Volltext Seite (XML)
Ausgabe» M. 2,70 M. 1,70 Ser Besuch Hendersons in Paris Oer französische Abrüstungs-Standpunkt ! »enter über den Matt der Unterredung ,.,,. ,,.,...,.,,7I - v das sich der Stellung gung der Nkeinuniz, dass ihr Akkomwcltseiitw'irs der ein zige praktische und konkreke Plan sei, der irgendwelche Hoffnung ans Aniiahine diele. gtedaltton: Dreoden-A., Pollerstr. », gernr. 20711 u. 21012 lieschästostell«, Druck »nd Verlag: Germania Buchdrucker«! u. Verla, Th. u. D. Wink««, Polierstr. 17, Fernr. 21012, Postscheck: Nr. I02S, Bank: Etadtbant Dresden Nr. S1767 London, 11. Nia'i. In einer Donnerstag im Stadtteil Westminster ab gehaltenen Massenversammlung zugunsten der Abrüstung wurde eine Botschaft Macdonalds verlesen, in der es u. a. heißt, eine europäische Nation Hönne nur versuchen, die andere zu Überreden, und wenn ihr dies nicht gelingen werde, dann sei ein Abkommen unmöglich. Die Regie rung sei aber nach wie vor auf Grund reiflicher Ueberle- 2m FaN« von Höherer Lewa», verbot, Streit »de, Betriebsstörungen Hut der Bezieher oder 2n>e'«n« lei», Anspruch«, salls Vie Zeitung tn desch-antleni Umsung«, verspätet oder nicht eiiMcint — ErsüNungsorl Die ee» Der parlamentarische Korrespondent der Times meldet, aus der Zusammenkunft zwischen Limon , Ed e n und Herrn von Ribbentrop sei die jetzige Lage der Abrüstungskonferenz besprochen worden. Henderson werde Freitag aus Paris zuriichkehren und voraussichtlich am Abend eine Zusammenkunst mit Eden haben. Dieser wollte ursprünglich erst am Sonntag die Reise zum Vök- kerbundsrat nach Genf antreten. Da aber Barlhou sich Sonnabend im Rachtzug nach Gens begibt, werde Eden bereits Sonnabend vormittag nach Paris abs.chren und die Reise im gleichen Zuge wie der französische Augen Minister machen. Ursprünglich sei erwartet worden, das; Simon nach seiner aussenpolitischen Rede am nächsten Mittwoch aus dem Frauenkongress dem Siegelbewahrer nach Genf folgen würde. Da aber die Arbeiterpartei be schlossen habe, nm Freitag nächster Woche im Unterhaus eine aussenpolitische Aussprache herbeizuführen, werde Simon vielleicht genötigt sein, in London zu bleiben. Hitlerjugend und Rundfunk Berlin, 11. Mai. Die Neichssendeleitung hat der Hitlerjugend einen ihrer Bedeutung entsprechenden Einfluss bei der Gestal tung des Programms des deutschen Rundfunks einge- rnumt. Soweit an Jugendsendungen Jugendliche betei ligt sind, werden diese Sendungen von der HI. durchge- sührt. Demgegenüber hat die HI. zwei grosse Verpflich tungen übernommen: An der Gestaltung der Sendungen mit verantwortlichem Ernst mitzuarbeiten und die in ihren Reihen zusammengesabte Jugend an den Rundfunk heranzuführen. Klärung der preffefrage kk. K. Die Erörterungen über die „Auslockerung" der deutschen Presse, die sich an die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels im Preusjenhause vor den Journalisten angeschlagen hatten, sind nun zu einem sehr erfreulichen Abschluss gebracht worden. Dr Goebbels hat an die Reichs und Länderregierungen, sowie an die Parteisiellen eine Anweisung über die tiinstige Handhabung der Presserolitik ergehen lassen, die nicht nur von der Presse selbst sondern von der gesamten deutschen Dejsentlichleii dantbar beglicht werden