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6S. Jahrgang. 22. yreikag, IS. Januar 1922. «nidlanIckriN: «»chilchl»» wr»»»»». V»e»ipr»cher°San„n«l»ummrr: 2V 241 «ur «llr Nach,g»Ipritche: 20 011. L^vkolaSe. ^Xonfitük-en. Luckei-vvak'en. kü,»» g>qr. ir»8. e- « nr-st pcimiisek'. öchrMl-Nnnq und KaupigeschitflslieU»: M»rten„r»tz» 38 4<3. Druck u. Derlaz von Utr.ich ä- Aeich.rdI «n Dresden. posNcheck-jronIo 10SS Dresden. >n Dresden ». Bvrorlen bei liiglich,m»«,no> gulrugung invnall. II M,. oter ediihrl. I stinrniclpN-F^I'giic- Up'll. 37 mm brc.te Je»e IM. Aus FaniiNkuan,eigen, Anzeigen uni. Stelle,>- u. Wskmmgsmarkl, >spult OLgUgs-V?1 l.k> tll> l 42 M.. durch die Pvst b»»,Lg!. ,vv.>m»l.-vcrl«ndinnnaIt.s2.RM.,vier>r>jLkr> 3?,U»M. I P>ce,si.. An-». Derlliiuss 2;°,,.. VorzugspUiie laut Tari>. 'llusw. Aultrag« gcg. Dorauc-bezadi. E,n.,e>nummer7Ü Ps. Auckdruck nur m» deulllcker Quellenanoade c^Dresener Vuckr.' »Ualli«. Unser,«»-»« Eckrrljlltcke werden nicht «uckewadrl. AüMriU -es Ministeriums Briand. Paris, 12. Ian. Das Ministerium Vriaud ist um Uhr zurückgelrete n. (rvtft.) Ein Kabinett Poincare? lE t g n e r D r a h t d c r i ch t der „D r <- S d u. N u ,h r i ,!> t e «".s Paris, iS. Han. lim 8 Uhr morde- PoincarH z» Millerand berufen und mit der Neubildung des Kabinetts beanstragt. Seine KabinettSliste ist scrlig- nestcllt. Man nimint an, das, PoincarH dar- Anßen- ministcriuin und das Fivanzministeiinm ük-ernehmen wird. Um 8 lllsr iiat d.-r Präsident der Republik den Kamnicr- prü'sidentcu Peret empsangen. Briands Nechiferttgung vor -er Kammer. E i a » e r D r n l> t !> e r ! ,t> t der „D > e 8 d „. N a ch r « «ll l c- Paris, 12. Han. Briand siihrie in seiner Rede vor der N a in in e r aus, daji er die Unruhe zersireiien wolle, die im Lande m-geii der Konferenz von Cannes herrsche. Diese Unruhe sei durch tendenziöse und Iügenhaste H n - iormatio » cn hervoraernse». Der Ministerpränden, kam aus die Tagesordnung der Konserenz zu sprechen, die es sich zur Hanptansaabc gemacht habe, de» Weltsrieden aus eine sichere Grundlage zu stelle». Dieser Weltfrieden könne »nr durch die internatio nale Solidarität gerettet werden. Das RrparationS- problem werde durch die Wirtschastskonserenz von Genna keineswegs behandelt werden, »ein Angriss ans den Versailler Vertrag werde crsolgen und ,Frank reich werde alle Sicherheiten behalten, die ihm znstünden. Auch von den Sowjetvertretcru habe inan ernste Garantien bekomme». Die Konserenz von Genua ditrfe daher keineswegs edgehalten wrrden, ohne das« Frankreich ans ihr vertreten werde. Briand legte sodann das Programm dieser Wirtsä-astskonserrnz dar, die ansschlietzlich wirtschaft lichen nnd sinanziellen Charakter haben werde, Er ver wies daraus, das, alle Länder, die »ach Itzcnna bernfen wer den sind, weitgehende Sicherheiten zugestehen mühten, daß sie die Greiizcu ihrer Nachbarn anerkennen nnd nicht ver letzen wollen. Derartige Sicherheiten dürsten von nieman den gering geachtet weiden. Daü zweite Problem, mit dein man sich in Cannes beschäftigt habe, sei das der Repara tionen. Als 'Briand nunmehr die Tätigkeit der Rcpara- tionSkommisfion schildert, erregt seine Erklärung, dak innerhalb der ReparationSkommission kür die Gewährung eines Moratoriums an Deutschland eine Mehrheit bestehe, ans zahlreichen Bänken eine gros, e Erregung. Zahlreiche Zwischen,»sc werden laut: „Was machen Sic mit dcm Abkouiincu von