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Woiglländiseker Anreiger. ^o. 51. Plauen, Sonnabend den 17, Decemker 1836. Ueber Sachsens Interesse an den Eisenbah. nen. rc (Fortsetzung zu No. 45.) Diese Ansicht ist vollständig und aeten- mäßig durch die Erfahrung von England be- wiescu. Die Protokolle einer Commission des Oberhauses enthalten verschiedene, nicht durch eine einzige Stimme widersprochene, Zeugenaussagen, daß der Werth des Grund und Bodens, sowie sein reiner Ertrag, über all, wo Eisenbahnen gebaut worden sind, be deutend gestiegen ist, daß die Güterbesitzer aus Feinden und Gegnern der Eisenbahnen ihre eifrigsten Freunde und Beförderer ge worden sind, und daß sogar die meisten neuen Entwürfe von ihnen hcrrühren. Nach solchen Erfahrungen dürfen wir mit Grund annehmen, daß auch bei uns eine die Anlagkosten,der Bahnen weit übersteigende Vermehrung der Häuser und Güterwerthe eintretcn wird. Da, zumal bei den gegen wärtigen geringen Güterpreisen, dem Land besitzer kein größeres Heil widerfahren kann, als eine Vermehrung des Werthcs seiner Be sitzungen, so hoffen wir in dieser Elaste die eifrigsten Anhänger der Eisenbahn-Unterneh mungen zu finden. Eine umständliche Dar legung der Vortheile, welche den Gewerben dadurch zugchen, halten wir für überflüssig, kenn diejenigen, welche nicht einschen, daß das Gewerbe nothwendig gedeihen muß, wo die Landwirthschaft einen so bedeutenden Auf schwung nimmt, werden wir auch durch die gründlichsten Auseinandersetzungen nicht auf richtigere Ansichten bringen. Treten wir nun auf den höchsten Stand punkt, auf den des Verkehrs zwischen Land und Land, zwischen der Seeküste und den in- nern, von allen: großen Verkehr weit ent fernten Gegenden, zwischen den getreide- reichen Ebenen, dem blos von Weinreben be deckten Hügelgeländc und den großen Gebir gen, deren größter und fast einziger Reich- thum in Mineralien, Metallen und Holz, in Wasserkraft und Fabriken besteht: welche un ermeßliche Aussichten eröffnen sich uns nicht hier für die Erweiterung der menschlichen Thä- tigkeit? Schlesien, Bayern, Ober- schwaben strotzen vonUebcrfluß an G e t re i- de, für welches sie nur einen beschränkten Markt haben; Baden, Rheinbayern, Nied er sch waben, die Flußgebiete deS Mains und Rheins wissen in fruchtbaren Jahren nicht wohin mit dem Ueberfluß ihrer Weine, während das nördliche Deutsch-' land seinen Bedarf aus fremden Ländern be zieht; das Fichtelgebirge, der Harz, die hessischen und preußischen Gebirgs gegenden, daS Erzgebirge und Böh men, sind voll von mineralischen Brennstof fen, während die Gewerbsindustrie inden Niederungen überall aps Mangel daran er lahmt. Die in den Seestädten aufge häuften Capita le suchen Unterkommen in fremden Ländern, da sie ihnen merkanti- lisch näher liegen, als das verbrüderte Binnenland, dem sie doch ihren Wohlstand, ihre Größe und ihre Handelsbcdeutung ver danken. (Fores, folgt.) Politische nnd andere Merkwürdigkeiten. Inland. Die Etsenbahncompagnie in Leipzig läßt für 4 und 2 gr. den ersten engl. Dampfwagen sehen, um eine Hülföcasse zu