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6L. Sahrgßmg. ZL UL vttk»rchz ri. smü irrr »m»«a»»chch»! >n»spr»chrr»Samm»l»««m«r SSst^l- «« Nr N«chl,»f»rlch«: 20011. Dezugs-Gekckhr «.i Anzeigen-Preise. > » »m br-u« 7.- l UlN» «Lien- »xd D»nm«—mNuo». ainzelpr^» .— M. Vmqüaipäch» Si»,«l»r»t» 6», Ävr»d»nd «achdrm» »m «« imUUch« LUr-L-n-»,-- <.Dr»—»»r «achr.»> pUSG» — IlamNa»^, »urch dt» Pvst «.-«. Aamiü»»- ^ und V«r» VchND-U»«, »md ^«w»ko»Ich>V-dUt« M»r,»»gr«d« SS/»0. ». *»r<«ß »«« Mspsch S Mrtchmd« in <PM«Nd.p«M> 10S» Mm,—» »«r—n »Ich« ««fdavahrl Das Ergebnis -er Lon-oner Besprechungen. Polnearss Abreise. l«t-»«r Dra-tbertcht der .Drei du. « a th r i ch t e n".1 Paris. 20. Juni. Die Zusammenkunft Potn- earsS und Lloyd Georges hat, soweit sie sich um diplomatische Fragen drehte, nahezu drei Stunden gedauert. Man bewahrt sowohl in französischen wie tu englischen Kreisen größte Zurückhaltung. Immerhin glaubt der Londoner Korrespondent des „CablögrammS Mitteilen zu können, daß die Konferenz keine bebeutet»-e Aenderungder Lage gebracht habe. Man habe eines- teils über die ReparationSfrage, dann aber auch über Tanger und die Orientfrage und die Haager Konferenz gesprochen. Für die ReparationSfrage und den Orient habe mau schein bar eine Reihe von neuen Zusammenkünften, um nicht zu sagen Konferenzen, vorgesehen, an denen je nach Bedarf drei oder vier alliierte Mächte teilnehmen würden. Der Oberste Rat sei nicht tot, wie man geglaubt habe. Der Hauptgegenstand der Unterhaltung sei die ReparationSfrage und die Haager Konferenz gewesen. In bezug auf die Reparationen sei der Grundsatz der Selbständigkeit der ReparationSkommisston anerkannt worden und man habe erklärt, man müsse die Folgerungen und Vorschläge der Reparationskommtssion abwarten. Nur wenn derartige Vor schläge nicht erfolgt seien, hätten die alliierten Regierungen selber einzugreifen. Der Korrespondent erklärt alsdann, daß die englische Stellungnahme zu de« alliierte» Schulden, die man immer weniger als von dem Repara- tiousproblem lösbar betrachte, die sei, daß man nichts unter nehmen könne, bevor Amerika endgültig seine Auffassung dargelegt habe. Die Auffassung Englands bleibe dieselbe. Seine Haltung passe sich der Amerikas an. Französischer seit- glaubt man ebenfalls, daß eine Regelung ohne Teil nähme der Vereinigten Staaten nicht vorteilhaft sei. Hin sichtlich der Haager Konferenz lägen keine Meinungsverschiedenheiten vor. Die Entscheidung der Sachverständigen müsse den Regierungen vorgelegt werden, bevor sie bindend werde. Hinsichtlich der Tauserfrage «L der Frage des nahen Ostens habe man die Not wendigkeit neuer Konferenzen anerkannt. — Potncarshat London gestern abend 8 Uhr in Begleitung feiner Gemahlin verlassen. Lloyd George und Gemahlin waren auf dem Bahnhof. Vor der Abfahrt des Zuges hatten die beiden Ministerpräsidenten noch eine kurze freundschaft liche Unterhaltung im Wartesaal. Die englische Ansicht über -ie Reparationen. London, 1V. Ju«ü. DaS Reutersche Bureau verbreitet folgenden ergänzenden Bericht zur amtlichen Mitteilung über die Konferenz zwischen Llovd George und Poincarö: Die britisch« Ansicht ist. daß gegen wärtig der Augenblick schlecht gewählt s<si, sich zu bemühen, dev Betrag der Verbindlichkeiten Deutschlands endgültig festzusetzen, weil die Verhältnisse so ungewiß seien, daß jede jetzt gefällte Entscheidung später Sinen Streit Hervorrufen könne. TS wurde beschlossen, baß der nächste Schritt der ReparationSkommisston