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tie», 1 !1 Novemdee 1004. s. Jahrgang. Nr. L50. »rlch»>»t l«»Uch »ach«. m«> «ulnabme der Sonn- und gtsilagr Ve»»«spr«t-: LierleljLhrl > Mk. SO Pf. ohne Beslellgrld Bet > auberdrutlche» Poslansialien I» .-ieirunglprei-I. Linzeinummer U)Pf. !Ij AedaliionS-Eprcchftunde: LI—IS Uhr. ' "»„srro'e »rrrdcii die ^klilzr'Ie ^kcr der.n Moum mi ^ »IIL tiei Miedet bolund bedeutender Kllbatt ^ UnabdSngiger rsgeblansiikilladrdell. llecdlu.frrldelt. ,I !krelden, Nr l»«6 Ein scharfes Urteil über den Evange lischen Bund. Toleranz dm Katholiken, Intoleranz dem Ultramon tanismus, so versichert der Evangelische Bund, so oft man es hören will. Wenn die katholische Presse das Täuschung der Protestanten nennt, und wenn sie nachweist, daß der Bund unter „ultramontan" nichts anderes als römisch-ka tholisch versteht, so ficht das die „Streiter für das Evange lium" nicht weiter an; inan läßt sich in seinem Beginnen nicht stören. Anders ist die Sache, tvenn in den protestanti schen Kreisen selbst gegen das verderbliche Beginnen des Bundes Stellung genommen wird und man ihm die Wahrheit offen ins Gesicht sagt. Das ist nun in scharfer Weise geschehen. Der Bund hätte auch das wohl gleichmütig hingenommen, wenn es nicht ein Blatt tim würde, das sich selbst als strammen Gegner des „Ultramontanismus" rühmt — die „Köln. Ztg." -- und das schmerzt. Das Blatt schreibt: Mit Lebhaftigkeit versuchen einige liberale Blätter evange lischen Charakters die Bedenken zurückzuweisen, mit denen wir vor kurzem den Verlauf der Tagungen des Evangelischen Bundes und der Wormser Synodalen begleitet haben. So macht uns ein ! Artikel im „Hannov. Courier" den Vorwurf, daß wir die katho- > lische Religion und den Ultra monlanismus gleichgesetzt ^ und mit unserem Eintreten für die Gleichberechtigung der elfteren den letzteren in Schutz genommen hätten, und ferner, daß wir dem Evangelischen Bunde eine Neigung zu politischer Betätigung zuge schrieben hätten, deren er sich nickt schuldig fühle. Es ist gewiß nicht leicht, den Unterschied zwischen Katholizismus und Ullra- montanismus auf eine klare und einfacke Formel zu bringen. Für die nun einmal in Preußen gegebenen Verhältnisse liegen aber die Dinge so. daß die römisch-katholische Religion mit dem Papst als Oberhaupt dem Protestantismus völlig gleich berechtigt und daß ihre innere Entwickelung weder den Politiker noch den Protestanten solange etwas angeht, als sie sich von U ebergriffen ans das Gebiet 1 der Staatshoheit oder von aktiven Störungen des konfessionellen Friedens fernhält. Liegen diese aber, vor — und beides ist im heutigen UltramontanismuS der Fall —, dann sind eben diese Ultramontanismus genannten Ucbergriffe zu bekämpfen, wozu, soweit der Staat in Frage kommt, die Politiker aller Parteien und Konfessionen, und soweit die Ucbergriffe sich gegen den Protestantismus richten, die evangelischen Kirchen und Vereinigungen berufen sind. Nun haben leider sowohl der Evange lische Bund wie der Wormser Synodaltag bewiesen, daß sie sich die hier formulierte Unterscheidung zwischen Katholizismus und UltramontanismuS nicht zn eigen gemacht haben, vielmehr dem römisch-katholischen Empfinden selbst zn nahe getreten sind. Man hat in Worms von dem Fremdkörper römischen Geistes im deutschen Volksleben gesprochen, den abzuwehren man zu- sammengekommcn sei, man hat in Dresden das falsche Wort vom evangelischen Staate