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« un - WtznåsssxzusigiÆö Yytgszeueflcn Nachrichtka Nr. f 111 DjeZSLUJZTTEtEEBÆ 25. Oktobekf 1903. gseoöachtungen des Zeitung-seines- Rachdruck verboten. Begleiten Sie mich in die Wohnung eines kaufmännischen Beamten. Urahne, Ahne, Mutter und Kind nicht doch, nur die Ahne, die Großmutter, befindet sich in dein modern ausgescatteten Zimmer nnd die Enkeltochter. Die Großmutter sitzt aus einem Polstersinhl am Fenster und blickt ans die Straße, gehn kann sie nicht mehr. ibre Fuße sind gelähmt. Der Arzt sagt, sie hat iich in früheren Jahren überarbeitet und die Nerven überanstrengt. Nun nehmen die bösen Nerven Rache. Die Enkeltochter sieht vor dem Spiegel nnd zupft an den Stirnlocten. Eine Weile hört man nichts als das Ticken der ·Wandul)r. Dann plötzlich stößt die alte lFrau den Atem ungeduldig aus und es beginnt folgendes lehr-reiche Gespräch: ~Wo deine Mutter ’mal wieder steckt, Elisabeth? Wahrscheinlich stattet sie die von Zeit zu Zeit üblichen, dringend nötigen Besuche ab, unterhält sich mit den knien Freundinnen und bleibt überall eine Stunde ·auetschen. Dieses entsetzliche ’rumkr echen und ’ruindri·ieken aut; einer fremden Stube in die andre. Gerade, als ob zu Hause nicht das geringste zu tun wäret Und dabei habt ihr zu morgen Leute zur großen .Verbstkaiiipagne, zum 9großen Reinemachen bestellt. Es ist unverantwortlich. Was sagst du? Beim eiiiemachen würdest du ebensowenig helfen als deine Mutter? Das schicte sich nicht siir euch, es sei nicht st a n d e s g e m ä ß, Staub fort zu fegen oder zu waschen, Sauberleit nnd Ordniing»im Hause zu schaffen? - So, so, nicht standes gemäß Das wußte ich nicht. Zu meiner Zeit war jede nii Bliche A rbeit stan esgeniäsi,lede nützliche Arbeit war schicklich. Trägc oder auch nur be gueme Mädchen und Frauen wurden nicht sonderlich geachtet. Noch erinnere ich mich mit Stolz und Freude der Antwort, die mir dein fel’ger Großvater, der Justizrat, gab, als ich ihn eine-Z Tages frng, warum er eigentlich mich, das arme, unscheinbare »und einfache Mädchen so vielen reichen und glänzenden Heiratspartien vorgezogen habe. ~Freilich« sagte er lachend, »ich bin als Brautwerber weit herumgekommenund habe in a er Stille masseuhaft Körbe ausgeteilt, ich fand nicht gleich die richtige, ich hatte mir eben meinen Sah gemacht: so muß sie sein nnd nicht anders. Siehst du, wenn ich in einem als gut geltenden Biirgerhause ankloofen und niii ein Mädchen anhalten wollte« prüfte ich immer erst sorgfältig, ob die Betreffende keine Zierpuppe für den Salon, sondern wirtschaftlich und akkurat war. Zu diesem Zwecke erschien ich als ungeladener und unerwarteter Gast außer der Visitenzeit, begann eine Unterhaltung und ließ mich im Laufe derselben, wie um etwas zu suchen, das mir angeblich aus der Hand gefallen, vor einem Möbelsiiich gewöhnlich vor einem Schranke-, nieder. Lag Staub und Spinn webe unter dem Schranke oder zeigten meine schwarzen Unaussprechylichen einen grauen Aiiicabdruch so unterblieb die Werbung, denn ich ging von dem rundsatze aus« das da kein Frieden und kein Segen gerrfchen kann, wo die Hausherrin nicht selbst au Sauberleit nnd Ordnung hält. ie E« rkeun t n i s nnd Betätigu us i b r e r Pflicht charakterisiert die geistig bedeutende Fran. —ei euch«, scherzte Großvater, ~war es so spiegelblank, daß man mit dem Eramenfrack aus denDielen liegen und sich eiiibilden konnte, man wäre eine Forelle und fchwämnie über kristall klare KieseL Und deshalb, um der peinlichen Ordnung und Sauberkeit willen bist du meine Hausfrau, mein Glück, mein Segen gewordenl« la, Elisabetb, so sprach der gute Großvater zu mir. T Was, die modernen Männer wollten garteine praktisch gebildeten und wirklich arbeitenden Frauen? Möglich, die Trauben bange-;- zu doch. es ist selten eine zu treffen. - Altnio isch wäre der Großvater gewesen? - uti aller dings ein Gitxiierl mit armstarkem Spazier-stock und bohler Dirnschale war er Ist sou dern ein rich ger, zielbewnpter deutscher Mann. - Verleteen hätte mirs-di c g sollen, daß meinewrtfcha tlichen Fikeiiden bät der se razuden sc ch date-it Kind« sind« was blast-ers n iiir U mi. as . eine Frau -