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3. Jahrgang. 1 von der l draußen eine Züge rrschiedene n." sagte Herr hat ntsam die auch die sa. schön. Stempel nsten Be- dort nicht scheo, wo die letzte noch eine faden ge- iserer Zeit trotzdem Amerika- l sie nicht in Erlau , auf der mz genau ornehmen eiten vor- hter sahen eine vor zu stellen, Theodor, eß es sich n, unbe- > I I Rr. .111 Dienstag, den 17. Mai 1VV4. Erscheint täglich nachm. r»I! rlulnnbme dcr Eenu. und ^esur.gc. Bezua-Pre»«>; Kierieliäbrl. I Mk. L<» Pi. lohne Brsiellgeld». »et außeroculsche» PvstanslaU II. Leiluiiprpieisl Einzeinnmnier Il> Ps. NedakrianS-Lprechsluiide: II —I Uvr. llnabvängige; Lsgeblaii für Gadrbeit, llecdk u.fm'veit. Inscraie werden die l>,',eldnlie ie Pelilw'Ue oder deren Raum mit l.»Ps. bere.tniei, dei Wiederhoinng dedenlender Navall. Biiltid, »rlerci. '.Ucdafiiv» und ttiesrliäslsstclle: Dresden, PUInilicr Lira sic -IN. — aernideeeiier Nun I Nr. umn. Ein verdienstvolles Priesterleben fand am Sonntag früh seineil Abschluß. Ter allseits hochgeachtete und allbe liebte hochwürdigste Prälat lind Konsistorialpräses Carl Maaz ist im Alter voll nahezu 68 Jahren nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, wiederholt mit den beiligen Sterbesakramenten versehen, in die Ewigkeit hin-- übergegangen. Seine vielfachen Verdienste um Kirche, Schule und Vaterland sichern ihm einen ehrenvolteil Platz iil der Geschichte der Sächsischen erbländischen Tiözese. Seine Vaterstadt war Schirgiswnlde, wo er am 0. Juli 1836 geboren wurde. Nach Absolvierung seiner Gymnajial- und Theologicstudien in Prag empfing er am 9. No vember 1809 die Priesterweihe. Seine Seelsorger tätigtest führte ihn zuerst als Kaplan 1860 nach König-, hasti, 1862 als Domvikar nach Bautzen, im gleichen Jahre als Kaplan an die .Hofkirche zu TreSden, woselbst er 186A Kapcll- knaben-Präfekt wurde. Er war als Lehrer und Direktor des katholischen Progl)mnasilims eine lange Reihe Jahre hindurch mit großer Liebe und sichtbarem Erfolge tätig. Während der .Kriegsjahre 1866 und 1870—71 wirkte er als Feldgeistlicher auf den Schlachtfeldern in Böhmen und Frankreich in aufopferungsvoller Weise. Als Aner kennung für seine Verdienste um das Vaterland und die Armee erhielt er den Sächsischen Albrechtsorden 1. Klasse und das Eiserne Kreuz. Diese seine Tätigkeit als Feld geistlicher war jedenfalls auch der Eirund, daß er bei der Reorganisation der katholischen Militärseelsorge in Sachsen im Jahre 1881 als erster katholischer Militärpfarrer an gestellt wurde. In dieser Stellung wirkte er zehn Jabre. Nach kurzer Tätigkeit als Pfarrer in Tresden-Fried- richstadt und königlicher Hofprediger wurde er gegen Ende des Jahres 1892 zum Superior und Pfarrer an der katho lischen Hofkirche und 2. Vikariatsrat ernannt. Während dieser seiner Amtstätigkeit wurde er Kanonikus des alt- ehrwürdigen Tomstiftes zu Bantzen. Am 1. Juli 1896 er folgte seine Ernennung znm Präses des katholisch geistlichen Konsistoriums und zum königlichen Hoskaplan. In diese Zeit siel die schwere Erkrankung des hochwürdigsten Bischofs Tr. W a h l, und es wurde ihm ans Intervention des.Königs die Administration der erbländischen Tiözese übertragen. 