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Last ab- ersppktver- rrstrab«. en? viel cht ja die rtlern und portveretn » die bür. «oder, die- chrlich, die baren den rl in die »n. Denn müßt« «o Spart- a der Ge be« es di« «Le seibst » fich auf MSWH-LWLr SagMtt firAWosswer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbeztrk Bischofswerda und dm angrenzendm Gebieten Der Sächstsche Gr-ähler ist daszm DeröffeMchung der amUichen Bekannt- machvngm der Amtshauptmannfchaft, de» Arbeitsgerichts und de» Haupt- ManU, zu Barchen, de» Amtsgerichts, de» Finanzamts der Schulinspektion und de» Stadtrat» zu Bischofswerda behördlich«!««» bestwnnte Blatt IkukirH im- Ilmgegenö Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt, Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Dm» und Derlag von Friedrich Mao, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 kssr 7Ht8 -p.-Brief 2^17 sH? 8,284 0.^4 78,5 78 78 78 75,8 77 74,0 70 8?^ 1,738 159,88 1,« 0,SÄ 8,5 U 14 85,73 78,72 81.82 8^7 84,42 74>SL 1W.5L 51,SL 8.10. Gelb 0,890 8^18 0,888 14,805 2,008 14-525 8,75 5,75 2 2 7. 10. 74 74 74 - 74 . 74^5 74 /74^ 74 74 74 78 78,5 >«r neuen j dl» wel ch, Sttm- Hiebungen lagen le- Brauerei, Zwickauer irden ver» ebner Li nd Dresd- >rt« lägen Dresdner üeiheM. wMark 18?2. ll. »k i4 !4 »1 >5 2 >7 7 « 2 2 S Nr. 240 Mittwoch, den 12. Oktober 1932 87. Jahrgang Tagesschau. * 2« Prozeß Preuße«—Reich vor dem Slaawgerichlehof er- klärle Rlinisterialdlreklor Dr. Gottheim« im Auftrage der Reichs- reglerung, daß zwischen Relchekauzler und Hitler eln vorgehen gegen Preußen weder vereinbart noch verhandelt worden sei. * Reichskanzler van Papen empfing Dienstag vormittag in München die Vertreter der Press«, stattete dem bayerischen Landtag einen Besuch ab und wurde im Rathaus vom Oberbürgermeister begrüßt. Abend» sand ei« osfizieller Empfang beim Ministerprä sidenten Vr. Held statt. Am Mttwochmiltag sprach der Kanzler vor der bayerischen 2udufirletaguag in München. *2m AuswSrtige« Ausschuß de« Reichstag, wurde mit den Stimmen der Nationalsozialisten, des Zentrum«, der Bayerischen Volkspartei «ad der Sozialdemokraten eine Entschließung ange- nommen, die der Regierung Verfassung-brach vorwirft und ihr da» Recht abspricht, die deutsche Außenpolitik zu führen. * Vie von den Nationalsozialisten für Mittwoch abend ange- kündlgle Kundgebung im Berliner Sportpalast, bei der Dr. Goeb bels und der LandlagsprSfident Serrl sprechen sollten, ist au» sicherheit-polizeilichen Gründen verboten worden. * Der Sladlkommissar in Soburg hat die für nächsten Sonn tag geplanten nationalsozialistischen Veranstaltungen verboten mit Ansuahme einer Sungebung, aus der Hiller dl« Lhrenbürgerur- kuude überreicht wird. * Li« Stadtverwaltung von Duisburg-Hamborn war am 18. Oktober nicht in der Lage, die zweite Rate der Beamlengehälter zu zahlen. 2« Wattenscheid konnten die fällige« wohlfahrtsuuter- stü^ngen nicht voll ausgezahll werden, da es au Mitteln sehlte. * ver -ugebliche ehemalige Kriegsgefangene Oskar Daubmann ans Endlage» bet Arelburg, der es verstanden hat, viele zu täu schen, soll als Schwindler entlarvt worden sei«. Ver wirkliche Oskar Lavbmann soll tot fein. *) Ausführliche« an anderer Stelle. Nach diesem Empfang begab sich der Reichskanzler nach dem Landtag zum Besuch des Landtagsprästdenten. Land tagspräsident Dr. Stang begrüßte die Gäste mit einer An sprache, auf die Reichskanzler v. Papen in kurzen Ausfüh rungen antwortete. Später empfing der Reichskanzler die Münchener Presse, v. Papen erklärte, die gegenwärtige Reichsregie- runa habe vom ersten Tage an betont, daß sie bewußt auf föderalistischem Standpunkt stehe und daß das eigene Leben und die Geltung der Länder wieder zur vollen Blüte gebracht werden sollen. Nicht ein öder Zen tralismus oder unitarismus, nicht ein Reich, das von Ber lin regiert werde, sondern ein Reich, das regiert werde von den vieltausendfältigen Kräften, die gewachsen seien aus allen Teilen des deutschen Volkes und die sich zur Mitarbeit an bieten, das sei die Parole. Der Reichskanzler begab sich dann zum Rathaus, wo er den Oberbürgermeister begrüßte. Nach Abgabe seiner Kar te beim abwesenden Kardinal legte der Reichskanzler um einen Kranz nieder. Am Nachmittag hatte der Reichskanz ler Gelegenheit, mit der bayerischen Regierung die Bespre chungen über alle Fragen der Reichs- und Dersassungsrefor- men aufzunehmen. Empfang beim Ministerpräsidenten Dr. Seid. München. 