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u. s. w Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Nr. 204 28. Jahrgang- Sonntag, den 1. September 1901 Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 31. August. — Landtagswahlen. Das Ministerium des Innern veröffentlicht im „Dresdner Journ." folgende Verordnung: Für den im laufenden Jahre einzuberufenden ordentlichen Landtag sind zur 2. Kammer der Ständeversammlung u. im 2. und 3. Wahlkreise der Stadt Dresden, im 2. und 4. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im 2. Wahlkreise der Stadl Chemnitz, im 1., 3., 5., 9., 13., 16. und 20. städtischen Wahlkreise, sowie im 1., 2., 4., 5., 6., 9., 12., 14., 15., 31., 32., 36., 41., 42. und 44. Wahl kreise des platten Landes infolge verfassungsmäßigen Ausscheidens d r bisherigen Abgeordneten Ergänzungs wahlen, sowie b. im 14. und 21. städtischen Wahlkreise und im 10. Wahlkreise des platten Landes infolge Ab lebens der bisherigen Abgeordneten Ersatzwahlen vorzu nehmen. Gemäß W 15 und 26 der Gesetzes über die Wahlen für die 2. Kammer der Ständeversammlung vom 28. März 1896 wird die Wahl der Wahlmänner für die Ergänzungswahlen und soweit dies infolge von Preßverbot hat aber noch eine andere gefährliche Seite: es schwellt die Masse der Unzufriedenen und macht auch diejenigen stutzig, die an dem endgiltigen Sieg der Eng länder bisher nicht gezweifelt hatten, denn angesichts solcher Schwäche erhebt sich das Mißtrauen. Fragt man sich, was denn endlich die englischen Militärbehörden zu solcher Kopflosigkeit veranlaßt hat, so kommt man bald auf den Grund. In erster Linie ist es wohl der Rückschlag ihrer bisherigen eingebildeten Humanität, in zweiter aber der Umstand, daß selbst ihre ergebensten Speichellecker Schleppenträger in der capländischen Presse immer mehr in Tadelton übergehen und die verkehrte Militärverwaltung direct für alle Mißerfolge verant wortlich machen. Nun antwortet das Militär mit einem Schlage gegen die Presse, der aber in Wirklichkeit weit mehr das unschuldige Volk, als diese trifft. So wird hier alles verkehrt angefaßt und dem Volksunwillen immer neue Nahrung zugeführt." England. — Die Gesammtvcrlnste Englands im Buren kriege beliefen sich nach der letzten amtlichen Uebersicht des Kriegsministers angeblich im ganzen auf 71 383 Mann ; in Wirklichkeit stellt sich jedoch die Gesammtzahl der dem südafrikanischen Kriege zum Opfer gefallenen Menschen, d. h. an Todten, Verwundeten und Gefangenen auf englischer Seite viel höher, denn nach einer ver bürgten Statistik befinden sich augenblicklich in den Hospitälern auf dem Kriegsschauplätze weniger als 15 500 Mann, die verwundet oder krank sind und in der oben genannten Summirung des Kriegsamts nicht enthalten sind. Außerdem werden prinzipiell diejenigen kolonialen Soldaten, welche als Halb- oder Ganz invalide nach Hause gegangen sind, und deren Anzahl sich auf etwa 2500 beläuft, in der amilichen Statistik nicht aufgeführt, ebensowenig wie die durch den Krieg verursachten Todesfälle unter der Civilbevölkerung, welche ebenfalls eine stattliche Ziffer ausmachrn. Alles in allem läßt sich berechnen, daß auf britischer Seite der Buren krieg bereits etwa 100 000 Opfer gefordert hat, gewiß eine erschreckende Ziffer, die aber in London vom Kriegsamt auf jede erdenkliche Art und Weise soweit als möglich reduzirt wird. Jahrmarkt in Hohenstein-Ernstthal (Neustadt) am 9. September 1991. Tod, Wegzug oder sonstigem ^^Ätzwahlen in der männern erforderlich ist, auch für die E s tz 2. 