader ein Besuch abgestattet wurde. Zwei Zeppelin« warf«n un- gefähr dreißig vomb « n, wodurch «rh«blicher Sachschaden angmchtet wurde. Mehrere Personen, darunter Kosaken, wmden schwer verletzt, auch entstand »in Brand. Ein Damp fer der Bor«-Gesellschaft wurde ebenfalls getroffen. Deutsche Lauben waren schon mehrmals über finnländischen Städten gesehen worden, ohne daß bisher Angriffe stattgefunden hatten. Part», 30 Mai. Die Lauben setzten ihre Tätig keit über Belfort fort. Sestern Do mittaz wurde eine von der Artillerie der Fort« heftig beschossen, entkam jedoch unverletzt. Mehrere Flugzeuge versuchten Amien » zu bom bardieren, wurden aber durch den Abwehrdienst zur Umkehr gezwungen. Verschiedene umliegende Ortschaften wurden mit BombkN beworfen. Etwa zehn Bomben wurden auf Vil l er- vretonnesse, Baux sur Corbie und Mont Di dier geschleudert. Die letzten österreichisch-ungarischen Generalstabsberichte lauten: Wien, 29. Mai. Amtlich wird verlautbart: Nordöstlicher Kriegsschauplatz. An ! derLubaschowka, östlich Rabymno, versuchten die Russen auch gestern und heute Nacht an mehreren Stellen heftige Angriffe, die alle unter schwe ren Verlusten für den Feind abgewiesen wur den. Am Ostufer des San drangen die verbündeten Truppen unter fortdauernden Kämpfen vor. Am oberen Dnjestr, dann bei Drohobytsch und Stryj sind die eigenen Angriffe bis auf die näch sten Distanzen vorgetragen. Vorstöße der Russen wurden durchweg blutig zurückgeschlagen. Die son stige Lage ist unverändert. Südwestlicher Kriegsschauplatz. Den Grenzort Ala und das Primör haben italienische Truppen erreicht. Im übrigen hat sich an der Tiroler und Kärntner Grenze nichts ereignet. Im Küsten lande begannen kleinere Kämpfe. Bei Karfreit wurde ein italienisches Bataillon zersprengt, bei Pla- va der Vorstoß eines feindlichen Detachements, nörd lich Görz fünf feindliche Angriffe abgewiesen. Gestern Nacht unternahmen mehrere Marine- flieg er eine neue Aktion gegen Venedig. Sie warfen unter heftigstem Gewehr- und Geschütz feuer eine große Anzahl Bomben, zumeist auf das Ar senal, ab, die mehrere ausgedehnte Brände und im Fort Nicolo auch eine Explosion hervorriefen. Heute Nacht ist ein großer fremder Damp fer am Eingang zum Golf von Triest auf eine Mine gestoßen und gesunken. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 30. Mai. Amtlich wird oerlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. An der unteren Lubaschowka wurde nachts ein starker russischer Angriff, der bis zum Handgemenge führte, zurückgcschlagen. Uebergangsversuche der Russen am San bei und abwärts Sieniawa scheiterten schon im Beginn. Oestlich des San ist die Lage unver ändert. Eigene schwere Artillerie hält die Bahn linie Przemysl—Grodek bei Medyka unter Feuer. Truppen des 6. Korps eroberten am 27. o. Mts. neuerdings 8 russische Geschütze. Die Einjchließ - ungslinie um Przemysl wurde von den verbündeten Truppen im Norden und Süden der Festung weiter vorgeschoben. Am Dnjestr und südlich desselben dauern die Kämpfe fort. An der Pruthlinie und in Polen hat sich nichts ereignet. Italienischer Kriegsschauplatz. Ti rol: Die Italiener haben das Geschützfeuer gegen unsere Werke auf dem Plateau von Folgaria- Lavarone wieder ausgenommen. Feindliche Ab teilungen rückten in Cortina ein, ihre