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^o. 43. Freitag, -en sr. Verember 1^839. Sächsische Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. ' ... . . Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers C. Heinrich. Von diesem Blatte erscheint jeden Freitag ein Bogen für den äußerst billigen Preis von 9 Pf. Luch wird jeden Monat eine feine Lithographie gratis beigegeben. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen, gegen viertel jährige Vorausbezahlung von 10Gr., Bestellungen darauf ab und können die geehrten auswärtigen Pränumeranten das Blatt nach jedesmaligem Erscheinen daselbst kostenfrei entnehmen. — Einzelne Nummern kosten 1 Gr. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden unter der Adresse: „An ^ie Redaction der Sachs. Dorfz., Heinrichsche Buchdruckerei in Dresden," erbeten. Der Eindruck Gesicht in den blonden Locken seiner Tochter, die, zu seinen Füßen sitzend, ihren Kopf auf sein Knie gelegtchatte. Bald aber faßte er sich wieder, und gewaltsam den Schmerz niederkämpfend, der in ihm brannte, sagte er, seine Augen trocknend: „Dein . Wille geschehe, oHerr! Seyd ruhig, Kinder, wohl sind wir flüchtig und verachtet auf dieser Erde, aber ein ewiges Reich ist uns ja verheißen, wo der Böse nicht mehr schaden kann und der Ermü Der Schlosser von Philadelphia. (Beschluß.) Dießmal entschlossen sie sich leicht zur Auswan derung, denn es war ja nicht die Heimath mit ih ren tausend theuern und schmerzlichen Erinnerungen, die sie verließen. ' Sie durchzogen das Gebirge, gelangten in das Thal des Sutzquehannah und .ließen sich in Sumbury nieder. Auch hier schien wie in Norristown ein glücklicher Erfolg ihren Fleiß zu krönen, aber auch hier hatte sie nur zu bald der Gisthauch der Verläumdung wieder, ge funden, und sie verzweifelten endlich daran, in ir gend einem Theile der Vereinigten Staaten ein Fleckchen zu finden, wo man sie dulden werde. Vergebens wäre es, alle die Dörfer und Städte aufzuzählen, in denen sie vergebliche Versuche machten, ihr trauriges Leben zu fristen, überall fühlten sie sich durch die Verachtung, die ihnen die Bewohner zeigten, vertrieben. Sie hatten fast die ganze Breite der Vereinigten Staaten durchzogen, wendeten sich langsam gegen Westen, und erreichten das Plateau, welches Middleton beherrscht, ohne zu wissen, ob sie es wagen dürften, mit ihren wunden Füßen diese Stadt zu betreten. , Amos setzte sich un ter einen Feigenbaum, und die Seinen lagerten sich um ihn her, denn sie fühlten sich alle gleich sehr der Ruhe bedürftig. Sie blickten afle ernst auf die Stadt, in der, wenn sie sie beträten, wohl wieder nur Hunger und Verachtung ihrer warte ten; ach, und als sie ihre Blicke wendeten und Jedes im Au^e des Andern denselben trostlosen Mchmerz erblickte, der ihn selbst zerriß, da ver- Mochten sie ihre Thränen nicht länger zurückzuhal ten, und Amos selbst barg laut schluchzend sein dete Frieden findet. Vielleicht war ich zu stolz auf die Gaben, die der Himmel mir vor vielen meiner Mitbürger verliehen hatte, rechnete sie mir als ein Verdienst zu, und grub eben durch sie mir mein Verderben." Die Mutter suchte ängstlich nach etwas, diesen heftigen Sturm der Gefühle zu be sänftigen, und zoa ein Zeitungsblatt von Phila delphia, das ihr Jemand gegeben, hervor, um durch die Liste der Getrauten und Geborenen, durch manche kleine Neuigkeit aus der noch immer ge liebten Stadt, die sie ausgestoßen hatte, die kleine Gesellschaft zu zerstreuen. Aber kaum hatte sie das Blatt entfaltet, so hafteten ihre Augen mit einem Ausdrucke, der die Uebrigen erschreckte auf einer Stelle fest, und sie ließ, unvermögend, ein Wort hervorzubringen, das Blatt fallen. AmoS hob es rasch auf und las: „Der Diebstahl aus der Bank zu Philadelphia." „Sparks war nicht der Thäter." den diese Nachricht auf ihn machte, war nicht minder stark als bei seiner Frau, aber dennoch vermochte er den Artikel laut zu le sen, der die Hinrichtung eines- Verbrechers in Al bany enthielt, welcher unter vielen andern kühnen Verbrechen auch den -Raub der 50,060 Dollars eingestanden hatte, zugleich aber auch erklärte, daß '