gebraucht, das unsere katholischen Mitbürger zu Staatsbürgern zweiter Klasse herabsetzt. Man hat vor allem dem Katholizismus nur in der Form der persönlichen „Herzensfrömmigkeit" Duldung in deutschen Landen zugestanden, die große kirchliche Organisation des Katholizismus aber, die für ihn wesentlich ist, mehr oder weniger als UltramontanismuS angesprochen und dementsprechend angegriffen. Damit hat man sich gegen den konfessionellen Frieden vergangen. Eine politische Tätigkeit ist auf der letzten Tagung des Evangelischen Bundes ausdrücklich beschlossen und leider auch auf dem Synodal tag in WormS in Aussicht genommen worden. In Worms hat man in einer Resolution festgelegt, man erstrebe, daß alle deutschen Männer bei Reichstags-, Landtags- und Gemeindewahlen aus eine kraftvolle Vertretung der Interessen des Protestantismus, die im Grunde auch die des deutschen Volkes seien, bedacht sein möchren! Kann es eine ärgereVerquicknng von Religion und Politik, einen ärgeren, um das Wort zu gebrauchen, protestantischen Ultramontanismus geben? Entweder handelt es sich beim Bunde und bei den Synodalen um religiöse Gemeinschaften, dann haben sie keine Politik direkter noch indirekter Art zn treiben, wenn sie sich nicht zn Mitschuldigen des UltramontanismuS macken wollen, oder es handelt sich um politische Gemeinschaften zur Be kämpfung des UltramontanismuS. dann hat die Beschränkung auf Evangelische als Mitglieder keinen Zweck und der Gegensatz zum Katholizismus als Religion keine Berechtigung. Es liegt uns wahrlich fern. Mitkämpfer gegen den staatsfeindlichen und unser Volk zerstörenden Ultramontanismus zurück,uweisen. aber wir werden niemals Bestrebungen zustimmen können, die uns am letzten Ende in die Verhältnisse des dreißigjährigen Krieges zurückwerfen müssen Dieser Artikel sagt in scharfen Sätzen den. Evangeli schen Bunde unverhüllt nnd ehrlich die Wahrheit. Das mag schmerzlich sein, aber der Hieb sitzt; das zeigt die Erregung darüber. Die Korrespcndenz des Bundes vermutet, der „Köln. Zeitg." sei van einem waschechten Ultramontanen ein .sftickucksei ins Nest gelegt morden. Warum nicht gleich von einem Jesuiten? Ein Blatt spricht von einem „Unken ruf". Der „Reichsbotc" meint, die „Köln. Ztg." fürchte für die liberalen Parteien, da keine gleichgültigen, liberalen Vertreter mehr gewählt werden würden, wenn es nach der Parole des Evangelischen Bundes gehe. Bis jetzt haben wir aber doch die Erfahrung gemacht, daß die Liberalen die eifrigsten Kulturkämpfer waren, und wo bei den letzten Wahlen der Bund sich beteiligte, da hat er es zugunsten der Liberalen getan. Selbstverständlich mag der „Reichsbote" es nicht hören, wenn die „Köln. Ztg." von „protestantischem Ul- tramontan i sm u s " spricht und diesem Friedens- störung vorwirft. Er zieht wieder sein ganzes Register von der „Herrschaft der römischen Hierarchie" usw. Irgend eine greifbare Anklage ist aus den Deklamationen nicht zu entnehmen. Was haben wir den Protestanten ge tan? Wo haben wir sie geschädigt, vergewaltigt, von unseren Rechten und Freiheiten einen Gebrauch gemacht, den sie von den ihrigen nicht machen? Welcher Protestant ist von uns um sein „Evangelium" gebracht, in der Ausübung seiner Religion behindert worden? Wir wehren uns gegen Aus nahmegesetze und fordern Gleickcherechtigung mit den Pro testanten, wir wollen uns nicht zu Staatsbürgern zweiter Klasse machen lassen. Gegenüber dem Vorwurfe, der pro testantische