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I, —v Bezugspreis: vierteljLhrüch l,2c> Mark frei ms Hsus. In Ler Seschästsstcve abgcholt viertel jährlich z Mk. Einzelne Nummer zo pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag u—- —j, unä Anzeigeökatt rln,eiM»»esd: Air di» kleinsipettig« »«>?»».K«ik -d,r der«n X«,m zo Kfg. — Im ftir »ir kleinfpaltige Petit-A^le ,r Psg. Anzetginennahme bi»i» Wr mtttUD». Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Untsrhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilage« ,Handel rmd Meuedei* „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Veutsche Mode". Doeck »d vertag »an Hermann Rühle, Buchdrucktrei in Groß-DtriLa. verantwortlich für di« Reaktion h. Rühle in Grag-G-Ma. Nummer 80 Mittwoch, den 7. Juli Os5. sq. Jahrgang Neuestes vom Tage. — Nun wird wohl auch den Franzosen bald die Erkenntnis dämmern, daß die Kriegs lage im Westen in ein neues Stadium zu treten beginnt, insofern, als wir uns nicht mehr auf die Abwehr der französischen An griffe beschränken, sondern zu kräftigen Vor stößen gegen die feindlichen Stellungen über gehen, und zwar so ziemlich an allen Teilen der langgestreckten Front. Den sieg- und beutereichen Angriffen in den Argonnen ist am Sonntag am Westrande des Priester waldes ein Sturm unserer Truppen bei Croix des Carmes gefolgt, der sie unter Durch brechung der feindlichen Stellung in einer Breite von etwa 1500 Metern etwa 400 Meter vorwärts brachte und die Franzosen außer schweren blutigen Verlusten noch >000 Gefangene, zwei Feldgeschütze, 4 Maschinen gewehre und 7 Minenwerfer kostete. Mit der Beute, die uns die beiden ersten Julitage in den Argonnen eiugebracht haben, sind es nun bereits rund 3500 Gefangene, 29 Maschinen gewehre und 79 Minenwer er. Das beweist zur Genüge, daß unsere Offensivstöße denn doch noch von anderen Erfolgen begleitet sind als die der Franzosen, trotz all der zähen Tapferkeit, dre sie unstreitig an den Tag ge legt haben. Genf. In Frankreich wird jetzt alles zum Militärdienste herangezogcn. Einer Meldung des „Temps" zufolge sollen nämlich auch die Strasgefangenen, soweit sie den mobilisierten Klaffen angehören und nicht durch die Verurteilung gleichzeitig aus dem Heer ausgestotzen wurden, bedingungsweise in Freiheit gesetzt und in die Truppen eingereiht werden. Mit Genehmigung des Kriegsministers hat der Siegelbewahrer eine diesbezügliche Entscheidung getroffen. — Ein neuer Sieg bei Krasnik! Ein Sieg auf demselben Schlachtfelde, auf dem schon Dankl am 23. August des vorigen Jahres mit seiner tapferen Armee die Russen schlug. Und wieder sind es jetzt die österreichisch, ungarlfchen Truppen gewesen, die nach harten Kämpfen die Russen nach Norden zurück warfen. Die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand, die in schnellem Siegeszug vom San her in russisches Gebiet eindrang und jetzt, nachdem die russische Verteidigungsstellung bei Krasnik durchbrochen worden ist, dem fliehenden Feind nach Lublin hin folgt. 