Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860520
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-20
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.05.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MWMWWWWWMMÜiDMMM r-LIS- k. Abom»eme«t-preir: An AMerttiische — jede» Wochentag H«d Mt dem Datum der folgende» lages) zur Versendung gelangende — jlzAer-Gültiger mit Beiblättern kostet »onatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen i, Thkmnitz und den Bororten, sowie bei >»r Voll. tEinaetraaen unter Nr. 4838.) qw2u-4. Quartal erscheintfür Abonnenten ßtchsischer rise,»ay,-ffahr»la,deft. a, 1. Quartal erscheint für Abonnenten UreMch («eihaachtLdeigadr) ».«üzeigerr. Serlag: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz. Sstchstscher LlllltkS-AstfkiStr mit „Chemnitzer» Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Donnerstag, 2V. Mai 188Ü. JusertiruspreiS: Raum einer schmalen Korpn-Me 15 Pfg-r — ÄeName (Ispaltige Petttzeile) 30 Pfg. — veiWiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von AuSwirtS wolle ma» Znsertion-betrag (in Briefmarken) beifüge» ge« Silben KorpuSschrift bilden ca. 1 Zeile), «nnonceuannahme nur bi» Bormitiaa. Inserate nehmen anße, der Verlag»- Expedition die Annoncen»Bureaux a» Er»edtti«» und «edakttex: Chemnitz, Theaterstraße «r. S. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Chemnitz. Fernsprech st ekle Nr. >38. MM: „Tägliches NnterhsltungsblaN" »ad hümristiH illuMrter SmitüMiirt „Lustiges Bilderbuch". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Wege» vorzuuehmender Reparatur wird der innere DorscommnuicationS- weg in BernSdors und zwar von der Brücke beim Hausbesitzer Hermsdorf on bis zu dem Haus« der Bäckermeister» Bbthel bi» aus Weitere» gesperrt. Chemnitz, den 18. Mai >886. Me Königliche AmtShauptmannschast ES wird hiermit zur öffentlichen Keontniß gebracht, daß Herr Carl Hermann Mende in Wüsteubrand als BezirkSschornsteivfegermrister des U »ehrbezirkS in Pflicht genommen worden ist. Chemnitz, den 11. Mai 1886. Di« Königliche AmtShauptmannschast. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de» Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heut« auf Folium 2885 die Firma W. E. Hönisch in Chemnitz (Frledrichftraße Nr. 7a) und als deren Inhaber der Kausm u:, 5, err Wilhelm Emil Hönisch daselbst, Besitzer eines Holz- und Kohle '^c.rdelSgeschäftS, eingetragen. Chemnitz, am 12. Mai 1886. Königliche» Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk de» Unterzeichnete» Amtsgericht» wurde heute auf Folium 2886 di« am 1. Mai 1886 errichtete Firma Richter L Co. in Chemnitz Meine Brüdergasse Nr. 4) eingetragen und zu gleich verlautbart, daß Frau Rosalie ver«. Richter und. der Kaufmann Herr Max Leffer daselbst, Besitzer eine» Corset-FabrikatiouS- und Weißwaarew Handelsgeschäft», Inhaber der Firma sind. Chemnitz, am 12. Mai 1886. Königliches Amtsgericht- Im Handelsregister für den Stadtbezirk de» Unterzeichneten Amtsgericht» wurde heute auf Folium 2387 verlautbart, daß sich die Herrn Laut» Oppelt für die Firma Joh. Ludw. Ranniger u. Söhne in Chemnitz ertbeilte Procnra erledigt hat, daß dem Kaufmann Herrn Julius MagnuS daselbst für die genannte Firma Procura übertragen worden ist, sowie, daß die Procuristen Herr Theodor TSpig und Herr Julius MagnuS die Firma nur gemeinschaftlich zeichnen können. Chemnitz, am 15. Mai 1886. Königliche- Amtsgericht. Das zum Nachlasse Herrn Samuel Friedrich Böhm'S in Mittelbach ge hörige, auf 25606 Ml. taxirte HauSgrundstück Nr. 28 des Braudvers.