1901 ernannte ihn Se. Heiligkeit der Papst zu seinem Hans- Prälaten und später znm Protonotar. Tie vielfachen An strengnngen und großen Sorgen, welche die schwierige Leitung der Tiözese mit sich brachte, hatte seine Gesund heit so geschwächt, daß er bei der notwendig gewordenen Ordnung der Tiözesanverhältnisse selbst bat, von seiner Person als Oberhirt Abstand nehmen zu weiten. Leider erlitt er im vorigen Jahre einen Schlagansall, erholte sich jedoch hiervon wieder, so daß die volle Wieder herstellung seiner Gesundheit erbostst werden tonnte. Aber Der Mikado und sein Hof. (Schluß.) Im Jahre 1887 wurde der kaiserliche Kammerherr und Wirkliche Geheime Legationsrat Ottmar von Mohl an den japanischen Hof berufen und mit der Reformierung der Hofctikctte nach europäischem Vorbilde beauftragt. Bei der Antrittsandienz wurden Herr und Frau von Mehl io ausgestellt, daß ersterer dem .Kaiser, Frau von Mobl der Kaiserin gegenüber zu stehen kam. „Ter .Kaiser", so schreibt darüber Herr von Mohl, „trug eine schwarze, hn sarenälmliche Uniform, wie sie in der englischen oder früher braunschweigischen Armee üblich, den Stern des Ebrnsan themnm Ordens und war unbedeckten Hauptes. Er hatte einen etwas gelblichen Teint, sah jung ans, trug dunkle Haare und Bart und stand mit eigentümlich bewegten Augenwimpern, aber sonst ganz unbeweglich. Tie Kaiserin befand sich neben dem Tenno, war kleinerer Statur, in ein europäisches Seidenkostüm gekleidet, recht hübsch und sehr distinguiert anssehcnd und unverkennbar eine Fürstin nach Haltung und Art. Beide Majestäten sprachen äußerst leise in einem Flüsterton, und jedes ihrer Worte wurde sofort durch den diensttuenden Hofstaat, den Zeremonien meister Nagasaki und die Hofdame Fräulein Kitasima ins Englische übertragen und uns lauter wiederholt. Tie Audienz dauerte etwa 20 Minuten und verlief sehr gnädig. Man fragte nach Kaiser und.Kaiserin, Kronprinz und Kron prinzessin in Berlin, nach der Reise, und die Kaiserin nach unseren Kindern. Doch traten die japanischen Majestäten, wenigstens der Tenno, nicht ans ihrer Reserve und Würde heraus, letzterer verließ keinen Augenblick den Platz, auf welchem er aufrecht inmitten der einen ziemlich niedrigen und düstereit Eindruck machenden Audienzhallc stand, reichte auch nicht die Hand. Die Kaiserin war etwas lebhafter und eingehender, wie überhaupt die hohe Fra» viel Interesse für unser Kommen gezeigt haben soll." Im Anschluß ait diese Koufereuz machten Herr und Frau v. Mohl eine Rundfahrt bei den kaiserlichen Prinzen, von denen sie sämtlich in europäischen Uniformen enrpfangen wurden, während die Prinzessinnen, ihre Gemahlinnen, ebenfalls europäisch gekleidet waren. Wenige Tag^ später hatten sic auch Gelegenheit, eilten großen von dem ersten Prinzen des Hauses gegebenen Ball bcizuwohnen, bei welchem die gesamte versammelte Welt von Tokio europäisch die Besserung war nur vorübergehend. Bereits im Februar verschlimmerte sich sein Zustand und auch der von Ihrer Majestät der Königin ihm zur Verfügung gestellte Aufent halt in der königlichen Villa zu Strehlen vermochte ebenso wenig, wie sein Aufenthalt in den Sanatorien der Lößnitz, die neuerdings eintretende Verschlimmerung des Zustandes aufznhalten, bis ihn am Sonntag früh 6 Uhr der Tod von seinem Leiden erlöste. Mit Prälat Maaz ist eilt seeleneisriger Priester ans dem Leben geschieden. Er war ein Vorbild treuer Pflicht erfüllung und eines tadellosen, tugendhaften Lebens. Stets hatte er ein großes Herz und eine stets offene Hand für die Notleidenden und Hilfsbedürftigen. Sein scharfer Blick ließ ihn die große Wichtigkeit des katholischen Vereinslebens erkennen; er war daher ein eifriger Förderer desselben Besondere Pflege ließ er den so notwendigen Kirchen