darin bestehen solle, den wirklichen Stand der deutsche« Finanzen zu unter suchen und festzustellen, ob mit Hilfe einer auswärtigen Anleihe die deutsche Regierung irgend etwas tun könne, um durch Einschränkung der Ausgaben, Erhöhung der Steuern oder durch eine inner« Anleihe das Gleichgewicht in seinem Haushalt, sowie seine Währung wieder herzustellen. (W. T. B.) Me «Lchfle 24epareütvn»ko«f«renz. London, 20. Juni. Gleich nach seiner Aussprache mit Lloyd Georg« empfing Pcktncars die französischen Presse vertreter in London und bestätigte, daß in der Wiedergut- machungsfrage nichts unternommen werde, bis die neue Untersuchung der ReparationSkomisston abgeschloffen sei. Ueber den dann z« erstattete» Bericht der Reparationöko«, Mission wird Ende Jnlt in London bei einer Zusammen» kdtnft Beschluß gefaßt werde«, a« der Lloyd George. Poi«, care, Gchanzer für Italien »nd et« Vertreter Belgiens teil» n^me« würde». ES werde aber kein Oberster Rat sein. Lloyd George erhoffe selbst nichts mehr von der Haager Beratung mit den Ruffen, da durch die Erkran kung LeninS die Unverantwortlichen und Un vernünftigen in MoSka« di« Oberhand erhalten hätten. «- Di« Blätter bezeichnen übereinstimmend als Haupt ergebnis der Unterhaltung zwischen Poinearä und Lloyd George, daß die beiden Ministerpräsidenten übereingekom men sind, künftig keine Entscheid«»« in strittigen Frage« ohne oorherige Fühlungnahme M treffen. Keine der schwebenden Fragen sei in London gelöst worden. Der Gegensatz zwischen Frankreichs und und Englands Zielen bestehe in vollem Umfange fort. Die Schwierigkeiten -er lledergabe Oterschlesiens. Nach außen Festtag, «ach innen versagen der Behörde«. (»ra-tmeldungunfrerAerlinnSchrtfllettnn^j Bresla«, so. Juni. Nach der Uebergave von Kattowttz hat sich eine Anzahl Schwierigkeiten herausgestellt. Der »ffentliche Berkehr anf der Bahn «nd Post ist sehr schleppend «nd die Zügc*fahren mit erheblicher Verspätung ab. Güter «erben überhaupt nicht befördert. Ernsthafter sin- die Unterbrechungen in der Gerichtstätigkeit «nd der Verwal» tnugspolizei. Beerdigungen mutzten aufgeschoben werden, weil von der neuen polnischen Polizei kein Begräbnisschetn zu erlangen war. Sehr bedenklich ist die Art und Weise, die leeraewordenen Rtchterstellen zu besetzen. Es ist mit einem mehrmonatlichem Stillstand der Arbeite« berRechtspslegez« rechne«. Trotzdem wird polnischer» seits die Uebergabe als nationaler Feiertag festlich be, gauge». Triumphpforten sind errichtet und Re Säufer ge schmückt, wobei allerdings starke Pression aus die Geschäfts leute ausgeübt worden ist. Die Stadtverordnetenversamm lung mußte — unter formalem Protest-der Ausschmückung zustimmen. Sr. Simons über -ie Reparationen. Berlin. SO. Juni. Der frühere Reich-minister deS Aeußeren, Dr. SimonS, äußerte sich dem „B. T." zufolge über die Reparationskrise. Er sagte, eine kleine Morato- riumSanlethe wäre nur ein Palliativmittel und Oesterreich Siete ein warnendes Beispiel für die Anwendung solcher Palliativmitteln- in schweren Krankheitsfällen. Mit dem Scheitern des Anleihcprosektes trete aber die Frage der Sachleistungen Deutschlands wieder in den Vordergrund. Die gegenwärtige Regierung, die als Regierung der Er füllung des Versailler Vertrages und des Londoner Ultima tums ins Leben getreten sei und als solche bisher ausge harrt habe, könne gar nicht anders als weiterhin bas Mög lichste zu tun, um den von Deutschland übernommenen Verpflichtungen nachzukommen. Es frage