dars. Die ebenso tlar und bestimmt wie knapp ge sagten Richtlinien lassen erkennen, das; der Ncichspropa- gandaminister als erjahrener Pnbiipsi genau lieht, was die Wirtjamleit der Presse zu hemmen geeignet ist, und dass er gewillt ist, ihr wieder zu normalen Lebensbedingungen gl verhelsen. Die vielbetlagte,,llnisormität''der Preise rührte zu einem guten Teil von dem Material her. mit der die Pressewarte der verschiedenen Stellen und Drganinrtionen die Zeitnngen versahen, von dem dringenden Wunsche, wenn nicht von der Anordnung Hegleitet, das; die Reden, die Artitel, die Informationen im Wortlaut gebracht würden. Das hatte zur Folge, das; vor allem kleinere Zei tungen in der Provinz die Stossverteilung nicht nach den Bedürfnissen ihres Leicrtreijes vornehmen konnten und oft keinen Raum mehr für Redaltionsarnkel und Beiträge freier Mitarbeiter übrigbehielten. Der erste der drei Leit sätze für die künftige Preijepolitik spricht nun den Grundsatz aus, das; die Zeitnngen ihre eige n e n B e richte machen können, und das; ihnen in der Regel nicht vorgeschrieben werden soll. Reden im amtlichen Terte zu bringen. Das verichasst dem Redatieur die Möglichkeit, die Grund gedanken einer Rede in znsammensasiender Form wieder zugeben. aussührliche Darlegungen abzutiirzen und zwischen wichtigem und weniger wichtigem Stoss ein sinnvolles Nanmverhältnis bernistellen. Roch bedeutungsvoller und begrüßenswerter ist der zweite Sah. das; die Verhängung der B erichtsj p e r r s über den Stand von bestimmten Vorgängen und Fragen des ösfenllichen Lebens nur noch eine A u s n a h m e dar stellen soll. „Soweit es die Staatserfordernisse gestalten, soll von einer Nachrichten- und VerichlernatUlNgsiperre ab gesehen werden." Mir diesem Worte in eine Last von der deutschen Presse gewälzt, die sie zu erdrücken drohte. Die Vertrauenskrise, in die sie geraten war. schrieb sich nicht in erster Linie von der Beschränkung der „sreien M.i.wng", der Kritik her. sondern von den Lücken, die ihre Tat- l .i ei;. n berc ch l e anpvieien. Ter >ru.iger bana.g, nicht nach Sensationen, lrieb zu den Ansiandsblauern lEini- granten-HehblätTer bleiben hier auszer Betracht, ihr reichs deutscher Leserkreis ist sicher nicht gros;j. Eine weitere, noch viel bedenklichere Folge des Hungers nach Tatsachen war die „mündliche Zeitung", die G e r ü ch t e m a ch e r e i. Sehr bald wird das Geranne und Gemunkel, das Schwär,z- malen und llebertreiben aushören, wenn in der Zeitung eine objektive, nur der Wabrbeit dienende Berichterstattung über Vorgänge und Erscheinungen zu finden ist. die nun einmal nicht zu verheimlichen sind, seither aber nur „hintenherum", meist vergröbert und entstellt, weiter verbreitet wurden. Der dritte Salz'der Richtlinien fordert, das; der redak tionellen Arbeit, der „f reie n K o in m entier u n g n a ch eig e n e n G e sicht s p unkt e n" ein möglichst weiter Spielraum zu lassen ist, selbstverständlich innerhalb der Grenze» des Schrisileitergesetjes, also im Rahmen der nationalen Ausgabe, zu der von vornherein der Journalist im nationaliozialistijchen Staate verpflichtet ist. Das Wort „Kritik" kommt in diesem Satze nicht vor. und wir ver missen es durchaus nicht. Wir sind der Meinung, das; es