und Schulbauten in der Tiözese angedeiben. Tie Aktion des katholischen Zeitungsunternehmens nahm er besonders warm unter seinen Schutz, weil er die brennende Notwendigkeit erkannte, daß die sächsischen Katholiken eine eigene Tages zeitung besitzen. So war Prälat Maaz ein Priester nach dem Herzen Gottes, der den modernen Anforderungen der katsto- lischen Organisation voll und ganz Rechnung trug. Seine langjährige Wirksamkeit brachte vielfältigen Segen für die Tiözese. Gott wird ihm ein reicher Vergelter seiner großen Verdienste sein. Tas Leichenbegängnis findet Mittwoch nachmittag 3 Uhr auf dem inneren katholischen Friedhose von der Kapelle ans statt, in welcher tags vorher auch die Auf bahrung erfolgt. Ein christliches Tchulgcseiz m Prcnsren. Man darf den letzten Freitag als einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der preußischen Volksstl ule bezeichnen, der an Bedeutung nicht znrücksleht hinter dem leider gescheiterte» Schiilgeietzentwnrf des Graten Zedlitz Trütschler. Seit dem Jahre 1892 baden Zentrum und .Kon servative immer wieder die Forderung nach einem christ lichen Vvlksschnlgesetz erboden. aber sie predigte» bei der Regierung tauben Tstren, weil sic den Radau der Liberalen fürcbtete. Im neuen Landtage hat nun der Fübrer der Frestonservativen, Freiherr von Zedlitz, einen ganz »»sä,einbaren »nd harmlos llingenden Antrag eingebraäil. der die Regierung ersucht, einen Schuldotatstmsgesetzent wnrs einznbringcn. Materielle Interessen sind es in erster Linie, welche die Rccbte zu dieser Forderung veranlaßt haben. Aber es bestand unter sämtliche» Fraktionen das unausgesprochene Uebereinkommen, daß dieser Entwurf be nützt werde, um eine Entscheidung über die Kousessionalität der Schule herbeizusübreu. Ter Antrag des Freisten» von Zedlitz entstielt stiervon nichts. Als er zur Beratung kam, wnrde das Haus mit einem neuen Antrag überrascht, der von Nationalliberalen, Konservativen und Freikonserva tiven unterzeichnet war und am Freitag abend auch bereits gekleidet erschien und sämtliche Prinzen in Miltärnui formen. Tarau stätte ein Vierteljastrstnndert früher noch niemand zu deuten gewagt. Tenn bis znm Einsetzen der neuen Aera wurde» die Prinzen des japanische» Kaiser Hauses nur zu hohen geistlichen Stelle» erzogen, und das Tienen in der Armee war für sie schon deshalb ausge schlossen, weil die Kriegerkaste der Samurai für einen Prinzen nicht erhaben genug war. Heute dagegen gefallen sich die hohen Herren sämtlich in eleganten Militärnnifor- men und die Prinzessinnen in Toiletten, die von denen der europäischen Fürstinnen sich nicht st» mindesten unter scheiden. Tie Frauenwelt der höheren Stände gefällt sich überstanpt in den modernen Nenjapan besser, da sie nach nitjapanischer Sitte sehr abgeschlossen leben mußte und für sie znm Beispiel ein Erscheinen in großer Gesellschaft oder gar ans Bällen gänzlich ausgeschlossen war. Auch die Fürstinnen im alten Japan traten nicht an die Oesfentlich teil, während sie heute europäischen Repräsentations- pslichten zu genügen staben und das vielfach sestr gerne tun. um damit auch der selbständigereil und gleichberechtigten Stellung der abendländischen Fürstinnen ihren Gatten gegenüber sich erfreuen zu können. Auch Kaiser und Kaiserin sind nach alt japanischer Anf- fassnng in gesellschaftlicher Hinsicht keineswegs gleichberech tigt. sondern der Tenno hat eine stöhere Stellung als seine Gemastlin. „Es wird datier", so schreibt Herr von Mostl, „ein