sich aber doch, ob die Grenzen d aS Möglichen, die jetzt so klar erkennbar geworden seien, inuege- halten würden. Als Deutschland in Cannes die Ge währung eines sogenannten Moratoriums durch das Ver sprechen der anfangs in Dekaden, bann in größeren Perioden aufeinanderfolgenden Goldzahlungcn erkaufte, sei man davon auSgegangen, baß in kürzester Frist die Revarations- frage grundsätzlich geregelt werden würde. Leider habe man es auf deutscher Seite unterlassen, eine bestimmte Frist auszubcdtngen. Der hieraus folgende Zwang zum fort gesetzten Ankauf von Devisen für die Goldzahlung habe wesentlich zu dem Sturze unserer Valuta seit Jahresbeginn betgetrageu. Mit solchem Moratorium sei weder uns noch der Welt gedient. Wir könnten uns eine« Abschlag ans phantastische «nd völlig «»realisierbare Forderungen nicht unter der Bedingung geben lasten, daß wir uns durch Teil« zahl««« ruiniere« «nd mit dem Teile der Schuld, den wir von unserem Rücken abwälze«. den Rücke« unserer Kinder «nd Enkel belaste«. DaS Verlange n desStill st ehe nsdeSde irischen Rotendruckapparats sei so lange unsinnig, als man uns zwinge, Zahlungen ans Ausland zu leiste«, für dl« rpeder der Ueberschich unsere» Warenexports über die Einfuhr, noch die innere Besteuerung di« nötigen Mittel bieten könne. Sie würben auch nicht leichter zu erfüllen sei«, wenn wir an Stelle der Goldzahlungen Warenlieferun gen treten ließen: denn daS Reich würde die gelieferten Waren immer »och den Produzenten in deutschem Papier gelde bezahlen müssen. DaS hindere nicht, anzuerkennen, daß der Gedanke» die Reparationsschuld durch Warenliefe rungen abzutragen, an sich gesund sei, weil er der jetzigen Wirtschaftslage Deutschlands am meisten entspreche und dazu führen werde, die geschäftlichen Beziehungen zwischen den durch den Krieg verfeindeten Völkern wieder neu zu be leben, aber die Abkommen über Sachleistungen blieben doch so lauge unzulängliche Behelfs- mittel, als nicht die Reparationsbesttmmungen des Ver sailler Friedens von Grund auf revidiert, die Kriegsschuld Deutschlands tu tragbarer Höhe festgestellt und ihre Ab tragung durch eine große internationale Anleihe von dem politischen auf das wirtschaftliche Gebiet hinübcrgefttbrt worden sei. Die Schranke ohne Ln-e. Rene Erhöh«»« der Gütertarife der Eisenbahn. Die Wirtschaftsentmicklnng der letzte» Woche« bringt der Reichsbahn neue «nsaabe» persönlicher »nd sächlicher Natnr. Wie bereits in der Oefsentlichkeit bekannt, fleht eine Er- tthnng de« Beamtengehälter «nd Srbeiterlöhn« bevor. Antzerdem ist in de» allernächste» Tage« mit einer weitere« starke» Erhöh»«« der Materialpreise z« rechne», die sich ins besondere ans Sohl« »nd Eise«, zwei der wichtigsten Bedarfs gegenstände der Reichsbahn, bezieht. Während von einer Er höhung der Personeatarife mit Rücksicht ans de« augen blicklichen starke« Srholnngsreiseoerkehr Abstand genommen »erde« soll, »erde« die Güter». Tier- «nd Expreß« gnttarise ,«« 1, Jnli «« öS Prozent erhöht. ES ist recht eigenartig, baß diese 25 prozenttge Erhöhung der Gütertarife 8 Tage vor deren Inkraftsetzung dekretiert wird, und zwar ohne daß vorher eine Verabredung mit den Interessenten Die Korapromißverhanölungen über -ie Gekrei-eamlage. lLeahtm«ldu»snnfrerBerli»«rLchristlkit»»r.