29 russische Offiziere, 8000 Mann fielen ihr als Gefangene in die Hände, 6 Geschütze und 6 Munitionswagen, sowie 6 Maschmengeweh!e wurden erbeutet. Die Schlacht hat sich fast genau über die gleiche Strecke ausgedehnt, in der die erste Schlacht bei Krasnik ausgefochten wurde. Die Russen hatten zwischen Zamosk und Josefow eine Verteidigungsstellung be zogen, die sich im wesentlichen an die Fluß niederungen der Lubanka, des Por und Wys- Uica anlehnte und sich von Zamosk über Plonka, Turobin, Tarnawka, Studzianki, Krasnik bis Josefow an die Weichsel hinzog. An der Lubanka und am Por kämpslen Teile der Armee Mackensen, denen es gelungen rst, die Russen sowohl auf der Front Plonka (25 Kilometer nordwestlich von Zamosk) Turobin, wie auch weiter westlich am Por zu werfen. Bei Kra -nik kam es zu heißeren Kämpfen der Armee des Erzherzogs mit den Russen, die mit dem Siege der Verbündeten endeten. So ist also das russische Heer jetzt in Südpolen in vollem Rückzüge nach Lublin und Cholin, versolgt von den Verbündeten. Ob es sich vor der Festungslinie nochmals zum Kampfe stellen wird, läßt sich heute noch nicht be urteilen. — Das Seegefecht bei der Insel Gotland das der russischen Flotte durch den Verlust - Schulferien und Ernte. In Preußen begannen, hat man in diesem Jahre viel- allgemeinen der Zeit der Ernte in den Hauprgelrndegegenden Sachsens entspricht Den Gemeinden ohne höhere Lehranstallen affo zumeist den Landgemeinden, legt bei uns schon ohnehin das Schulgesetz die Pflicht auf die Sommer- und Herbstferien also die Ernte und Kartoffelferien, in einer dem örtlichen Bedürfnisse entsprechenden Weise anzasetzen und zu verteilen. Sie hiben also die Möglichkeit, die Ferien je nach dem Beginn der Ernte einireten zu lassen, damit dann alle jugendlichen Emle- arbeiler frei sind. Zudem Hal auch das Mmisteuum des Kultus und öffentlichen Unterrichts schon vor längerem durch eine besondere Verordnung verfügt, daß in diesem Jahre die Schüler auch noch während dec sonstigen Schulzeit zu Erniearbeiten be urlaubt werden können. Bei dem Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften steht zu erwarten, daß sich unsere Jugend in der Ferienzeit sreudig in den Dienst der Ein bringung der Ernte und damit des Vater landes stellen wird. — Laßt das Obst reis werden! Wenn die ersten Kirschen auf den Bäumen sich zu färben beginnen, der Reife zu, dann wird uns die köstlichste erste Baumfrucht unseres Mmenschiffes „Albatroß" einen „Sieg" gebracht hat, läßt sich nach den vorliegenden Einzelheiten folgendermaßen schildern: Eine deutsche Vorpostenlinie, bestehend aus leichten Kreuzern und Torpedobooten, hat eine Auf klürungsfahrt gegen den finnischen Meerbusen . unternommen. Dieses Aufklärungsgeschwader ist auf vier russische Panzerkreuzer gestoßen, , die selbstverständlich den Mut hatten, sofort das Feuer zu eröffnen. Die Einzelgesechte, die sich durch die in aufgelöster Ordnung i fahrenden deutschen Streitkräfte entspannen, konzentrierten sich auf die Verfolgung des deutschen Minenschiffes „Walroß", das in- ' folge unsichtigen Wetters die Fühlung mit den anderen deutschen Streiteinheiten verlor Die überlegenen Kräfte der vier russischen großen Panzerkreuzer gaben dem Feinde den Mut, das kleine deutsche Schiff gemeinsam und zielbewußt zu verfolgen. Der Zweck, den „Albatroß", in der eigenen Kriegszone seinem Schicksale übergeben zu können, wurde nicht erreicht. So scheute man nicht davor zurück, die schwedischen Hoheiisgewässer zu mißachten um das bis zuletzt kämpfende deutsche Schiff dem Untergang zu weihen. Es ist dem Feind nicht gelungen, sein Ziel zu erreichen. Bei Oestergarn auf Gotland ist der „Albatroß" aus Strand gesetzt worden' Und auch die fortdauernde Beschießung seitens der Russen konnte nur den neutralen Strand erreichen. Diese zahllosen russischen Granaten, die die Niedliche Insel Gotland bei Oestergarnsholme übmchütteten, haben unter der Bevölkerung einen Sturm der Entrüstung hervorgerusen, Mit Befriedigung konstatierte man den so