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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19050225017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1905022501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1905022501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-25
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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vezugS-PretS 1» der Hanvtrrpedttto« »der deren A«-gaL» pellen ab geholt: vierteljährlich ^l L.—, bet zweimaliger täglicher Zustellung in« Hau! 8.7b. Durch die Post bezogen für Deutsch- land ». Oesterreich vierteljährlich ^l 4.50, für dir übrigen Länder laut Zritung-preitliste. Diese ««»»er ksftet 4/1 ML aus allen Bahnhöfen und III I bei den Zettungg-BerkSuferu I * »e»«ttt-« ««» Eutediti»»: 153 Fernsprecher 222 Johauui-gasfe 8. Hnupt-Ftltale Dreüdrur Marirnstratze 34 Vernsprecher Amt I Nr. 1718). Hautzt-Atltale Berlin: LarlDn» ck er, Herzal.Bayr.HofbuchbauLs-,'' Lühowslrab» 10 Vernsprecher Amt Vl Nr. 4MSX Morgen-Ausgabe. Ämtsvlatt -es Königs. Land- im- -es Königs. Amtsgerichtes Leipzig, -es Rates im- -es Rotizeiamtes -er Lta-t Leipzig. Nr. 192. Tonnabend dm 25. Februar 1905. Eln zeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 2S Familien- und Stellen-Anzeigen 20 Finauziell« Anzeigen, KeschäftSauzrigen unter Text oder an besonderer Stelle nach Tarif. Dir 4 gespaltene Reklamezeile 7b Annahmeschlutz für Anzeigen: Abend-Au-gabe: vormittag- 10 Uhr. Morgen-Au-gabe: nachmittag- 4 Uhr. Anzeige« sind stet- an dir Lzpeditiou zu richten. Grtra»veU«,e« lnnr mit der Morgenr AuSgab«) »ach besonderer verrinbaruag. Die Extzedttto« tp Wochentag- ununterbrochen geöffnet Von früh 8 bis abend- 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Potz in Leipzig <Jnh. vr. R. - W. «ltuthardtj. 99. Jahrgang. Var Aichtigrie vsm rage. * Eine neue Air-lenz AndrassyS beim Kaiser Franz Josef ist wiederum erfolglos geblieben. (S. Ausland.) ' In Petersburg streiken 40 000 Arbeiter in 13 Fabriken, unter denen die Putilow-Werke und die Newsft-Werft aufgezählt tuenden. (S. den Artikel.) * In Moskau sind nachts 17 Schriftsteller, darunter die Dichter Leonid Andrejew, Tschiri kow, Skitalez, wegen politischen Komplotts verhaftet worden. (S. den Artikel.) * Die Eisenbahnbeamten von Moskau und Kasan sind in den allgemeinen Ausstand getreten. (S. den Artikel.) * Der französische Kolonialminister hat einen Generalinspektor in Begleitung mehrerer Kolonialbeamten nach dem Kongo geschickt, um die dortigen VerwaltungSzustände zu untersuchen und der Wiederholung von Greucltaten vorzubeugen. * Zwanzig japanische Torpedoboote und ein großes Kriegsschiff sollen nach Wladiwostok unterwegs sein. (S. Russ.-jap. Krieg.) ft«5 llen Vrtreeprsvinren. Man schreibt uns auS Riga unterm 20. (7.) Februar: DaS Streiken will kein Ende nehmen, und die Lage hier ist noch immer ungewiß. Die Konzessionen, die eine Reihe von Fabriken den Arbeitern machten, haben doch nicht zu einer völligen Beruhigung geführt. Vielfach geht eS so, daß ein oder einige Tage gearbeitet und die Arbeit dann wieder niedergelegt wird, um neue Wünsche und Forderungen zu verlautbaren. So wurde heute in' dem Stadtviertel Thorensberg fast in allen Fabriken die Arbeit eingestellt; der Besitzer einer Fabrik wurde gar, obschon er heute eine Einigung Mit seinen Arbeitern er zielt hatte, von fremden, in die Fabrik eingedrungenen Arbeitern auf die Straße hinausgekarrt, — ein Ver fahren, das sonst nur unbeliebten und