Ultramontanismus" störe den konfessionellen Frieden, weist man auf die starke Organisation der „Ultra montanen" in der Zentrumspartei hin. Aber diese an- geblicl-e ..ultramontane Organisation" lxil in keiner Weise Angriffscharakter gegenüber dem Protestantismus, während der Evangelische Bund nnd seine Leute in die politische Arena herabsteigen lediglich zu dem Zwecke. die Katholiken z u r ü ck z u d r ä n g e n und mit A u S - n a h in e m a ß r e g e l n zn bedrücken. Erfreulicher weise gibt es gerade unter den gläubigen, „positiven" Pro testanten sehr viele, welckw die Gewaltpolitik des Evan- gelisclxm Bundes nicht mitmachen wollen. Im Gegensatz zu Sachsen ist man auch in den Rc- giernngskreisen ein Gegner des Evangelischen Bundes, weil jene Männer, die das Wohl des Landes zn schützen l-aben, ber Killtnrkainpfpolitik abgeneigt sein müssen. Es wird sich daher auch nirgends im Dentsclxm Reiche ein Kultusminister finden, der im Namen der Negierung offiziell bei einer Ver sammlung des Evangelischen Bundes erscheinen würde', diese Freude konnte der Evangelische Bund bloß auf der Haupt versammlung in Dresden erleben. Wir irren schwerlich mit der Ansicht, daß in den scl)arsen Sätzen der „Köln. Ztg." die gegenwärtige Anschauung hoher a m t l i ch e r K r e i s e wiedergegeben ist. Es kann den leitenden Persönlichkeiten im Neickx' und in den Bundes staaten doch nicht gleichgültig sein, ob die gegenwärtige K o n f e s s i o n s h e tze sich mehr und mehr zn einem direkten auch politischen K a m p f e ge g e n den K atho- l i z i s in ii s znspitzt, dem nun einmal von den 57 Millionen Deutschen über 20 Millionen angehören. Der Evangelische Bund behauptet freilich, daß er nur de» llltramontanismns bekämpfe. Wenn wir behaupten, daß dies nicht der Fall ist, so wurde es immer hartnäckig bestritten. Aber dieses Leugnen stand im grellen Gegensatz zn den Taten, denn die Herren fielen bei ihren Versamm lungen ans der Nolle und zeigten ihr wahres Gesicht. Zwar wurde die geschlossene Versammlung sehr sorgfältig überwacht, damit niemand hinein komme, der nicht strenger Bnndesbrnder ist-, man hüte sich vor dem Verrate. Aber trotzdem kam das wahre Tun nnd Treiben in die Oeffent- lichkeit. Wenn selbst die „.Köln. Ztg." dem Evangelischen Bund das ins Gesicht sagt, was weiland König Albert ans sprach, daß er ein „Hctzbund" sei, so zeugt das von der sich allmählich ansbrcitenden Erkenntnis seines wahren Cha rakters. Das Ablengnen bat keinen Zweck mehr. Wir erkennen an, daß es auch aus katholischer Seite so manche Auswüchse gibt, die bekämpft werden müssen; man behauptet, sie mit dem Sammelnamen „llltramontanismns" zn benennen. Aber man bekämpft gerade diese Auswüchse im Bundeslager nicht, denn der Evangelische Bund kann auch kein Interesse haben, daß die katholische Kirclx' gereinigt und so durch Verminderung von Neibiingsflüchen im Innern gekräftigt werde. Man wehrt sich auch nicht bloß gegen die äußeren Ucbergriffe des „Ultramontanismus. Der Versuch Der Bundesrat überwies am Donnerstag, wie bereits lur, -rn-<Mt. die Mi,teil»»» der Reslerungeu Schaumburg.LiPP- und t-'ippe wegen Ich,edSserichU cher Erledigung des Thronstreites dem zuständigen .lusschusie. Da zwei bis drei Tage vergehen dürften, ehe die betreffen, den Landesregierungen ihren Vertretern die nötige Weisung gegeben haben, so werden die beiden Ausschüsse, nach der Post, erst in einigen Tagen einen Beschluß fassen