fortigen energischen Schritt, den die schwedische Regierung durch ihren ernsthaften Protest in Petersburg unternommen Hal. Hoffentlich läßt man sich nicht mit einer billigen Ent schuldigung abfinden. Der russische amtliche Bericht über das Seegefecht erwähnt eine Be gegnung der russischen Kreuzer mit dem deutschen Panzerkreuzer „Roon", mit dem der Kampf von neuem aufgenommen worden sei. Hieraus geht hervor, daß die deutsche Vorpostenlinie nicht ohne genügerde Deckung vorgegangen ist, sondern daß tatsächlich auch größere deutsche Seestreitüäfte den Auf klärungsschiffen im Rücken standen. — Aus Stockholm wird gemeldet: „Aston Tidningen" berichtet aus Wisby: Die Bei setzung der Gefallenen vom „Albatroß", ,an der etwa tausend Personen testnahmen, ge staltete sich zu einer ergreifenden Feier. Zahl reiche schwedische Militärpersonen und die Ueberlebenden vom „Albairop" erwiesen den Toten die letzten Ehren. Ler Kommandant des „Albatroß" mies in seiner Ansprache auf den Heldenmut der Gefallenen und auf die Dankbarkeit des deutschen Vaterlandes hin. Deutsche Flaggen wehten über dem Grabe. — Aus Amsterdam wird berichtet: Von der Insel Schiermonnikoog wird unter dem 4. Juli gemeldet: Die ganze Nacht hindurch bis etwa um 8 Uhr morgens wurde heftiger Kanonendonner von der Nordsee vernommen. Von 4 Uhr morgens an kreuzten fortgesetzt 3—4 Zeppeline und Wasserflugzeuge. Nörd lich der Insel passierte am Sonnabend abend ein Schütte-Lanz-Lustschiff die Insel Die In! el Schiermonnikoog liegt an der Nordküste der holländischen Provinz Friesland. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der heftige Kanonendonner, den die Bewohner Schier- monnikoogs vernommen haben, mit dem ge scheiterten englischen Flugzeugangriff gegen unsere Stützpunkte in der deutschen Bucht der Nordsee zusammenhängt. blicklich eingerretenen Tod fest. Meißen. Von einem gefährlichen Branüe war am Freitag abend die hiesige zweite Mühle an der Talstraße bedroht. Es gelang jedoch der Freiwilligen Feuer wehr^ des Brandes Herr zu werden. Ent- tanden ist der Brand vermutlich in- olge eines unglücklichen Zufalles beim Reinigen (Schwefeln) der seit Montag zu diesem Zwecke stillgelegten Mühle. Kamenz. Eine Kürzung der Brot marken läßt der Bezi-ksverband der Königl. Amtshaupimannschaft vom 5. Juli an eintreten. Die Brotmarkenverkürzung ist eine Folge des sehr bedeutenden Mehl verbrauchs von Mehl, den die Bevölkerung namentlich aber die Bäcker des Bezirks, ich haben zuschulden kommen lassen. Döbeln. In einer Wirtschaft in Ronnenberg, deren Besitzer im Felde steht, wruden 250 Mark in bar und 2 Spar kassenbücher mit je 100 Mark Einlage ge» stöhlen. Als Diebin wurde die dort be dienstete Magd verhaftet. Die Beule konnte ihr vollständig abgenommen werden. Neustadti. S. Von einem entsetzlichen Lerti'rches und Sächsisches. Vttendorf-Bkrtlla, 6. Juli i<M. des Jahres in Menge schon zum Kauf angeboten. Sie wird gern gekauft und gut bezahlt, denn man wartete ihrer schon lange sehnsüchtig Der Knndige aber, der die ersten Kirschen aus dem oder in den Schaufenstern liegen sieht, sagt sich: „Schade daß sie schon heruntergerissen wurdenI" So nämlich geht es dann mit den ersten ersten Bstnen, den ersten Pflaumen, Äepfeln Einige Wochen immer vor der eigentlichen Reifezeit haben wir Gelegenheit unseren Appetit auf das neue Obst zu stillen. In diesem Jahre nun gilt es, alle Nährkrafl unseres Landesj so völlig wie möglich zu uützen. Man sündigt gegen dies Gebot wenn man der Nmur nicht Zeit läßt, die