> Berlin, 20. Juni. Die Verhandlungen innerhalb der Parteien über die Getreideumlage dauerten gestern fort. Im Zentrum wird versncht, auf ein Kompromiß mit der Sozialdemokratie binzuwirken. Der agrarische Flügel des Zentrums verlangt eine Herabsetzung der Nmlagezisfer von 2,5 Drilltonen Tonnen und eine höhere Bemessung der Preise für das Umlagegetrcidc. Bisher hat die Sozialdemokratie nur darin eingervilligt, daß den kleinen bäuerlichen Inter essenten die umlagefreie Fläche auf über 5 km hinaufgesetzt werde. Heute dürften die eigentlichen zivischenparteilichen Berhändlungen beginnen. Die Unabhängigen wollen für die Vorlage stimmen, stellen aber noch weitere Anträge. Falls eiue Verständigung aus einer mittlere« Linie gefunden wird, ist die Annahme des Gesetzentwurfes mit geringer Mehrheit wahrscheinlich. An der gestrigen Fraktionssitzung des Zentrums nahm auch der Reichskanzler teil und wies in längeren Ausführungen auf die Folgen hin, dir ans einer Kabinettskrise entstehen inürdcn. Der Reichs kanzler erklärte, daß die Regierung auf das Umlagever fahren nicht nerzichie« könne Man rechnet mit einer Ber- ständigimg. Sin letzter Sailierurrgsversuch in Oestereich. fvo» unserem Wiener Mitarbeiter.) Wien, lv. Juni. Die Parlamentsverhandlungen über die Errichtung einer neuen Notenbank werde» nicht allzu rasch einen Abschluß finden, da die derzeitige Entwicklung in Oesterreich, politisch und wirtschaftlich genommen, noch nicht jene Kon solibierunMaufwetst, die eine Grundvoraussetzung für die Stabilisi^Mng der Währung bildet. Eins allerdings ist vorhanden: der ehrliche und entschlossene Wille der Regie rung Seipel, mit der Politik deS ewigen Schlendrians end lich zu brechen. Diese Politik hat sich noch in den letzten Tagen in einer Balutahausse ausgewirkt, die das Pfund bis über 100 000 Kronen und den Schweizer Frank bis über 4000 Kronen Hinaufgetrieben hat. Nun soll Umkehr und Ein kehr gehalten werden. Das österreichische Volk selbst kommt immer mehr zu der Einsicht, daß es „so nicht mehr weiter, gehen könne". Es identifiziert sich auch nicht mit einer „An schlußpolttik" nach dem Muster des Sozialistenführers Otto Bauer, der beispielsweise bei der Niederschlagung deS Auf standes im Bogtlande gegen und nunmehr, nach einem Blick auf den Wiener BalutenkurSzettel, für den Anschluß an Deutschland demonstrieren läßt. Man verlang! non der Regierung Taten, nachdem man des sozialistischen Phrasen- geklingcls müde geworden ist. Die erste Tat der neuen bürgerlichen Koalitionsregierung ist die Gründung der Notenbank. ES blieb eben kein anderer AuSweg mehr übrig. De. Weg zum Anschluß an Deutschland ist zur Stunde noch ver rammelt. Der Weg zu den. im Friedensvertrag in Aus sicht gestellten Hilfsmaßnahmen der Entente ist es nicht min der. Das ehedem feindliche, wie auch das neutrale Ausland hat gänzlich versagt, ES enttäuscht bei dem Morgan-Krcdit. über den jetzt wochenlang verhandelt wird, cs r»crsagt bei der Aufhebung der Generalpfandrechte, obwohl dem Bundes kanzler. Schober die bündigsten Versicherungen gegeben wur den. Es läßt die Erwartungen unerfüllt, die im Zusammen hange mit den Krediten stehen. Italien hat den Vorschuß noch immer nicht gegeben, obwohl England und Frank.eich vorangegangen sind und fast etn halbes Jahr verstrichen ist, seitdem die ersten Ankündigungen io viele Hoffnungen erweckten. Auch die Aktion des Völkerbundes kommt,nicht vom Fleck und Monat und Monat verrinnt, ohne die ersehn ten Taten zu bringen. Mit den bloßen Verheißungen ist aber nichts erreicht, und die Mächte, die Oesterreich geschaffen haben, können sich ihrer Verantwortung und ihrer Verpflich tung nicht entziehen. Bleibt also nur mehr der Weg zum