Sicherungs abteilungen flüchteten jedoch auf den ersten Kanonen schuß. An der Kärntner Grenze hat »ich niebts ereignet. Im Küsten lande griff der Feind auf den Höhen nördlich Görz nicht wieder an. Uebergangs- versuche über den Jsonzo bei Monfalcone wurden von unseren Patrouillen mühelos abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnani. Ferner liegt noch folgende Privatnachricht vor: K. und K. K r i e g sp r es s e q uartier , 29. Mai. In Ausnutzung ihrer letzten Erfolge gewann die ans preußischer Garde und dem österreichisch ungarischen Korps Arz zusammengesetzte Gruppe der Armee Macken sen am rechten Sanufer, beiderseits der Wisnia, Raum. Der rechte Flügel der Armee Mackensen ist von Nor den bis zu 15 Kilometer an die Bahnlinie Przemysl Lemberg herangekommen. Unterdessen yatte die rus sische Armeeoberleitung das Gros der geschlagenen Kräfte, die über zwanzig verschiedene Divisionen meist frisch herangebrachter Truppen umfaßte, zu einem hef tigen Gegenstoß gesammelt. Dieser Gegenstoß brach aber au allen Punkten unter schweren Verlusten fin den Feind zusammen. Nur einer, gegenüber Sienia wa eingesetzten, feindlichen Seitengruppe gelang es, vorübergehend wieder vorzudringen. Inzwischen schreitet die Belagerung von Przemysl fort. Die Westfront wird von der Artillerie der Verbündeten wirkungsvoll bombardiert, ebenso die Lüdfront. Oest lich davon hält das deutsche Beskidenkorps zeyn Kilo Meter südlich von der Bahnlinie Przemysl Leniberg. Die Russen behaupten auf den für sie günstigen Wald höhen die seit der ersten Belagerung von Przemysl festungsartig ausgebauten betonierten Stellungen mit großer Zähigkeit. Die Truppen der Verbündeten nutzen die gegenwärtige Kampfpause aus dem Südvst abschnitt zur Befestigung und den Ausbau der von ihnen bezogenen Stellungen aus. Leonyard Adelt, Kriegsberichterstatter. Der bulgarische Ueberläufer Rad ko Dimi triew, auf den die Russen so große Hoffnungen ge jetzt, ist, nachdem sich letztere nicht verwirklicht, kalt gestellt worden: Paris, 28. Mai. „Petit Parisien" meldet aus Sofia: Nachrichten aus Petersburg zufolge ist General Dimi triew, der bisherige Führer der dritten russischen Armee, znm Oberbefehlshaber des russischen Expeditionskorps ausersehen, dessen Entsen dung nach der Türkei bevorsteht. Wir hätten nicht gedacht, daß oer russische Gene ralissimus gegen einen unglücklichen Unterführer so boshaft sein könnte. Ihn abzusetzen und ihin gleich zeitig ein Scheinkommando zu übertragen über eine Armee, die nickst existiert, und die deshalb auch nicht in Marsch gesetzt werden kann, ist etwas viel Ungnade aus einmal. In England mehren sich die Stimmen in der Arbeiterschaft gegen den Krieg. Man ist dort zu der Einsicht gekommen, daß die Kriegstreiber nicht in Deutschland zu suchen gewesen sind: London, 30. Mai. Eine Inschrift an die „Mor ning Post" weist auf die „prodeutsche Agitation der unabhängigen Arbeiterpartei, na ment lich ihrer Londoner Abteilung, hin! Der Briefs chreiber fügt hinzu, er habe am Sonntab in Wigon einem Redner der unabhängigen Arbeiterpartei zugehört, der unter freiem Himmel zu Leuten, meist Militär pflichtigen Alters, gesprochen have. Der Redner habe ausgcsührt, daß der Krieg eine Wirkung der ge heimen Diplomatie fei: die Deutschen seien ein fri'd