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W3 Schandan, Sonnabend, den 13. Mni 38 »ug bleiben. —6. IZvr B. (Srieshammer, Pf NN. Juli d. I. geltend zu machen. Schandau, den 2. Mai 1893. noch dazu hier in Schandau, an der Stätte, wo er so gern weilt, nm sich von seinen NcgicnmgSsorgc» zn erholen? Nu», so nehme» Sic Ihre Gläser z»r Hemd, leere» Sie dieselbe» n»d gelobe» »nt mir Sr. Majestät unvcrbrüchlichc Treue mit dem aufrichtigste» Wunsche, das, unser Herrgott noch tauge, lauge ihn unö gesund erhalten und sein ganzes Haus gnädig beschirmen möge sür jetzt und alle Zeit. Holl- Sc. Majestät König Albert, Hoch das ganze königliche HauS! Begeistert stimmte die ca. 300 Personen zählende Tafelrunde ei», worauf au Sc. Majestät den König, der zur Zeit iu Sybillcnort weilt, ein Huldiguugo-Tclcgramm abgcsandl wurde. Es folgten nun außer dem Gesänge zweier Tafcl- licdcr Toaste aus das Ehrenmitglied Hrn. Nichtcr-Pirno, den treuen Kassircr Hrn. Fischer-Pillnitz n. s. w., und vor Allem auf Herrn Bürgermeister Wieck, der ebenfalls in Herz, gewinnender Weise dem Nercin dankte. Bald entwickelte sich unter den Festthcilnchmcrn eine fröhliche Stimmung, die cincStheilS auch durch den angenehme» Aufenthalt, andcru- lhcils ancb durch die vom Wirth Herrn Max Canzler ge botenen vorzüglichen Speisen und Getränke hcrvorgcrufcn wurde. Da« von den Belhciligtcu ausgesprochene allgemeine Lob bctr. der guten Bewirthung verdient gewiß auch au dieser Stelle erwähnt zn werden, um den guten Ruf, den sich Herr Canzler erworben und genießt, nur noch weiter zu verbreiten. Auch die trefflichen Leistungen der Kapelle dcö Herrn Schildbach fanden bei den Anwesenden gc. bührcudc Anerkennung. Au die Aushebung der Tafel schloß sich ein ebenfalls zahlreich besuchter Ball an, welcher durch die Bekanntgabe eines Telegramms Sr. Maj. des König«, in welchem derselbe für die ihm gewordene Huldigung seinen herzlichen Dank anösprach, unterbrochen wurde. Am Donnerstag unternahmen die zurückgebliebenen Fcstthcil- nchmcr Ausflüge iu die sächsische Schweiz. Möge einem Jeden die hier verlebten Stunden in angenehmer Erinncr« — Morgen Sonntag findet unter entsprechender Feier, lichkcit die Eröffnung, unseres Bades statt, wo dann bis auf Weiteres täglich vou früh 7 bis mittags 1 Uhr gebadet werden kann. Hierbei gedenkt Herr Canzler Bormittag '/2H Uhr ein Gabelfrühstück zu veranstalten, woran sich jeden falls, wie dies im vorigen Jahre der Fall war, Biele be. thciligcn werden. — Bei der sächsisch-böhmischen Dampsschisffahrtö- Gesellschaft tritt am 14. d. M. eine der Jahreszeit ent sprechend erweiterte Fahrordnnng in Kraft. Näheres in der hcntc von der Direktion erlassenen Bekanntmachung. — Wie wir unseren Lesern schon jetzt milthcilen können, wird die Sächsische Staatsbahnverwaltnng auch in diesem Jahre Sondcrzügc zu crmäßiglcu Fahrpreisen nach München und in die Alpen verkehren lassen. Dieselben sollen nm 15. Jnli und 15. August von Dresden, Chemnitz und Leipzig al>gclassen werden. Die Sondcrzügc von Dresden bcz. Chcmmtz werden an den genannten Tagen etwa 1 Uhr Nachm. in Drcödcn-Allst. (Böhm. Bhf.) und