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H d TM CZ« JO- "«- T ..» ..:-,—, -.z ZFDEX , ä-L;-k- i— ...F «. !» «- « ’ - . « -.,-s« J VIII S Tagltche Unterkältnugs Beil-ge keck-k- ( Oc. Februar. « « vyeueasen Yachrichtenss. Nr. 56. so lebhaft beschäftigt hatten. Aber offenbar war nicht er es, der seiner Hilfe bedurfte, sondern der am Boden Liegende. »Man rief mich«, sagte er, sich an diesen wendend. »Wo mit kann ich Jhnen dienen?« · »Sie sehen einen Verletzten vor sich, Herr Doctor«, erwiderte der Gestagtr. »Ich bin vom Trittbrett abgeglitten und auf den Perron gestürzt. Wahrscheinlich handelt es sich nur um eine tüchtige Verrenkung oder Verstanchung.« Der Arzt erklärte seine Bereitwilligkeit, den Ver-letzten zu untersuchen, und aus die Weisung des Bahnhofsinsvectors hoben vier Packträger das Kissen mit ,-dem Verletzten auf eine herbei gebolte Trage und beförderten ihn mit dieser in ein reservirteg Zimmer der Verwaltung, das zu ähnlichen Zwecken bestimmt war. Dr. Schwanenfeld, der bei allen seinen Ausgängen sein chirnrgisches Besteck bei sich trug, trennte, nachdem man den Ber letzten auf einem Tische niedergelegt hatte, mit einem einzigen gewandten Schnitte die Stiefelnaht am rechten Unierschenkel auf und befreite so das kranke Glied von der beengenden Faßt-e -lleidung. Bei sder nunmehr folgenden Untersuchung, die er mit gewandter Hand nnd ohne dem Verletzten größere Schmerzen zu verursachen, alsbald vornahm, war er bald in der Lage zu öonsgaltirem daß es sich hier um einen Bruch der kleinen Röhre an e e. »Es ist nicht unbedingt nothwendig«, so schloß er sein Gut achten, »daß der Verband hier an Ort und Stelle angelegt wird. Das kann besser geschehen, wenn Sie sich auf dem Lager selbst befinden, welches Sie für die nächsten vier Wochen nicht ver lassen diirsen. Sie sehen mich sehr gern bereit, Ihnen mit meiner ärztlichen Kunst dort zu helfen, wenn Sie nicht verziehen, mit dem Verbande selbst Jhren Hausarzt zu betrauen.« »Das wäre eine sehr wenig höfliche Handlungsweise dein Manne gegenüber-, dem ich die erste Hilfe verdanke«, erwiderte der Leidende. »Es wird keine andere Hand als die Jhre mir den Verband anlegen, wenn Sie die Güte haben wollen, diese Müheleistung zu über-nehmen« Damit stand also der erste Fall in der Praxis des Doctor SchwLpenfejd fest. · , ! Man trug den Kranken nach einer Droschke, in welcher ihn der Arzt so bequem als möglich unterbrachte; der Begleiter des jungen Mannes, eben jener Unbekannte, nahm außer dem Doktor den Bordersitz ein, und darauf fuhr der Kutscher langsamen Schrittes zur Wohnung des Berletztem die jener bei der Abfahrt selbst angegeben hatte, nach den Predigerhäusern am Dlmplatze und zwar nach dem Hause des Diakonus Lindemann. Es schien in der That, als habe Dr. Schwnnenfeld einen Griff in den Glückstopf gethan, als er sein Domicil in der Neu stadt wählte. Schon die erste Woche brachte ihm mehr Patienten, als selbst seine tühnften Hoffnungen zu erwarten sich jemals getraut hatten, und mit jedem Tage mehrte sich ihre Zahl. Das neue weiße Porzellanfchild mit der goldenen Inschrift an dem Pfeiler der Vorgartenthür, das dem Vorübergehenden meldete, hier wohne der praktische Arzt Dr.Schwanenfeld, schien für Alle, welche ärztliche Hilfe suchten und brauchten, eine besondere Au ziehungstraft zu haben; schon in der zweiten Woche waren seine regelmäßigen Sprechstunden am Morgen und Mittag von Patienten überfüllt und auch die Praxis außerhalb des Hauses nahm einen rasch steigenden Umfang an. Er durfte sich mit Genugthuung sagen, daß er diefen glänzenden Erfolg zum größten Theile