Volltext Seite (XML)
Belehrung und Unterhaltung Nr. Dresden, den 25. September 1309. - 109. Ueber das Studium der Land wirt h s ch a f t. (Beschluß.) d^n diese Kenntnis, (die Geometrie) schließt sich emige Bekanntschaft mit der Civilba u- kunde sehr eng an, denn sie lehrt uns nicht nur den Naum gehörig zu benutzen und zu vcnheilen, sondern sie setzt uns auch in den Stand, die Vorschläge der Gewerken prüfen und würdigen zu können. Ich darf mich nur auf manches schön scheinende, aber in Hinsicht der Anlage und Einrichtung oft durch und durch verpfuschte Landaebäude beziehen, und man wird mir, ob ne daß ich weitläufiger werde, die Nütz lichkeit dieser Kenntniß für den Oekonomcn gern zugebcn. Unter Ne, zwar nicht unerläßlichen, aber in ihren Felgen sehr wohlchätigen Kenntnisse, welche bei der Landwirtschaft in Anwendung kommen, gehören auch endlich dieVeteri- nair-Wissens ch a f t e n. Welchem Oekonomen wird im Allgemei nen der gesunde Zustand seiner Hausthiere nicht am Herzen liegen? wie gern wird er alles durch gute Wartung und Pflege beitra gen, um dieselben in gesundem Zustande zu erhalten, und welchen wichtigen Einfluß hat derselbe nicht aus alle Zweige der Oekonomie? Wie oft ereignen sich aber auch nicht Krankheitszufalle unter den Hausthieren, die entweder der: Tod schnell herbeiführen, oder dem Thiere auf seine ganze Lebenszeit schäd lich sind,"wenn nicht schnelle Hülfe erfolgt, und richtige Heilmittel angewendct werden? Nicht immer h.rt der Landwirth in schnell eintretendcn Krankheitszusallen einen Threr- arzt, noch seltner einen geschickten, in der Nahe. Weiß er die Krankheit nicht zu be« urthcilen, kennt er die Heilkräfte dieses oder jenes Mittels nicht, weiß er, mit einem Worte, sich nicht selbst zu helfen, sondern muß er sich auf die Hülfe eines unwissendem Schäfers, Viehhirtens oder Schmidts, wel che gewöhnlich alles durch die Sympathie' heilen wollen, verlassen: so verliert er dir schönsten Stücke seiner Heerde, die ebenso oft durch leichte, aber zweckmäßige Mtttcl, mit weniger Mühe, und mit noch wenigen, Kosten erhalten werden könnten. Nicht zu erwähnen, daß oft schnelle Anwendung eines geringen Heilmittels mehr wirkt, als die kräftigster Mittel späterhin veru ögen.