London?" Briand beschränkte sich daraus, z» erwidern: „Hm Schöbe der Rcparationskommis- sion ist eine Majorität sür das Moratorium und ci»e Ab änderung der Deutschland anserlcgten Zahlungsbedingun gen vorhanden. Die französische Negierung habe sich diesem Moratorium widersctzt nnd Sicherheiten gefordert. Unsere Delegierten und Sachverständigen in Cannes haben fruchtbare Arbeit geleistet. Frankreich werde keinen Cen times von dem, was ihm znsicht, verlieren. ES werde alles erhallen. England habe in der NeparationSsrage grobe Opfer gebracht. ES habe auch zngestimint, das; das Wies badener Abkommen i» Wirksamkeit gesetzt werde, obwohl eS iirsprüna. ch nicht gewillt war. dieses Abkommen zu rati fizieren. Briand führte weiter aus: Frankreich habe grobe Vorteile zu erwarten, wenn die Konserenz zn Eanncö zu einem gedeihlichen Abschlns, gelange. Werde sic aber ab gebrochen, dann verliere Frankreich alle ihm zugesichertcu Vorteile. Briand erinnerte dann an seine Unterhaltungen mit Lloyd George nnd schilderte, wie das e n g l i I ch - s ra n z ö s i s ch c Abkomme« zur Sprache kam. England habe keinerlei Bedingungen gestelli, die «Frankreichs Sicherheit berühren könnten. Der artige Sicherheiten würde er. Briand, auch niemals an genommen haben. Es sei selbstverständlich, dah zwischen beiden Ländern gewisse Frngen in srennistchastlichrr Weise geregelt werden mühten. Die Bedeutung dieses Ab kommens liege in der Hauptlast»«- darin, dab England sich verpflichtet lwbc, in dcm Augenblick, in dcm die Sicherheit Frankreichs bedroht sci, diesem zur Seite zu stehen. Briand kam dann znm Schlüsse seiner AnSsührnngen nnd erklärte, das, er nicht die notwendige Autorität besitze, die Be sprechungen von Cannes sortzusetzen. Unter allgemeiner Erregung des Hauses verlas,« Briand, gefolgt von allen Ministcrn, den Saal. Auf der Linke» erhebt sich stürmlsst»cr Beifall. Bei den Sozialisten werden Buse laut: „Kammer auflösen! An das Land appellieren!" Die Sitzung wird «nterbrostwi:. Paris, >2. Han. Nachdem Briand in der Kammer seine Erklärung abgegeben hatte, in der er seine Haltung in Cannes rechts-rtigtc, begab er sich ins Elys-e, »m die Demission des Ministeriums mitznteilen. Der Präsident der Republik Millcrand Hai die Demission des Kabinetts angenommen. sW. T. B.s Verschiebung der weiteren Befragung Dr. Rathenau». Cannes» >2. Hau. IHavaS.s Die RcparatlonS- kommiision crjuchte Dr. Rathe nan heute, am Donners tag, seine AnSsührnngen fort?,„setzen. Er äubcrte aber den Wunsch. vorlwr die Punkte z» erfahre», über dir mau ihn befragen wellte, damit er Unterlagen beibrivgen könne. Die ReparationSkommission bcschlost, diesem Wunsche zu "ntspreck-en. Die zweite Verhandlung mit der deutsche» Delegation wurde daher ans einen späteren Zeitpunkt ver schoben. «W. T. B.s Die -eulfche Delegation vor dem Obersten Ns!. Paris, 12. Han. Der Oberste Ra, verhandelte, wie der Sonde berichterstattcr der Agentur Havao in Cannes meldet, heute mittag l2 Uhr mit der den t scheu Delegation. Von deutscher Seite waren Reichs- Minister a. D. Dr. Nathrnau, Staatssekretär a. D. Hirsch, Staatssekretär a. D- Bergmann und Staatssekretär Fischer erschienen. Den Vorsitz iührte Lloyd George. Der Sonderberichterstatter des W. T. B meide« aus Cannes: Die Sitzung des Obersten Ra.es wurde durch Lloyd George eröisnet, der die deutschen Dele gierten, deren Mitglieder ihm vorher per öulich vor- gestelli