ungerechten Meistern gegenüber beobachtet wird. Ungefähr 12 000 Arbeiter waren heute ausständig. Namentlich die Säge mühlen wurden in Mitloidensck-aft gezogen. Bei dec Sägemühle von Schaie Berlin und der Gummifabrik „Prowodnik" kam es sogar zu einem Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Dragonern, wo bei etwa 30 Arbeiter durch Hiebe mit der Nagaika (Kosakenpeitsche) verletzt wurden. Die Dragoner führen jetzt ebenfalls, wie die Kosaken als Waffe bloß Karabiner und die eben erwähnte Nagaika, d. i. an einem kurzen Peitschenstil ein breites Ledergcflecht, das bei den Kosaken in eine kleine Bleikugel von der Größe einer Felderbse zusammcnläuft, bei den hiesigen Drago nern aber noch um etwa 2 Zentimeter am Leder m i t einer Schraubenmutter daran verlängert worden ist. Daß mit einer solchen „Waffe" hinreichend schwere Verletzungen beigebracht werden können, ist selbst, verständlich. Genügt doch schon ein Hieb mit der Kosakennagaika, um trotz dicken Arbeitsrockcs die Haut durchzuschlagen und eine etliche Zentimeter lange und 1 bis 1*/h Zentimeter breite und tiefe Wunde beizu bringen. Wie ernst die Situation hier in Regie- rungSkreisen angesehen wird, beweist der Umstand, daß die hier seit den Januartagcn liegenden Kosaken- Kompagnien eben bis auf ein Regiment ver. stärkt wurden. Krawalle werden zu morgen befürch tet, da es, wie eS heißt, den terrorisierenden, sozialdemo kratischen Rädelsführern gelungen ist, die 4000 Arbei- ter der KuSnezowschen Porzellan- und Fayence-Fabrik auSstondswillig zu machen. Bisher hatten diese Arbeiter am Ausstande keinen Anteil genommen, sondern die sozialdemokratischen Agenten mit Gewalt vom Fabrikhos expediert. Auch in mehreren anderen Fabriken werden die Arbeitswilligen durch terroristische Banden von meist halbwüchsigen Burschen an der Arbeit verhindert, — trotz Kosaken und Dragoner! — ES ist eben immer dasselbe Bild, hier, wie im weiten, heiligen Reich, wenn die „Ordnung wiederhergestellt" wird: anfangs Unent- schlossenheit und mattes Zaudern und dann, wenn man sich endlich aufrafft, Brutalität gegen jedermann, selbst gegen friedliche Straßenpassanten, die nicht einmal in der Nähe deS Schauplatzes gewesen sind. Angenehme „Kulturträger" in der alten Hansastadt, wo in meiner Jugend noch der „Herr Ratsherr" ge- messenen Schrittes durch die Straßen wandelte und die Gangart für hoch und niedrig angab und wo selbst Herr Janhagel etwa» von der Würde Le» Zeremonienmeisters an sich hatte! ... Aber trotz deS Ernstes macht auch der Humor sein Recht gÄtend, wie folgendes Geschichtchen zeigt: In einer hiesigen Fabrik, die schon seit Jahcpn fast beständig unter militärischem Schutz arbeitet, erfreut sich ein Direktor un großer Aktionär wogen seine- barschen und herrischen Auftretens einer nicht geringen Unbeliebtheit bei den: Arbeitspersonal. Hier wurde natürlich auch gestreikt, aber man hat sich wieder so leidlich geeinigt. Sa lange der Herr Direktor nicht anwesend ist, geht die Arbeit ganz flott vor sich; sobald indeß „er" erscheint, legt alles, bis zur jüngsten Spulerin herab, die Hände in den Schoß und erklingt auS allen Ar.beitSräumen die be ruhigende Weise: „Still ruht der See..." — „Die KerlS werden mich noch zur Verzweiflung bringen mit ihrem Lied" — erklärte gestern der Herr Direktor. Die „duftigen Sperrnondrillen, die auf Kommando drehen Pillen" — wie sie in meiner Burschenzeit im alten Dorpat besungen wurden, — oder di« „akade mischen Bäcker", wie sie um ihres weißen Deckels willen zu meiner