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für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, ! WNsdrAff-DresdER Freitag, derr 18 Juni 192S Postscheck: Dresden 2640 Neue Ernte-Kredits Z 2 2 -S Z. .GZ s S DZÄ "Hs LZ s_„ KZ AZ Z-s-Z treter aus dem Eucharistenkongreß in Chikago hielt, be tonte er, daß in den letzten Jahren viele Vertreter Deutsch lands die Vereinigten Staaten von Amerika besucht hätten mit dem Ziele, zerrissene Freundschaftsbande wieder anzu knüpfen. Ganz besondere Bedeutung aber käme dem Be- such deutscher kirchlicher Würdenträger zu. Als Send boten christlicher Nächstenliebe müßten sie mehr als andere verstehen, daß das deutsche Volksemp- ^"d-n besonders schwer unter dem haltlosen Vorwurf der Alleinschuld am Kriege und unter dem Vor- wurs phantastischer Kriegsgreueltaten leide. Schon längst habe sich m Amerika das Bedürfnis gezeigt, der objektiven Wahrheit zum Ziele zu verhelfen. - Beweisen Sie, meine Herren, so führte Maltzan weiter aus, daß Sie als Deutsche gleichzeitig einer die Welt umfassenden historischen Religionsgemeinschaft an gehören, deren Oberhaupt der Heilige Vater als Ver körperung christlicher Milde und Versöhnung ist. Ich appelliere an Sie, damit Sie auch bei Ihren Freunden im Sinne gegenseitiger Aufklärung, internationaler Ver söhnung und Verbrüderung wirken möchten. Ich ent- biete Ihnen den Willkommengruß im Namen der deut schen Reichsregierung. ZK-A ZFS genö von Goslar Mr geeignet gehalten wurden. „Stahl helm", „Reichsbanner", „Kyffhäuserverband", Verband jüdischer Frontsoldaten, Arbeitsgemeinschaft der Kriegs gefangenen und Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsge fangener erklärten sich für die Gegend von Weimar, die anderen Verbände erklärten, daß sie Goslar denVor- zug geben würden, aber auch einer Heldenehrung in der Gegend von Weimar ihre Mitwirkung nicht versagen würden. Wie wir hören, wird sich der zuständige Aus schuß des Reichsrats gleichfalls in kürzester Frist mit der Angelegenheit befassen, so daß eine endgültige Entschei dung wohl in Kürze bevorsteht. Reichsminister des Innern Dr. Külz gab die Zu sicherung, daß er, soviel an ihm liege, die praktische Ver wirklichung des Gedankens der Heldenehrung mit beson derem Nachdruck betreiben werde. Konferenz der ErnS-nmgsmWer. Erntesinanziernng und Milchversorgnng In München treten am Freitag die Ernährungs- Minister der Länder zusammen, um mit dem Neichssrnäh- rungsminister vor allem die Finanzierung und Bewegung der diesjährigen Ernte zu besprechen. Auch dis He bung der Milchproduktion wird zur Debatte stehen. Beim Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist ein Reichs milchansschuß ge gründet worden, der die Probleme der Milcherzeugung, oer Milchverarbeitung und des MilchabsaHes studiert. Der Reichspräsident empfing im Beisein des Reichskanzler Marx den Reichsminister für Ernährung and Landwirtschaft, Dr. Haslinde, zwecks Entgegennahme eines Vortrages über die Lage der Landwirt schaft. Hilfe für die Landwirtschaft. Erklärungen des Reichskanzlers Dr. Marx. In einer Unterredung mit einem Pressevertreter Ve< tonte Reichskanzler Dr. Marx, daß die Ungunst der wirt schaftlichen Verhältnisse aus der deutschen Landwirtschaft besonders schwer laste. Der Reichskanzler fuhr fort: Die Überführung der schwebenden Schuld in länge, befristeten Realkredit hat seit der letzten Ernte zuneh mende Fortschritte gemacht, doch bleibt noch die schwe bende, in den Monaten nach der Ernte fällige Schuld der deutschen Landwirtschaft eins außerordentlich große. Es darf nicht dahin kommen, daß unter dem Druck dieser schwebenden Schuld der Landwirt, wie es im Vorjahre leider