heimischen Kapital besitz. Angenehm ist er der Regierung sicherlich nicht, da die Banken damit natürlich ein Geschäft machen wollen. Aber es gibt gewisse Grenzen. Es ist jetzt schon bedenklich, wen» die Bankdircktoren erklären, sie behalten eS sich vor, ob sie der neuen Notenbank Golddeviscn a»S eigenem Bankbesilz ober ans von Kunden entnommenem Bestände zur Ver fügnng stellen. Die neue Notenbank wird ja vom Staate, sehr reichlich mit einer Mitgift ansgestattet. Alles, woran! Oesterreich bet der Auflösung der Oestcrrcichisch-ungnrischcn Bank Anspruch hat, der Goldschatz, die Häuser und die ganz? Einrichtung der Oestcrrcichisch-ungarischen Bant, wird gratis der neuen Bank überlassen. Dazu sollen auch noch die von ausländischen Staaten gewährten Vorschüsse und Darlehen kommen. Die neue Notenbank wird durch die Wechsel kredtte die ganze österreichische Industrie kontrollieren können und auf sie einen ungeheuren Einfluß ausznüben iw stände sein. Die Banken haben daher keine Ursache, sich in der Rolle von barmherzigen Krankenschwestern zu zeigen Gewiß soll die neue Notenbant keine Humanitätseini'ichtnng, soudern ein Geschäft sein, aber ein solides, gesundes Ge > schüft und nicht die Gelegenheit für neue Raubzüge Dies ist der wunde Punkt bet der Errichtung der öfter reichischcn Notenbank. Der andere liegt in der Haltung der Sozialdemokratie. Diese hat in Oesterreich alle Ursache zur Nervosität. Einmal leidet sic an einem »n aufhaltsamen Verfall ihrer großen Organisationen. Tann droht neuerdings wiederum die Abspaltung ihres linke» Flügels und dessen Vereinigung mit den Kommunisten. Jetzt kommt noch die Aktivität der bürgerlichen Koalition- regterung hinzu, der gegenüber dir Rolle, die dir Sozial dcmokratie zu spielen hat, noch nicht seststeyt. Soll man mit helfen oder stören? Man will womöglich aus zwei Pferde« reiten. Einmal stellt man die Sache so hin. als wäre die bürgerliche Regierung zu ihrer Tatkraft von de» Sozial dcmokraten förmlich geschoben worden, nm dann bei Ge lingen der Pläne den Ruhm für sich in Anspruch zu nehme» Zugleich aber droht man auch in den Versammlungen mi! Straßendemonstrationcn. ja mit Plünderungen, wenn die in Rußland so glänzend n<> sb-mräum gcsührten Utopien in Oesterreich nicht Ihre Wiederaufnahme erleben würden Aber es scheint weder das süße, noch das saure Gesicht zn nützen. Die Wählerschaft bat genug der Worte, Drohnnge» und Versprechungen und hält sich an die Realpoliiik. Reichsregierung un- Garantiekomitee. Berlin, 20. Juni. Die Reichsrcgicrung beschäftig«« sich gestern nachmittag in einer Sabinettssitznnq mit der dc< den Verhandlungen mit dem Garantiekomite« einznschlagende« Maßregeln. Die Negierung legt entscheiden des Gewicht darauf, daß bei der Kontrolle des Haushalts durch bas Garantickomitee die Steuerhoheit des Reiches «nangetastet b Leide und daß auch das Steuergeheimnis der einzelnen Staats bürger gewahrt würde. Die letzte Forderung entspricht der internationalen Rechtsgrundlage, auf die gerade Frank reich immer gehalten habe. Was die Kapitalflucht andelangt. so habe di« Regierung immer betont, daß allei« durch ein deutsches Gesetz dieser Schaden nicht geheilt merden könne, sonder« daß nur ei« internationales Zn« sammenmirke« Aussicht ans Erfolg haben würde. DaS Garautiekomitee wirb heute dem Reichskanzler, dem Reichs« minister des Auswärtige» und de« Finanzminifter Höflich keitsbesuch« abstatten. Di« eigentliche« Bespeechnnnen dlinflen erst am Mittwvch beginnen.