3. Abteilung auf den 25. September 1901, m der^, Abtheilung auf den 26. September 19 - z^hl per theilung auf den 27. September 1901, , , 1901, Abgeordneten aber auf Freitag, den 11. O für gediente Soldaten. Die Entlassung der - s steht nahe bevor. An die Arbeitgeber geht h . Bitte, ihren Bedarf an Arbeitskräften den Geschäft stellen der Stiftung so bald als möglich ö ' Unteroffiziere und Mannschaften aller Waffengattu g stehen in großer Anzahl zur Verfügung. Da die Ge schäftsstellen der Stiftung über das ganze Land vervE sind und in Verbindung unter einander stehen, so ton Arbeitgeber für alle Erwerbsgebiete auf keine Weste vortheilhafter und leichter zu tüchtigen, an straffe Zuch gewöhnten Arbeitskräften gelangen als durch die Sachsen- stiftung. Die Vermittelung ist sowohl für Arbeitgeber als für Arbeitnehmer kostenlos. Geschäftsstellen der Stiftung befinden sich an sämmtlichen Spitzen der Amtshauptmannschaften und in allen Garnisonen. Als Adresse genügt: „An die Sachsenstiftung zu . . . - — Die Staatseisenbahnverwaltung läßt am Sonn tag, 8. September, einen Sonderzug zu ermäßigten Preisen von Chemnitz nach Zschopau, Wolkenstein, Jöhstadt, Annaberg, Cranzahl, Oberwiesenthal und Weipert verkehren. Die Fahrkarten haben eine 10tägige Giltigkeitsdauer, sie erlischt am 17. September um Mitternacht. Für die Rückfahrt ist die Benutzung mehrerer Reisewege gestattet. — Daß die Bereinigten Staaten, schreibt das „Vtld.", sich anschicken, ihren Fabrikanten den deutschen Markt zu erobern und unsere heimischen Waaren zu verdrängen, ist eine leider nicht überall hinreichend ge würdigte Thatsache. Seit Jahren schon klagen unsere Industriellen und Kaufleute über die chikanöse Behand lung, die sie sich hier von den amerikanischen Konsuln und drüben von den Zollbeamten gefallen lassen müssen, ohne daß bisher von einem Einschreiten von deutscher Seite etwas zu bemerken war. Man ist anscheinend zufrieden, daß unsere Ausfuhr nach Nordamerika noch nicht ganz unterbunden ist, übersieht dabei aber voll ständig, daß, wenn sie auch noch mit ganz stattlichen Ziffern paradirt, doch der Gewinn infolge der exorbitanten Zölle nur mehr ein minimaler ist, der zu dem Aufwand von Geld und Mühe in gar keinem Verhältniß steht. Das Deutsche Reich hat in verschiedenen Städten der Union etwa zwei Dutzend Konsuln, also nicht einmal in jedem Staate einen, davon sind etwa sechs Berufs konsuln. Dagegen haben die Amerikaner allein im Königreich Sachsen neun Konsuln, nämlich in Leipzig Dresden, Chemnitz, Annaberg, Eibenstock, Glauchau Markneukirchen, Plauen i. V. und Zittau, die, so viel mir wissen, durchweg Berufskonsuln sind, also nicht durch ein Privatgeschäft in Anspruch genommen werden Diesen Konsuln müssen unsere Kaufleute bei Vorleann" der Fakturen zur Beglaubigung die genaueste und detaillirteste Auskunft über die nach Amerika s führten Waaren geben, so daß es ^mWasb^ Foreign Office leicht ist, auf Grund der bei ibm ^ laufenden Berichte die sorgfältigst gehüteten NabiEo^' Corpuszeile oder ctionsgebühren: Vie