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Weißmtz-Ieitung TllgeszMiW mb AUW für MMM, Sijmieiielielg u. ll 8«. Jahrgang Dienstag den 2 ,'. Januar 1914 abends SNr. 21 0,85 Prozent über Mi 5 o/g Abzug Sa. 90 M. Sehr empfehlenswert — Habt Mitleid mit den Kettenhunden. Bei 10000 M. 5000 M. geschieht im Beisein des Schularztes, ist es auch, bei der Aufnahme Gesundheitszustand der Kleinen zu für später von großer Wichtigkeit. Angaben über machen. Es ist den- dir» 100 000 M. 200000 „ 10000 M. 10000 „ Vermögen 40000 M. . 1,10 . 1,30 . 1,40 . 1,50 - 500000 Mark . 1000000 „ 3000000 „ 5 000000 „ . für höhere Beträge Wehrbeitrag 65,— M. 1» I» Wehrbeitrag ä 0,15 o/o — 60 M. An den einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag schließt sich die Bermögenszuwachssieuer (Besitzsteuer) gewissermaßen an. Sie wird erstmalig am 1 April 1917 für den in der Jeit vom I. Januar 1914 bis zum 31. Dezember 1916 entstandenen Brrmögenszuwachs veranlagt und sväterhln in Zeitabständen von drei zu drei Jahren für den in den vergangenen drei Kalenderjahren entstandenen Zuwachs regelmäßig wieder erhoben. — Aus Anlaß von Vorfällen in neuerer Zeit, bet denen in Gerichtsgebäuden unbefugt von Waffen Gebrauch gemacht wurde, hat sich das Königliche Amtsgericht Dippoldiswalde zufolge einer Anregung de» Königlichen Justizministeriums zu Dresden veranlaßt gesehen, durch Anschlag an der Eingang»1ür zum Amtsgericht folgendes bekannt zu geben: Waffentragen. Personen, die un- befugt Waffen bei sich führen, ist der Eintritt in da« Gerichtsgebäude und in die Geschäftsräume verboten. Strafe nach § 123 Abs. 2 St-G-B: Geld bis zu 1000 Mark oder Gefängnis bis zu 1 Jahr Dippoldiswalde. Aus Anlaß de» heutigen Geburts tages Sr. Maj. des Deutschen Kaisers tragen alle öffenk- lichen Gebäude, sowie auch Privathäuser Flaggenschmuck. Der Festtag wurde eingeleitet durch eine Reveille der Stadtkapelle mit dem Schützenzuge des K. S. Militär oereins. Um 10 Uhr versammelten sich die Schüler der oberen Klassen unserer Bürgerschule in der Turnhalle zu einem Aktus, zu dem auch Vertreter der königlichen und städtischen Behörden, Damen und Herren aus der Bürger schaft erschienen waren. Nach Eingangschora! und Psalm- Verlesung erbrauste vom Schülerchor her der Gesang: Sturmbeschwörung. Waren hierdurch aller Gedanken auf das stürmische Meer gerichtet, so belebte eine Deklamation des Schülers der 1. Klasse, Mende: „Wir blauen Jungen" das Wasser mit schwankenden, aber sicher gesteuerten Schiffen, die sich in der Festrede des Herrn Lehrer Meißner unter der Regierung Kaiser Wilhelm ll. aus be- scheidenen Anfängen zu der jetzigen gewaltigen deutschen Kriegsmarine auswuchsen, Grund genug, den Kaiser zu seinem Geburtstage zu beglückwünschen. Mit dem Chor- liede: „Matrosen-Abschied" verschwand das Marinebild, und der heutige Tag trat in seine Rechte in der dekla matorischen Unterhaltung zweier Kleinen aus der 6 und 8. Klasse (Duscheck und Schwind) über die Bedeutung des Festes. Gebet für Kaiser und Reich im Schlußgesang beendete die Schulfeier. — Heute abend findet in „Stadt Dresden" ein Festmahl statt. — Heute wurden die Zinsen der Kaiser-Wilhelm- Stiftung verteilt Zwölf Veteranen resp.Veteranenwitwen konnten je mit 10 M. bedacht werden — Wir möchten alle Eltern und Erziehungspflichtigen hier nochmals darauf Hinweisen, daß die Anmeldung der Ostern 1914 schulpflichtig werdenden Knaben Donnerstag den 29. Januar, die der Mädchen Freitag den 30. Januar beidemale vormittags von 10—11 Uhr vorzunehmen ist. Die Kinder sind persönlich vorzustellen. Die Ausnahme Sammelort der Bieter: Gasthof daselbst. Dippoldiswalde, den 27. Januar 1914. O 1112/13. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht«. 