worbe» waren, begrüßte ni d sie dann auPordeete, sich über die G ründe der Z a h l u n g S s ch i» ierig - kciten und über die denUchcn Vorschläge zn ihrer Ab stellung auSznsprech, n. RerchSministcr a. D. Rath en an ergriss daraus das Wort in dentscher Sprache nr-d gab zu nächst den Dank de, dentschrn Regierung für die Einladung Ausdruck. Cr baul.c der sran.vstschen Regierung für die Sargebotene Gast-reunoschast und gab San» in längeren Aus führungen ein allgemeines Bi!S van der mirtlchasttichen nnd sinanzieiien Lage DenischlnndS nnd von den Schwierig keiten, die sich durch die Leistnvgc» der Reparanons- zahlnugen, wie sie im Londoner Abkommen festgesetzt ieien, ergeben halten. Die Sitzung wurde um B.s. n:>>- auf ^4 Uhr vertagt. Rathenan wird dann seine Anssührungen sort- setzen. sW. L. B.s Abreise -ec srap;üsischen Delogierte«, und ttoyd George» Cannes. 12. Han. De.'tschcrsritS wird offiziell ge meldet: An der he'itigcn N a ch m i t t a g s s i tz n n g des Obersten RnieS beendete Rcichsminifter e. D. Dr. Ra- tHeu an seine Airssührnngen. in denen er besonders die von der Reichs regle rnng ins Auge gesasite» Mabuahmen zur Beseitigung der finanziellen Schwierigkeiten dartegtc. Während der Sitzung ging ans Paris die Nachricht vom Rlicktritt BriandS ein, worauf Lonchenr den Obersten Ra« verlies;. Nach Beendigung der AnSsührnngen Dr. Rai den aus er klärte der Vorsitzende Ltoich George, das» angesichts des Fehlens einer alliierten Regierung die Bcschlnsi- und VcrhandIni!gssähiakcit des Obersten Rates -, w e i s e l l, a s t sei. Die «vrage müsse erst in einer internen Sitzung geklärt werde». Die Sitzung wurde daraus gegen 8s. Uhr vertagt. lW. T. B.s Der Sonderberichterstatter der Ageuee Havas meldet aus Cannes: Lonchenr erklärte d-u, Ches der alliierten Dele gationen, er befinde sich in der Notwendigkeit, Cannes Iiente abend zu verlasse». Trotz des Versuches von Llond George verharrte Lonchenr dabei, al'znreijen. Der Oberste Rat har die Mitglieder der Reparaiionskommission an- gcgliedcrt, um nach der Abreise Loucheurs die Verhand lungen mit den de nt scheu Vertreter» sort- setzen zu können. Erst nach der Bildung des »enen sran- zöstschrn »obinctts könne die Rede von eine, Cinberusung eines ncnen Obersten 2ia>co sein. Ein Teil der fran zösischen Delegierte» verlässt heute abend mit Minister Lomhenr Cannes. Der Rest wird morgen abend abrciscn. Lloyd George verlässt Cannes am Sonn tag. sW. T. B.s Atr-r-hung -er ersten Zwrngsmssjnahmen. «Eigner D r a h t b r r t ch t der ..Dress». NnchrIchle n" i Cannes» <2. Hau. Den deutsche» Delegierte» wurde bereits mitgctellt. das, die c r ste » Z w.i » gSmastnah m e n sür den Fall, das, Deutschland seinen Verpstichtnngen nicht Nachkommen sollte, in der Aushebung deö zu be willigenden Moratoriums bestell» würde». Eine weitere Strasmastnahme «viirde darin brstc-s-e», das, der Oberste Rat die Fortdauer des Z i » s c n d i c n st e ö für die deutschen Renten verbieten würde. Der Chauvinismus in -er französischen Kammer. Paris, l2. Jan. In der heutigen .stainmersihung hat der iviedergewähltc Präsident der.stcnumcr, Peret, die übliche Antrittsrede gehalten, in de, er sagte: Die Völker, die fieberhaft nach einem Allheilmittel suchte», das alle .stricgSIeide» heilen könnte, beobachteten einander mit offenkundige», M i st t r a n e n. Dieses Unbehagen laste in ziemlich beunruhigender Weise ans den internationalen Be ziehungen. Selbst der Gedanke der Gerechtigkeit habe eine starke Einbuste erlitten. Entstelle man nicht die Absichten Frankreichs, in dem man es als kriegerische Nation dar- stclle, die nach Herrschaft strebe und die das Volk aufgebläht habe? Das lehne Frankreich ab. Es gebe kein Land, daö ein gröstcres Interesse am Weltfrieden habe, als Frankreich und es gebe null, kein Land, das entschlossener sei, ihn auf recht zu erhalten, Seit seinem Siege Hai».