Früchte mit dem Zuckergehalt zu erfüllen, der ihren Hauptwert ausmacht. Man ver ähri unwirtschaftlich mit nationalen Gut. Solchen Luxus aber dürfen wir uns in diesem Kriegsjahre nicht leisten. Wir haben durch diesen Krieg schon in mancher Beziehung mit den Gaben unseres Landes vernünftiger Haushalten gelernt. Möge er auch mit der Unsitte aufräumen die uns einen beträchtlichen Teil des Gartenertrages halbreif und daher minder wertig verbrauchen heißt. Dresden. Ein heftiger Zusammen stoß zwischen einem Straßenbahnzug der Linie 18 und einem mit 90 Zentnern beladenen Lastwagen erfolgte gestern vorm gegen 9 Uhr an der Ecke der Gerichtsstroße und des Tecrassenufers. Bei dem Zusammenprall wurde ein Jurist vom Motorwagen herabgeschleudert. Er geriet unglücklicherweise mit der linken Hand unter ein Rad des Lastwagens und es wurden ihm einige Finger gequetscht. Der i Kohlenkutscher Langer würde vom Bock Unglück ist Polenz Sonnabend in früher Nachmiltagsstunde betroffen worden. Gegen t,,3 Uhr entstand in der pyrotechnischen Fabrik von Franz, und zwar in einem der mehrere Räume umfassenden Arbeitsgebäude bei Fertigstellung einer Patronenhülse eine Explosion. Diese erfaßte die im Raume lagernden, zu unmittelbarer Verwendung bereitliegenden Materialvorräte und brachte auch diese zur Explosion, wobei unter dem ungeheuren Drucke das Dach einstürzte, während die dort teilweise nur vorüber gehend aufhältlichen Arbeiterinnen, meist junge, unverheiratete Personen von hier und aus den umliegenden Ortschaften, so- ort lichterloh brannten. In seiner Todes angst eilte eines der Mädchen in einen gegenüber befindlichen Ardeilsraum und führte so auch noch eine Uebertragung der Brandwirkung auf die dort Beschäftigten herbei. Von den insgesamt betroffenen 14 Personen wurden sofort getötet bezw. er lagen bald ihren schweren Verletzungen 6, die anderen wurcen ins städtische Kranken haus nach Neustadt geschafft, wo bis zum Sonntag vormittag weitere vier gestorben sind, nachdem eine der Arbeiterinnen auf dem Transport dahin in den Armen ihres Vaters verschied. Die übrigen drei befinden sich in hoffnungslosem Zustande. Schandau. Der bis zum 27. Juni äußerst niedrige Wasscrstand der Elbe — etwa reichlich zwei Meter unter Null am Schandauer Pegel — ist durch die haupt sächlich in Böhmen eingetretenen anhalten den Niederschläge wieder stark aufgebesserl, sodaß nach dem Stande am Sonnabend vormittag bereits ein Meter Wuchs vor handen ist. Mittweida. Ein Fahnflüchtiger wurde am Sonnabend von der Polizei sestgenommen und am Sonntag nach Chemnitz gebracht. Der 32 Jahre alte Ersatzreservist hatte sich von seinem Truppenteil entfernt und dann mehrere Tage in den Wäldern der Umgebung Herumgetrieben. unsere sächsischen Verhältnisse ist eine solche Aenderung der Ferienordnung nicht not wendig, da die für Orte mit höheren Lehr anstalten festgesetzte Lage der Sommer- > rien 15. Jul: bis 14. August — jm wo die großen Ferien der Schulen in ein plnen Provinzen sonst schon Anfang Juli Ist 'geschleudert und erlitt Verletzungen am Hinterkopf und im Gesicht. — Gestern früh kurz vor 7 Uhr trug sich in der Rosenstraße 99 ein tödlicher Unfall —. Dort geriet der im Konsumverein Vorwärts beschäftigte Arbeitsbursche Otto fach eine Verlegung der Ferien eintreten zwische i m Brotwagen lassen, um die Schüler nach Möglichkeit st."? Laderampe sodaß ihm der rechte zur Erntehilfe hecanzieheu zu können. Für' Brustkorbes eingedrückt wurde. - —------ r. Der herbeigerufene Arzt stellte den äugen-