5000 M. - aus ä 1 o/o — 30 „ Das Vermögen wird auf volle Tausende nach unien ab- gerundet. Die Abgabe vom Einkommen beginnt bet einem Betrage von 5000 Mark Jahreseinkommen. Zugrunde gelegt wird ihr das nach dem Staalseinkommensteuergesetz sestgestellte letzte steuerpflichtige Einkommen unter Abzug eines Betrages, der einer 5prozentigen Verzinsung des abgabepflichtigen Vermögens entspricht. Verbleiben sodann weniger al» 1000 Mark Einkommen, so bleibt dies steuer frei. Die Sätze der Einkommenbesteuerung ergeben sich aus folgendem Tarif: Berechnungsbeispiel: Einkommen Wer minderjährigen Kindern auf Grund gesetzlicher Ver pflichtung Unterhalt gewährt und mit einem Vermögen bis 100 000 Mark zur Steuer herangezogen wird, hat gemäß des im Gesetze festgesetzten Kinderprivilegs für das dritte und jedes folgende minderjährige Kind«Anspruch auf Ermäßigung des Steuerbetrages um 5 Proz. Bei Vermögen bis zu 200 000 Mark ermäßigt sich der Wehrbeitrag für den dritten und jeden weiteren Sohn, der seiner Militärpflicht genügt hat um je 10 Proz. auch dann, wenn die Ab leistung der Militärpflicht noch in den Jahren 1914 bis 1916 erfolgt. Der nach den vorstehenden Bestimmungen zu berechnende Wehrbeitrag wird auf drei Jahre verteilt. Das erste Drittel wird mit der Zustellung des Veran lagungsbescheides fällig und ist binnen drei Monaten nach diesem Termine zu entrichten, das zweite Drittel bis zum 15. Februar 1915 und das letzte Drittel bis zum 15. Fe- bruar 1916. Bei Vorausbezahlung später fällig werdender Teilbeträge drei Monate vor dem gesetzlichen Zahl», gs- termine können 4 Prozent Jahreszinsen vom Tage der Einzahlung bis zum gesetzlichen Zahlungstage in Abzug gebracht werden. Vermögen und verbl. Einkommen Wehrbeitrag Kälte gedenke man der armen Kettenhunde. Diese sollten, wo es irgend angängig, in dieser Zeit überhaupt in» Haus genommen werden. Zum mindesten muß die Hütte mit aller Sorgfalt geschützt und mit Stroh und Decken ausreichend ausgestattet werden; auch ist dafür zu sorgen, daß die Tiere von Zeit zu Zeit genügendes und nicht zu kalte» Trinkwalser erhalten. Wintersportplatz Geising. Der Wintersportverein Geising veranstaltet Sonntag den 8. Februar d. I. ein Wintersportfest, zu welchem Einladungen in den nächsten Tagen an die zunächst beteiligten Kreise ergehen werden. Schon heute sei aber darauf hingewiesen, daß da» Programm dieser Veranstaltung erstmalig Konkurrenzen ausschretbt für sämtlichen bei uns heimischen Wintersport» 350,— „ 850,— „ Donnerstag Len 29. Januar d. 2. mittags 12 Uhr soll in Cunnersdorf bei Glashütte I mSkniswokin« öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen Mts der erstell Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 38 bez. 3» Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. 50 000 Mark 100000 „ 300000 „ 0,35 Prozent 0,50 „ 0,70 „ Die „Welßerltz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. 40000 M. Vermögen 2000 „ verbi. 3000 M. 10 000 Mark bis 50000 Mark Vermögen bleiben bei 1000 bis 2000 Mark Einkommen steuerfrei, ebenso 10000 Mark bis 30 000 Mark Vermögen bei 2000 bis unter 4000 Mark Einkommen. Der zu zahlende Wehr- beitrag ist au» nachstehender Zusammenstellung zu ersehen: Vermögen und verbi. Einkommen Neue Rüstungen. Wir nähern uns dem Frühling. Je höher die Sonne steigt, desto unruhiger wird es am Balkan Griechenlands Ministerpräsident, Venizelos, zieht von einer Hauptstadt zur andern und sucht Stimmung zu machen für eine Be- friedigung der hellenischen Ansprüche auf die Aegäischen Inseln rind zugleich um Geld zu suchen, oder, wie sich sein auswärtiger Kollege Streit ausdrückie, um „Fühlung mit dem Kapitalmarkt zu nehmen". Auf dieser Rund- » reise wird er jetzt auch nach Berlin kommen, wo man hoffentlich nicht vergessen wird, daß die Unterstützung der griechischen Ansprüche nicht so weit gehen darf, die Ruhe und Sicherheit der Türkei zu gefährden. Die