etwa 3'/, Uhr Nachm. m Chcmmtz, diejenigen vou Leipzig dagegen etwa 2'/, Uhr Nachm. vom Bayr. Anhnhosc daselbst abgchc» und am daransfvlgcndcn Morgen gegen 0 Uhr in München cinlrcffcn. Bon München ans finden die Sondcrzügc Fortsetzung nach Lmdau sowie nach Kufstein bcz. Salzburg. Die Fahrpreise, ebenso die sonstigen Bestimmungen werden in einer später erscheinenden Ucbersicht von der Sächs. Staatsciscubahm Berwaltung bekannt gegeben. Dieselbe ist unentgeltlich von den Stationen der Sächsische» Staalsbahuc», ferner von de» Ausgabestelle» für zusammcnstcllbarc Fahrscheinhefte in Leipzig (Dresdner Bahnhof) und in Dresden.A. Wicncr- straßc 13 zu beziehen. Bo» auswärts kommenden brieflichen Bestellungen ist 3 Pfg. Porto in Marke beiznfilgcn. Die Parteien in Deutschland nach der Neichstagsanflösunq. Im beginnenden Wahlkampfe und noch mehr im schon in wenigen Wochcii wieder nengewähltc» Rcicholage wird die Art der Gesiatlmig der ParlcivcrlMnissc in Deutschland hauptsächlich maßgebend für unsere gesammle politische Ent- Wickelung sein. Wir leben nun offenbar in einer gährcn- den, von Ucbcrraschnngcn mancherlei Art erfüllten Zeit, und schwer ist es, jetzt über die Gestaltung der künftigen Partcivcrhältnissc irgend etwa« Sichere« in voraus sagen zn wollen. Sicher ist zunächst mir so viel, daß mit Ans- nähme der Socialdcmokratcii, für welche fanatische Agita tion und starre Opposition bequeme WahtagiiationSmiltcl sind, alle bürgerliche» Parlcic» mit vcrhält»ißmäßig sehr ungüttstigc» Aussichten in den Wahlkampf gehe». Wo soll auch die Gunst der Umstünde für eine couscrvalivc oder liberale Partei Herkommen, wenn fast in jedem Wahlkreise drei und vier Parlcic» sich bekämpfen imd dabei die Social- dcmokratie in Folge des leicht zu bcthöi ende» Arbciterstaudcö und Dank dcö allgcmciucn gleiche» Wahlrecht« i» einem erklärlichen Borlhcilc sich leider befindet?! Aber in einer Zeit der politischen Gährung und Zersetzung werden auch naturgemäß oft neue Parlcicn oder doch ncnc Partcivcrhält- nisse geschaffen, denn die politische Einsicht mnß in einer solchen kritischen Periode doch bei Bielen wachsen und ihnen die eiserne Nolhwcndigkcit anfdrängcn, daß in einer großen Nation da« Partei- nud FrnclionSwcscn da« wirkliche Poli- tische Leben, da« heißt die bald schöpferische, bald nbgrcn- zcnde parlamentarische und öffentliche Arbeit nicht über wuchern darf, wenn die nationale Entwickelung, der Fort schritt und das Blühen im Baterlandc nicht in'« Stocken gcrathen soll. Nun muß c« ja allerdings in Hinblick auf die deutsche, zähe Eigenart und die historische Entwickelung Deutschland« Niemand wundern, daß wir im dentschcn Reiche, wo über dies die parlamentarische Praxi« noch so kurz ist, eine Menge Parlcicn haben, und cö ist zunächst wohl auch unmöglich, das Parteiwescn zu vereinfachen, ja c« scheint sogar, al« ob der neue deutsche Reichstag noch eine oder gar zwei neue Par teien mehr habe» wird al« der alte. Aber eine große und wichtige Wahrheit ist anläßlich der Kämpfe nm die Militär- Vorlage und der ReichSlagoanflösung doch auch in viele po litische Köpfe