Zeit in Leipzig hießen, die Pharmazeu- ten, haben sich jetzt auch aufgerafft und streiken im Innern Rußlands. In Petersburg nahm der Streik seinen AuSgang und bis Odessa ist er bereits vorne- drungen. Ich kann das sehr gut verstehen, daß sich die armen „Drillen" nicht mehr länger schinden lassen wollen. Tenn sie werden in der Tat so geschunden, daß eS heute auch durchaus humanen Apothekern schwer fällt, Lehrlinge aus guten Familien des Mittelstandes zu be kommen. Wenig verständlich ist eS aber, Laß heute die Inszenierung eines Pharmazeutenstreiks auch in Riga versucht wurde. Drei von „unfern Lait" machten in der Apotheke eines Stammesgenassen den Anfang, fanden aber nur hier und da einen Gesinnungsgenossen, so daß bei uns, trotz der aufgeregten Zeiten, die Baldrianpreise ihre feste Tendenz beibehalten, die Pillenmllhlen nicht feiern werden und daS Rizinusöl nach wie vor seine be währte Wirkung tun wird, wenn der Streik irgendwem im Magen liegen sollte. Weit ernster klingt, wa» heute auS Dorpat ge meldet wurde. Wie auf sämtlichen Hoch- und Fachschulen Inner-Rußlands, haben auch in Dorpat die russi schen Professoren und die russischen Stu denten sich solidarisch erklärt und daS Arbeiten ein- gestellt. Die Herren haben auch ihrerseits „ein Pro- gramm" entworfen, das der Regierung in bekannter Werse als Rezept für alle Schäden übermittelt werden soll. Zugleich haben die Professoren dieses „Programm" den deutschen Korporationen übersandt, mit der Auffordcning, zu jeden, einzelnen Punkte Stellung zu nehmen und womöglich daS ganze Programm zu unterzeichnen. Hierdurch werden aber die dörptschen, deutschen Korporationen in eine mißliche Situation ge bracht, da eS ihre bewährte Tradition ist, sich prinzi piell von allen politischen Händeln fernzuhalten, und da auch, wie eS den Russen nickst unbekannt ist, ein Artikel des Dörptschen Burschenkomments die Beteiligung cm der Politik ausdrücklich ver bietet. Gerade diesem Artikel verdanken die deutschen Korporationen, wie das im vergangenen Herbst der Minister Glasow mitteilte, die Allerhöchste Bestä tigung durch den Zaren. Und jetzt treten nicht nur Kindsköpfe von russischen Studenten, sondern die Pro fessoren selbst an die deutsche Burschenwelt mit dem An- sinnen heran, daS, wa» bisher ihren Stolz auSmachte, ihre reife Gesinnung, preiSzugeben, um irgend eines russischen „Semski Ssobor»" willen! — Die deutsche Studentenschaft Dorpat» hat bisher noch keinen Beschluß gefaßt, aber man wird wohl hoffen können, Laß sie ihren alten Traditionen treu bleibt und die bisherige Scheide wand zwischen Deutschtum und Russentum in -en bal tischen Provinzen nicht niederreißt, — selbst auf die Ge fahr hin, in den Augen der Russen für eine Anhängerin der Reaktion zu gelten! * A - Ucber dieselben Vorgänge wird un» von anderer Seite geschrieben: Wie erinnerlich, beteiligten sich letzthin an den Ar beiterunruhen in Riga auch Studierende, indem sie auf dem Dache deS Polytechnikum» eine Fahne mit revolu- tionären Inschriften aukpflanzten, sich im Gebäude ver barrikadierten und erst nach längeren Verhandlungen sich entschlossen, die Fahne einzuziehen und da» Gebäude zu verlassen. Natürlich handelte eS sich auch hier um russische und polnische Studierende, während sich di« baltisch - Leutschen Studenten fern hielten. Wie wir erfahren, ist infolgedessen daS Polytechnikum auch heute noch geschlossen, do Rektor, Senat und Kura torium Wiederholung der Demonstrationen fürchten uns unter allen Umständen ein Eingreifen von Polizei und bewaffneter Macht vermeiden möchten, daS Anlaß geben könnte, da» Statut -er Hochschule unliebsam zu revi dieren. Diese nimmt nämlich bi» heute noch eine günstige Sonderstellung gegenüber den sonstigen höheren Lehran stalten der Ostseeprovinzen, insbesondere der Universität Dorpart aUa» Jurgew ein. Sie ist der Russifizierung nur insofern verfallen, al» Russisch die obligatorisch« Unterrichtssprache bildet. Im übrigen steht sie vor- wiegend unter deutschem Einfluß. Sie ist keine staatliche Anstalt, sondern gehört gemeinsam der baltischen Ritterschaft und der Stadt Riga und unter Kontrolle deS Finanzministerium», nicht des Ministeriums für Dolksaufklärung, daS nur die Aufsicht über die Prüfungen hat. Ter Lehrkörper ist ganz über wiegend deutsch, der derzeitige Rektor, Professor Wal den, ein Deutscher, der in Leipzig promoviert hat. Die an 2000 Hörer zählende Studentenscl-aft hat besonders dadurch einen starken russisch-jüdischen Einschlag bekam- men, daß infolge der antisemitisckien Gesetzgebung des letzten Jahrzehnts zahlreiche Juden einen sie vor Aus weisung schützenden akademischen Grad zu erwerben suchen, auch wenn sie sich weiter kaufmännisch betätigen wollen. Trotzdem ist der Einfluß der dcutsch-baltischen Studentenschaft ausschlaggebend. Bezeichnenderweise ist für die deutschen Verbindungen der Balten, Nubonen und Konkorden nie ein Farbcnverbot wie in Dorpat er lassen worden. Im Gegenteil sprach der Minister für Volksaufklärung, Glasow, bei seinem letzten Besuch des Polytechnikum? offen auS, daß nur die vorzügliche einwandfreie Haltung der Rigaer Ver bindungen ihn veranlaßt habe, -en Dorpatschen Korporationen daS Tragen ihrer alten lands- mannschaftlichen Farben wieder zu gestat ten. Zweifellos wird auch jetzt die verständige Haltung der leitenden deutschen Kreise in Verwaltung und Hörer schaft deS Nigaschen Polytechnikums wieder dazu bei tragen, den russischen Behörden die Augen über den wahren Wert des baltischen Deutschtums und die Sinn losigkeit aller Zwangs- und Vergewaltigungsmaßregeln diesen gegenüber zu öffnen. vir sinris in sin-slana. Nach einem Petersburger Telegramm wurde in den Puti lowwerken ver Niko l Ski - Manu f aktu r, der Newskiwerft und der Fabrik Pahl abermals die Arbeit eingestellt. Es strecken insgesamt 13 Fabriken wit 40 000 Arbeitern. Verhaftung dreier russischer Dichter. AuS Moskau wird gemeldet: In der vergangenen Nacht wurden die Schriftsteller LeonidaS Andrejew, Tschirikow, Skitalez und 14 andere Schriftsteller im Hause Andrejews verhaftet. Diese Maßnahme schließt sich der Inhaftierung Maxim Gorkis an. Von den drei genannten hat Skitalez „Barsüßler"erzählungen in der Art Gorkis geschrieben, Tschirikow ist der Dichter des in B erlin mit Erfolg ausgeführten DramaS „Die Juden", LeonidaS Andrejew ist der genialste Prosaist im heutigen Rußland, an dichterischer Intuition und Psycho logie Gorki um vieles überlegen. Es ist kein Zweifel, daß es sich um ein „Komitee" handelt, ähnlich dem Petersburger, besten „Unterrichtsminister" Gorki war. Ver Lifenbahnerstrelk Da die Eisenbahnbeamten von Moskau und Kasan auf eine an die Direktion gerichtete Petition keine Ant wort erhalten haben, traten sie, wie aus Moskau gemeldet wird, in den allgemeinen Ausstand. Angesichts der besonderen, durch den Krieg berbeigeführten Lage beschlossen die Beamten, den Ausstand nicht auf Militärzüge auS- zud ehnen, während daS Auslaufen der übrigen Züge unter bleibt. Truppen bewachen die Stationen. In Moskau geht daS Gerücht, daß den Eisenbahndirektionen eine Be kanntmachung zugegangen sei, die Bahnbeamten würden wie die Militär» behandelt werden. Anläßlich deS Ausstande» würden gegen sie dieselben Maßnahmen angewendel werden, wie gegen die Beamten der Linien, wo nach besonderen Bestimmungen die Mobilmachung erklärt ist. Kun, Streit in -en Ostseeprovinzen. Au» Riga meldet der „L. A.": Alle Arbeiter der Riga-Orelner Bahn streiken. Militär besetzte die Baulich keiten. Eine Deputation der Fabrikarbeiter wandte sich um Schutz nach Petersburg. Die Neigung zu Gewalt tätigkeiten wächst. Weitere Verstärkungen von Ko- saken sind hier eingetroffen. Vie Unruhen im Raukafur. Nach verschiedenen übereinstimmenden Meldungen stellen sich die Unruhen im Kaukasus al- ein woblvordereitetrr Ausstand der Armenier dar. Auch über Afghanistan und die Haltung der Afghanen lausen allerhand beun ruhigende, bisher allerdings noch unbestätigte Gerüchte um. Lino Anarchistenversammlung in New York feierte di« Ermordung des Großfürsten Sergius. Most verkündete nach dem „B. T." in einer Brandrede, daß nächst Rußland Deutschland mit der Anarchie beglückt werden würbe. Die versammelten Finländer ver prügelten einen LandSmann, der die Notwendigkeit deS politisch en Meuchelmorde- nicht einsehen wollte. Der Finländer mußte in eia Spital gebracht werben. ver ruttired-japanirche sirieg. Schisfrvertäuf«. Die „Hamburger Nachrichten" teilen mit, daß die Ham burg-Amerika Linie ihre Dampfer „Valesia" und »Phöuiei«" nach au«vLrt» vrrkauft hat und daß die Linie in Unterhandlung stehe über den verkauf einiger weiterer Dampfer. Es sind al» verkauft zu bezeichnen die Dampfer „Astyria", „Belgravia", „Canadia", „Castilia", Granada", „Hercynia", „Numivia" und „Palatia". Sämtliche Schiffe liegen im hiesigen Hafen und sind segelfertig. Sie werden bis zum 28. Februar den Hamburger Lasen unter fremder Flagge verlassen. Nur der Dampfer „Palatia" liegt nicht im Hamburger Hafen. Er wird aber auf der Elbe erwartet. Nein« Nohlen-ampfer mehv4 Die „Central New»" erfahren, daß die russischen Agenten in London Weisung au- Petersburg erhielten, keine wei teren Kohlen dampfer für Wladiwostok zu engagieren. Die Maßnahme wird in SchiffahrtSkreisea dahin kommen tiert, daß eS unmöglich sei, die Blockade von Wladiwostok zu durchbrechen. Vie Lrmor-ung -er Marlneatta ch6» versucht man noch immer den Japanern zuzuschreiben. Nach einer Pariser Depesche erzählt em französischer Offizier, der beurlaubt wurde, um in Tschisu Spuren deS verschwundenen de Cuvervi lle zu suchen, daß die chinesische Darstellung von dem Untergang der Dschunke einer Ergänzung bedürfe. Es sei festgestellt, baß zwei in japanischen Diensten stehende Kuli» die Abfahrt der Dschunke überwachten, da» ein japanische» Schiff unweit von Liaotischan im Augenblicke sichtbar wurde, al» die Dschunke den Abschi ed» grüß de» russischen Kreuzer» „ASkold" erhielt und daß die Offiziere diese» Kreuzer» kurz darauf zwei Kanonenschüsse vernahmen, während da» japanische Schiff sich entfernte. Von -er Front. AuS Hua »sch an meldet die Petersburger Telegrapheu- Agentur: Die russische RekognoSzierungStruppe im Gebiet vom Jnchenischcn. nötigte die Japaner, S Bataillone und 12 Geschütze ins Feuer zu bringen. Hier dauert der allmähliche Vormarsch der Japaner an. Unsere Avantgarden ziehen sich unter Gefechten auf ihre Stellungen zurück. Am 22. Februar batten wir an Verwundeten 2 Offiziere und 64 Untermilitärs. Beim Verfolgen der Japaner, die bei dem Dorfe Fanschan Flatterminen legten, wurden gestern unsere Freiwilligen, elf an der Zahl, mit Feuer aus dem Dorfe empfangen, worauf sie sich unter Mitnahme eine» Teile» der japanischen Schanzinstrumente und der Ausrüstung mit Verlust eine» Toten und Verwundeten zurückzogen. Auf der übrigen Front ist e» ruhig, e» findet nur ein gewöhnlicher Scdüssewechsel statt. Nach einer Neuterdepesche aus Tokio dauert daSSchießen amSchaho an. Zusammen stöße von Patrouillen fanden am Mittwoch und Donners tag statt. Am Donnerstag um 1 Uhr morgen» beschossen die Russen mit einer westlich von Litafentun aufgestellten Batterie schwerer Geschütze die Umgegend von Lakatu. General Ruropatkln meldet in einem Telegramm vom 22. Februar: Erkundungen auf der linken Flanke ergaben die Anwesenheit von feind lichen Truppen im Süden und Südosten von Tsing- becheng. Gestern wurden ein Offizier und 7 Soldaten ver wundet. In einem Telegramm vom 23. berichtet General Kuropatkin, östlich von der lEisenbahn sei feindliche Kavallerie bemerkt worden. 20 japanische Torpedo boote und ein großes Kriegsschiff sollen nach Wladi wostok unterwegs sein. General Stössel erklärt im „NuSkaja Wowo" alle in der englischen und fran zösischen Presse erschienenen Interviews mit ihm für freie Erfindung. Er habe keine ausländischen Korrespon denten empfangen, wohl aber sein Bursche, der von Korrespondenten belagert werde und seine Weis heit zum besten gebe. Der „Deutsche Rekcht-Auzelger" teilt mit: Die japanische Regierung teilte am 7. Februar dem kaiserlichen Gesandten in Tokio amtlich mit, daß die Blockade der Halbinsel Liaotung ab 7. Februar auf gehoben worden ist. DieEinfahrt und Ausfahrt für Port Arthur bleibt jedoch vorläufig für alle nicht im Dienst der japanischen Regierung stehenden Schiffe verboten. ver fttttttana in Zütlivrrtattika. Eintritt sächsischer Offiziere in -ie Schutztruppe. In der Schutztruppe für Südwestafrika werden wiederum 30 Offiziere und 6 Militärärzte angestellt, darunter auS Sachsen nach erfolgtem Ausscheiden auS der königlich sächsischen Armee: Leutnant Sommer von der 2. Maicbincngewebrabteilnng Nr. 19, Leutnant Dauben kropf :m Regiment „Kronprinz" Nr. >04, Leutnant von Abendroth vom 1. Leibgrenadier-Regiment Nr. 100. Als Kommandeur deS neuen Transports gebt nach Südafrika Major Deh nicke, bißber Stabsoffizier im Ulanen-Regiment Nr. 15 (Kgn. Wilbelmina der Niederlande), daS in WandSbrck bei Hamburg steht. Lrinkwasser. Zur Beseitigung de» Mangels an genuhfähiaem Trmk- wasjer für die Truppen in Deutsch-Ludweftoircka bat die Heeresverwaltung 600 WO Flaschen natürlichen Mineral- Wassers zur schleunigen Lieferung bestellt. Verlufilift«. Einem Telegramm au» Windhuk «Folge sind im Pa- trouillcngefecht bei Nunud am 31. Januar gefallen: Theodor Friedrich Wilhelm Busse, geboren am A. April 1865 zu Trossen, früher in der ersten Matrofendivision, zu letzt al» Landeskundiger im Dienst der Schutziruppe. Ver mißt: Reiter August Fischer, geboren am 18. Januar 1883 zu Gummin, früher Jnfanterie-Regiment Nr. 31, seit dem 12. Januar bei Gocha». Verwundet: Bei dem Ueberfall halbwea» Owrkokorero und Epukir 0 am 5. Februar Gefreiter Wilhelm Hauser, geboren am 1. Januar 1888 zu Derendingen, früher im 4. württem- bergischen Feldartillerie-Remment Nr. 65. leicht, Fleilchlchud am rechten Unterschenkel. Im Patrouillengefecht bei Uit- draal am 18. Februar Unteroffizier Georg Hagen, ge boren am 11. August 1877 « Loehlitz, früher Hufarrn-Re-i-
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