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Erschein« jeden Wochentag abends sür den folgenden Tag und lostet durch Vie Expedition und durch die Träger Ml. I.2ü, durch die Post Mk. I.bO frei iuS Haus. Geschäfts Anzeiger für Inserat« nehuc-n die Expedition bis Vormittag II Uhr, sowie die Austräger, desgleichen all« Annoncenexpeditionen zu Originalpreise« entgegen. WeHÄ-WU, NkckWNitz, ÄhtEckWitz, GersSörf, HtmsSurf, 8iW, LWgtübklg, rzalkt», Mckslilirf, Wiisttkibrallü, KM, MrOtr^ ürssrü«^ Berilsdorf, RÄerlbch, MW, AtzsAüjisel, Höttnmstz rl. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. 1 M. Freitag, den 2L April 18!L 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Freitag, den 22. Stpril: Zunächst noch trübes und kühles Wetter mit geringen Stiebers chlägen, später aufklarende trockene und etwas wärmere Witterung bet mässigen nach Süd drehenden Winden. Bekanntmachung. Diejenigen Hausbesitzer, welche gesonnen sind, aus der städtischen Wasser leitung Wasser in ihr Grundstück zu nehmen, werden ersucht, dies sofort au unserer Stadtkasse bei Herrn Cvntrvlcur Zimmermann zu melden. Für die sich jetzt Meldenden wird das Zugangsrvhr von dem Leitnugsrohr bis au das HauSgruudstück nncntgcldlich geliefert. Der Attsschus; für Erbauung der Gasanstalt n. Wasserleitung. Nachdem die Einschätzung der Schulanlagen ans das Jahr 1887 beendet, l>egt das Kataster zur Einsicht der Betheiligten von heute ab bis znm 5. Mai a. o. bei dem Schnlgcld-Einnehmcr Herrn Hoppe ans. Rcclamntionen dagegen sind bis zum 12. Mai a. c. bei dem Unterzeich iicten schriftlich anzubriugcu. Später eingegaugcuc Rcclamatioueu können nicht berücksichtigt werden. Gersdorf, den 21. Mai 1887. Der Schulvorstand. Bochmann, Bors. Auction, Montag, den 2». Slpril, von Borm. Ü Uhr an sollen des »erst. Hausbes. und Strumpf. Ferdinand Fiedler in Oberlungwitz hinter lassene Mobilien, als Kleider, Wäsche, Betten, Möbels und mehrere andere Sachen, darunter 4 Strnmpfw.-Stühlc, No. 22, 24 Zoll breit, mit Deckmnschinc, ein dcrgl. No. 22, 20 Zoll breit, ein dergl. No. 28, 18 Zoll breit, ein dcrgl. No. 22, 18 Zoll breit, wie auch 2 homöopathische Apotheken im Hause No. 187, Nutzung-Oberlungwitz gegen Baarzahlung durch die Unterzeichneteil verouctionirt werben. Die Ortsgerichten. Feldverpachtung. Zwei Parzellen der Oberlnngwitzer Pfarrfelder sind vom 1. Octvber d. I. ab oder auch sofort zn verpachten. Oberlungwitz, den 20. April 1887. Laube, Pfarrer. Sächsisches. Hohenstein, den 21. April. Anläßlich einer gegen ihn vom Gerichtsvollzieher des k. Amtsgerichts Limbach nm 4. September 1886 in's Werk gesetzten Zwangsvollstreckung, von welcher er erst hinterher Kcnutniß erhielt, sprach sich der .39 Jahre alte, aus Hohenstein gebürtige Weber, Agent und Hausbesitzer Carl Hermann Goldschmidt in Wüstcnbrand zu Angchör Dritter über gedachten Be amten und bezw. dessen vorgesetzte Dienstbehörde in einer dermaßen beleidigenden Weise aus, daß die 2. Strafkammer zu Chemnitz auf gestellten Strafantrag hin, ihn zu einer Woche Gefäuguißstrafe verurtheiltc. Von Montag, den 2. Mai, ab werden ans den Eisenbahnstationen Wüstenbrand, Grüna und Sieg mar Arbeiterwochenlnllets und Arbeitermonatskartcn nach