-Cat- Fol 176 d«S Grund- und HypothekenbuchS für Mittelbach soll aus Antrag der Erben Freitag, den 28. Mai 1886, Vormittags 11 Uhr im Weg« öffent licher freiwilliger Subhastation an hiesiger GeiichtSftelle veräußert werden Beschreibung de» Grundstücks und Kaufbedingungen können hier eingesehe» werden. Königliches Amtsgericht Chemnitz. Die im Grundbuch« auf den Namen Christiane Wilhelmine Franke, geb- Kühuscherf, eingetragenen, in Niederhermersdorfer Flur an der Zschopauer- straße gelegenen, zum Gärtnereibetriebe, bez. zu einer Baustelle sich eignenden Feldgrundstücke, Folium 63, 64, 65 und 66 des Grundbuchs für Nieder- hermerSdors, Nr. 132, 133a, 183b und 134 de» Flurbuch» für diesen Ort, einschließlich eine» auf 60 M. geschätzten Schuppen» aus zusammen 3046 M geschätzt, sollen im hiesigen Amtsgericht zwangsweise versteigert werden und ist der 2l. Juni 1886, BormittagS 10 Uhr, als Anmeldetermin, ferner der 8. Juli 1886, Bormittags 10 Uhr, al» BersteigerungStermin, sowie der 16. Juli 188«, Vormittag» l0 Uhr, als Termin zu Verkündung deS Ver> IheilungSplaneS anberaumt worden- Die Realberechtigteu werden auf- aesordert, die aus den Grundstücken lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätesten» im Anmeldetermine anzu melden. Eine Uebersicht der aus den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihre» RangvcrhältnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der Gericht» > schreiberei deS unterzeichnet«» Amtsgericht» eingesehen werden. Chemnitz, am 14. Mai 1886. Königliches Amtsgericht. »putsche Vom 18. Mai. Lübeck. Der Gewerbekamwertag verwarf de« Antrag Biehl betreffend deu Befähigungsnachweis. Für de« Antrag Biehl stimmte nur München, während Hamburg, Dresden und Meiningen sich der Abstimmung enthielten. London. Dar Bmean Reuter meldet an- Zanzibar, Frank reich habe die ganze Komorogruppe in Besitz genommen. Der Vertrag ist am 21. April in Johanna unterzeichnet. Sebastopol. De» Kaiser hielt heute eine Truppenschau ab. Am DievStag, dem Geburtstag der Thronfolgers, wird da» Krieg» schiff »TscheSme" vom Stapel lausen. Athen. Die parlamentarische Situation ist eine verwickelte. Die frühere Majorität scheint DelyanuiS erhalten zu wollen, doch ist jede kriegerische Verwicklung geschwunden. Die Auflösung der Kammer ist wahrscheinlich. Haag. In der Thronrede, mit welcher die Geveralstaaleu ge schloffen wurden, ist, wie die „F. Ztg." meldet, aogekündigt worden, daß die Regierung sofort nach den Wahlen die Revision der Verfaffnug beantragen werde. Daun wurde die zweite Kammer für aufgelöst erklärt. Catania. Der Aetna ist seit 11 Uhr Vormittags in Ernp tioo; ans der Westseite des CrutralkrateiS findet eine sehr starke Dampsentwicklung und Aschenregen statt- Washington. Das amerikanische Fischerfahrzrug »Ella Doughty" au- Portland ist gestern auf Anordnung der kanadischen Behörden bei Cap Breton wegen Uebertrelnng der Fischereigesetze mit Beschlag belegt worden. Die Ligeuthümer reklamirten bei den hiesigen LnndeSbehörden. Politische Ruu-fcha«. Chemnitz, den 19. Mai. Deutsches Reich. In der Sitzung de» BuudeSrathe- sollen einige Bundesstaaten, man nennt Sachsen, Mecklenburg, Oldenburg, gegen die jetzige Abänderung der Maischranwsteuer und für die ur sprüngliche Vorlage gestimmt haben, welche sür die großen Brennereien Äneu höheren Steuersatz als für di« kleinen in Vorschlag gebracht hatte. Dieser