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Frankenberger Tageblatt ÄNHM« An,»ig»npr»is: I MMmeter Höhe einspaltig (^> sr mm breit) 4 Pfennig, Im Redaktionell l--- 72 mm breit) SV Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei größeren Aufträgen und im WlederholungSabdruck Er mäßigung nach feststehender Staffel. Da, Tageblatt «scheint an fedem Werktag: Mouats-Bezugsprei, : DV« Mt. »ei «bhalung in den Ausgabestellen d-S Landgebiete» io Psg. mehr, bet Zntragnn» im Stadtgebiet IS Pfg., Im Landgeble.t 20 Pfg. Botenlohn. Wochenkarten SV Pfg., Einzelnummer 1»Pfg., Sonnabendnu,nmer LV Pfg. P»ftfch««onto: Leipzig ssrat. tSemcindegirolonto: Frankenberg. g«Nsprecher 01. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachse». Lar rageblatt ist das zm LerössentlWU du amtlichen Betanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und de» siadtrals zu Frankenberg behördlicherseits bestimmte Blatt 93. Jahrgang Donnerstag den 18. Moder 1934 nachmittags «r, M v. Dke abgelaufener Patz im Archiv der hiesigen Ge- die ungarischm Behörden nicht ermittelt norden.j schon Behörden, begründet durch sandtschaft verwaltet würden. Hierzu wird von Sicher sei nur, datz ungarische Hände dabei nicht des FaNes und das allseitige ungarischer Seite festgestellt, datz der letzte Patz im Spiel sein tonnten und die Lösung dieses dessen Aufklärung, hat, indem der Anna Majerski bis zum Tage nach dem Rätsels nm auf tschechoslowakischer Seite zu FeststeNung des Falzifiknts des Anschlag .in Wrem Kefitz vM_. Mm 1V. Moder, suchen sei, , beigetragen hat, das Ziel erreicht Passes Kalemen und es hat nu» Ein Requiem sür König Alexander in Berlin, das in der Matthäikirche im Beisein der Reichs» regierung und des Diplomatischen Korps abgehalten wurde. Staatssekretär Meitzner (vorn aus dem Sessel) vertrat den Führer und Reichskanzler. In der ersten Reihe (von rechts nach links): Reichsminister Kerri — der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz — Reichearbeits- minifter Setdte — der Leiter des Außenpolitischen Amtes, Rosenberg — NetchsautzenMinister Frhr. tschechoslowakische Katzaiigelegenheit wird immer rätselhafter Die tschechoslowakische Gesandtschaft teilt mit. datz sowohl der im Jahre 1932 ausgestellte Reisepatz der Anna Majerski wie auch ihr früher Neurath. Hinter Seldte der Reichsbankpräsident und Nelchswirtschaftsminister Dr. Schacht. Jenseits des Ganges das Diplomatische Korps. Eine neue Erklärung des tschechoslowakischen Pressebüros Prag, 17. 10. Zu der am Mittwoch vom ungarischen Telegraphischen Korrespondenzbüro verbreiteten Meldung der Budapester Oberstadt- hauptmannschast über die Patzangelegenhcit der in Budapest wohnhaften tschechoslowakischen Staatsangehörigen Majerski teilt das Tschecho slowakische Prestbüro mit: Als Antwort auf die Erklärung der Budapester Oberstadthauptmonnschaft kann auf die gestrige amtliche tschechoslowakische Mitteilung verwiesen werden, die das Vorgehen der tschechoslowakischen Gesandtschaft in Budapest schildert und die direk ten Nachforschungen bei der tschechoskowaki'chm Staatsangehörigen Johanna Majerski begründet. Die tschechoslowakischen Behörden erachteten in der gegebenen Sache eine sofortige Feststellung des Tatbestandes für notwendig, und es erschien Ministerpräsident Göring vor seinem Abflug nach Belgrad, wohin er als Sonderbevollmächttgter vom Führer und Reichskanzler als dem obersten Befehlshaber der Wehrmacht entsandt wurde. Ihn begleiteten als weitere Vertreter der Wehrmacht Generalleutnant Blaskowitz (rechts) und Kapitän z. S. Freiherr v. Harsdorf (links). somit kaum 24 Stunden nach dem Anschlag, sei in der Wohnung der Majerski ein Beamter der tschechoslowakischen Gesandtschaft erschienen und habe ihr den Patz abgenommen. Somit bestehen j gegenwärtig drei die gleiche Nummer tragende, und auf den gleichen Namen kantende tschecho slowakische Pässe, von denen zwei im Archiv, der hiesigen Gesandtschaft liegen uNd der dritte bei dem getöteten Königsmörder gefunden wurde. Der „Pester Lloyd" wirft die Frage auf, warum es die tschechoslowakische Gesandtschaft für not wendig hielt, kurz nach dem Anschlag so eilig durch einen Beamten den Patz der Majerski einzuziehen. Wie der dritte Patz des Mörders zu der gleichen Nummer und dem gleichen Namen wie die in Die Beisetzung des Wings Aleraader Ehrungen für MnlfterprSstbent Ming In Belgrad Französische Zournalisten i« Ungarn Budapest, 18. 