Nicolai-Vorstadt-Chemnitz ansgcgebcn, welche an allen Wochen- oder Werktagen zur Hinfahrt in dem vom 1. Mai ab früh 6 Uhr 12 Min. ans Wüsten- braud nach Chemnitz verkehrenden neuen Pcrsvnenzugc und zur Rückfahrt von der Haltestelle Nicolai-Vorstadt in den beiden Nachmittags 6 Uhr 30 Min. nnd 7 Uhr 25 Min. vom Chemnitzer Hauptbahnhofe nach Wüstcnbrand abgehenden Personenzügen benutzbar sind. Die Arbeiterwocheubillets, welche zu zwölf Einzel- sahrtcn innerhalb 10 Tagen.Gültigkeit bekommen, kosten von Wüstenbrand aus nach Nicolai-Vorstadt 1,50 Mark, von Grüna und Siegmar dagegen 1,20 Mark. Die Monatskarten, welche an sämmtlichen Werktagen eines Monats zur täglichen Hin- und Rückfahrt nach nnd von Nicolai-Vorstadt gelten, werden in Wüstenbrand für 5 Mark, in Grüna und Siegmar für 4 Mark ausgcgcbcn. Ucbcrall, auf den Feldern nnd Wiese» regt sich jetzt die fleißige Hand des Landwirthcs, um die durch den langen Wintcrhinausgcschvbenen Frühjahrsarbeitcn zu vollziehen. Aber nicht der Landwirth allein ist cs, welcher alle Hände voll zu thun hat, auch sür den Forstniann giebt es im Frühjahre Arbeit in Hülle und Fülle. In erster Linie sind cs die Pflanzungen und Saaten, welche ausgcsührt werden müssen, wozu in der Hauptsache weibliche Arbeitskräfte zur Ver wendung kommen. Wie anderwärts, so hört man auch hier Klagen über Mangel an solche». Denjeni gen jungen Mädchen und Frauen, welche das ganze Jahr hindurch an der Maschine arbeiten und deren blasse Gesichter Zeugniß ablegen von der anhaltenden Arbeit in der dunstigen, oft mit ungesunder Luft an gefüllten Stube, wäre cs sehr zu empfehlen, sich einige Wochen den gesunden Kulturarbeiten in frischer, schöner Frühlingswaldluft zu widmen. Nicht nur, daß sie als täglichen Lohn mindestens 1 M. erhalten nnd sich außerdem täglich einen Korb voll dürres Holz mit nach Hause nehmen dürfen, welcher auch mit einigen Groschen in Ansatz zu bringen ist, sondern, was gerade für diese die Hauptsache ist, daß diese Arbeit iu der schönen Statur geradezu als eine Körper, Geist nnd Seele stärkende Luftkur anzusehcn Hist, deren diese doch so sehr bedürfen. Die jungen Mäd chen hinter der Maschine mögen nur in den Spiegel hincinschen nnd sic werden mit Schrecken ein jugendlich frisches Antlitz vermissen, welches dem Alter entsprechend ist; dagegen mögen sie sich die Mädchen nnd Franc» ansehc», welche mehrere Wochen im Frühjahr in« Walde gearbeitet haben und mögen sie um die frischen, gesunde», allerdings auch von der Sonne braunge brannten Gesichter bcncidcn. Anßerdem wird cs für letztere immer eine frohe Genugthuung sein, wenn sie sich nach einigen Jahren die üppig wachsenden Kul turen ansehen und sich sagen: Hierzu hast du auch dein gntes Theil bcigctragcn. Diese Arbeit schafft einen gesunden Appetit und läßt das Mittagsmahl im Walde herrlich schmecken, sie schafft einen ruhigen gesunden Schlaf und läßt unsittliche Gedanken nicht aufkommen, wie solche beim abendlichen Herumstrcifcn nur zu sehr erzeugt werden. Die feierliche Verleihung der 3 Bataillonsfahncn an das königlich sächsische lk. Infanterie-Regiment Nr. 139 findet am 22. d. M. Vormittags im Hofe des Residenzschlosses zn Dresden durch Sc. Majestät den König an die dazn dort