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Donners g. Nk. 75. 3. Juli 1879. Weißerih -Leitung. Amts-Ikatt für die Königs. Amtsstanptmaniischast Dippokdiswakde, sowie für die Königs. Oerichts-Aemter und die Stadträttze zu Dippoldiswalde und Kranenstein. Verantwortlicher Nedacteur: Carl Ichnc in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöckentlich drei Mat: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zn beziehen durch alle Post- Anstal,en und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung. Die auf den Monat Mai dieses Jahres festgestellten Durchschnittspreise für Marschfourage in dem für den Lieferunasverband der unterzeichneten Amtshauptmannschaft maßgebenden Hauptmarktorte Dipppoldiswalde betragen pro 50 Kilo Hafer 6 Mark 70 Pfg., Heu 3 - 40 - und Stroh 2 - 40 - Dippoldiswalde, den 1. Juli 1879 Königliche Amtshauptmannfchaft. von Kessinger. Diebstahls Bekanntmachung. In der Nacht zum 25. dieses Monats ist in Oberfrauendorf aus einer Wohnstube eine blaue Latzschürze und ein brauner Stoffrock mit braunen Knöpfen, blaugestreiftem Aermelfutter, im klebrigen schwarzem Mohairfutter, vorn abgerundeten Schößen, einer inneren und einer äußeren Brusttasche und einem zugenähten Knopflochs an der linken Brust klappe, sowie aus einem Keller ein weißer Teller mit einem Stückchen Butter und ein brauner zweihenkliger Topf mit Milch gestohlen worden, was zu Ermittelung der Diebe mit dem Bemerken veröffentlicht wird, daß eine zeither nicht zu erlangen gewesene, aus drei Männern und zwei Frauen bestehende böhmische Bettlergesellschaft der That verdächtig erscheint. Dippoldiswalde, den 29. Juni 1879. Königliedes Gerichtsamt. Klimmer. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Juni 328 Einzahlungen im Betrage von 49,834 M. 89 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 324 Rück zahlungen im Betrage von 44,721 M. 14 Pf. ffl! Frauenstein, den 30. Juni 1879. Das heute in den frühesten Morgenstunden über unsere Stadt und Um gegend dahinziehende, langanhaltende Gewitter heimsuchte namentlich Erstere sehr heftig. Zum Glück ergoß sich bei demselben ein solch ungeheurer Regen, wie er seit langer Zeit hier nicht gefallen ist. Gegen 2 Uhr schlug der Blitz in den Blitzableiter des Fleischermeisters Müller in der Frei berger Gaffe. Der von der Leitung abspringende Blitzstrahl verursachte, ohne zu zünden, verschiedene Zerstörungen in der Küche, Stube, Oberstube, Stall rc. Die in den Stuben befindlichen Familien sind, Gott sei Dank, gnädig verschont worden. Auch die Kirche und Schule wurden sehr bald darauf vom Blitze getroffen. Von Ersterer ist er auf die Letztere übergesprungen und dort an der vor ungefähr vier Wochen in gehörigen Zustand gesetzt wordenen Leitung nieder gefahren. Wäre es vor oder zu dieser Zeit geschehen, wo die Reparatur noch nicht bewerkstelligt war, dann stünden wir jetzt vielleicht an den Ruinen unserer so hübschen Schule. Wie heftig der Schlag gewesen sein muß, erhellt daraus, daß durch denselben die Spitze der Fangstange gänzlich umge bogen und sämmtliches daran befindliches Gold geschmolzen ist. Die vorkommenden Fälle dürften vielleicht für Alle, welche die Leitungsfähigkeit ihrer Ableiter in diesem Jahre noch nicht haben prüfen lassen, eine ernste Mahnung sein, dies ungesäumt vornehmen zu lassen. Die Reue über die oben bezeichnete Pflichtversäumniß dürfte bei eintretenden Unglücksfällen eine sehr bittere sein, da durch eine solche Saumseligkeit nicht blos der Betreffende selbst, sondern auch die ganze Stadt in die größte Gefahr gebracht werden kann. Möchte diese Mahnung nicht tauben Ohren gepredigt sein! Dresden. Ihre Majestäten der König und die Königin haben am Mittwoch, 2. Juli, des Nachmittags die Reise nach der Schweiz angetreten und sich zunächst nach Ragatz begeben. — Der Johannismarkt war zwar ziemlich zahlreich besucht, nahm aber im Allgemeinen abermals einen un günstigen Verlauf, da nur wenig gekauft ward; selbst bei gedrücktesten Preisen machten fast alle Händler schlechte Geschäfte. — Die „allgemeine Ausstellung von Erzeugnissen der Kunst, Wissenschaft und Industrie für die Jugend" ist am Montag eröffnet worden.