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Dresdner Journal : 07.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-07
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1896
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1896 O55 Sonnabend, den 7. März, abends Zum fünfzigjährigen Militärdienstjubilänm Sr. Königliche» Hoheit des Generalfeldmarschalls PrinM Georg von Sachsen Unterstützung des 3. und in. Armeecorps bei Tages mit schweren, die Marne-Niederung vollständig streichenden Batterien, Trupzenansammlungen RoSny gegenüber der sächsischen Stellung leiteten Operation des Feindes ein. Zur Unterstützung be bei die der am nur ganz e gewisse ssung ge ¬ rn Angriffe en Vertreter ip habe er gleiche A» ter — nicht der letzten Wähler jür, rt sei also on derjenigen Er habe sich 0. 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Bei dem Siege des Kron prinzen von Sachsen mit seiner MaaS-Armee bei Beaumont hatte hauptsächlich das 4. Armeekorps den Kampf de- Tages durchzuführen, links unterstützt von den Bätjern, tvührend auf dem rechten Flügel anbruchdes l7.AugustwünfchenSwertsei,alarmiertePrinz (de Failly) zur Ausgabe des Vormarsches gegen die Georg sofort seine Division, nm in eiligem Nacht- Maa- zu veranlassen Ganz im Sinne der obersten vrputation ners gehe »olle, eine i die Rede h ja das Hammers, !sen. (Der ceter, die n Kellner habe, so Kammer, es Präsi- : Klassen- rüche be- marsche nach dem 5 Meilen entfernten Schlachtfeld? abzurücken Wider Erwarten fand an diesem Tage kein Vorstoß der Franzosen statt, man benutzte ihn, alle erreichbaren Kräfte zu der bevorstehenden Ent scheidung zu versammeln. Am frühen Morgen des 18 August ging die II. Armee — mit dem IS. Armee corps als linker Flügelstaffel — nach Norden gegen die Straßen Metz-Verdun vor, um den Abmarsch des Feinde» in westlicher Richtung durch energischen nach Vermutung des großen Hauptquartiere- meisten bedrohten württembergischen Division sollte 1. Reiter-Brigade. Im Manöver dieses Jahre- hatte der Prinz zum ersten Male Gelegenheit, sich in der Führung eines Verbandes aller 3 Waffen — einer gemischten Brigade — zu üben. Der Krieg 1866 fand Prinz Georg an der Spitze seiner Reiter-Brigade. Schon vor Eröffnung der Feindseligkeiten lag den sächsischen Reiter- Regimenteru ein anstrengender Aufklärungsdienst gegen die preußische Grenze ob. Angesichts ter feindlichen Übermacht war ein Auftreten der sächsischen Armee im Lande selbst aussichtslos, der Anschluß an die österreichische Nordarmee darum geboten. Schweren Herzens verließen die sächsischen Truppen — die Brigade des Prinzen bei der Arrieregarde — das geliebte Vaterland, doch voll Vertrauen folgten sie dem Befehle ihres Königs, waren sie sich doch mit Stolz bewußt von den Söhnen ihres Fürstenhauses geführt zu werden Bei München grätz trafen die Sachsen zuerst auf den Feind, ins Feuer kam die 1. Reiter-Brigade in der Schlacht bei Königgrätz. Zu Beginn des Kampfes war die Reiterei mit einer reitenden Batterie bestimmt, die aus Nechanitz nach der sächsischen Hauptstellung Nieder-Prim-Problus zurückgehenden Vorposten aufzunehmen. Dem zähen Widerstande der Vortruppen gelang es zwar den Feind an der Bistritz einige Zeit aufzuhalten, aber sein schließliches Vordringen über Nechanitz konnte auch durch ein nochmaliges Vorgehen der 1. Reiter- Brigade nicht verhindert werden. Im heftigen Granat feuer führte der Prinz seine Reiter in voller Ordnung und Ruhe zurück und übernahm die Sicherung der rechten Flanke des sächsischen Corps, sowie die