Modus war aber von Preußen selbst wieder fallen gelassen worden. — Ja dem dem Reichstag zngegaogenen Rechenschaftsbericht Wege« Aushebung de- öffentlichen BersammlnugSrechteS in Berlin be zieht sich die preußische Regierung besonder» auf die Lohnbewegung. »Dieselbe Hobe unter deu Arbeitern einen Charakter angenommen, weicher die Maßregel nothvendig machte, da die Lohnbewegung ihren rein wirthschaftlichen Charakter za verliere» begonnen Hab«, und vielfach von den socialdemoklatilchen Führern zur schlimmsten Agitation gemiß- broucht werde. Von ganz besonderer Bedeutung sei die Bewegung, welche in n:ust-.r Zeit im Bereiche der öffentlichen Verkehrs ar> st alten entstör,Len und im schnellen WachSthum begriffen sei. Es liegen ganz bestimmte Anzeichrn dafür vor. daß die unter der bei diesem V«r- »altnnASzwrigr beschönigten Arbeitervevölkerong neuerdings bemerk, bar gewordene Bewegung vntrr fortgesetzt,r socialeenwk arischer Aas. reizung eine« Umfang anzunehmen im Stand« sei. al» deren Eonsequeuz unter Umständen unübersehbar vrrhängutßvolle Folgen für die öffentliche Sicherheit «nd Ordnung und sür die Erhaltung der gesammteu Ler kehrSverbiudungen nach und von der ReichShauptstadl eintreten könnten. Demnach sei auch die öffentliche Sicherheit in Berlin mit erhöhter Gesabr bedroht." Au dieser Auffassung wird vorauSfichtlich der deutsche Reichstag eine scharf« Kritik üben, da «au sehr energisch «estrritet, daß die Verhältnisse in Berlin so schlimm liegen, daß eine o tief einschneidende Maßregel, wie dir Aushebung de- VcrsammlungS- rechleS, für die größte Stadt des deutschen Reichs uothwendig wäre. — Sin von der .Leipziger Zeitung" gebrachter, dar allgemeine Wahlrecht behänd,Inder Artikel, in welchem nnter Hinweis aus da» eingeschränkte sächsische Wahlrecht auseinander gesetzt wurde, )aß da» allgemeine Wahlrecht keineswegs eine Borbedingnng der iluri senhrit der Socialdemokratie in den parlamentarische« BertrrtungS- l' p rn sei, da sonst auch im sächsischen Landtage kein« Socialdemo- lraten säße«, giebt dem Züricher »Socialdrmokrat" Beranlassnng z« einigen sehr bemrrkeuSwerthen Knndgebuugen. Zunächst glaubt da» Blatt gar nicht, daß sich die sächsische Socialdemokratie ohne da« allgemein« Wahlrecht sür de« Reichstag überhaupt au deu Landtag» Wahlen betheiligt hätte oder betheiligrn würde, weil nämlich dl« Be schränknng der parlamentarischen Thätigkeit eine» Einzrllaudtage» z« einer „Berzwerguug und Verkrüppelung" de» socialdemokratischr« Programm» führen müßte, welche der allgemeinen Parteientwicklung sicherlich nicht zuträglich wäre. Dan« aber sei «» durchaus nicht richtig, daß di« Socialdemokratie im Falle der Ausdehnung de» sächsischen LandtagSwahlgesetze» auf da» Reich ebensoviel« Mitglieder in de» Reichstag würde wählen können, wie mit dem allgemeinen Stimmrecht. Sachsen habe wirthschastlich entwickelte Zustände, wie kein anderer Staat de» deutschen Reiche». .Die Einführung de» sächsischen Landtagswahlrecht» für da» deutsche Reich würde «nsere Agitation auf vereinzelt« Theile de» Lande» localifire«, an eine um fassende, da» Ganze io » Auge nehmend« Agitation wäre nicht z« denke«. Die meisten Wahlkreise würden «n» verloren gehe«, und selbst in Sachsen würden wir di« meiste« unser« Sitz« nicht behaupten können." Die Socialdemokratie habe von dem allgemeinen Stimm- recht nur Gebrauch gemacht, weil diese» di« Möglichkeit gebe, .für unser Programm praktisch zu wirken", nicht «m einem Redebedürfnlß zu