11. Oktober. (Drahtb.) Ministerpräsident Dr. Held hatte Dienstag abend zu einem Empfang im Pa lais an der Königinstraße geladen, der dem Reichskanzler und den Herren seiner Begleitung Gelegenheit geben sollte, Leipzig, 11. Oktober. Das Interesse der Oeffentlichkeit an dem Streitverfahren zwischen der abgesetzten preußischen Regierung und dem Reiche bekundete sich auch heute durch den starken Andrang von Publikum und Presse. Dr. Brecht (Preußen) erläuterte seine Mitteilung, daß die zunächst nicht abgesetzten Minister der Einladung zu einer Besprechung mit dem Reichskommissar gefolgt wären, wenn diese Einladung nicht fälschlicherweise unter der Fir ma des preußischen Ministerpräsidenten ergangen wäre. Grundsätzlich sei jeder von ihnen zur Zusammenarbeit bereit gewesen. Dazu erklärte Ministerialdirektor Gottheiner (Reich), daß eine solche Einzelzusammenarbeit nicht den Auf gaben des kommissarischen Ministerpräsidenten entsprochen haben würde. Das Schreiben dieser Ministergruppe vom 20. Juli sei als Ablehnung der Zusammenarbeit aufge faßt worden. Eine längere Auseinandersetzung entspann sich über die Aeußerung Gottheiners, der frühere Ministerpräsident Braun habe alsbald nach der Amtsentsetzung die Frage an das Büro des Staatsministeriums gestellt, wie es mit einem Gehalt sei, und auf die Antwort, daß das Gehalt ortgezahlt werde, sich für befriedigt erklärt. Von preu- zischer Seite wurde dazu mitgeteilt, daß Braun eine der artige Erklärung niemals abgegeben habe. Allerdings habe er aus Veranlassung von Brecht durch eine Rückfrage bei !er Bürokasse die Frage der Fortzahlung der Ministergehäl- er geklärt. Der Vorsitzende gibt hierzu der Meinung Aus- >ruck, daß es dem Charakter der Person Otto Brauns wohl kaum entsprechen würde, wenn er mit einer Klärung der Gehaltsfrage allein den ganzen Streit für im wesentlichen entschieden halten würde. Das agitatorische Verlangen der preußischen Vertreter, den Reichskanzler und Reichsminister als Zeugen für die vielgenannten Vereinbarungen zu laden, wies der Vorsitzen de treffend mit der Feststellung ab, daß diese doch wohl Partei in diesem Verfahren seien und daher vor dem Staatsgerichtshof, auch wenn er noch so souverän sei, nicht als Zeugen gehört werden könnten. Diese Abfuhr wur de von den preußischen Vertretern entsprechend bedauert; Prof. Dr. Heller (SPD.-Fraktion) behauptete zur Unter stützung der Angabe, wonach parteipolitische Abmachungen mit der NSDAP, die Reichsregierung gezwungen hätten, gegen Preußen vorzugehen, daß die Herren von Alvensleben und von Gleichen darüber Bescheid wüßten und gehört wer den konnten. 2m Auftrage der Reichsregierung gab Ministerialdirektor Dr. Gottheiner mit ausdrück licher Zustimmung des Reichskanzlers vor dem Staatsge richtshof für das Deutsche Reich folgendeErklärung ab: „Line Vereinbarung de» Reichskanzler» mit Hitler über eia Vorgehen gegen Preußen ist nicht getroffen, verhaad- mit führenden Persönlichkeiten der bayerischen Wirtschaft, Politik, der Wissenschaft, Kunst und des Schrifttums in per sönliche Fühlung zu treten. Zu dem Empfang waren u. a. erschienen der päpstliche Nuntius, der Landtagspräsident und der Landeskommandant. Ministerpräsident Dr. Held wies in feinen Begrü- ßungsworten auf den außerordentlichen Ernst der Lage hin und betonte, daß jede Regierung auf den guten Willen des gesamten Volkes angewiesen sei. Wenn dieser gute Wille nicht vorhanden sei, so sei da» Regieren außerordentlich schwer, und der Erfolg innen- und außen politisch sehr zweifelhaft. Reichskanzler o. Papen dankte, daß ihm Gelegenheit gegeben sei, mit den Vertretern aller Berufe und Stände persönlich Fühlung zu nehmen, weil persönliche Fühlungnahme die einzige Möglichkeit sei, in diesen Zeit läufen weiter zu kommen. Die Reichsregierung, so führte der Kanzler weiter aus, sei entschlossen, aus den kulturellen Kräften der Länder den Nutzen zu ziehen, der aus ihnen ge zogen werden müsse, wenn das deutsche Volk den Weg nach aufwärts wiederfinden solle. Dieser Weg erfor- derdie Zusammenfassung aller Energien. Wenn die Regierungen die wertvollen Kräfte, die gerade in