kömien. Falls das Urteil des Schiedsgerichtes, was nach Ansicht der Post, kaum zu erwarten ist, gegen die Biesterselder ausfallen sollte, wird der Graf-Regent Leopold sofort auch die Regierung niederlegen. Die Weißenfclder Linie wird ihre Ansprüche auf den Thron erst dann geltend machen, wenn das Schiedsgericht zu ungnnsten der Biestenelder entscheiden sollte. Die Vereidigung des Detmolder Bataillons wird in allerkürzester Zeit erfolgen. — Der erste Vorsitzende des Volksvereins für das katholische Deutschland. Herr Fabrikbesitzer Franz Brandts in München-Gladbach. beging am 12. d. M. seinen <0. Ge- bnrtStag. Wir hatten bereits wiederholt Gelegenheit sein praktisches Wirken als Sozialpolitiker zn beleuchten. Herr Brandts hat in seiner Fabrik die christlich-sozialen Wohl- fahrtseinrichtinigeii zur Tat werden lassen. Er ist Vor- sitzender des Verbandes katholischer Industrieller und Arbeiterftcunde ..Arbeiterwohl". Zweck des Verbandes war Gewinnung seiner Standesgenossen für die Organisation der Wohlfahrtspflege in den Fabriken. Ausbreitung der katholischen Arbeiter-, Arbeiterinnen-, Jugend-, kauf- männischen Gehilfen- .'c. Vereine, ferner Förderung der Arbeiter-Gesetzgebung durch literarische Propaganda. Aus- arbcitnng von Denkschriften über Gesetzentwürfe nsw. Nach dem Vorbilde von Arbeiterwohl wurde unter Mitwirkung des Regierungspräsidenten v. Berlepsch zu Düsseldorf der Verein für Gemeinwohl gegründet. Die gemeinnützige Aktien-Baugesellschaft zu M.-Gladbach hat bereits annähernd 000 Wohnungen hergestellt; Brandts ist Mitbegründer. Der Wohnungsverein zu M.-Gladbach und die Kranken- küche zum Zwecke der Verabreichung von ärztlich vorge- schriebener Krankenkost an rekonvalescente Arbeiter in M.-Gladbach sind seine eigensten Schöpfungen. Auf aus drücklichen Wunsch Windthorsts wurde Brandts zum Präsidenten des Volksvereins für das katholische Deutsch land gewählt. Er war beteiligt an der Gründung der Zentralstelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen in Berlin in der Gesellschaft für soziale Reform. Seine großen Ver- dienste um das soziale Wohl zeichnete Kaiser Wilhelm II. durch Verleihung des Wilhelms-Ordens, sowie Papst Leo XIII. und Pius X. durch Verleihung des Gregorius- Ordens nnd anderen Huldbezeugungen aus. — Die Katho liken Deutschlands, besonders aber die 400 000 Volks- vereinsmitglieder, werden an seinem 70. Geburtstage in dem Wunsche einig sein, daß die kostbare Kraft dieses her vorragend und segensreich wirkenden Mannes noch lange ungeschwächt erhalten bleiben möge! — Eine Reichsfinauzrcform wurde bekanntlich in der vorigen Session des Reichstages beschlossen. Die Negierung erklärte sich damit einverstanden. Nun wollen die „Hamb. einer klaren Definition von „Katholizismus" und „Ultra- > Nachr." von angeblich bestimterrichteter Quelle erfahren haben, daß die Negierung auf der Durchführung einer andern Neichsfinanzreform bestehe. Worin soll denn die bestehen? — Ein NeichSfischcreigesctz ist in Beratung. Die Wünsche und Ansichten der Fischereinteressenten werden von der Negierung durch Umfrage zu erhalten gesucht. — TaS Kohlcnsyndikat hat die Preise für 1005 00 neubestimmt und in vielen Punkten Preiserhöhung ein- treten lassen. Am stärksten betroffen wird der Hausbrand, aber auch die Gießereien werden die Erhöhung des Preises für Koks recht schmerzlich empfinden, nachdem man sich doch eben erst in diesem Industriezweige von schweren