Ver bindung mit dem rechts neben diesem fechtenden 10. österreichischen Armeecorps. Das Vordringen der S. preußischen Armee in die rechte Flanke der öster reichischen GesamtstcUung entschied die Schlacht, trotz aller Tapferkeit wurde auch für die Sachsen der Rück zug unvermeidlich. Wie musterhaft er trotz der un günstigen Verhältnisse ausgeführt wurde, fand die Anerkennung von Frcnnd und Feind. Die umsichtigen Anordnungen, das persönliche Ausharreu de- Kron prinzen nahmen dem Zurückgehen seines Corps das Gepräge der Übereilung. Die berittenen Truppen bewegten sich nur im Schritt. Prinz Georg ließ zur Deckung des Rückzuges seine Brigade wiederholt Front machen und wandte sich sogar mit ihr im Trabe gegen das geräumte Dorf Problus zurück, um der von dort abziehenden Infanterie einen festen Halt zu bieten. Hatten die Untergebenen des Prinzen in den schwierigen Lagen der Schlacht seine Kalt blütigkeit in der Gefahr, die Ruhe und Sicherheit seiner Führung bewundern müssen, so lernten sie aus den nun folgenden beschwerlichen Märschen die treue Für sorge für seine Leute, seine kameradschaftliche Teil nahme an allen Mühen und Entbehrungen würdigen. Bis Olmütz deckten die sächsischen Reiter den Marsch ihres Corps, dann überschritten sie teils mit dem 2., teils mit dem 4 österreichischen Corps — bei diesem die I. Reiter-Brigade meist zunächst am Feinde — die kleinen Karpathen und vereinigten sich bei Wien wieder mit den übrigen sächsischen Truppen. Geschmückt mit den Kriegsordcn Sachsens und Österreichs zog Prinz Georg an der Seite von König und Kron prinz am 3. November 1866 wieder in Dresden ein. Als es nun galt, der Allerhöchsten Willensäußerung gemäß in schwerer FriedenSardeit die Anforderungen des neuen Bundes schnell und sicher zu erfüllen, da folgte die Armee wieder dem Beispiele ihrer König! Prinzen. Nach dem Kriege war dem Prinzen Georg das Kommando einer Infanterie-Division (feit I . April 1867: 1. Infanterie-Division Nr. S3) übertragen worden Schon 1868 fanden Ausbildung und Führung der Division bei ihrer Besichtigung in Parade und Manöver die Anerkennung des besichtigenden BundeSfeldherrn, Sr. Hochseligen Majestät des Königs Wilhelm von Preußen. Bald sollten Führer und Truppen auch im Kriege ihre Probe glänzend bestehen. Freudigen Mutes zogen die Sachsen 1870 unter den beiden Prinzlichen Brüdern aufs neue zu Felde. Der 18. August brachte ihnen die ersten kriegerischen Lor beeren. Schon am 16. August aber, dem Tage der Schlacht von Mars-la-Tonr, fand Prinz Georg Ge legenheit, aus eigenem Entschlusse den Maßnahmen der obersten Heeresleitung zu dem entscheidenden Schlage gegen die Armee BazaineS — wie das GeneralstabSwerk schreibt — in zweckentsprechender Weise vorzuarbeiten. Auf die am Abend des 16. ihm zugegangene Nachricht, daß nach der blutigen Schlacht da- Eintreffen möglichst starker Kräfte zur Angriff zu verhindern. Bald wurde festgestellt, daß Bazaine westlich von Metz stehen geblieben war. Die II. Armee mußte demgegenüber nach Osten ein- schwenkeu. Der rechte Flügel der Franzosen, gegen welchen sich die Sachsen zu wenden hatten, stand viel weiter nördlich, als zunächst deutscherseits angenom men worden war. Die Meldung, daß auch auf den glacisartig ansteigenden Höhen von St. Privat und Roncourt starke feindliche Massen mit zahl reicher Artillerie ständen, welche nur frontal anzu- greifen aussichtslos erschien, veranlaßte den Kron- vrinzen von Sachsen zu dem Entschluß, den feind lichen rechten Flügel mit der 23. Division zu um fassen. Auf den Kanonendonner