eintreffende Abordnung des Regiments statt. Diese bringt die empfangenen Feldzeichen noch an d.msclben Tage nach den Garni- oncn Döbeln nnd Leisnig, woselbst sie gelegentlich >cr zur Feier des Allerhöchste» Geburtstags des er lauchte» Kriegsherrn abzuhaltcndcn Paraden den Ba taillonen übergeben werden sollen. In der Härtig'schcn Bleicherei zu Callnbcrg zer- prang am 18. April das Dampffaß und wurde durch )en abgesprengten Deckel desselben das Dach durch schlagen die Maner beschädigt. Menschen sind glück licherweise nicht verletzt worden, Montag Abend in der 11. Stunde brach in der Scheune des Gutsbesitzers Franke in Bernsdorf, aus bis jetzt noch nncrmittelte Weise Feuer aus, wodurch in dem Franke'schen Gehöft außer dieser noch 2 andere Wirthfchastsgebäude in Asche gelegt wurden. Nachdem erst vor kurzer Zeit Hartmannsdorf bei Burgstädt zum Ban einer Schule, wegen gänzlicher Unzulänglichkeit des alten Gebäudes, gezwungen war, bcfindetsichjetztdicGemeindederKircheingleichcrLage,da die gegenwärtig noch benutzte sich als reparaturbedürftig erweist, daß zufolge bauverständigerseits geäußerter Bedenken sogar die gebräuchlichen, wenig besuchten Abendgottesdienstc nicht mehr stattfindcn dürfen. Man hat den Neuban für nächstes Jahr bereits in Aussicht genommen. Prinz Hngo von Schönburg-Waldenburg und seine Gemahlin Hermine, geb. Prinzessin Reuß, feiern am 29. April das silberne Hohzeitsfcst. In der Mühle zu Stahmclu bei Leipzig hatte vorgestern Abend der daselbst beschäftigte 35 Jahre alte Müllergesellc Kluge aus Schönefeld das Unglück, beim Oehlen der Mühlwcrke mit der rechten Hand in die Walze zu gcrathcn und eine änßcrst schwere Quet schung, die wohl dieAmpntation der Hand nöthig machen wird, zu erleiden. Der Verletzte wurde ins Leipziger Krankenhaus überführt. Einer böswilligen, unsichtbaren Hand scheint das Zerstörnngswerk noch nicht groß genug zu sein, welches in der Nacht vom 18. d. das Brandunglück in Netzschkau angerichtet nnd wodurch zahlreiche Fa milien in wenigen Stunden um die Früchte jahre langen Fleißes und Ersparnisse gekommen sind. Am 19. d. Abends ertönten nämlich abermals Feuer signale und brannte es in der Nähe des Carl Pscifcr- schen Gutes. Glücklicherweise wurde der Brand von der herbeigceiltcn Feuerwehr noch gelöscht, bevor er von Neuem der geängstigten Bewohnerschaft Vernich tung von Hab und Gut bringen konnte. Von ruchlosen Buben ist das Innere der Kirche des Dorfes Striegnitz bei Lommatzsch auf die scham loseste Weise verunreinigt und die Glockensträngc zer schnitten worden. Hoffentlich gelingt es, den oder die Thäter zu entdecken und sie der wohlverdienten Stroke zi,zuführen. Am Montag früh hzl, Uhr wurde von einem Freiberger Milchhändler aus Friedeburgcr Flur, au der Hainichener Straße, im Felde etwa 100 Schritt von der Straße entfernt die Leiche eines etwa 40 Jahre alten rothbärtigen Mannes gefunden. Die bis auf Hose und Weste entkleidete Leiche, welche die eines reisenden Handwerksburschen zu sein schien, wurde nach erfolgter Meldung durch den Ortsrichter polizeilich aufgehoben. Die vor einigen Tagen berichtete „amerikanische Millionen-Erbschast" scheint doch ihren Haken zu haben, insofern, als sich nun herausgestellt, daß der