Znsammenerscheine» des Herrscherpaares tunlichst ver mieden, istid es erschien als eine große.Konzession an abend ländische Sitten, wenn der Kaiser dazu vermocht werden konnte, denselben Hoswagen wie die Kaiserin zu besteigen. Lange war der Tenno auch nicht zu bewegen gewesen, bei Gelegenheit europäischer Tiners oder Tejenners für durch reisende fremde Prinzen der Kaiserin den Arm zu geben. Es machte anfänglich immer Schwierigkeiten, den Kaiser zu solchen Nenernngen zu bewegen, und öfters bedurfte es der Intervention des Premier- oder Hansministers, »in den Kaiser zu der nach europäischen Begriffen nnabweislichen, nach japanischen nnznlässigen Eonrtoisie gegen seine hohe Gemahlin zu bestimmen." Bei derartigen Konflikten zwischen der althergebrachten Sitte und der europäischen Etikette stellte sich die sympathische Kaiserin Haruko immer entschiedener auf Seite der Reformer, so daß sie heute das ini-lmi- «Ion inst» nach abendländischer Art vollauf beherrscht. Allerdings nur äußerlich. Denn da in Japan die Poly- Annastme gefunden hat. Tie Antragsteller verfügen über eine sehr große Mehrheit im Abgeordnete»!,»»»'. Es mag etwas anstallend erscheinen, daß die genannten drei Parteien, die doch sonst in Scstnlfragen sich so sehr be fehden, nun einen gemeinsamen Boden gefunden haben. Tie „Nat.-Ztg." gibt als Grund dieses Zusammengehens an: „Tas Zusammengehen der drei Parteien in dieser Frage ist insofern bedeutsam, als die Konservativen, indem sie auf den Boden dieser Grundlinie treten, alle ihre weitergeheudeu Forderungen zu- rückstcllen und von der Ueverspaunuug des Noufessioualiiäts-Prinzips Abstand nehmen. Die Trennung eer Konservativen vom Zentrum in der Schulfrage ist mit aufrichtiger Genugtuung zu begrüßen. Bleibt auch das KonfessionalitätS-Prinziv in dem Antrag stark aus geprägt, so haben die Konservativen von ihrem Standpunkt aus doch beträchtliche Zugeständnisse gemacht. Bisher stand stets zu befürchten, daß ein neues Schulgesetz lediglich auf Grund der ge meinsamen Forderungen von Konservativen und Zentrum zustande lo.mnen würde; daß das Zentrum ausgeschaltet werden würde und eine Vereinbarung zwilchen Konservativen und Liberalen über die Schulsrage möglich wäre, erschien lange Zelt gänzlich ausgeschlossen. Allerdings haben die Liberalen im Lauf der Zeit viel von ihren schulpolilischen Zielen aufgeben müssen und werden in der nunmehr augebahnlen Lösung bei weitem kein Ideal erblicken, aber doch jedeufaüs ei» erheblich kleineres Nebel als in einen', klerikal-kon servativen Schulgesetz." Man kann also sage», daß die „Bossteitspolitik" hier leine geringe Rolle gespielt hat. Was nun den Inhalt des 'Antrages betrisst, so können wir in vielen Teilen demselben znststnmen, wie es schon der Abgeordnete T i t t r i ch in dem Abgeordnetenhanse getan hat; mau kann fick, höchstens wun dern, daß ein Nationalüberaler an der Spitze der Antrag steller stellt, denn derselbe fordert: „In der Regel sollen die Schüler einer Schule derselben Konfession angeliören und von Lehrern ihrer Konfession unterrichtet werden." Tamit ist die.Kousessionalität der Volksschule im Prinzip feslgelegt. Pastor H a ck e n b e r g bat auch im Plenum des Astgeord- netenstanse derart das Lob der konfessionellen Volksschule gesungen, daß sicherlich keilt Mensch hinter ihm einen Natio- nallisteralen vermutet hat. Es gilt für das Zentrum, d e Konsessionalitäl unter ge nügende Garantie zu stz.l.n und las Ansnastmeto: nüstt >n breit zu