von Osten her war Prinz Georg St. Marie-aux-Chönes zugeeilt. Nachdem der Befehl zur Umfassung gegeben war, wurde bei Audo uv die teils im Kampfe bei St. Marie, teils noch zurück im Anmarsche befind liche Division zu dem Angriff auf Roncourt ver sammelt. Als erkannt worden war, daß ein direktes Vorgehen auf Roncourt noch immer auf die Front der feindlichen Stellung stoßen werde, entschloß sich Prinz Georg, die ihm außer seiner Division noch unterstellte 48. Brigade gedeckt im Orne-Thal weiter an-holen zu lassen, damit sie von Nordwesten und Norden her den rechten Flügel des Feindes umfas send träfe. Ruhig wartete der Prinz das Erscheinen der Umgehungs-Brigade auf den Höhen vonMontoiSab, ehe er mit dieser die 45. Brigade konzentrisch angreisen ließ: so — zweckmäßig angesetzt — führte das all gemeine Vorgehen der Sachsen auf Roncourt — wohlvorbereitet durch ein mächtiges Artilleriefener — zum Gelingen. Mit den Souliens seiner Grenadiere ritt der Prinz zum Angriff vor. Nach der Besetzung vvn Roncourt erstürmten die Sachsen gemeinsam mit der preußischen Garde das letzte Bollwerk des Feindes St. Privat. Kronprinz Albert und Prinz Georg konnten sich auf den« in heißem Kampfe erstrittenen Schlachtsclde zu dem ersten Siege ihrer Sachsen bc- Hlöckwünschen. Waren die Verluste zwar groß, größere noch hatte die überlegte, sichere Führung der beiden Prinzen zu ersparen gewußt und dennoch war ein glän zender Erfolg erzielt. Tie für die Entscheidung de- Tages so wichtige Thatigkeit der sächsischen Truppen und ihrer Führer in der Schlacht bei St. Privat fand die volle Würdigung der obersten Heeresleitung. Das Glückwunschtelegramm von König Wilhelm an König Johann, die Berufung des Kronprinzen Albert an die Spitze einer Armee ehrten das sächsische Armeecorps hoch. Prinz Georg war neben seinem Bruder einer der ersten, welche mit dem eisernen Kreuze ausgezeichnet wurden, „in Anerkennung der vorzüglichen Leistungen der unter seinem Kommando stehenden Division", wie die Allerhöchste Kabinettsordre hervor hob. Sein Königlicher Vater verlieh dem Prinzen „für die in der Schlacht von St. Privat bewiesene Tapferkeit und Umsicht" das Kommandeurkreuz l. Klasse d s Militär-St. Heinrichs-Ordens. Groß war die Freude der Sachsen, al» nach der Ernennung ihres Kronprinzen zum Oberbefehlshaber der IV. Armee wiederum ein Königlicher Prinz au ihre Spitze trat, mit Jubel begrüßt wurde am 23. August der erste CorpSbefehl des Prinzen Georg: „Ich bin stolz darauf, ein Armeecorps zu befehligen, das in der Schlacht des 18. August bewiesen hat, daß ihm auch die festesten Positionen des Feindes nicht uneinnehmbar sind." Schon die nächsten Tage gaben dem ueuernanntcn kommandierenden General Gelegenheit, das von der oberen Führung wie von der Truppe in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen Bei der großen Operation gegen die Armee von Chülons von Metz bis Sedan siel dem 12. Armeecorps eine hervorragende Rolle zu. Anfangs gegenWest en vor marschierend, erhielt das Corps den Auftrag, die Wegnahme der wichtigen Festung Verdun durch Handstreich zn versuchen. Sachgemäß, auf Grund persönlicher Erkundung ein- geleitet, wurde diese Unternehmung sogleich wieder ausgegebcn, al- Sturmfreiheit der Werke nnd Haltung de» Kommandanten einen Erfolg in kurzer Zeit durch eine Beschießung nur aus Feldgeschützen nicht erwarten ließen. Bei dem Rechtsabmarsch der III. und der MaaS-Armee kam das sächsische Corps an die Töte der letzteren mit dem Auftrage, die Armee Mac MahonS an dem Überschreiten der Maas