gedrungen, daß cö Fragen, große, wichiigc Lebensfragen der Nation gicbt, wo jede« Partei-Jntcrcssc nnd vor allen Dingen jedes Parteiprogramm weit i» den HuUergrnnd treten mnß, denn sonst kommt der Reichstag niemals zu einem einheitlichen Mehrheitsbeschluß, zu cmem festen, klaren und imponirendcn Willen, und die hohe Auf- gäbe de« Reichstage« wird ans da« niedrige Niveau dcö Fcilscheuö und Rünkcspiclcö oder dcö Zufalles um die Mehr- Heck hcrabgcdrückt. Mag mau daher auch irgend einer au« f° >u»ß Mail sich doch al« Patriot, als L. cntschcr, als kluger Politiker sagen, daß die Grundlage m!,Reichstage werden mnß, ans welcher ""d die Parlcicn bezüglich der Mehr. hcstSbcschlüsse, welche das Wohl oder Wehe dcö Lande« bc- haben. Auch darf man wohl sagen, daß dic 24 Abgeordnete, welche inzwischen au« der freist», nlgcn Partei anftratcn, und eine neue freisinnige Bereinig- ,mg bildeten, sowie anch die 12 Abgcordnclc des Cenlrum«, welche in der Militäivorlage nicht dein Parteiprogramm folgten, von jener freieren und größeren Anffassung dcr politischcn Aufgaben erfüllt sind. Nichtamtlicher Theil. Locales und Sächsisches. Schandan. Am vergangenen Mittwoch feierte in den Nänmc» dcö Knrhanscö der „Freiberger Brauer- und Mälzcr-Bcrciu" sein 52. Quartal. Bormittag 10 Uhr wurde die Sitzung durch den Bicccvorstand Göhler-Kreischa eröffnet, welcher nun znnächst iu ehrender Weise des verstorbenen Borstandeö, dcö Herrn Ed. Schönfeld-Krippen gedachte. Nachdem erfolgte die Bcrlcsnng dcö Protokoll« der in Meißen abgchaltcnc» Bersammlnng, sowie Boi trag dcö Kassenberichte«, welch letzterer für richtig ei klärt wurde. Hiernach fanden 8 neue Mitglieder, sowie 45 Lehrlinge in dem Bercin Aufnahme, während 44 Gesellen, in einer entsprechenden Ansprache ans ihre Pflichten al« Mensch nnd gntc Christen hingcwicscn, tosgesprochcn wurden. Die Prüfung über die Gesellen nahm Herr Hentschel ab. Herr Max Grünewald-Meißen überreichte sodann dem Ehrcn- mitglicd Herrn Rentier Richter-Pirna ein künstlerisch aus- geführtes Diplom. Wir müssen freudig die Ansprache dcö Bicccvorslandcö Herrn Göhler, den Lehrlingen gegenüber, begrüßen, in der er besonders die jungen Lcntc zur Golles- furcht ermahnte nnd sie vor socialistischcn Einflüssen warnte. An Stelle dcö verstorbenen Hrn. Schönfeld wurde zum ersten Borstand Herr Berndt-Nadeberg gewählt nud als Ort zur Abhaltung der nächsten Bersammlnng Kötzschcnbroda be stimmt. Nach Erledigung verschiedener Angelegenheiten wmdc die Bcrsammluiig geschlossen. Biele der Thcilnchmcr mit ihre» Damen unternahmen nnn kurze Spaziergänge und slaltclcii auch der Brauerei dcö Herrn Max Schön feld hier einen Besuch ab, indem sic zugleich eine Besichtig ung der von Herrn Schönfeld geschaffenen nud im Betriebe befindlichen neuen Dampf-Aulagc Vornahmen, wobei sie ihre volle Befriedigung über die Anlage, sowie über die Einrichtung der Branerci selbst, knndgaben. Nachmittags gegen 3 Uhr versammelten sich die Mitglieder de« Bercin« mit den Damen rc. abermals im festlich decorirtcn KurhouS- Saal, um das Mittagsmahl cinzuuehmcn, zn welchem auch Herr Bürgermeister Wieck