häufig der Fall war, zu einem vorzeitigen Auf-den-Markt-werfen seiner Ernteerzeugnisse zu Schleuderpreisen gebracht wird. Die neu er richtete und mit beträchtlichen Geldmitteln ausgestattete Grßtr ei d eh a n d el s g esells ch a ft wird durch ihre Grtreideankäuse hier regulierend eingreisen. Ferner ist durch Verhandlung mit der Reichsbank und der Preu ßischen Zentralgenossenschaftskasse Vorkehrung getroffen, daß der Landwirt aus Grund seines in sicherem Gewahr sam eingelagerten Getreides Kredit erhält, ohne daß zunächst ein vorzeitiges Anf-den-Markt-bringen dieser Ge- treidemengen erforderlich ist. Die Reichsregierunq wird zusammen mit der Reichs bank bemüht sein, die von den Zentralkreditinstituien durchgeführte Herabsetzung des Zinssatzes in immer zu nehmendem Umfange auch bei den örtlichen Kreditstellen zur Auswirkung zu bringen. Daneben bleibt es eine Oer Aemarbeiierstreik in England. NeueVorschlägederenglischenRegierung. Die englische Regierung hat zur Beendigung des Vergarbeiterstreiks in England den Parteien neue Vor schläge unterbreitet, die folgende Punkte umfassen: l. Unter dem Achtstundentag sollen in ungefähr 58 A aller Gruben die gegenwärtigen Lohnsätze während der Monate Juli, August und September garantiert werden. 2. nach Ablauf dieser Zeit sollen neue Lohnsätze nach Maßgabe der erzielten Gewinne festgesetzt werden. 3. Bei 35 A aller Bergwerke wird eine Reduzierung der Minimallohnsätze um ungefähr 18 A stattfinden. Mit der Bekanntgabe der neuen Vorschläge der eng lischen Regierung haben die Feindseligkeiten heute auf der ganzen Linie begonnen. Die führenden Persönlichkeiten im Lager der Arbeiterpartei meinen, daß es in den nächsten Tagen und Wochen zu ganz erbitterten Kämp fen kommen werde, die Bergarbeiter würden sich nicht ergeben. Auf den englisch-russischen Notenwechsel hin hat der Zentralrat der russischen Gewerkschaften beschlossen, die Unterstützungsgelder nach England so lange zu senden, bis diese offiziell von der englischen Regierung beschlag nahmt werden. Diesem Beschluß hat sich die Dritte Inter nationale angeschlossen. Die englische Mission in Moskau hat Einspruch gegen diesen Beschluß erhoben. 'S M Ax. 14V. — 85. ZKhrgKNtz T-legr.-Abr.: ^Amtsblatt- MHpMnng ber VoiMnW in Preußen. Das preußische Staatsministerium hat dem Staatsral einen Gesetzentwurf über die Nachprüfung und Berichtigung der auf Grund des Gesetzes vom 31. Mai 1861 ermittelten Grundsteuerreinerträge der Liegenschaften zur Begutachtung Vorgelegt. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst dazu aus führt, will der Gesetzentwurf durch eine Revision der alten preußischen Bonitierung den zahlenmäßigen Wertausdruck für die Ertragsfähigkeit der einzelnen landwirhchastlich, forstwirt schaftlich und gärtnerisch genutzten Grundstücke neu Ml"'""- Damit soll die objektive Grundlage für das heutige Wertver- hältnis der genannten Grundstücke oder Gruppen von ihnen zueinander geschaffen werden, die vor allem für d-e Durch führung der Rcicksbcwertuna von der aroütcn Bedeutung ist. Ser -laß für das ReWchmmsl. Bei Weimar oder Goslar. Unter Vorsitz des Reichsministers des Innern Dr. Külz sand eine Besprechung der Frontkämpferverbände in Sachen des Reichsehrenmals statt. Nachdem vor mehreren Wochen die Vertreter der vier größten Fronikämpserver- bände vom Reichspräsidenten von Hindenburg in Gegenwart des Reichsministers des Innern empfangen worden waren, um ihren übereinstimmenden Standpunkt in dieser Sache darzulegen, waren inzwischen vom Reichs kunstwart Dr. Redslob eingehende Vorarbeiten hinsichtlich der Frage des Ortes des Reichsehrenmals ge leistet worden. Eine große Anzahl der vorgeschlagenen