zum Ent sätze von Metz zu verhindern. Am 27. August wurden die Maas Übergänge von Dun bis Sten ay recht zeitig besetzt. In dem Gefecht bei Nouart — zwei Tage später — gelang es der sächsischen Avantgarde, die französische Division LeSpart vom 5. Armeecorps Das vergangene Gedenkjahr de- großen Kriege- 1870 71 war in allen deutschen Gauen, in Volk und Heer, der Anlaß, die Ruhme-thaten der Sieger von damals würdig zu feiern und der für da- Vaterland Gefallenen in dankbarer Erinnerung zu gedenken Kaiser und Landesfürsten ehrten in mannigfacher Weise die Veteranen, die so glücklich touren, sich vor 25 Jahren an der Spitze ihrer Truppen auszuzeichnen Nur wenige aber von den alten Führern sind der Armee noch erhalten. Ihnen besonder- wenden sich Dankbarkeit und Verehrung zu. Dem Einzigen von ihnen, der noch heute das Armeecorps befehligt, welches er schon in dem deutsch französischen Kriege zu Kampf und Sieg geführt, dem Generalfeldmarschall Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, ist es vergönnt, am 8. März das Jubiläum seines am 4. März (sächsischer Bußtag) beendeten fünfzigjährigen Militärdienstes zu begehen. Mit ihm feiert diesen Jubeltag in freudiger Teilnahme das sächsische Armeecorps, das ganze deutsche Heer, weiß doch die Armee zu schätzen, was Prinz Georg von Sachsen in dieser langen Dienstzeit in Krieg und Frieden für sie geleistet hat, weiß sie doch voll zu würdigen, was das Vaterland ihm schuldet. Folgen wir den nachstehenden kurzen Zügen seines reich- gesegneten Lebensganges, um uns Jüngere zu erheben an dem Vorbilde des Prinzen in Treue nnd Gehorsam, in Tapferkeit nnd Pflichterfüllung! Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, wurde am 8. August 1832 als dritter Sohn des damaligen Prinzen Johann und seiner Gemahlin Amalia, Prinzessin von Bayern, zu Pillnitz geboren. Er ver lebte dieJugendjahre im glücklichsten Familienkreise Nach den von seinem Vater selbst aufgestellten vortrefflichen Instruktionen erhielt er gemeinsam mit seinem leider schon 1847 verstorbenen Bruder Ernst und dem bayerischen Prinzen Ludwig eine sehr sorgfältige Er ziehung durch bewährte Militär- und Civillehrer. Obgleich Prinz Johann nicht selbst in die Lage kam, dem militärischen Berufe sich zu widmen, so hatte er doch stets Neigung uud fciues Verständnis für den Soldatenstand. „Mein Sohn", schrieb er an einen der Erzieher seiner Söhne, „ist dazu anzu halten, jedem Stande im Staate das ihm gebührende Anerkenntnis zu geben, insbesondere dem ehrenwerten Kriegerstande, der die festeste Stütze der Throne ist, Zuneigung und Aufmerksamkeit zu bezeigen." Schon zeitig nahmen die Prinzen an den Exerzier- Übungen in den Militärbildungsanstalten teil. Frühe trat der junge Prinz in bleibende Verbindung mit der Armee: König Friedrich August, sein Oheim, ernannte ihn unmittelbar nach seiner Thronbesteigung 1836 znm Chef des 3. Linien-Jnfanterie-Negiments (jetzt 7.Infanterie-Regiment „Prinz Georg" Nr. 106), dessen Inhaber er selbst 38 Jahre gewesen war. Der Tag dieser Ernennung jährt sich somit am 0. Juni d. Js. zum sechzigsten Male. Noch nicht 14 Jahre alt, wurde Prinz Georg am 4. März 1846 zum Leutenant im 2. Linien- Jnfanterie Regiment vav. Prinz Maximilian (jetzt 5. Infanterie Regiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104) ernannt. Bereits im Herbste desselben Jahres wohnte er den Manövern bei, welche in der Gegend von Königstein vor den Generalen der deutschen Bundes- Inspektion stattfanden. Rasch folgte die weitere Aus bildung in den Obliegenheiten des Subalternoffiziers. Den Dienst der Kavallerie erlernte der Prinz in den Jahren 1847 bis 1849 bei dem Garde-Reiter Regiment. 