össnen. Zwei Ausnahmen sind im Entwnrse selbst schon ansgefüstrl: „'Nationale Rücksichten" und „historische Entwicklung"; das letztere ist mit Rücksicht ans die eigen artigen Verhältnisse in Hessen Nassau ausgenommen. Aber was Inn stier die „nationalen Rücksichten"? Gegen die Tänen. Welsen und Littaner kann dies nicht gerichtet sein, denn diele sind durchweg protestantisch; es fehlt dort jede Grundlage für eine Sstnnltanschnle. Sonnst kann es sich nur um die Polen bandeln. Tie verfehlte preußische Polenpolitic soll somit auch in die Schnlgesetzgebnng hinein- gezerrt werden. Tas ist ans Pädagogischen Gründen völlig verfehlt und ein Fiasko kann jetzt schon in Aussicht gestellt werden. Wenn in den polnischen Landesteilen Sstnnltan- scstnlen errichtet werden, so kann es sich hierbei um die slark- polniichen Gegenden nicht handeln, weil hier weder pro testantische noch deutsche Kinder wohnen; ein protestantischer Lehrer aber bat hier absolut leinen Boden für eine erfolg- ! ganiie erlaubt ist, macht auch der Mikado davon keine Ans- ! nähme und neben der eigentlichen Kaiserin hat er noch > einige Nebensranen. deren Kinder ebenfalls legitim und zur I Thronfolge berechtigt find. Ta die Kaiserin Haruko selbst ! keine Kinder stak, so ist auch der jetzige Kronprinz der Sohn ! einer stächen Nebenlran. Tie Frage, welche Rolle der jetzt regierende Tenno i Mnlsnstilo in der ganzen Rewrinbewegiing gespielt bat, läßt sich kaum mit einiger Sicherheit beantworte». Tazn ist der > geheimnisvolle Tcstleier zu dicht, welcher die Person des Kaisers und seine ganze Umgehung umhüllt. Aber so viel scheint sicher, daß der w jung zur Regierung gelangte und nnnnttelbar ans dem konservativen altjapanischen Milien hervorgegangene Herrscher die Umwandlung ans dem reli giösen Tberstanpte der 'Nation in eine» tonstitiitionellen Monarchen nicht ans eigener Fnitiative vollzog, sondern dabei nur einer politischen Notwendigkeit gehorchte, der er sich Schritt um Schritt füge» mußte. Und aller Wahrschein lichkeit nach oft gegen seine persönliche Neigung. In der Intimität seiner engeren Häuslichkeit ist er noch lange Alt japaner geblieben und wie weit er das in seinem Innern heule noch ist wer vermöchte-das zu sagen? Aber auch das japanische Volk bat nicht aistgestört, in dem Tenno auch jetzt noch den Abkömmling der Sonnengöttin zu erblicken, den ans stöberen Sphären stammenden unnahbaren Herr scher, vor dem ei» jeder Japaner eine religiöse Scheu empfindet und zu Boden sinkt, wenn er sich der geheiligten Person des Tenno nähert. Davon lieferte die am l8. März dieses Jahres erfolgte Eröffnung der außerordentlichen Parlamentssession in Tokio den überzeugendste» Beweis. Ter Mikado verlas znm erstenmale in eigener Person die kaiserliche Adresse an die Mitglieder des Tber und Unter hauses und die ganze Versammlung störte tief verneigt, schweigend und unbeweglich die allerhöchste Botschaft an. Niemand hob den Kops, kein Blick wagte es, zu dem Herr scher anfznschanen die Kaiserwürde schien, ganz ebenso wie einst in dem heilige^ .Kioto, von einem überirdischen Scheine umgeben. Und nach dem Schluß der Feier empfing die draußen versammelte Volksmenge den Herrscher eben falls in demütig vornüber gebeugter Haltung, schweigend und in tiefer Stille und kein neugieriges Auge wagte es. auch nur zu dem davonrollenden kaiserlichen Wagen aufzu blicken, aus Scheu, de» geheiligten Tenno selbst zu schauen. Tas war Altjapan, welches noch lange nicht ausgestorbcn ist.