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Erscheint Dienstag» und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Weißerih-Ieitung. Preis pro Quartal lv Rgr. Inserate die Spalten-geile 8 Pfg. Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zu Dippoldiswalde, /ravensteiv und Ittenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ich ne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Die Versammlung des Dresdner Hauptvereins der Gustav-Adolpf-Stiftung findet dies mal in Sebnitz den 3l. Juli und 1. August statt. Die Zweigvereine Dippoldiswalde und Altenberg ge hören zu diesem Hauptverein, und der erstere hat auch diesmal, wie früher, in der zu Geistiig abgehaltenen Jahresversammlung dem Vorstand die Wahl eines De- putirten zur Versammlung des Hanptvereins überlassen. Wie wir gehört haben, hat nun der Vorstand des hiesigen Zweigvereins Herrn Advokat Riedel als Ab gesandten gewählt, während der Zweigverein Altenberg Herrn Pastor Oehler zum Deputaten ernannt hat, und beide Herren haben auch die auf sie gefallene Wahl angenommen. Dresden. Die von der letzten Ständeversamm- lnng niedergesetzte Zwischendeputation beider Kam mern zur Vorberathung einer Vorlage über die Reform der evangelisch-lutherischen Kirchenverfassung, der Ge werbeordnung, sowie eines der nächsten Ständeversamm lung wieder vorzulegenden Entwurfs zu einer Militär gerichtsordnung, sind zum 15. Aug. d. I. einberufen worden. — Wie der Const. Zeitung mitgetheilt wird, be absichtigt man in der Gußstahlfabrik in Döhlen im Plauenschen Grunde sich künftig auch mit Anfertigung von gezogenen Kanonen zu befassen. Es sei auch bereits eine Probekanone aus der gedachten Fabrik fertig hervorgegangen, die Kaufmann Serbe, Mitinhaber an dem Fabrikgeschäste, zu einem Geschenk für den Kaiser von Oesterreich bestimmt habe. Mügeln. In dem nahen Dorfe Schrebitz sollte am 16. Juli auf einem Bauergute ein Tagelöhner eine aus dem Kubstalle in das auf dem Hose befindliche Jauchenloch führende Schlenße räumen. Er mußte sich in dem finstern Raume einer Lampe bedienen. Aber kaum war er mit derselben hinabgestiegen und in dem gewölbten Raume angelangt, so entzündete sich das in demselben augesammelte Grubengas (— Kohlen- wafferstoff-GaS, daß sich durch langsame Fäulniß aus Pflanzen- und Thierstoffen erzeugt und mit atmosphä rischer Luft vermischt heftig explodirt, dasselbe Gas, welches in Bergwerken die schlagenden Wetter bildet — Mit einem ungeheuren Knall wurde die gewölbte Decke des Raumes gesprengt und der unglückliche Arbeiter mit in die Höhe geschleudert. Er starb den Tag darauf an den erhaltenen Brandwunden. Er hinterläßt eine Wittwe mit drei Kindern. Berlin. Die Reise des Prinz-Regenten nach Te st l i tz wird jedenfalls große Sensation undmancheBefürch- tungen erregen. Man darf aber wol überzeugt sein, daß Kaiser Franz Joseph so wenig im Stande sein wird, Preußen von der einmal eingeschlagenen Bahn seiner deutschen Politik abzubringen, als dies Ludwig Napoleon und die Versammlung der mittelstaatlichen Herrscher vermocht haben. Die deutschen Fürsten haben Baden mit andern Anschauungen verlassen, als sie hin gebracht hatten. Sie dürften sich sämmtlich überzeugt haben, daß eine Verständigung mit Preußen über eine einige und gemeinsame deutsche Politik ohne Eoncesstonen im Sinne der nationalen Wünsche unmöglich sei. Auch in dieser Hinsicht hat der Prinz-Regent durch sein ent schiedenes Wesen höchst wohlthätig gewirkt. Wenn diese Haltung des Prinz-Regenten bis jetzt noch keine greif baren Früchte getragen hat, so folgt daraus nicht, daß überhaupt keine Früchte zu erwarten sind. Es ist viel mehr voller Grund zu der Hoffnung, daß sie sich näch stens in allerlei praktischen Resultaten zeigen werden. Zu diesen praktischen Resultaten dürste in erster Linie die Zusammenkunft des Kaisers von Oesterreich mit dem Prinz-Regenten gehören. Dem Kaiser der Fran zosen gegenüber, dem an einer Trennung zwischen Oester reich und Preußen so sehr viel gelegen zu sein scheint, kann man sich über eine Annäherung dieser beiden Staaten nur freuen. Sie kann nach außen nur nützen, nach innen aber bei der festen Sinnesart des Prinz- Regenten wenigstens nicht schaden. — 24 Juli. Ihre königliche Hoheit die Prinzes sin Friedrich Wilhelm (Prinzessin Victoria von England) ist heute von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Die hohe Wöchnerin und die Neugeborne befinden sich wohl. TepliH, 24. Juli, Nachm. 4 Uhr. Der Kaiser Franz Joseph ist soeben hier eingetroffen und festlich empfangen worden. Teplitz ist prächtig geschmückt; österreichische, böhmische, preußische, sächsische und bay rische Flaggen zieren die Stadt. — 25. Juli. Se Majestät der Kaiser von Oester reich hat gestern die Vorstellung der hier anwesenden österreichischen und preußischen Notabilitäten entgegen genommen. Nach der kaiserlichen Tafel, welcher zwei Fürsten Radziwill beiwohnten, stattete der Kaiser Ihrer königlichen Hoheit der gegenwärtig hier weilenden Prin zessin Amalie von Sachsen, Schwester Sr. Maj. des Königs, einen Besuch ab. Heute Vormittag ertheilte der Kaiser verschiedene Audienzen. Mittags werden die verschiedenen Spitäler und Etablissements besucht. Seine königliche Hoheit der Prinz-Regent von Preußen