1849 nach Rückkehr von der Universität Bonn zum Oberleutenant befördert, wurde er im nächsten Jahre dem Generalstabe zugeteilt, zu einer Zeit, in welcher die Mobilmachung der Armee diese- Kommando besonders lehrreich werden ließ 1851 nahm der Prinz an den Übungen des Fußartillerie-Regiments teil. Die Ernennung zum Hauptmann der reitenden Artillerie führte ihn ein Jahr später nach Radeberg, woselbst er 1853 zum Major der reitenden Artillerie befördert wurde. Dort lernte der Prinz, der bisher nur bei den Truppen der Residenz Dienst gethan, auch die Verhältnisse einer kleinen Garnison kennen. Von 1854 bis 1857 war er zunächst 2. dicnstleistender Stabsoffizier, hierauf Kommandeur des 3 Jäger Bataillons, sodann erfolgte seine Versetzung als Oberstleutenant zum Gardereiter - Regiment. 1858 zum Oberst befördert, befehligte er das genannte Regiment vom April I86u an 1'^ Jahre. In diese Zeit fiel die Bermählnng des Prinzen mit der Infantin Maria Anna von Portugal. Am 11. Mai 1859 wurde dieser Ehe bund geschlossen, der in seinem innigen Familienleben von edelstem Glucke gekrönt war und durch den Tod der edlen Prinzessin wenig vor der silbernen Hochzeit des hohen Paares nur allzufrüh gelöst wurde. Die in ganz Sachsen mit Jubel begrüßte Geburt des ersten Sohnes, des Prinzen Friedrich August, im Jahre 1865, sicherte da- Weiterblühen des König lichen Hanse- Wettin Nachdem Prinz Georg 186 l al- Generalmajor dem Kommando der Reiterei beigeordnet morden ivar, erhielt er im August 186S da« Kommando der die linke Flügel-Division der Sachsen auf das linke, südliche Marne-Ufer übertreten Al- sie am frühen Morgen de- SO November gerade im Begriff war, die württembergischen Vorposten bei Brie und Ehampiguy abzulösen, erfolgte ein heftiger Angriff der Franzosen. Nur zwei deutsche Brigaden — eine das 12. Corps namentlich mit seiner Artillerie ein griff, soweit die Nähe des Maas-Flusses die Ent wickelung der sorglich bereitgestellten Kräfte zuließ. Immer mehr bereitete sich die Umklammerung vor, die am 1. September die französische Armee bei Sedan unlösbar umschließen sollte. Im Hauptquartier des Kronprinzen von Preußen glaubte man, daß Mac-Mahon versuchen werde, durch einen Durchbruch in der Richtung auf Mezieres sich der Vernichtung zu entziehen. Die III. Armee wollte durch Vordringen westlich von Sedan das Abziehen des Feindes hindern und ersuchte das Oberkommando der Maas Armee, welche zwischen Maas und der belgischen Grenze den Fran zosen den Weg nach Osten verlegt hatte, um gleich zeitiges Vorgehen zur Festhaltung des Feindes in seiner Stellung bei Sedan. Der vom kommandieren- Geueral auf la Moncelle anqesetzten sächsischen Avantgarde gelang cs am frühen Morgen des 1. Sep tember in kühnem Vorstoße, dieses im Thale der Givonne liegende Dorf zu nehmen, aber vorrückende Massen des Feindes zeigten bald, daß cs nicht gelte, den vermuteten Abzug des Gegners zu hindern, sondern ihn in der starken Stellung hinter dem Givonnebach frontal anzugreifen. Prinz Georg traf alle Anord nungen, um das entbrennende heftige Gefecht der Vor- truppcn bis zu dem Eingreifen der übrigen, noch ent fernten Teile der Maas-Armee zu halten. Die ge samte Artillerie wurde beschleunigt in Thätigkeit ge bracht, die eintresfendeu Verstärkungen an Infanterie setzte der kommandierende General in klarer Erkennt nis der gefährlichen Lage jedesmal dort ein, wo am notwendigsten einem Rückschläge