- Frankreich un geheuere Opfer l?i gebracht, damit niemand das Recht habe, sei» Wort in Zweifel zn ziehen. Was habe Fiankreich nicht vor UN I unternommen, damit der Weltfrieden nicht gestört werde. t'?i Der JnipcralismuS und der Militarismus seien anderwärts z» finden gewesen. t?> Man sei aber noch nicht ganz sicher, ob er nicht dort noch zn sinden iei. Ns Aber zwilchen einer herausfordernden S'altnng nnd einer un bedingte» Nachgiebigkeit, gegen die sich das nationale Empfinden anslehnci, würde, gebe es nech Raum Nir eine acreckstc Abwägung der Lcbeusinlcressen «Frankreichs »nd für Mastrcgeln, die einen GewaUstrelch verhindern konnten. Wiederwahl Bourgeois' zum Senatspräsidenten. Paris, 12. Han. Der bisherige Senatsprnsident Leon Bourgeois ist mit Mtz von 22» Stimmen zum Präsi denten -cS Senats w i c d c r g c wü h l t worden. <W. T. B.) Die Krise in Cannes und Paris. In die Äonsereuz »on Cannes hat von Paris hei der Blitz eingeül;lagen. so kräftig und io gcsährlich, das; Briand sich sofort nach Paris ansmachen musste, ohne aller dings das Unwetter noch bannen zu können. Nicht einmal der außergewöhnlichen parlamentarischen nnd politischen Begabung Briands, des Sturmerprobten, ist es gelungen, das auszußhaltcn, was als unheUschivcre Gewitterwolke hinter seiner ganzen Politik stand, was eigentlich sein« ganze Politik, wenn auch nicht „machte", so doch maßgebend bceinstaßte, die Politik des Uebersranzoien PvincarL nnl seines Anhangs, Ucberhanpt war das Charatteristischste an dem ganzen.stabmctt Briand »vn dem Augenblick an. als es im sauuar 1tz21 die Regierung Millerands abloste, die Tat suche, daß es nicht ein Llabinett Poinearc war, daß es aber mit der unter der .striegöstimmung gewählten Kammer po-ncarislische Politik machen mußte. Waren die Ereig nisse auch stärker als der französische Chauvinismus, wurde auch Briand nach und nach mehr davon überzeugt, das; die Politik der Sanktionen und der rohen Gewalt ihre ver nichtende Wirtung nicht nur in Deutschland, sondern ebenso sehr in den Ländern seiner Verbündeten härter und. härter in die Erscheinung irat, Briand musste den starten Mann spielen, mußte als Gerichtsvollzieher schnauben, weil die Kammer, weil die Kliaue um Pest ne nr«-, Daudet, Tardien eö wollte, Unermeßlichen Schaden hat die «znm größten Teil erzwungene Politik NricmdS ungerichtet, nicht nu. in Deurschtand. sondern ebensosehr in Frankreich, weil ste die Svmpaihi .-n der ganzen-Welt, die nicht dem „harm losen überfallenen und friedlichen Frankreich" galten, zer stört har. Las «st das Ergebnis von Washington, VrrimdS gelißren Miße feiges, wenn dort auch öle Delegierten d-r französisch gehattencn Rede Briands, die kaum einer ver stand, mit „zitternden Herzen" gefolgt sind. Hinterher kam die Ernüchterung, und heute gibt es nickst mehr viele Frankophilen in Amerika, die in Frankreich das „arme, unschuldige, friedliche" Land Europas erblicken. Damals bereits erschien Briand