seinen ausgebreiteten Kenntnissen und seinem gründlichen Wissen verdanke, denn es waren ihm gleich im Anfange ver schiedene schwere und bedenkliche Fälle zur Behandlung überwiesen worden und bei allen diesen war es ihm geglücktz eine baldige und Ti Yuf dunklem Zsega Von P. E. v. Aug. · G· Fortsetzung.) Inst-tue verbot-tu Jetzt mischte sich in seine Gedanken iiber den Mann schon eine leise Regung der Eifersucht; hatte er ihn erst für den be drängten Kundendes Alten gehalten, so schien es ihm viel wahrscheinlicher, daß er der Bräutigam seiner Tochter sein mischte. Aber se mehr sie sich Beide der inneren Stadt näherten, um so mehr schwoll der Verkehr der Menschen ans den Straßen an und als sie dieselbe erst erreicht hatten, war. jener ihm rasch aus den Augen entschwunden· Jn Johann Ohliens Gaststube versammelte sich gegen Mittag derselbe Kreis wieder, der schon am Abend vorher den Doktor mit so bereitwilliger Zuvortomnienheit in seiner Mitte ausgenommen hatte und für die wenigen Fehlenden fand sich anderer gleich gesinnter Ersatz ein. Das gab wiederum eine Stunde heiterer gegenseitiger Anregung und wenn sich Schwanenseld schon gestern sAdend nnter diesen Gleichgesinnten wohl gefühlt hatte, so genügte dieses zweite Zusanmtensein, nm ihn unter diesen liebenswürdigen sangen Leuten völlig heimisch zu machen. Als man sich zur sEssenszeit trennte, geschah das von seiner Seite mit dem festen Botsatze, auch in der Zukunft die Erholungsstunden, welche ihm sein Beruf gönnen würde, in dem Kreise dieser frohen Menschen zu verbringen. » I II Gegen Abend machte Schwanenfeld einen Spaziergang vor die Stadt nach dem Bahnbof. Er trat in den Wartesaal zweiter Klasse und setzte sich dort an ein auf den Perron ntiäudendes Fenster, um fiir ein Viertelstündchen den sich beint Eingang der Abendziige enttvictelnden Verkehr zu beobachtet-. Bald drausten die Abendziige einer nach denr anderen mit kurzen Unterbrechungen herein und rascher, als man zu erwarten berechtigt gewesen wäre« oerlief sich der Schwarm der Autotumenden durch die breiten Ausgängr. Was sich gesucht, hatte sich gesunden; auch der Neu gierigc war befriedigt, er wußte, daß hier für den Zeitraum mehrerer Stunden eine Ruhepause eintreten werde. Dr. Schwanen feld gri.s bereits nach seinem Hure, unt nach der Stadt z.riick zulehrem als er bei einem letzten Blicke hinaus auf den Perron eine kleine Gruppe junger Leute und Bahnbeamten vor einem Eifenbaljnwagen zweiter Klasse bemerkte, die lebhaft utn irgend etwas beschäftigt waren, was mitten unter ihnen auf der Erde zn liegen schien. Da aber Neugierde den Doctor nicht plagte, sandte er ohne jedes weitere Interesse sein Auge von der Gruppe ab und begann das große Zimmer zu durchschreiten, um den hinteren Ausgang nach der Straße zu gewinnen. Aber noch be oor er jedoch die Mitte des Zimmers erreicht, öffnete ein Bahn bedienfteter die nach dem Perrou führende große Tbür und rief ntit lauter Stimme durch den Saal: , .Jst vielleicht ein Arzt hier?« »Ich bin Mediciner«, war Schwanenfelds Antwort. «Haben Sie die Güte, mir zu folgen«, lautete die Gegen rede· »Ein Unfall ist geschehen, hoffentlich von nicht schwer toiegender Bedeutung, obgleich der Verletzte außer Stande ist, anf seinen Füßen u stehen« Der Doktor folgte denr Vorausgebenden und gelangte mit ihn- zn der kleinen Gruppe, die er schon vorher vorn Fenster aus gesehen hatte. Hier lag auf einem dem Eisenbabnwagen ent nommenen Sistiffen ein junger Manu, ans den ein Anderer leb Æt einsprach. Der Doetor erkannte in decn Redendeu sofort Unbekaan mit dem sich bereits aru Morgen seine Gedanken-