ehrenvolle Einladung erhalten hatte. Der erste Toast galt Sr. Majestät König Albert, den wir, in vortrefflicher Weise von Herrn Max Grüne wald.Meißen gesprochen, nicht unterlassen wollen, im Wort laut folgen zu lassen: Hochverehrte Fcstbersamnllmig! Sie haben nur auch heute wieder de» ehrenvollen Auftrag crtheilt, de» erste» Toast, der ja hier stets dem La»deSherr» gilt, zu halte». Ich danke Ihnen herzlich dafür, obgleich cS mir nicht leicht wird, nach der liojahr. Geburtstagsfeier unseres hochverehrten Königs, welche ja nn ganzen Lande und darüber hinaus so erhebend und allgemein war, »och etwas Besseres zu seine» Ehre» hinznznfügcn. Nu», die letzte Geburtstagsfeier hat aus's Neue die migchcuchelte Liebe und Anhäng lichkeit zn unserem Landesvater bestätigt, und cs wird auch Niemand mehr die alte Sachsentreue verlästern dürfe», de»» wahrhaftig, ohne auf die Geschichte zurückzublillim, wer als Sachse nicht deutsch fühlt und handelt, der ist und kam, niemals der Freund unseres Königs Albert sein! Wir werden gewiß in unserm großen Vaterlands um ihn bc- ww sind aber neidlos, weil wir stolz darauf sind, daß ganz Alldeutschlmid die Liebe zu unserm Landesvater mit uns thcilt Es war wohlthnend für mich, an der letzte» Geburtstagsfeier vou meinen, NN WS« K V MWMM-sL Mwnn^ "ohl dieser Pokal eine würdigeres zur Ebre ersten Mal leeren auf das Wohl und z r,hre unseres hochverehrten und geliebten Landesvaters/ Und und ist dmch die w«^^ » «hr, für das ^n!7"d'7ll - in H-bustoin Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig dw Wmom.m wL» mit 50 Pf. b-kechnet. Sattdendank und Nud. Mosse, in Frankfurt a^M. G. L. Daube L Co. Lohvfnhrwcsc» vom 4. Moi 1883 für dic diesjährige» Sommcrmoiinic sofort noch obiger Revision in Kraft treten. Schandan, am 12. Mai 1803. Der S t a d t r a t. Bürgerin. Wieck. Bad Schandau <l«i' 8iil8vil sm 14. Asi I8K3. Die Badeanstalt ist bis aiif Weiteres geöffnet, täglich von 7 Uhr früh bis 1 Uhr mittags. Dampfbad für Herren 7—11 Uhr vormittags, „ Damen 11— 1 ,, mittags. Der Kirchcnvorstond bcabsichligl, nnlcr Boranssctznng obcrbchördlichcr Geuchmig- mig, dic Säcularisinmg dcö alten im Jahre 1807 geschlossenen Johauuisfncdhoss m nicht zu ferner Zeit hcrbciznführcn. „ . Etwaige Rechtsansprüche auf Erhallimg üllcrcr Grabstätten sind bis MM m hin» »cs ftMW-r »nMchl« Edu'. IM- M °!>'E > Kenntnis gebracht wird. Schandau, am 10. Mai 1893. Der Stadtrat. Bürgern,. Wieck. — .— ^Bekanntmachung. Die alljährlich staUfindcndc Revision der zum Betriebe dcö Lohufnhrwcrkö m der Stadt Schandau dienenden Wagen und deren Bespannung soll Freitag, den Itt. Mai dieses Jahres Vormittags 7 Uhr aus hiesigem Marktplätze vorgcuommc» werde». Indem wir daher an dic Gcschirrführcr dic A»sfo,dcrung richten zn die er Rem- sion bei Bcrmcidnng einer Ordnungsstrafe bis zn 5» Mk. pünktlichst aufzufohrcii, bciucrlcn wir gleichzeitig, daß sich dieselbe auf alle zum Lohufuhrwcrköbclricbc benutzten Wogen er- strecken wird und diese daher sämtlich zu präsentsten sind. Schließlich machen wir bekamst, daß dic Bestimmungen dcö Regulativs über das sächsische Cl^eAng » »lW.