10. Wie das ungarisch!« Telegraphen-Korrespondenzbüro meldet, würden tm Zusammenhang mit dem Marseiller Anschlag Mitarbeiter des „Paris Soir" und des „Ercel- sior" nach Ungarn kommen. Die ungarischen Behörden würden es den französischen Journa listen ermöglichen, sich auch nach dem vielge nannten Janka Puszta zu begeben, denn die nn- aarischen Behörden, so heitzt es, hätten in dieser Beziehung nichts zu verheimlichen. Der Besuch werde tm Gegenteil dazu beitragen, datz all« tendenziösen Verleumdungen in sich zusammen- fielen. Mzer Tagesspiegel Der Führer und Reichskanzler emp fing am Mittwoch die zur Zeit in Deutschland weilende chinesische Studienkommission. Reichsinnenminister Dr. Frick ver öffentlicht einen Aufruf an die Beamten, Astge- : stellten und Arbeiter im gesamten Reichsgebiet, in dem sie aufgefordert werden, sich am Winter» htkfswerk zu beteiligen. Der bekannte schwedische Schrift steller Bent Berg hat den gesamten Erlös einer großen Artikekreihe dem deutschen Winter hilfswerk zur Verfügung gestellt. Das dem Winterhilfswerk zuflietzende Honorar wird meh rere Tausend Mark betragen. Ministerpräsident General Gö ring ist am Mittwoch nachmittag mit seiner Begleitung in Belgrad eingetroffen und auf dem Flugplatz von Vertretern der Regierung und der Behörden feierlich empfangen worden. Ain der Bahre des Königs legte Göring zwei Kränz.« nieder. Bei einem Besuch der Skupschtina wurde Göring sodann eine begeisterte Begrüßung zu teil. In einer Ansprache im Vorstandsraum sprach Göring in herzlichen Worten das Beileid des Führers, der deutschen Wehrmacht und des Reichstags aus. Am Abend hatte Göring eine «inständige Unterredung mit dem Mitglied des Regentschaftsrates Prinzen Paul, die in herz lichem Tone verlief und in der hervorgehobrir wurde, datz auf beiden Seiten der Wunsch be stehe, die guten Beziehungen zwischen Deutsch land und Südslawien weiter auszubauen. Am Tage vor der Beisetzung des lKvnigs Alexander sind groß« Menschen- I massen mach dec Landeshauptstadt Belgrad ge- / strömt. An der Bahre sind bisher über 2000 /Kränge miedergelegt worden. 300000 Menschen /zogen bis Mittwoch nachmittag an der Bahre vorbei. Bei einer Razzia wurden am Mittwoch in Wien 250 Kommunisten verhaftet. Ein Ml von ihnen wurde nach Wöllersdorf übergeführt. Beim Besuch des ungarischen Mini sterpräsidenten Gömbös in Warschau soll ein polnisch-ungarischer Vertrag über di« kulturelle Zusammenarbeit beider Länder unter- zeichnet werden. Das französische Parlament wird auf den 6. November einberufen werden. Die Regierung beabsichtigt der Kammer und dem Senat einen Gesetzentwurf zur Einberufung der Nationalversammlung zum Zwecke der Verfas- suugsreform zu unterbreiten. Der Führer der japanischen Ab ordnung auf der Flottenoorkon se ren z erklärte Pressevertretern, datz Japan eine große Anzahl von Unterseebooten fordere, dir es nicht als Mngriffswaffen betrachte, datz es aber für die Abschaffung der Flugzeugmutter schiffe als der offensivsten Waffen sek. ! Einer Reutermeldung aus Havanna zufolge hat Kuba die diplomatischen Beziehun gen mit der Dominikanischen Republik abge brochen, da diese die Auslieferung des dorthin geflüchteten früheren kubanischen Präsidenten Machado abgelehnt hat. Budapest, 17. 