vorzubeugen war. So gelang es dem Prinzen, die stürmischen Gegenangriffe der Franzosen überall abzuweiscn nnd — gemeinsam mit den Bayern bei Bazailles — die Schlacht von Sedan glücklich cinzuleiten Mit der nun folgenden Weg nahme des Givonne-Abschnitts war für die Sachsen die Hauptarbeit gethan Nach Wiederherstellung der in heftigem verlustreichem Kampfe vermischten Verbände ließ Prinz G eorg sein Corps — in Ausführung der vom Ober kommando zum Anschlusse an die II I.Armee angeordneten Bewegung drr Maas-Armee nach Norden — den Nechtsabmarsch ans Jlly anlreten. Als jedoch nach Besetzung der Höhen westlich Daigny und Givonne durch die 45. Brigade außer der 1. Garde Division auch von Norden her das 11. Armeecorps in das Gefecht um das Bois de la Garenne eingriff, hielt der Prinz das 12. Corps an und ließ unter dem Schutze der ebengenannten Brigade I l Batterien westlich Daigny mit Front nach Sedan auffahren. Gegen die 45. Brigade richtete sich nach einer langen, durch den Rückzug der Franzosen auf Sedan veranlaßten Gefechtspause ein Turchbruchsversuch des erneut zum Angriffe umkehrenden Feindes. Tas feindliche Gewehr- feuer erreichte die Ausstellung des General Kommandos und tötete an der Seite des Prinzen Georg den englischen Lberstlieutenant Pcmperton, welcher als Berichterstatter der Schlacht beiwohnte. Dieser letzte Kampf erlosch bald, nnd ehe noch der Befehl des kommandierenden Generals, mit sämtlichen Batterien zur Beschießung Sedans weiter vorzugehen, ausgeführt werden konnte, kam es zu Unterhandlungen mit dem Feinde. Erst allmählich drang zu den Truppen die Kunde, Napoleon mit seiner ganzen Armee habe in Sedan kapituliert. Bald wurde sie vou den König!. Prinzen bestätigt, oie unter dem stürmischen Jubel ihrer Soldaten die Biwaks des Armeecorps abritten. Die Sachsen hatten reichen Anteil au dem über raschend großen Erfolge der Schlacht: dies bekunden ihre eigenen Verluste, die Gefangennahme von mehr als 2G >0 Franzosen im Kampse selbst, endlich die er beuteten Trophäen, eine Fahne und 11 Geschütze. Die energische und geschickte Führung des kommandierenden Generals wurde durch die Verleihung des eisernen Kreuzes erster Klasse anerkannt. Am 19. September traf das 12. Armeecorps vor Paris ein Es übernahm als linker Flügel der Armee des Kronprinzen von Sachsen die Einschließung auf der Ostseite der seindlichcn Hauptstadt zwischen Ourcq-Kanal und Marne und sicherte sogleich feine Stellung durch gründliche Verstärkungsarbeiten. Wäh rend es anfänglich auf der sächsischen Front nur zu zahlreichen kleineren Vorpostengefcchtru kam und die Franzosen sich mit einem wenig erfolgreichen Feuer von den Forts begnügten, deuteten gegen Mitte No vember alle Nachrichten darauf hin, daß man in Pari- einen großen Ausfall vorbcreite. Die Krönung des vorwärts der Fortslinie gelegenen Mont Avron »o, ». lOl.LO U, ros ». »o«,»o G. »ol » i«l,dv v. Journal U»kKit«tM,««««eßKtzre»» Kür de» kaum einer aefpal' tenen Zeil» kleiner Schrift «i Ps. Unter „Eingefandt" die Zeil« dv Pr Bei Tabellen. und Ziffernsatz entfprechrnder Auflchlag Hrr»u««eßer: Königliche Expedition de« Dresdner Journal« Dresden, Zwingerstr. »0. Hernspr.-Lnschluß: Str HBK, Y?t»««»re1»t Fstr Dressen viertel jährlich , «art »oVt, bei de» Kaffer- >»h deuffcden Posta astalte» mertchshrlich » Wart; außer, halb de« Deuffchen «eiche« Post, »nd Gtrmpeltusthlag. Einzelne Nummern: »0 Ps. Urschet«»: Lsglich mit Ausnahme der Son»- »nd Feiertage abend«, Fernjpr.«ii1chl»ß:«r.1M4
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