oder sonst in Betracht kommenden Orte waren sowohl oom Reichskunstwart wie von den Vertretern der Ver bände besichtigt worden. Völlige Übereinstimmung herrschte von vornherein darüber, daß lediglich eine Ge gend in Betracht kommen könnte, wo die Ehrung der Ge fallenen in dis Form eines Ehrenhains gekleidet werden könnte, ohne dabei den Gedanken der Helden- shrung in denkmalsmäßiger Form, wenn auch in schlich tester Weise, auszuschließen. An der Besprechung waren vertreten: der „Stahlhelm", das Reichsbanner „Schwarz- Rot-Gold", der Deutsche Reichskriegerbund „Kyffhäuser", der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, die Arbeits gemeinschaft der Vereinigungen ehemaliger Kriegsgefan- z gener Deutschlands, der Tannenberg-Bund, der Deutschs r Offiziersbund, die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegs- z gefangener, der Nationalverband Deutscher Offiziere, der j Bund Deutscher Marineversine, der Marine-Ofsiziersver- band und der Reichsoffizierbund. Nach eingehender Aussprache ergab sich, daß von den zahlreichen geprüften Orten von den Erschienenen lediglich der Wald von Berka bei Weimar und ins Ge- , yaupyorge, vem Landwirt eine ständige Sicherheit dafür zu verschaffen, daß er die Früchte seiner Arbeit zu Preisen absetzen kann, die seine Unkosten decken und seine Mühe und Arbeit lohnen. Es muß wieder dazu kommen, daß zwischen den Kosten für die Bedarfsgüter der Landwirt schaft und den Preisen ihrer Erzeugnisse ein angemessenes Verhältnis besteht. Dafür muß vor allem eine Voraus setzung geschaffen werden, das ist die Stärkung des inneren Marktes. Diese herbeizuführen, ist neben oer Notwendigkeit, den deutschen Export nach allen Kräften zu fördern, eine der wichtigsten Aufgaben der Reichsregierung. Unter diesen Gesichtspunkten muß und wird die Zoll- und Handelsvertragspolitik zu führen sein. Deutschland und Schweden. Wenn in der nächsten Woche die Reichstagsmitglieder wieder in Berlin zusammenkommen, werden sie auf ihren Pulten den Gesetzentwurf über den deutsch-schwe dischen Handels- und S ch i f f a h r t s v e r t r a g vorfinden, von dem die wichtigsten Punkte bereits der Öffentlichkeit bekanntgeworden sind. Unser Handelsver kehr mit Schweden ist recht beträchtlich und wenn man sich die Handelsbilanz ansieht, so hat man eine rechte Freude: unsere Au sf u h r nach Schweden ist mcht bloß größer als die Warenmenge, die wir von dort be ziehen sondern der Wert der bei uns eurgefuhrten schwe dischen Rohstoffe und Halbfabrikate ist geringer als der Wert der von uns nach Schweden ausgeführten Fertig waren; derartige Waren führen wir aber von Schweden in ganz geringer Höhe ein. So bietet die Handelsbilanz für 1925 mit einer Einfuhr aus Schweden mit 294 Millio nen Mark und einer Ausfuhr nach Schweden mit 343 Mil lionen Mark ein Gr uns wirklich erfreuliches Bild. Den weitaus größten Einfuhrposten stellen nun die schwedischen Eisenerze dar, von denen wir im Jahre 1925 für nicht weniger als 155 Millionen Mark bezogen. Einigermaßen beträchtlich ist noch die Einfuhr schwedischen Holzes und schwedischer Butier, während wir vor allem Eisenbahnbaumaterial, Maschinen jeder Art, Textilien, elektrotechnische Erzeugnisse und Steinkohlen exportier ten, nicht zum mindesten natürlich auch Farben — kurz: unsere Ausfuhr nach Schweden ist hauptsächlich in dustrieller Art, während uns Schweden in der Hauptsache Rohstosse verkauft. Seit den letzten 15 Jahren — ab gesehen natürlich von der Kriegszeit — ist unsere Handels- bilanz mit Schweden immer aktiv gewesen. Seit 1921 bestand nun zwischen uns und Schweden handelspolitisch ein vertragloser Zustand, trotzdem abei zollpolitisch