genüge«. »Ist «»» durch «inen LensnS die Welt unser« >gi tatiou mit Brettern vernagelt . . . dann hat da» Wahlrecht keinen Werth mehr sür ««»." — Ein« Abschaffung de» allgemeinen Wahl recht» dürste man dem Fürsten Bismarck im Ernste doch wohl kaum zutrauen. — Die 25 socialdemokratischeu Abgeordneten haben «ine Inter pellation Wege» de- Streikerlafle» de» Minister» von Puttkammer, der da» Koalition-recht der Arbeiter bedrohe, im Reichstage einge bracht. Sie fragen, wa» der BuudeSrath z« thun gedenke, um dem eutgegenzntretr«. Oesterreich. Ungarn. Man ist fast entschlossen, mit Zoll- repressalien gegen Rumänien vorzugehen. ES solle» Erhöhungen de» Zolle» für rumänische Artikel um 50 "/„, ja 100 «/» stattfinden. Der rumänisch« Ministe» Präsident soll geäußert haben, er mach« sich um dir Repressalien wenig Sorg«. Ungarn namentlich werde schnell klein belgrbrn müssen. I« ungarischen Abgeordnetenhaus« soll di« Regierung ersucht werden, ei« Börsensteuergesetz auSznarbette« «nd dem Hause vorzulegen. Frankreich. ES scheint immer deutlicher zn werden, daß sich wegen der Rechte de» neu zu ernennenden päpstlichen Nuntius in Peking In Streit zwischen Paris und Rom entsplnne« wird, da man in Pari» für druNuntin» nicht voll« VesandtschaftSrechte gelten lagen will. China stell, sich in diesem Streit aus die Seite de» Papste» nnd die Fianzosen thätrn in der That gut, ruhig zu sein. Sie deklamtreu von ihrem Schutzrecht über die Christen in China, haben ab« in keiner Weise die entsetzlichen Chrlstenmorde verhindert. — Ter Graf «nd die Gräfin von Paris gaben in ihrem Paris« Palai» eine große Gesellschaft au» Anlaß der Vermählung ihr« Tochter, der Prinzessin Amalie, mit dem Kronprinzen von Portugal, zu d« natür lich alle eoyalistischen Kreise zusammengefiröwt waren. Bon der orlrauistischen Presse wurde dir Fei« geradezu ein Hoffest genannt. Daraufhin wollen nun radikale Abgeordnete in der Kammer di« Ausweisung der Orleans fordern — Die französischen Admirale, welch« die jetzt stattfindendeu Flottenmanöver kommandlrrn, wittern au allen Ecken «nd Ende« deutsche Spione. Die Leut« sollen sich nur uW lächerlich wachen. EngU-nd. Die zweite Beraibuug von »ladstone'» irisch« Parlameutrvorlage ist am Montag im Unterhause fortgesetzt worden; die Aussichten find gleichmäßig ungünstig, trotz»«« Gladstone nach rinand« alle sein« Lollegen znr Unterstützung mit in» Gefecht zieht E» wird wohl zur Ablehnung de» Gesetze« und zur ParlawenlSanf lösuug komme». Der Ministe» de» Inner«, Stansfeld, bekämpfte außerordentlich heftig die Lonsnvative« und bestritt, daß die Irländer jemals durch Zwangsgesetz« vnsöhnt werde« könnten Nur durch wirkliche Reformen, wie di« Borlage st« wolle, könne der Fried« zwischen England nnd Irland wiederhergestellt werde«. Der Unter- staatSsekretär B,ye« gestand indirekt ein, daß die Regierung bei ein« Ablehnung der Borlage da» Parlament auflöseu wnde und wie» darauf hin, daß Belgien für Holland, Schleswig-Holstein für Däne- mari verloren gegangen sei, weil beiden Provinzen mäßig« Zugrständ niste verweigert seien. Er bezeichnet« die Verleihung d« Selbst ständigkeit an Irland nur al» ein« Pflicht d« »nechtlgktst. Orient. Heute tritt die griechische Kamm« ln Athen zn. sammeu; die Abgeordnete», welche den Seeweg benützen müssen, wrrde« dorthin durch eine« englischen Dampf« gebracht. Au sehr heftige» Debatte« wird e» nicht fehlen, aber dann hoffentlich auch der Spektakel zu Ende sein. v«s dem Reichstag. —IM. Berlin, de« 18. Mai. Eingegaugen ist der Rechenschaftsbericht der preußische» Negierung über deu Erlaß vom 15. Mai (Aushebung de» Versammlung-recht«»).