Zeiten wieder hat erholen können. Die Preisherab setzungen betreffen im wesentlichen nur GaSkohlen. — Der Fall Merkte ist nun endlich voll geklärt. Seiner Unterredung mit dem Bischof zu Würzburg lag die falsche Veröffentlichung von den Worten des Bischofs zu- gründe. Der Bischof hatte folgendes gesagt: „Wenn Sie diese Ansicht hatten, so mußten Sie dieselbe äußern, diese meine Meinung habe ich auch einem anderen Herrn gesagt, worauf derselbe erklärte: „Das ist eben das Traurige, daß er diese Ansicht hat." Der Bischof teilte und teilt die gesperrt gedruckte Anschauung nicht, und Professor Merkle war auch nicht berechtigt, diese Anschauung zur An schauung des Bischofs zu machen, weil der Wortlaut der Bemerkung des Bischofs dieses nicht znläßt nnd weil der Bischof vorher ausdrücklich erklärt hatte, daß er sich eines UrteileS über das Gutachten Merkles vor Gericht enthalte, solange er den Wortlaut dieses Gutachtens nicht kenne. Was die Vorträge BerlichingenS betrifft, so stellt da» bischöfliche Ordinariat fest, daß derselbe von der oberhirt- lichen Stelle wiederholt getadelt und gemahnt worden sei. Ihm die Erlaubnis, zu predigen, zu entziehen, sei nicht zulässig, weil jene Verstöße, welche dem bischöflichen Ordi- nariate bekannt und festgestellt waren, zu einer strengeren Bestrafung als zum Tadel und zur Mahnung nicht be rechtigten. Die Zuschrift des Ordinariats betont endlich daß von einem kanonischen Einschreiten gegen Professor montanismus" wird nie von den Gegnern gemacht. Wohl aber hören nnd lesen wir von ihnen die gehässigsten Angriffe auf katholische Lehren, Religionsübungen und Ein richtungen, auf den Papst usw. nnd sehen wir, wie sie überall bemüht sind, die freie Religionsübung der Katholiken z» hemmen. Kann man ehrlicherweise behaupten, daß sei kein Angriff auf die katholische Kirckw, sondern eine Abwehr „ultrainontaner Ucbergriffe"? Die „Köln. Ztg." sagt N e i n. Sie erinnert daran, daß man ans der Dresdner Versammlung des Evangelischen Bundes das falsche Wort vom evangelischen Staate ge braucht habe, das die Katholiken als solche zu Staatsbürgern zweiter Klasse herabsetze, und ans dem Wormser Synodal tage habe man gesprochen von dem Fremdkörper römischen Geistes im dcutsciien Volksleben. Zu diesen Beispielen der „Köln. Ztg." ließen sich noch zablreiclx' hinznfügen. die weit drastisclier bezeugen, daß man cs tatsächlich auf die katho lische Kirche abgesehen hat. Wenn demgegenüber zum Bei spiel der Reichsbotc wieder mit der unschuldigsten Miene fragt, ob man denn die röinffkie Hierarchie mit allen ihren Organen und Methoden v lig ungehindert wirtsckiaften lassen solle, und wenn er n^' r von der Machtentfaltnng der römischen Kirche durch den ultramontanismus redet, gegen die man Protestantismus und Kultur verteidigen müsse, so ist das doch zunächst »veiter nichts als das in große Redens arten gekleidete Bekenntnis, daß man den Katholiken nicht gestatten will, sich nnt derselben Freiheit im Deutschen Reiche zn bewegen nnd zu betätigen wie den Protestanten. Heißt das mit den katholischen Mitbürgern in Frieden leben wollen? Ucberdies liebt es gerade der Reichsbote, sich fort- gesetzt in den giftigsten Begeiferungen katholischer Lehren nnd Hebungen zu ergehen. Das alles ist natürlich kein An- griff auf den Katholizismus, sondern nur Abwehr des „Ultramontanismus". Politische Rundschau. Deutschland. im bischöflichen Hause zweimal, und zwar am Ende des Monat»