Osmanen hingegen fahren fort zu rüsten, um auch für den Fall daß ganz Europa sie verläßt, ihre Sache vertreten zu können. Sie sammeln Truppen in Kleinasien und zu gleich geraten die Bulgaren in nicht geringe Aufregung ob der Aussicht auf einen neuen türkisch-griechischen Zu sammenstoß. Daß in Bulgarien Kräfte genug am Werke sind, die Rache nehmen möchten für die „Unbilden" des zweiten Balkankriegs, das ist bekannt. Ein griechisch türkischer Krieg würde dazu sicher eine passende Gelegen heit geben; selbstverständlich könnte Bulgarien nur auf der Selle der Osmanen kämpfen. Denn der Haß gegen die Hellenen, welche Bulgarien um Mazedonien und Saloniki gebracht haben, ist denn doch frischer bei dem Bulgaren volke als der gegen die Osmanen, trotz Adrianopels, das ja auch letzten Endes nur verloren ging, weil Serben und Griechen die Bulgaren niedergeworfen hatten. Aber in Sofia fürchtet man offenbar, die Hauptlast dieses Krieges tragen zu müssen. Denn wie ein Blick auf die Karte der Balkanstaaten lehrt, legt sich das bulgarische Thrazien, die einzige Siegesfrucht Bulgariens wie ein Keil zwischen das Osmanenreich und Griechenland. Es wäre deshalb wohl möglich, daß die kämpfenden Parteien ihre Sache aus bulgarischem Boden avsfechten würden und deshalb scheint man wenig Lust zu haben, Rache zu nehmen an den ungetreuen Hellenen und man ist nicht unbesorgt, daß die Osmanen sich an die Neutralität Bulgariens nicht kehren und durch das bulgarische Thrazien hindurch marschieren würden. Wenn es auch heißt, Bulgarien wolle sich mit einem formellen Protest gegenüber der Türkei begnügen, so ist doch sehr fraglich, ob sich die Hellenen damit begnügen, daß Bulgarien nichts tut, den Durchmarsch türkischer Truppen zu verhindern. Damit ist aber die Möglichkeit neuer griechisch-bulgarischer Verwick lungen wiederum gegeben und damit auch die Gefahr eines allgemeinen Balkanbrandes. Und zu all den Un sicherheiten kommt dann noch die Ungewißheit, wie es in Albanien geht. Schon sollen die Oesterreicher zwölf Bataillone bereit gestellt haben, um eventl. in Albanien einschreiten zu können. Heute aber kann man noch nicht sagen, was alles daraus entstehen wird, wenn öster reichische und vielleicht auch italienische Truppen in Albanien erscheinen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Was habe ich an Wehrbeitrag zu zahlen? Der Wehrbeitrag stellt sich bekanntlich als eine aus der Besteuerung des Vermögen und de» Einkommens kombinierte Abgabe dar. Für das Vermögen ist eine Minimalgrenze aufgestellt, welche je nach der Höhe des Einkommens verschieden bemessen ist. Bei einem Ein- kommen unter 2000 Mark beginnt die Steuerpslicht erst bet einem Vermögen von 50000 Mark, bei einem Ein kommen von 2000 Mark — aber unter 4000 Mark — bei einem Vermögen von 30000 Mark, bei höherem Ein kommen bet einem Vermögen von 10000 Mark. Die Steuersätze sind gestaffelt, und zwar dergestalt, daß die erhöhten Sätze nicht für den Gesamtbetrag gellen, daß vielmehr durchgestasfelt wird. Der Satz beträgt für Ver mögen bis za 50000 Mark und bei großen Vermögen für die ersten 50000 Mark 0,15 Prozent, also 15 Pf. für 100 Mark, für die nächsten vollen oder angefangenen bis 10000 M. . . . 1,0 Proz. 10000 M. 15 000 I» . . 1,2 »I 15 000 „ »» 20000 . 1,4 20000 „ »» 25 000 . 1,6 25 000 „ n 30000 r» ' ' . 1,8 30000 „ 35 000 »» « ' . 2,0 35 000 „ tt 40000 . 2,5 40000 „ tt 50000 i» ' ' . 3,0 Ik 50000 „ 60000 . 3,5 60000 „ 70000 . 4,0 »I 70000 „ I» 80 000 »» ' - . 4,5 80000 „ »» 100000 »i ' . 5,0 100 000 „ 200000 tt * ' . 6,0 »» 20000 „ 5000 „ 80,— 30000 „ 5 000 „ 95,- 40000 „ 5 000 „ 110,- 50000 „ 5000 „ 125,— 75 000 „ 5 000 „ 212,50 100 000 „ 5 000 „ 300,— 10000 „ 10000 „ 115 — 20000 „ 10000 „ 130,— 30000 „ 10000 „ 145,— 40000 „ 10000 „ 160,— 50000 „ 10000 „ 175,— 75000 „ 10000 „ 262,50