-— Das Mansat de» Abg. Graf Herbert BiSmarck für Laaenbnrg ist durch difseu Ernenvnng zum Staatssekretär «loschen. Da» Haus er ledigt den Bericht der Re-chSichuldencommisston durch Kennintstnah»« nnd «öffnet dann di« erst« Berathang de» Znckerftermrgesetze«, welche» i gesittete» Betrage« auch auf der Straß« «inzuschärsr«. die Rübeuzuckerstenrr ans 1,70 Mark per 100 Kilo, die Anrfubr- Vergütung aus 18 Mark, bezw. vom 1. Oktober 1887 ans 17,2V Mk. sestsetzt. Abg. Witte (freis.) findet in der Vorlage «kn gewiß«» Entgegenkommen der Regierung gegenüber de« Anschannge«, di« der Reichstag i« April in dies« Frage kundgegeben hat, wiewohl mich die jetzige« Vorschläge «och nicht «ine wirkliche Reform bedeuteten. Sein« Partei müsse sich gegen »in« Erhöhung der Rübeustenn (von 1,60 M. pro 100 Kilo) erklären und «erde deshalb bei der zweiten Berathung «ine Reductlo» de» Stenersatze» nnd auch der Export- Prämie beantragen. Abg. Bnhl (nat-ltb.) hält «ine Combinatio« von Fabrikat- nnd Materialsteuer sür die Ankunft für «othwendig; es empfehle sich jedoch trotzdem, de« Boden de» Regierungsvorlage »» betreten und dadurch für einige Jahre wenigst««» Besserung in der Znckerindustlie zn schaffen. Da» von den Regierungen hier vorgeschlagene Gesetz werde gegenüber den Beschlüsse« de« Reichstage« eine Mehreinnahme von 4 Millionen bringen. Abg. Härle (Bolkspartei) spricht sich für Ermäßigung der AnSfnhr- Vergütung und gegen Erhöhung d« Rübruzuckersteu« an». Abg. v. Helldorf (kons.) befürwortet die Regierungsvorlage, da zn einer definitiven Reform der Znckersteuer di« gegenwärtigen Berhältuiff« nicht geeignet seien. E» empfehle sich daher di« Tnnahme der Re gierungsvorlage, di« außerdem «och im Interest« der Laudwlrthschaft lieg«. Grobherz, sächs. Bevollmächtigt« StaatSrath vr. Heerwart konstatirt gegenüber dem «bg. Härle, daß der BundeSrath in d« Znckerstruerfrage den Wünschen de» Reichstage» entgraengkkommeu sei. Abg. Bock-Gotha erklärt Namen» der socialdemokratischeu Partei, daß fie gegen di« Vorlage stimmen würde, da dieselbe au de« jetzige» Zustande der Znckerlndustrie nicht» ändere «nd nach wir vor Hundert« von Millionen in di« Tasche der Znckerdaronr fließen lasse. Di« Debatte wird hierauf geschloffen; Uebrrwrisung an eine Komrntsfio« ist nicht beantragt, di« zweite Berathung wird daher i« Plenu« stattsinden. E» folgt 1. Berathung de» Gesetzentwurf» betr. di« Be gründung de» Revision in bürgerliche« Rcchtsstreitlgkriten. Di« Lot lage wird in I. und 2. Lesung ohne wesentlich« Debatte angenommen. Der letzt« BerathungSgegenstand» Novell« zum Preßgrsetz, wird auf Antrag de» Abg. Meyer-Halle von der Tagesordnung abgesetzt, dt« damit erledigt ist. Am Mittwoch findet de» preußischen Bußtage» wegen keine Sitzung statt. Sächsische». — Dresden, 18. Mai. Vorigen Sonnabend beging H«r Geh. Jnstizrath vr. Stvb«l, d« Bat« unsere« Oberbürgermeister», im engsten Familienkreis« da» selten« Fest der diamantenen Hochzeit. Die am 1. Februar verstorbene Frau Johanne Leonore Augxfl« v«w. Pohlank hat der Stadtgemeind« Dresden 30000 Mk. zu mild- «hätigen Zwecken letztwillig «»»gesetzt. Uebfr dt« Verwendung diese« Kapital» hat der Testamentsvollstrecker auf Grund von Vorschlägen de» Rath» bestimmt, daß 20 000 Mk. dem hiefigeu Siecheuasyl« nnd je VOOO MI. dem Stadtwaisenhause «nd der Wohlgemeinten