10. Der rätselhafte Fall des beim Marseiller Mörder aufgefundeneil tschechoslowakischen Passes wird durch ein« neue amtliche Verlautbarung der tschechoslowakischen Gesandtschaft in Budapest noch rätselhafter. Aus dieser Mitteilung geht hervor, datz tatsächlich drei auf den Namen Anna Majerski mit der gleichen Nummer 185 745 ausgestellte Pässe be standen haben. Belgrad am Bortage der Beisetzung Belgrad, 17. 10. Bereits am Tage vor »der Beisetzung des Königs Alerander sind gvotze Menschsnknassen teils mit der Bahn, teils zu Schiff nach der Landeshauptstadt geströmt. Be- .sonderS stark sind die Bauern in ihren verschie denartigen Nationaltrachten herbeigeeikt. Man sieht Montenegriner in ihren türkisblauen roch vexierten Trachten, Dalmatiner mit schwarz roten Kappen, Kroaten mit breiten weihen Lei stenhosen, Türken mit rotem Fez, muselmanische Mriester und Mekka-Pilger mit meisten Tüchern um ihre Kopfbedeckung und Bosniaten mit blut rotem Turban, sowie Südserben mit breiten, reich geschmückten Schärpen. Trotz dem feinen RegSch der ununterbrochen niederriefelt, stehen die Menschen in langer Schlange, die kilometer weit bis in die Vorstadt reicht, um an der Bahre des Königs vorbeizkehsn zu können. Stark sind auch die Soldaten der fremden Milttärab- ordnungen vertreten, die gruppenweise durch die Stratzen ziehen. Dis Bäcker arbeiten Tag und Nacht, um die vielen Gäste mit Brot zu ver sorgen. Im alten Königspalast, wo Alexander aus- gebayrt ist, häufen sich die Kränze, von denen bis zum Mittag schon über 2000 niedergelegt worden waren. Nur wenige Räume des alten Schlosses sind für den Präsidenten der franzö sischen Republik frekgehalten worden. Dis übri gen Gemächer sind mit den Blumenspenden an gefüllt. Man sieht unter ihnen die prächtigsten Gebinde aus dem Auslände und einfachste Laub geflechte kleiner und kleinster Koffer des Lan des. Besonders auffallend ist die große Zahl der Diornenkränze, die vom Landvolk ihrem j toten König als letzte Grütze gesandt worden sind, j Auf dem Hauptpostamt von Belgrad sind bis-1 her über 30000 telegraphische Beilekdskundge-j bungen aus dem Ist- und Auslande eingelaufen. 300 000 Menschen zogen bis Mittwoch nachmit tag an der Bahre des Königs vorbei. Pariser Klimmen zur Ankunft dec Travergafte in Belgrad Paris, 18. 10. (Funkspruch) Die Pariser Presse veröffentlicht am Donnerstag spaltenlange Berichte über die Ankunft der Trauergäste in j Belgrad und über die letzten Vorbereitungen für! die Beisetzung der sterblichen Hülle des ermorde- j ten Königs. Die Ankunst des preuffschen Mi-! stiswrpnäsidenten General Göring und seiner Be gleitung wird gleichzeitig mit der Ankunft des französischen Lustfahrtministers General Denain gemeldet. Sämtliche Blätter geben autzerdem die Inschrift des Kranzes wieder, den General Gö ring im Namen der deutschen Wehrmacht am Sarg« des toten Königs niedergelegt hat. An gesichts der traurigen Veranlassung des Besuches j der ausländischen Staatsmänner in Belgrad ent halten sich die Blätter.irgendeiner besonderen Stellungnahme. Nur „Echo de Paris" kann es nicht lassen, selbst diese Geleaenhsit auszunntzen, um im Zu sammenhang mit der Anwesenheit General Gö rings eine Polemik gegen Deutschland vom Zaune zu brechen. In Paris findet am Donnerstag morgen ein Trauergottesdienst zum Andenken an den ermor deten König statt. Ministerpräsident Doumergue, Autzienminister Laval und Innenminister Marchan- deau werden daran teilnehmen. ' < Die Pariser Börse bleibt den ganzen Tag > über geschlossen. Sämtliche französischen Staats sender übernehmen die Trauerfeierlichkeiten auS Belgrad. Die staatlichen und städtischen Theater bleiben ebenfalls geschlossen. " ihnen daher das zögernde Verhalten des Buda pester Polrzeiamtes als nicht hinreichende Hilfs- Budapest befindlichen Pässe kam, konnte durch bereitschaft. Das Vorgehen der tschechoslowaki- die ungarischen Behörden nicht ermittelt werden.scheu Behörden, begründet durch dre Bedeutung Sicher sei nur, datz ungarische Hände dabei nicht des FaNes und das allseitige Interesse nach — es zur schnellen