gar nicht die Möglichkeit der „Kritik" war, die von den Redakteuren und Lesern am schmerzlichsten entbehrt wurde. Abgesehen von einem nicht lehr gros;en Kreise unentwegter Klopssechter hat das deutsche Volk a» der „Kritik" im her kömmlichen Sinne von der Zeit der Parteikämpse her mehr als genug gehabt. Was vermißt und ost stürmisch gefor dert wurde, war die Stellungnahme aus eigener Üeber- zeugung, die freimütige Darlegung und Begründung einer geistig erarbeiteten, nicht opportunistijch nachgejprochenen Anschauung von den Dingen. Die Schluszsormel der Richtlinien über die künsttge Pressepolitik bezeichnet als deren Zweck: „das; durch die Presse die nationalsozialistische Welt-, Staats- und Knltur- gussgssung im Volke vertieft werde". Mit Recht er wartet der Reichspresseminister von seinen weUjchauenden Maßnahmen eine durchaus positive Wirkung. Sollte sich grundsähliche Verneinung des nationalsozialistischen Staates, die vielleicht hie und da noch hinter Presjeerzeug- nissen steckt, infolge der „Auflockerung" etwas deutlicher äus;er», dann wäre solcher Gesinnung ielit eher entgcgen- London, 11. Mai. Der diplomatische Korrespondent der Morning Post schreibt, es verlautet, das; Maedonald sich bereit halte, persönlich nach Genf zu gehen, um die versammelten Ver treter der Staaten in letzter Minute zu Zugeständnissen zu ermahnen. Das Wesentliche sei in diesem Augenblick, das; niemand den Krieg wünsche, das; aber Deutschland beabsichtige, seine Rüstungen zu vermehren. Wie diese Tatsache durch ein Abkommen ernstlich beeinflußt werden könnte, sei nicht zu entdecken. Wenn auf der anderen Seite die ganze Frage der Rüstungen beiseite geschoben werde, dann würde eine wichtige Ursache internationalen Streites beseitigt werden. Deutschland würde mit seiner Ausrüstung fortfahren, während Frankreich die Ruhe be wahren würde, im Bewußtsein der eigenen Stärke und im Vertrauen auf die Treue seiner Freunde, zu denen man im äußersten Notfälle immer Großbritannien zählen könne. Nach einer Reihe von Jahren würde Deutschland dann im Stande sein, auf gleichem Fuße zu sprechen, und dann würde eine Grundlage für eine realistische Ver einbarung gegeben sein, falls eine solche dann noch not wendig sein würde. Der Korrespondent fügt hinzu, es verlaute, das; dies die Auffassung der Mehrheit der Ka b i n e t tsm i tgl i e d c r sei. Man glaube, das; ihre Ansicht gegenüber der Mehrheit durchdringen werde und das; es gelingen werde, Maedonald zur Aufgabe sei nes Planes, in Genf den „deus ex machina" zu spielen, zu veranlassen. Aeuter Hendersons mit Varthou London, 11. Mai. Wie Reuter aus Paris meldet, bleibt die französische Regierung hartnäckig dabei, das; sie einer deutschen Auf rüstung nicht Rechtskraft verleihen werde, da diese in Widerspruch zum Versailler Vertrag stehen würde. Dies sei, Ivie verlautet, der Inhalt der Mitteilungen, die Varthou Donnerstag nachmittag dem Präsidenten der Ab rüstungskonferenz gemacht habe. Barthou habe erklärt, die französische Regierung lehne den britischen ebenso wie den italienische» Plan in seiner jetzigen Form endgültig ab. Sodann habe er mit Henderson die Möglichkeit erörtert, der Abrüstungskonferenz aus ihrer schwierigen Lage heranszuhelsen. Henderson habe die verschiedenen Pläne, die die britische Regierung erwägt, erläutert, darunter ein Abkommen über Lustrüstungen. "Nach zu verlässigen Berichten habe sich Barthou von diesen Aus wegen nicht sonderlich beeindruckt gezeigt. Barlhou soll am Mittwoch von dem italienischen Botschafter eine Mit teilung erhallen haben, der,zufolge Mussolini mit der französischen Regierung der Meinung sei, das; nur ein neues Angebot der britischen Regierung die Abrüstungs konferenz retten könne, und zwar ein Angebot, das eine Garantie der französischen Sicherheit enthält, die über die Grenze von Locarno hinausgeht. Der Besuch Hendersvns in Paris sindc. ... Mvrgcnpresse eine zurückhaltende Ausnahuie. Kein Blatt kann von einem positiven Ergebnis der Pariser Unterredungen Hen dersons sprechen. Wenn man dem „Oeuvre" Glauben schenl.cn dars, dann soll sich Henderson bei feiner Fühlungnahme mit Barlhou dahin geäußert haben, daß die englische Arbeiterpartei zur Rettung der Abrüslungskonserenz geneigt wäre, aus die Regierung Maedonald einen Truck auszuübeu. damit England das Pro tokoll von lN.'l wieder in den Bereich der Möglichkeit ziehe, um so dem sranzösiichen Wunsche nach Siciierheitsgaran'.ien ent- gegenzukommen. Tiese Gedankenrichtung bezeichnet „Oeuvre" allerdings selbst als atopisch. Tas „Echo de Paris", das aus doppelten Gründen eia Gegner Hendersons ist — einmal in seiner Eigens.hast als Arbeiterparteiler and zum anderen als Borsitzender der Ab riiüungskonierenz — widmet Henderson einen besonders kri tischen Artikel. Hendersons Berhalle». schreibt das Blatt, lasse ans vollkommenste Verwirrung uns Bestürzung schließen Man habe Henderson seinerzeit znm Borsitzenden der 'Abrüstung- Konserenz gewählt, weil er innerhalb der 2. Futernalionale über Ansehen versiigle nnd weil man der 2. Fnternalionaie demagogische Propaganda bcimaß Schon dämals - >!>U - sei diese Anpassung veraltet gewesen. Heule aber, nach 1ü monatiger Hitler-Revolution und nach der Roten Woche von Wien, sei diese Anpassung ein'ach lächerlich Henderson be herrsche aber auch die technische Seite der Abrüilungssragc nicht. Tie sranzösiiche Regierung, sährt das „Echo de Paris" sort, wünsche einen möglichst baldig e n W iede r z u s a m m e n - tritt der Abr ü st u n g s k o n f e r e n z. damit jeder seine Karten ausdecke. Zn lange habe die Konierenz als moralische Deckung nir die Ausrüstung Teutschlands gedient. Fm Fnleresse Frankreichs liege es, daß diese Verwirrung beseitigt werde, damit Deutschland endlich sein wahres Gesicht als Land, die Verträge nuslehne. zcige und Frankreich in der Abwehr erscheine. Nummer 1V8 — 33. Jahrgang ggcheint S «al wöchentlich mit »er Illustrier!«!, Gratis btNage „Der Feuerreller' und mehre«!, lertbeilage« Monatliche «ejugopeeise: «usg. A mit El. Vennobtatt und geuerreiter «us,. B. ohne El Bennobtatt u. mit Feuerleiter M. 2,20 «usg. C ohne St. Vcnnoblat« u. ohne Feuerreiter k". Einzelnummer 10 Psg., Sonnabend, u. Sonniag-Nr. 20 Psg. Geht Mac-onal- nach Gens? Die Mehrheit der ttabinettsmitalieder gegen ein sofortiges Abkommen - Abrüftungsbotschast Alacdonalds die IlpKtig, 22 mm breit« v Pf,i — gamtlienonz-igen Etellengcsuche Psg. -- 8ll« Plahoorschrist«» wir kein« Gewähr leiste« voMseilung