suniu^n auswärts " 4"»- für den Verbreitungsbezirk 10 plu-- Aufgabe Rabatt. Reclame 2S Pfg. Sei mehrmaliger ^S^r Bor«. «mrahme der Inserate für die folgende 10 Uhr. Größere Anzeigen T"ges g esHH Deutsches Reich. die amtlich/Bestästguna^ liegt jetzt kunft am 10. SepteZe^ nicht auf der Rhede sondern Bucht,jedoch Das Manövergeschwad^ See stattfindet 'n"d^ ""^erliegt keinem Zweifel, daß der Aufstand m der Capcolonre und damit der Krieg in Südafrika Überhaupt einer Krisis entgeh Für alle ihre bisherigen Mißerfolge haben die Engländer eine Universal- entvr2 so sehr ihrem nationalen Dünkel spricht' daß eigentlich jedes weitere Wort darüber überflüssig erscheint. Wie sie sich für das gerechteste, "nd von Gott einzig auSerwählte Volk der Erde halten, so haben sie jetzt auch herausge- sundelst daß der Krieg längst beendet worden wäre, wenn sie nicht so viel Milde gegen die Buren hätten walten lassen, oder, um es mit ihren eigenen Worten zu sagen, wenn sie den Krieg nach den eisernen Grundsätzen ge führt hätten, welche Bismarck im deutsch-französischen Kriege angewendet habe! Nun aber soll es anders werden! Die militärische Milde mit dem Feinde sei zu Ende und die Rebellen sollten es in Zukunft, nach Chamberlains eigenen Worten, nicht mehr so billig und amüsant finden, ihr Brigantenthum fortzusetzen. Wir werden sehen, wie die Engländer ihrer Sache in Zukunft eine neue Wendung zu geben gedenken; mit Strang, lebenslänglicher Deportation, Vernichtung des Privat eigenthums haben sie ja schon seit geraumer Zeit ex- perimentirt; was ihnen schließlich noch weiter übrig bleibt, als höchstens die Ausdehnung dieser Mittel ins Große, ist nicht recht ersichtlich. Mittlerweile schreitet die Demoralisation in der Colonie unaufhaltsam weiter. Wer davonziehen kann, kehrt dem Lande den Rücken; die Bauern in Fort Beaufort erklären, ihre Felder in diesem Jahre nicht mehr bestellen zu wollen, da die Un sicherheit des Landes zu groß sei und man ihnen das Zugvieh genommen habe. Die Eisenbahnen dürfen nur noch gegen ausdrückliche Militärerlaubniß Personen be fördern; die Censur vernichtet erbarmungslos alle aus ländischen periodischen Blätter, gleichviel, ob sie technischer, religiöser, wissenschaftlicher, belletristischer oder politischer Natur sind, und hält selbst die englischen Blätter drei Wochen nach Erscheinen in vielen Distucten von der Circulation fern. Die Logik dieses Verfahrens ersichtlich, denn die englischen Staatsmänner und Preß- Helden erklären ja einstimmig, der Krieg werde lediglich durch die Lüqennachrichten genährt, welche die Buren führer ihren Bürgern auftischten; da wäre es doch sehr weise, wenn die Engländer denselben eine bessere E - kenntniß aus dem ungetrübten Born der allstememen großen Presse zukommeu ließen. So aber meinen die Buren, das englische Censurverbot ft. geschaffen,^ um ihnen etwas zu verheimlichen, ""b sie natürlich an den Aussagen und Kmidge^ Führer, wie verlogen dieselben auch s 3 z,,, dchstim-ßniWü, MrliWih, 8rMrs, ^brand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf tägsich Nachmittags'"^ "Abnahme der deren Austr»»°" beziehen durch di- "Ä Festtage Redaction und Expedition: L Jnsertionsgebühren: die fünfgelpa D-r Bezugspreis beträgt «ahnstraß- » (nahe dem K. Amtsgericht). Raumer den ^brÄtuHsbep^