Stiftung hier überwiesen und daß di« Zinsen dies« Kapital»b«träg, dazu ver wendet werden solle«, in diesen Anstalten Freistellen zu unterhalten, denen der Name „Pohlank'sche Freistell««" betzulegen ist. 8— Bad Schandau a d. Elbe. In da» Beschwerde buch unsere» städtischen Bade» schrieb Herr Pros. Or. wvci. Ewald au» Berlin Folgende» rin: „Bielleicht ist «» gestaltet, diesem Be« schwerdebnch« auch «in Wort der Anerkennung übe» da» vorzüg- lich eingerichtete und verwaltete Institut einzuschalteu «nd für etwaig« Beschwerdeführende darauf htnznweisen, daß ich die Einrichtung in Bezug aus Komfort und praktisch« Anlage in keinem der berühmte» Weltbäder besser gesunden habe, lieber diese» Urtheil eine» so angesehenen Fachmann«» darf sich Schandau gewiß freuen und der alljährlich steigende Besnch Unsere» Bade» bewrtst, daß unser anumthiger Ort immer mehr gerecht« Würdigung findet. — Pirna, 17. Mai. Der Hagrlschlag am Freitag hat nach Mittheilungen au» allen Theilen des Bezirk» viel Schaden im Gefolge gehabt. Zahlreiche Felder und Gärten wurden schauderhast zugerichtet, wie auch da» Geschäft der Glaser in den nächsten Tagen bedeutend in Blüthe stehe« dürste, da dir Wucht der niederfallenden Schloßen eine Masse von Fenstern zerstört«. Sehr heftig trat da» Gewitter besonder» im sogenannten Königsteiner Kessel auf, au- welchem sich überhaupt die Gewitter schwer wieder fortfinden, sobald fie einmal dort lo»gebrochen find. Für die Landwirthschaft brachte der gestrig« Tag wieder die dringliche Mahnung, die Sache der Hagelversicherung ja nicht leicht zu nehmen. — Reichend ach i. B. Ein Eisenbahnwagen, mit Goldstücken befrachtet, ging am Soxnabrnd hier dnrch. Die Goldmünze« find in Berlin geprägt worden «nd gehe» nach Egypten. Et» Beamter der Berliner Münze begleitet« die ans mehrere Millionen Mark be- werthete Sendung bi» Lindau, wo ein italienischer Beamter fi« übernimmt. — Annaberg, 17. Mai. In gkmeinschastlicher Sitzung der städtischen Kollegien wurde heut« Mittag l2 Uhr im Sitzungssaal de» Nachhause» Hierselbst di« Bürgermeisterwahl vorgenommen. Nach den 31 abgegebenen Stimmzetteln erklärten sich 25 Anwesende sür die Wahl de, Herr» Stadtschreiber Wilisch. Die Zelt de» Amt», antrttl» unser» nenen Bürgermeister» läßt sich »och nicht bestimmen» mau nimmt jedoch an, daß di« bürgermeistrrlose Zeit nufere» Stadt in ea. 2 Monaten zu Ende gehen wird. Herr Wilisch bekleidet« bisher da» Amt eine» Stadtschreiber» in Dresden. — Da» Wochenblatt »be richtet": Von einer bedauerliche« Verrohung «ine» Theil» nnstrer Glraßrnjngrnd zeugt em Vorgang de» gestrigen Nachmittage», vo« welchem n«s Mittheilung gemachi wird. Der 13 jährige Sohn eines in de» Neustadt wohnenden Sieindrucker« hatte auf einem Au»gang »krisch Rnh z« tzäfstreu. . G»it längerer Zeit steht sich de, Knabe de« Angriffen «jM'stbermÜthigkn Ruabenschaar au»ges«tzt «nd auch dies mal wurde «, von derselben attackirt. Dte-wal kam er jedoch nicht so glimpflich, wie sonst, davon. Die au« zwölf 10- bl» 14 jälmge« Barschen bestehende Schaar, bewaffnet mit Pritschen, bl-b trotz seine» Bitten« so «rbarmnugSlo» ans den Wehrlosen «in. daß er bedeutend« Mißhandlungen davontnig. Ei, Schutzmann, welcher zufällig Zeuge de» empörenden Borfalle» war, hat 7 der Barschen notirt und find dieselben zu, strafrechtlichen Anzeige gelangt. Dieser Vorfall wird hoffentlich Eltern uvd Erzieher dazu veranlassen, ihren Kindern ei«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite