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Riesaer O Tageblatt Aureisrr iLibebiatt und Lmeiaer). «nd Anzeiger iLldedlatt und Äu-eigcr». T- -Ul-'«UW, »u «E- der Allttstzllllptmaunschaft Rropeichaii,, de» Amtsgericht», der AmtsanwaUschaft heim Amtsgerichte m»d de» Rete» der Stadt Riesa, de» Ktaammmt» Ri,ko »ad de» danvtzaliamt» Meide«. 8S. Sonaabe»», 17. April 1SLS. nbenllS. 7S. Jahr«. ?ä^Ait>ä«r Laaiblan rrschelNtHei^?*» abend« ühr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage VejUg.prei«, gegen Dorauezaywna, »ur «uiei; «ona, s Macr ns Pzemngp^q »an ao-r durch Voten. Mr de« Fall de« Eintreten» von Produktionlvrrteurrungen, Erhöhungen der Löhne und Mai ilienpreise bebalten wir un» da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung o or. An,eigen iür dir Nummer de» Ausgabetage« sind bi» S Uhr vormittag» aufzuaeben und im voran« zu bezahlen; «ine Gew irr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. < Grundpreis für di» SS mm breite, S nun hohe Gnlndschrift.Zetl» <S Gilben) 25 Gold-Pfennig«; di» 8S mm breit, Reklamezeile ISO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 5Ü'/„ Aufschlag. Feste Tarife Bewilligter Rabatt erlisch», wenn der Betrag versällt, durch Klage «ingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige llnlerhattungSbeila» Erzähler an der Elbe". — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSetnrichtungen — h„t,der Beziehe; keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Verlag: Langer t Winterlich. Riesa. Geschäft» stelle: Go et-eftriste SS verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich. Riesa. ZUM Gkgimi der Rcichsgrsmidheitswoche. AW Un AkWMMWM A. M In unserer Zett schwerer wirtschaftlicher Not ist eö nvtivendtg und nützlich, sich auch wieder einmal darüber klar zu werden, Lab cö für «inen Menschen und für ein Volk aubcr dem Kapital, das in Geld oder gelbwertem Besitz besteht, doch auch noch Kapitalwerte anderer Art gibt, deren Erhaltung, Sicherung und Vermehrung von mindestens gleichgroßer Bedeutung ist. Das Kapital «Ser Kapitale ist die Gcsundheit des Volkes. Daß von diesem Kapital besitz in der Kricgszeit und in den nachfolgenden Jahren viel verwirtschaftet worden ist. ist eine schmerzliche Tat sache, für die cs keinen längeren Beweises bedarf. Unser Blick muß auch hier vorwärts gerichtet sein. Wir müssen nns auch hier bemühen, -en verlorenen Teil des Kapital besitzes wieder zu gewinnen und darüber hinaus im Inter esse der Leislungskrast unseres Volkes diesen Besitz zu ver mehren. Die Aufwertung der durch die gesundheitliche Inflation uns «ntriffeue« Güter mutz die hundert Prozent weit übersteigen. Ter Gesundheitszustand eines Volkes wird wesentlich be einflußt von -cm Verständnis, das den Fragen der Gesund- hcitopslcge von den breiten Mafien der Bevölkerung ent- gegcngcbracht wird. Tiefes Verständnis in weitesten Schichten zu wecken, ist das Ziel der großen Veranstaltung, die jetzt unter dem Namen der Reichsgesundheitswoche in ganz Deutschland stattfindet. Durch alle Mittel der Belehrung und der Propaganda soll die allgemeine Aufmerk samkeit auf die Notwendigkeit der Gesuudheitspflege hin gelenkt werden. Tie Veranstaltung will vom Wissen zum Gewissen, von der Erkenntnis zur Verantwortlichkeit hin- sühren. Träger des Unternehmens sind der Reichsauöschuß sür hngienischc Bolksbelehrung nnd die entsprechenden Landesausschüssc. Helfer sind alle Behörden, Organisationen und Personen, denen Beruf oder Herzensdrang Anlaß geben, dem Mitmenschen über die Bedeutung seiner und seines Volkes Gesundheit Aufklärung zu verschaffen. „Gesundheit ist Lcbensglück." Dieses Kennwort ziert das Neichsplakat der Reichsgesundheitswoche und gibt damit in lapidarem Satz den großen sittlichen und menschlichen Gedanken wieder, der in der Reichsgesundheitswoche lebendig werden soll. Einer meiner verehrungswürdigsten Vor gänger im Reichsamt des Innern, Gras von Posadowsky, bat daS Wort geprägt: „Wer dafür kämpft, de« Masse« Leben «nd Gesundheit zu erhalte«, der kämpft für die Stärke nnd Zukunft unseres Vaterlandes." In diesen schönen Worten liegt die hohe nationale Bedeutung der gesund heitlichen Bolksbelehrung verkörpert. Gesundheitöfragen sind Volksfragcn; als solche »nutz sic der einzelne erkennen. Aber es würde nicht genügen, das deutsche Volk in der Rcichsgesnndhcitswvchc darüber aufzuklären, wie sie den Gefahren für ihr Glück, für ihre Gesundheit und sür ihr Leben begegnen können, sondern der Mensch muß in weite rem Verlauf zu einer gesundheitsmäßiaen Lebensweise ge führt werden. Die Aufklärung muß sich umsetzen in den» Wille« z«r ges««de« Lebensführung. Die Gesunderhaltung ist eine sittliche Pflicht des Menschen gegen sich selbst, gegen die Seinen und gegen sein Volk. Und nun kommt, ihr Lehrer und Aerzte, helft unS bei Jungen und bei Alten heute und in alle Zukunft bei diesem Gesundheitsdienst am de«tschen Volke! Ihr, die ihr in Krankenkassen und irr anderen sozialen Wohlfahrtseinrich tungen täglich dazu Gelegenheit habt, bleibt weiter wie bis her nicht nur Helfer in der Not der Krankheit, sondern Förderer und Mehrer der Gesundheit! Ihr, die ihr in der Presse, im Rundfunk, im Kino, im Vortragssaal den Weg frei habt zu der Masse des deutschen Volkes, erhebt eure Stimme zu einem einzigen groben Ruf, zu einem Mahn ruf für die deutsche Volksgesundheit. M M MUsMWMe. Die Wohlsahrts»Korrefp«»deuz veröffentlicht die folgen de« Aenberuuge* höchster ReichSftelle« zur ReichSaesunü- heitSwoche: „Dem Wohl der Gesamtheit. Jeder Deutsche hat die sittliche Pflicht, seine körperliche» und geistigen Kräfte so auSznbilden und zu betätigen, wie es dem Wohl der Gesamtheit dient. In diesem Sinne wünsche ich den Bestrebungen der Reichsgesundheitswoche besten Erfolg. Möge sie -aS Ver antwortungsgefühl des Einzelnen sich selbst und der Ge samtheit gegenüber stärken und dazu beitragen, daß die in den schwere»» Kriegs- und Nachkriegsjatzren geschwächten Kräfte unseres Volkes sich »virder zu voller Leistnngsfähig- feit entwickeln! Reichskanzler Dr. Luther. „Bereitschaft und Fähigkeit zur Arbeit". „Gesundheit ist Levensglück". Diese Wahrheit» die als Motto über der Reichsgesundheitswoche steht, sollte sich jedermann einprägen, denn Gesundheit ist die Voraus setzung für's Lebensglück nicht nur beim Einzelnen, sondern sie ist auch eine wichtige Levensbedtngung sür die Gesamtheit und für den Staat. Es ist erfreulich, Latz sich in alle» Kreis«» unseres Volkes, ohne Unterschied Les Standes und der Konfession die Ueberzeugung von der Notwendigkeit und Bedeutung der Reichsgesundheitswoche Bahn bricht. Alle sollen hier mtttun, denn schließlich beeinflußt die Gesundheit eines Menschen und eines Volkes nicht nur deren äußere Kraft, sonder» auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur Arbeit. Der Arbeitsprozeß aber ist eine wirtschaftliche Angelegen heit, die das Wohl aller anacht. So führt die Gesunderhal tung unseres Volkes zur Belebung unserer Wirtschaft und damit zur Erleichterung von den Lasten, die wir nach außen und innen zu tragen haben. Ich wünsche, daß der Reichsgesundheitswoche ein voller Erfolg beschicken sei und daß sich unser Volk öfter so ein mütig zu einer, das allgemeine Wohl betreffenden großen Sache bekennen möge. Präsident des Reichstages Paul LoeLe. „Gesundheitliche Verantwortung". Tie NeichSgesundheitSmoche soll ein gewaltiger Gewis- se«sa»pell an jeden Einzelnen werden, auf daß er sich seiner gesundheitliche« Verantwortung nicht nur gegenüber sich selbst und seiner Familie, sondern auch gegenüber dem Baterlanbe bewußt und er Mitstreiter werde in dem gemein samen Ringen um die deutsche Bolksgesundheit. Gesundheit ist Vorbedingung für volle Arbeitskraft «nd Arbeitsfreude, wie überhaupt für jede echte Lebenssreude. Nur durch voll wertige Leistungen aber, wie sie lebenskräftigen Völkern eigen sind, können wir den Wiederaufstieg Deutschlands sichern. Tie Reichsgesundheitswoche soll ferner auch ein Mahn ruf sein an alle behördlichen und privaten Stellen, die die Volksgesundheit betreuen, daß sie trotz aller Not »nd Schwere unserer Zeit nicht erlahmen in ihre» Bemühungen um die Stärkung der Volkstrast und mite verdoppeltem Eifer sich für dieses hohe Ziel einsetzen. Hygienische Durchbildung eines ganzen Volkes kann nicht in wenigen Tagen erreicht werden. Dazu bedarf cs jahrelanger hingebungsvoller Auskläruugs- «nd E»- ziehuugsarbeit, die indessen nur dann von Erfolg gekrönt sein wird, wenn der Samen der hygienischen Bolksbeleh- rung auf guten Boden fällt; diesen Boden soll die Reichs- gesnndheitswoche vorbereiten. Und so hoffe und wünsche ich, daß alle diejenigen, die sich jetzt mit den Behörden zu uneigennütziger Gemein schaftsarbeit für die Reichsgesundheitswoche verbunden haben, auch fernerhin zusammeugeschlosse« bleib««, um die Saat, die in der Reichsgesundheitswoche aufgegangen, weiter zu entfalten, auf daß gesundheitliches Bisse« immer mehr zum Gemeingut unseres Volkes und immer mehr auch zur Richtschnur für gesundheitsgemäßcs Handeln jedes Einzelnen werde. Aus solcher Arbeit wird der Volksgesundheit und da mit nnscrein ganzen Volke reichster Segen erwachsen. Rcichsmiuifter des Inner« Dr. Külz. „Eine wichtiae Aufgabe der Sozialpolitik". Erhaltung von Gesundheit und Arbeitskraft ist eine wichtige Aufgabe der Sozialpolitik. Neue Gesetze verstärke» den Schutz dieser Lebensgüter. Dadurch wird der Einzelne aber nicht von der Pflicht der Selbstverantwortung nnd Ser eigene« Vorsorge befreit. Möge die Reichsgesundheits woche diese Erkenntnis verbreiten und befestigen! ReichSarbeitsminifter Dr. Branns. Zur Reichsgesundheitswoche. Von Prof. Tr. v. Drigalski, Stadtmedizinalrat von Berlin. Nicht eben mit Unrecht hat man in letzter Zeit darauf hingewtesen, Laß schwere Schäden für die Bolksgesundheit mit Belehrung und mit gutem Willen.allein meist nicht auS der Welt zu schaffen seien. Aber es gibt auch eine ganz« Reihe von recht schweren Schädigungen, di« wir uns trotz der wirtschaftlichen Noilage nicht gefallen zu lasse» brauchen. Um nur zwei Dinge zu nennen: Es ist nicht nötig, daß ein Säugling an einer zunächst harmlos erscheinen den Erkrankung stirbt, wie wir es mit Trauer immer noch in allzu zahlreiche» Fälle» wahrnehmen müssen. Es ist auch nicht nötig, daß die «»glische Krankheit, die Rachitis, fo schwere Formen annimmt, daß das Kind bereits zum Krüppel wird und in seinen Lebens-, EntwicklungS- und späteren Zukunftsanssichten schwer geschädigt bleibt. Mit welcher Geduld, um nicht zu sagen Indolenz, wir Uebeln gegenüberftehen, die allzu ergeben zu ertragen die Gewohnheit langer Jahre uns gelehrt hat, ist ganz merk würdig. Mit Geduld und dem Willen zur Einschränkung soll man Unvermeidliches tragen, aber mll einer ge wissen zornigen Kampfeslust sollten wir -arangehen, ver meidbare Schäden zu beseitigen. Die beiden erwähnten Probleme stehen in engem Zusammenhang miteinander, nnd eS ist ganz logisch, wenn man vielerorts für die Reichsgesundheitswoche de» Schutz des Nachwuchses und die Bekämpfung Ser Rachitis in den Mittelpunkt gestellt hat. Es ist sch.rde, daß wir von diese» Dingen in der Schule nichts oder jcdensalls viel zu wenig gelernt haben, denn tatsächlich ist — wenn auch nicht überall im Reich, so doch fast in jeder deutschen Stabt — allen Müttern die Möglichkeit gegeben, bei dem ersten Beginn einer Gesundheitsstörung unentgeltlich zuverlässigen ärzt lich«« Rat z« erhalten. Di« Frauen sollte» »ur rechtzeitig Anast bekommet» und nicht dann «rst zum Arzt gehe», wenn es „schlimm genug" mit dem Kinde geworden ist. Einer der größten Triumphe der ärztlichen Wissenschaft ist zweifel los der, daß cs in den letzten zwölf Jahren gelungen ist, Ernährung und Pflege des Säuglings mit ein fachen Mitteln so zu gestatten, daß lein Leben heule durchschnittlich zwei- bis dreimal gesicherter ist, als noch vor etwa Jahren. Aus die naive Frage vieler Mütter, ob cs denn so schlimm sei, wenn das Kind einmal Durchfall bekomme, muß man mit aller Entschiedenheit antworicn: ja! Anderer seits dürfen aber die Mütter heute mit weit größerer Ruhe und Hoffnung sich der Kindesvslcge widmen, als es noch vor kurzem der Fall war. Mußten wir früher die Mutter geradezu nervös mit der Angst nm das zarre Leben der Kleinsten machen, so dürfen wir sie heuie in weitgehendem Maße beruhigen. Gibt sie das Kind nur rechtzeitig in die Hand des richtigen Berarers, io kann eigentlich gar nicht viel postieren. In dieser Beziehung ist es eine glück liche Wendung, daß man sagen darf, daß es heute, soweit die Sorge um das Kindesleben in Frage kommt, sehr viel leichter ist, Vater zu sein, als im Beginn dicjcs Iahr- kmnderts. Tank der Wissenschaft, die diese prachtvollen Ergebnisse gezeitigt har! Aber diele Wistenichai: muß auch immer wieder an die Mütter und alle, die cs werden wollen, hcrangebracht werden. Der Berg kommt einmal nicht zum Propheten, also muß der Prophet zum Berge gehen, nnd einen solchen Gang bedeutet die Rcichsaeiundheitswockc. Zm engen Zusammenhänge mit der Auizncht des Kindes und mit der Raflcnerhaltnng ttn dielen: Faste dasselbe wie Volkserhaltung) sieht die Frage der Rachitis. Es ist fast unglaublich, wie leicht diese Krankheit immer noch genommen wird, nnd cs ist säimcrzlich, zu s:hrn, wie schwer die Frauen begreifen wollen, daß sic es tino, die in doppel tem Sinuc die Kosten dieser Untenninis zu tragen Haden. Einen Schaden, den man äußerlich nicht allzu deutlich sieht, weil er durch die Kleidung verdeck: wird, nimmt man erfahrungsgemäß nicht allzu lchwer. Tie inner: Verun staltung, die durch Verbiegung und Verengung des knöcher nen Beckengürtels infolge der Rachitis entsteht, ist gleich wohl von schwerer, unter Umständen für dos Lcbeu von Mutter und Kind entscheidender Bedeutung. So viel wenigstens müßte jede Frau begreifen, daß die an sich schon schwere Stunde, die den Höhepunkt im Franenlcben be deutet, zu einer Stunde schwerster Lebensgefahr sür sie selbst und das erwartete Kind werden kann, wenn der Rachitis nicht vorgebcugt wurde. Die dadurch bedingten Oualen sind noch immer zu groß, die mir ihnen verbundenen Verluste an Menschenleben noch viel zu gewaltig. Tas alles braucht gar nicht so zu sein, wenn man — falls der „Autoritär" nicht geglaubt wird — wenigstens von der Jugend lernen wollte, die heute beginnt, eine geradezu leidenschaftliche Vorliebe für die Wirkung von Licht und L u s r nnd damit den Sinn der klassischen „Gmnnastik" zu erfassen. Hai diese Bewegung erst einmal die ganze weibliche Jugend er griffen, so würde die schwere Rachitis schon in der kommen den Generation fast verschwinden, bis aus die verhältnis mäßig wenigen Fälle, die auf einer unglücklichen Erbanlage beruhen und nnr schwer zu heilen sind. Es sieht auch nicht fo, daß wir in unseren Großstädten nicht mehr hinreichend wirksames Licht haben: die praktische Erfahrung hat viel mehr gezeigt, daß auch die in der Großstadt stark verminderte Lichtfülle immer noch hinreicht, um einen kräftigen, heil samen Einflnß auf Len Körper auszuübcn. Den persönlichen Willen zur Gcsundheit zu wecken, bleibt auch heuie auf lebenswichtigen Ge bieten eine erfüllbare Aufgabe allgemeiner Volksbelehrung. Gewiß darf es nicht bei einer einmaligen Aktion bleiben, dem ärztlichen Rat kann aber eine große einmalige Ver anstaltung trefflich den Weg bereiten. Zu wünschen in, daß die gewiß sehr nützliche Sioßwirkung von einer Tauer arbeit gefolgt wird, die allein schon — von wichtigen anderen Gebieten abgesehen — bei den erwähnten Fragen gewaltige Erfolge zeitigen kann. Zu den ausgezeichneten Worte» des bekannten Leiters des städtischen Gesundheitswesens sei uns ein Nachwort gestattet, zu dem uns Anfragen aus dem Leserkreis anregen. Manch einer fragte: Was soll uns eine Gesundheits woche, solange wir nicht in der Lage sind, die guten Lehren, die uns da gegeben werden, in die Tat umzusetzen, solange das Wohnungsclend als Quelle so vieler Bolkskrankheiien fortbesteht! Auch der Verfasser des vorstehenden Aufsatzes hat solche Bedenken, an anderer Stelle, geäußert und doch dargetan, daß trotz mißlicher Verhältnisse manche guten Lehren aus solcher Veranstaltung zu ziehen und, was das Wesentlichste, zu verwirklichen sind. Aber immer wird und muß daS Ziel sein, die wirtschaftliche Lage der breiten Massen zu heben, die Wohnungsmisere zn beseitigen, Uebel- stände, an denen alle ärztliche Kunst und Wissenschaft allzu oft scheitert. Millionen sind für Neubauten ausgesetzt. Soffen wir, daß die nötige Energie, Umsicht und Sorgfalt da ist, um diese Millionen in möglichst viele gesunde Klein wohnungen umznsetzen. Die Belebung der Bautätigkeit belebt nicht nur ganze Wirtschastszweige, kann die Arbeits losigkeit erheblich verringern, sondern wird dem Kampf um die körperliche und sittliche Volksgesundheit, der <Ber- drängnng der Vvlksscuchen, Tuberkulose nsw. erst, wörtlich und bildlich, den Boden schassen, aus dem der Sieg zn er ringen ist. Daß di« Reichsgesundheitswoche gleichwohl, im be schränkten Rabmen. der ihr gezogen ist. Günstiges wirke,