abgangsreis, und bet seiner An kirnst in Le Havre hielt man ihm bereits die Kabinettsliste Poincares vor. Aber der ehrgeizige Poinearö hielt seine Smndc noch nicht für gekommen. Er ließ Briand die Suppe auslösscln, die er sich cingcbrockt hatte, wie er es überhaupt bisher stets vermied, dann in einen Kvnflikt Briands mit der Kammer entscheidend einziigrciien, wenn ein offener französisch-englischer Bruch unvermeidlich schien. Um so größeres Erstaunen muß daher seine jetzige Haltung erregen, da er mit rauher Hand störend in die Fäden etn-- grisf, die Briand in Cannes mit seinem englischen Kollegen einigermaßen erfolgversprechend knüpfte. Es kann heute wohl keinem Zweifel untertiegen, das; nunmehr die Konfercnz von EanncS als ansgeslogcn gelten kann, daß das, was Lloyd George mit Rathenan verhandelt, kaum noch nennenswerte Resultate erzielen wird, da Poincarö bereits das Schwert der Sanklivnen schärft. Das gefährlichste für uns ist dabet ohne «Frage, das; weder in der Reparativnssragc noch in bezug ans den mitlcicuropäljchen Ausbau, irgend etwas geschehen kann, ohne einen englijch- französifthcn Interessenausgleich, wie er sich im Verlaufe der Beratungen in Cannes, obwohl er zuerst nicht auf dem Pro gramm stand, allmählich in dem e » g l i s ch - f r a n z ö fischen G a r a n t i e v e r t r a g anbahnte. Dieser Vertrag hatte sich in Cannes als der einzig gangbare Weg erwiesen, um die vielen Gegensätze zu Überdrucken und sranzösische Zugeständnisse möglich zu mache», ohne die es nun mal nicku abgeht. Sv hatte sich der Garanlievcrtrag mehr »nd mehr als der Schlüssel für die ganze Konferenz hcraiisgcstcllt. und die Wege, die Briand hier ging, mochten sie der Kammer gefallen oder nickst, waren von realen Notwcndigleftcn vor- gezeichnet. Briand hatte der Kammer versprochen, ans keinerlei französische Ansprüche z» verzichten, und wenn er sich nun gar mit einem Zahlungsaufschub einverstanden erklären sollte — selbst ivenn dieser für Frankre-ch kaum finanzielle Nach teile im Gefolge hat —. so mußte er der Kammer irgend etwas Greifbares »üibst.ngen. das den französischen Erfolg offensichtlich macht. So tauchte der Plan deö Gara-nticver-- träges, der bereits bei den Pariser FriedciiSverhandlungen von Wilion und Lloyd George als Sicherheit gegen einen deutschen Angriff versprock>cn, aber sowohl damals, wie auch neuerdings wieder aus der Washingtoner Konferenz an dem Widerstande des amerikanischen Senats gescheitert >var, wie der aus der Versenkung aus. Er wurde von Llond George um so bereitwilliger ausgenommen, als er seit dem durch den Krieg ersolgtcn Zusammenbruch der traditionellen englischen Polilkk des Machtgleichgewichts auf dem Kon tinent keine andere Möglichkeit mehr sah. die immer an maßender austretcndc sranzösiiche Machtpolitik aus dem Koutin-en-t zu bremsen. Wo immer heute ein veivaft'netcl Konflikt auszubrechen droht, schließt man c'-n mehr oder m ilder festes Abkomme» mehrerer Mächte, »m den Stören fried »iederznhaltcn. So hat man es in Washington mit dem Viermächteabkommen gemacht, so plante es Lloyd- George in de» „Vcreiniglcn Staaten von Europa", und m Hintcrgrnnde zeichnete sich berc'.is eine Orient-Entente ziistsclie» England, Frankreich und Rußland ab. Den eure päischcn Rund wollte Lloyd George allerdings anscheinend aus dem Wege über die allgemeine europäische WirtschastS- koiifcrcnz erreichen. Er konnte sich aber den Schwierig»