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alte" st u 'd , letzt Nummer 19 Mittwoch, den ^3. Februar ^7. Jahrgang den Nährnuttelkarlen weiden verteilt: gelbe Karte die L 150 Anmeldung erfolgte, wie folgt beliefert: gelbe Karte A 400 gr Grieß die blaue und 1 Paket Zwieback zu 125 gr. rote grüne blaue Suppen Zwieback u. 50 Gramm Suppen. rote grüne L 50 v 125 aus B 350 gr Teigwaren C 150 gr Teigwarcn 50 gr Hafernährmittel und 50 gr Grieß D 200 gr Teigwaren Embermenil, bei Senones und am Buchen kopf brachten uns Gefangene ein. — Erkundungsvoritöße der Enaländer an vielen Stellen der Front in Flandern und im Artois führten namentlich bei Warneton und östlich von Armentieres zu heftigen Kämpfen. W'r m chten dabei Gefangene, Mttiluugtn des Lebtusmittelamtes. Zuckerhonig wird in sämtlichen Geschäften abgegeben. Die Abschnitte I der Nährmittel karte werden von den Geschäften, bei denen die auf k/ ebensowenig imstande sei, wie Rußland. Das ist der Kardinalfehler in T vtzkis Rechnung, und weil diese Voraussetzung nicht stimmt, so darf man bis auf weiteres bezweifeln, daß die Vierbuudmächte sich dem Trotzkischen Ukas fugen werden. Ein vorschnelles Festlegen auf die Trotzltschen Pläne ist sür uns gänzlich ausgeschlossen. Man muß sich vor allen Dingen vergegenwärtigen, daß der Kriegs zustand für uns nicht ohne weiteres beendet wird, daß Herr T'vtzki von sich aus einseitig eine derartige Erklärung abgibt Wir haben vielmehr nach wie vor vollkommen freie Hand, ob wir eure Kündigung des Waffenstillstandes oder andere Maßnahmen ergre.sen wollen. Die Lage ist derart geworden, daß Herr Trotzkl sich vielleicht bald dazu entschließen könnte, eine für uns günjli e Beurieilung der Lage auch seinerseits plotzgrcifen zu lassen; denn feine Regierung ; ehr keineswegs auf festen Füßen. — Neue U-Boolserfolge im Sperrgebiet um England fünf Dampfer, sieben Schiffer- tahrzeuge, darunter der engliche Dampfer „Fecryhill" und ein mittelgroßer Tankdampfer, aer dicht unter der englischen Ostküste versenkt wurde. Die Fischelfahrzeuge wurden im Aermelkanal vernichtet. — An der lothringischen Front und in den mittleren Vageren lebte die Gefechtstätig leit am Nachmittage auf. — Eigene Erkundungen südlich von OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, den ;2. Februar <y>8. — Der Fleischermeister Ernst Klinger aus Ottendorf erhielt das Eiserne Kreuz 2. Kl. — Familienunterstützung durch das Rote Kreuz. Im Anschluß an die kürzlich ge brachte Mitteilung über die bedeutenden Auf wendungen des Roten Kreuzes iür die Ge stellung und Ausrüstung der Sanitätsmann schaften bemerken wir, daß auch den Familien der im Dienste des Rotem Kreuzes tätigen Mitglieder des Unterpersonals der freiwilligen Krankenpflege, die, ebenso wie die Familien ' oer im aktiven Heere stehenden Mannschaften, Ans Abichnitl 111 der auf die Zett vom 20. Januar bis 16. Februar 1918 laufen-f Anspruch auf Beihilfen aus Reichs- und Verkäuferin oder der Verkäufer machte ein 'ehr bedenkliches Gesicht, da« aber sehr schnell seinen Ausdruck ändert, als ein kleines, ver schnürtes Paketchen sich schamhaft über den Ladentisch schiebt. Auch hier steht man zum Schluß zwei zufriedene Parteien. Wieder ein anderer Laden, in dem man, der Waren knappheit wegen, nur gegen Kundenausweis abgibt. Wenn man keinen hat, wird man abgewiescn. Aber nicht verblüffen lassen! Wozu hat man seine Verbindungen? Ein ent fernter Verwandter hat manchmal (woher?) Brotmarken übrig. Wen man da manchmal jemanden wüßte, dem man damit einen Ge fallen erweise usw. Schon hat der gute Mann seinen Kundenausweis und der andere kommt seither, zur Verwunderung aller seine: Bekannten mit seinem Brot aus. In der Filiale eines großen Geschäftes gibt es nur alle 14 Tage etwas aus besondere Karte. Wenn man aber weiß, in welcher Richtung stch die augenblicklichen Bedaifswünsche de« aestrenren Fräuleins bewegen und wenn man ihr zu deren Befri-digung einen Bezugschein (auf irgend einen Namen) schenkt, dann kriegt man auch seine Karte. Derartige Beispiele aus dem täglichen Leben könnten wir, in unmer neuen Variationen, noch eine ganze Anzahl ansühren. Man hat jetzt endlich an- geordnet, daß die Brotmarken nach Abgabe entwertet werden, das gleiche sollte mit allen Karten geschehen. Ebenso notwendig erscheint uns aber eine Verordnung, die die in den Geschäften abgegebenen Bezugscheine entwertet, damit sie nicht aus den Geschäften wieder in den Verkehr kommen. Hier ist ein Schleichhandel im Kleinen, der der Allgemein heit gleichfalls schädlich ist. Krakau. In der Nacht zum Donnerstag gegen 2 Uhr wurde beim hiesigen Gasthofs- bcsttzer Müller ein ganz raffinierter Einbruch ausgeführt. Gestohlen wurden Flcifch- und Räuckerwaien, die in mehreren Pökelfässern im Auszugshause des Gasthofes aufbewahrt waren und zum größten Teil der hiesigen Gemeinde gehörten; ferner Leinewand, ge schlissene Gänsefedern und v. a. mehr. Der Kettenhund ist ebenfalls seit der Einbruchs- nacht verschwunden Es wird vermutet, daß es sich um auswärtige Spitzbuben handelt, die gleich mit Geschirr aus Raub ausgezogen sind. Wendischcarsdorf. Der Sohn de« hiesigen Forstmeisters, Fliegerleutnant Merz, der sich fast seit Kriegsanfang in russischer Gefangenschaft befand, ist ihr mit vielen Ge fahren entflohen und in der deutschen Heimat angekommen. Frauenstein. Die Folge hastender Uebereilung kostete der Kaufmannsehefrau Butzmann aus Dresden das Leben. Sie wollte in Friederüdorf in den von hier kommenden Zug, noch ehe er stand, springen, stürzte ab und geriet unter den Wagen, wo bei sie schwere innere Verletzungen erlitt und starb. Neuestes vom Tage. — Unter gleich merkwürdigen Verhältnissen wie in Brest Luowsk ist wohl noch nicht über Krieg nnv Frieden verhandelt worden. Die Verhandlungen sind ganz und gar öffentlich, da aber Brest, wie uns wiederholt versichert, nur durch einen Draht verbunden ist, so er fährt die Oeffentlichkcit Ergebnisse, und mutz dann ein paar Tage warten, bis ihr der Zusammenhang nachgelieferl wird, der die Ergebnisse allererst verständlich macht. Besteht das Ergebnis darin, daß der Friede ge schlossen ist, so läßt man sich die Meldung auch in knappster Form gerne gefallen und freut sich der reisin Frucht, auch wenn man ihren Wert noch nicht auf den Pfennig genau abschätzen kann. Etwas anders liegen die Dinge aber doch m bezug auf die Nach richt, die uns mitteilt, wie Herr Trotzki den Krieg einseitig beendet hat. Sie ist ziemlich wertlos, solange man das Drum und Drau dicht kennt, und solange man nicht weiß, wie die. Gegenseite sich zu Trotzkis Entschluß, mit dem Kriege Schicht zu machen, gestellt hat. Natürlich wird Trotzkis großmütiger Entschluß, den Krieg zu beendigen, den er nicht melp führen kann, gefaßt worden sein unter dein Druck des Friedensschlusses mit der Uktaine. Wenn kein Krieg mehr ist, braucht auch nicht wehr über den Frieden verhandelt zu werde». Trotzki nimmt dabei an, daß der Vierbund iur tatsächlichen Fortsetzung des Kriege« Die Abschnitte III sind von den Inhabern in einem Kleinhandelsgeschäft spätestens am 11. oder 12. Februar 1918 abzugeben und dürfen von den Geschäftsinhabern nur bei gleichzeitiger Vorlegung der NührmiUclkarte angenommen werden. Die Geschäftsinhaber haben die abgebenden Personen und die Anzahl der von jeder abgegebenen Abschnitte nach Farben getrennt in eine Kundenlifte einzutragen, die einzelnen Abschnitte nach Farben getrennt aufzurechnen, in Paketen zu 100 Stück nach Farben getrennt zu bündeln und am 14. oder 15. Februar im Gemeindeamt (Meldeamt) abzugeben. Nachanmeldungen sind ausgeschlossen. . Im übrigen wird auf die Bekanntmachung der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt — Radeberger Zeitung Nr. 35 — hingewiesen. Ottendorf-Koritzdors, am 11. Februar 1918. Der Gemeindevorstand. Gemeindemitteln haben, in Bedarfsfällen vom Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz aus dessen Mitteln einmalige oder laufende Unterstützungen gewährt werden. Pie Gesuche werden mit dem größten Wohlwollen ge prüft und entschieden und es ist nur zu hoffen, daß durch die Opferbereitschast der Bevölkerung vcm dem Landesausschuß auch fernerhin aus reichende Mittel zur Verfügung gestellt werden, um den Familien der Kolonnenmit- glieder in der jetzigen wirtschaftlich so schweren Zeit wirksam helfen zu können. Eine An rechnung der Unterstützung des Landcsaus- schuffeS auf Reichs- und Gemeindebeihilfen darf nicht stattsinden. — Bezugschein-Komödie. Die „Leipziger Reuest. Nachr." berichtet: Eine demnächst in Krast tretende verschärfte Verordnung will dem Schleichhandel energischer auf den Leib rücken. Sie wird — vielleicht — die gegen- wärtigen schlimmen Zustände etwas bessern, das Uebel ganz auszurotten, wird sie kaum imstande sein Dafür verfügen Händler und Publikum, das der andere schuldige Teil ist, über ein viel zu reichbaltiges Arsenal an Tricks, an Kniffen und Schlichen, die von dem aus solche Feinheiten nicht eingerichteten Apparat der Verordnungsmaschine gar nicht erfaßt werden. Diese „Technik" besonders gerissener Zeitgenossen wird heute auch auf einem Gebiet angewandt, das man bisher gegen solche Angriffe geschützt wähnte: wer Augen zu sehen hat und Ohren zu hören, der kann tagtäglich eine Fülle von Be- obachtungen darüber machen, wie nicht nur in Lebensmitteln und anderen Gegenständen des täglichen Bedarfs, die man nach Vorschrift nur gegen Marlen erstehen soll, sondern auch in Waren, dre der Bezugsscheinpflicht unter liegen, ein noch 'echt ansehnlicher Handel be- trieben wird. Da kommt in ein Geschäft, in dem man einen jetzt sehr selten gewordenen Bekleidungsgegenstand kaufen kann, ein flotter Kavalier. Bezugschein hat er nicht, dafür aber die Absicht, der hübschen Verkäuferin! eine Theaterkarte zu schenken. Ihr scheint) diese Art Provision nicht Ungewohntes, denn sie macht nur noch zur Bedingung, daß der Platz „nicht zu weit hinten" sein dürfe, und dann erhält der Kavalier, was er gewünscht. In einem Loden, in dem besonders von Frauen vielbegehrte Sachen im Schaufenster! ausliegen, treten zwei Frauen vom Lande.' Die sorgsam verdeckten Handkörbe lassen auf! allerhano leckere Sachen schließen, die wir in! der Stadt bald nur noch vom Hörensagen' kennen. Bezugschein? O ja, die sind da ' Aber man möchte doch gerne etwas mehr von deir gewünschten Dingen haben. Die, Kleie-Verkauf. Bei Herrn Gutsbesitzer Bernharo Birnstengel Kuchstcaße 20 wird Mittwoch, den 13. dsS. Mts. vorn». 8—1V Uhr Kleie abgegeben. Sie ist für Rmdoreh und Ziegen bestimmt. Der Zentner kostet 10,50 Mk. LtteuSorf'Moritzdorf. am 12 Februar 1918. Vor Gemeindevorstmd. 250 Gramm Zwieback u. 50 Gramm Haferfabrikate ö 150 „ Graupen Amtlicher Teil. Gemeindevertreterwahl. Bei der am 10. Februar d. I stattgefundenen Gemeindevertreterwahl für die zweite Klasse der Ansässigen sind gewählt worden: Herr Maurer und Hausb siycr Hermann Großmann als Stellvertreter für Herrn Maurerpolier und Hausbesitzer Gustav Tamme, Herr Tischler und Hausbesitzer Emil Dreßler als Stellvertreter für Herrn Ziseleur und Hausbesitzer Arthur Uhlig, Herr Glasmacher und Hautbesitzer Paul Wollbrand als Gemeindevertreter für den verstorbenen Herrn Ernst Tamme für dessen eigentliche Wahldauer, Herr Möbelmschneider und Hausbesitzer Paul Müller als Ersatzmann-Stell vertreter für Herrn Lehrer und Hausbesitzer Max Schneider. Gemäß tz 40 der Landgemeindeordnung wird dies zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Ottenvorf-Moritzdorf, am 11. Februar 1918. Der Gemeindeva stand. Richter. Bezugs-Preis: t vierteljährlich beim Nbholen von der 1 Eeschäftsstelle 1,22 Ist«., frei ins Haus WnMigs- f Erscheint Dienstags, Donnerstags unö j Lonnabenös Nachmittag. Druck unö Verlag von Hermann vühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann vühle, Lrotz-Olmlla. st j Nnzcigen-Preis: U Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum st 22 psg., Lolialpreis 15 psg. ff Nekilamcn aus öer ersten 5eüe 42 Psg st Nnzcigen-kinnahmc I! bis spätestens Mittags 12 Uhr öes st Lrscheinungstages. ft 1,52 Mli. Einzelne Nummer 12 psg. fer Zeitung Lokal-Anzeiger sür Ottendorf-Okrilla und Umgegend.