gegenseitige Meistbegünstigung, ein Grund satz, der auch im neuen Vertrage vorgesehen ist, und zwai in so weitgehendem Maße, daß irgendeine Sonderstellung der Deutschen als Ausländer in Schweden nicht erfolgt, diese also grundsätzlich wie Inländer behandelt werdest in gleicher Weise wie umgekehrt die Schweden ui Deutschland. Wir bewilligen nun den Schweden Zollfreiheit fm gewisse Einfuhrwaren, so Preißelbeeren, die meisten Fisch sorten und Steine jeder Art, andererseits erhebt Schwede» leinen Einfuhrzoll auf deutsche Kartoffeln, gewisse Fell- /orten, Bücher und Glaslinsen, Masten und Schwellen und Schweden läßt seine gesamte Eisenerzausfuhr zollfrei nach Deutschland heraus. Dagegen müssen deutsche Alko hol-, Stärke- und Tabakerzeugnisse infolge der betreffen den schwedischen Monopole höhere Jnlandsabgaben tra- gen als die entsprechenden schwedischen Erzeugnisse. Nun hat bei fast sämtlichen Handelsvertragsverhand lungen zwischen Deutschland einerseits, Spanien, Italien England, Dänemark usw. andererseits die deutsche Land- Wirtschaft immer die heftigsten und meist nicht unbe- rechtigten Klagen darüber erhoben, daß unsere Vertrete! bei den Verhandlungen ein zollpolitisches Entgegenkom men der Gegenseite auf dem Gebiete der Einfuhr deutsche? Jndustriewaren erkauften durch eine starke Nachgiebigkeit auf dem Gebiete der deutsche« landwirtschaftlichen Inter essen, also durch Zollermäßigung, Hohs Einfuhrkontingenst usw. für landwirtschaftliche Waren. Es trägt aber nnsei Warenaustausch mit Schweden in der Hauptsache indu striellen Charakter — abgesehen von Hölzern —, so das z. B. wir 1925 an Lebensmitteln und Getränken aus Schweden nur für 27 Millionen Mark bezogen, darunter allein Butter mit 15 Millionen Mark, aber auch für 18 Mil lionen Mark ausführten, wovon über ein Drittel in Zucker bestand. Dazu kommt eine Einfuhr vou lebenden Tieren W Höhe von nur 2,5 Millionen, der eine nennenswert« Ausfuhr nicht gegenübersteht; es sind das ja zur Hälfst Mndvieh und Pferde. Gewisse Bedenken erregt die Fragt "er Gersteneinfuhr aus Schwede«. Der Entwurf sieht hier °en üblichen Zoll von 5 Mark pro Doppelzentner vor; Gerste ist ungefähr die einzige Getreideart, die wir aus Schweden beziehen. * Die schwedische Gersteneiusuhr. . Reichskanzler Dr. Marx und Neichsernährungsmi- wster Dr. Haslinde hatten eine Besprechung mit der- Vertretern der Regierungsparteien über die Zollfragest s^e beim Abschluß des deutsch-schwedischeu Handelsver- ??ges zu berücksichtigen sind. Von den Regierungspar- wird besonderer Wert darauf gelegt, daß eine Diffe- ^nzierung zwischen Braugerste und Futter- «erste eiutritt in der Weise, daß die Zollsätze für Futter- Nrste wesentlich niedriger gehalten werden als die für raugerste. Die Besprechungen sührten noch nicht zu endgültigen Abschluß und sollen fortgesetzt werden, 'uchdem der deutsch-schwedische Handelsvertrag in der relchsjagssitzung die erste Lesung passiert hat. Khr.v.MlHan an die deutschen SiMe. Sendboten der Nächstenliebe. einer Rede, die der deutsche Botschafter in nngton, Freiherr von Maltraw an die deutschen Per- .Wil-dr-fi« -richU-i tSxNch ,-ch». S Uh. st. d«> A in >nd - M». i« du »«ch »k 2,^, Md., Wochenblatt für Wilsdruff «. Umgegend Am Stbst», »d« v«» Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtliche« Beka««1mach««ge» der AmtshauPtMS»«schast Meitze», Les Amtsgerichts »nd Stadtrats z« Wilsdruff, Forsirrmamls Tharandt, Finanzamts Raffe». ? LZ TLs 'M 2 L A°ch,Ust-„,.düh. 2° LT Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 LsLN'WT durch Fernruf übermittelten Anzeigeu überuehrnen wir keine Garantie. Jeder AabattLuspruch erlischt, wen« Zs s 5 As - sß