den Ländern gewachsen sind, wieder hinter sich bringen könn ten, dann könne man den Weg in die Zukunft mit Vertrauen beschreiten. Der Kanzler gab zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß das Tal der Krise bald durchschritten sein möge, und daß es uns vergönnt fei, die junge Genera tion wieder einer besseren Zukunft entgegenzuführen. Die Worte des Reichskanzlers wurden mit starkem Beifall aus genommen. Die Verhandlungen vor dem SlaalsgeriWhof. Keinerlei Vereinbarungen zwischen Papen un- Hitler, lungen darüber haben zwischen ihnen nicht stattgefunden. Auch die Aufhebung des llniformverbot«, die wiederzulas- sung der SA. und die Wiedergewährung sonstiger politischer Freiheiten waren nicht Gegenstand von Vereinbarungen zwischen dem Reichskanzler und Hitler, gehörten vielmehr von vornherein zum Programm der Reichsregierung, die von sich au» entschlossen war, aus Gründen der Gerechtigkeit Ausnahmebestimmungen gegen die Nationalsozialisten zu beseitigen. Ich muß nochmals namens der Reichsregierung erklären, daß sie sich in freier und verantwor tungsbewußter Entscheidung zu dem entschlossen hat, was am 20. Juli geschehen ist. Die Entwicklung ging dahin, und zwar eben deswegen, weil wir uns tatsächlich in einer Bürgerkriegslage und in einer Konfliktslage befunden haben. Der Ent schluß der Reichsregierung wurde bekräftigt, als Minister Severing in den Tennishallen in Berlin ausrief: „Jagen wir die Reichsregierung davon!" Insbesondere waren aber für die Entscheidung der Reichsregierung die unglaub lichen Ereignisse in Altona am 17. Juli maß gebend. Ich muß mit aller Energie gegen die Unterstellung protestieren, als ob nicht die Erwägung der Schaffung von Ruhe und Ordnung für die Reichsregierung in entscheiden dem Umfange maßgebend gewesen wäre." Dr. Brecht (Pr.) glaubte demgegenüber der Reichs regierung selbst die innere Handlungsfreiheit absprechen zu können. Nun griff der Vorsitzende ein mit der Bemerkung, es bestehe wohl kein Streit darüber, daß der Reichspräsident und der Reichskanzler v. Papen bereit gewesen seien, Natio nalsozialisten in die Regierung aufzunehmen. Daß darüber Besprechungen stattgefundcn Hütten und daß unter Umständen auch die Bestimmungen festgelegt worden seien, unter denen eine solche Aufnahme geschehen könne, sei eben falls zweifellos. Man brauche sich darüber nicht mehr zu unterhalten. Abgeseht oder nur „suspendiert"? Der Staatsgerichtshof wandte sich nun dem zweiten Teil zu, nämlich der Frage: „Was ist entstanden durch die Verordnung vom 20. Juli 1932?" Labei warf der Vor sitzende auch die Frage nach der rechtlichen Stellung des Reichskanzlers in seiner Eigenschaft als Reichskommissar auf. Eine längere Debatte entspann sich über die Frage, ob die früheren Minister abgesetzt oder nur suspendiert seien. Dr. Brecht (Pr.) bestritt vor allem der neuen Regierung das Recht, endgültige Veränderungen im Beamtenkörper vorzu- nehmen und unterstellte der Reichsregierung, daß sie den Glauben an Rechtszustände in Deutschland erschüttert habe. Er fügte die „Drohung" hinzu, gegen neue Ernennungen eine einstweilige Verfügung zu beantragen. Ministerial- direktor Gottheiner widersprach mit der Feststellung, daß die M SlM-kW i>« SlWktt ili Mn München, 11. Oktober. Der Reichskanzler v. Paven traf heute morgen hier mit seiner Begleitung zu seinem offiziellen Staatsbesuch bei der bayerischen Regierung ein. Der Kanz ler wurde von Ministerpräsident Dr. Held empfangen. Nach einem Frühstück in der Wohnung Helds erfolgte die offi zielle Vorstellung des bayerischen Staatsministeriums. Hier bei wurden zwischen Held und o. Papen Ansprachen gewech selt. Ministerpräsident Held führte u. a. aus: „Mit dem Besuch bei der bayerischen Staatsregierung verknüpft sich das Bekenntnis des Reichskanzlers, daß man in Berlin m der Reichsregierung unter Ihrer Führung die Selbständigkeit der Länder anerkennt und achtet. Nur so gemeint, gewinnt ein solcher offizieller Besuch des Reichskanzlers Sinn und Bedeutung. Daß wir dafür be sonderen Dank wissen, namentlich in den Stürmen unserer Tage, die ja vor allem der Selbständigkeit der Länder gegol ten haben, ist eine Selbstverständlichkeit. Wir erblicken in dem Besuch des Reichskanzlers das Bestreben, Fühlung zu nehmen und zu halten mit den einzelnen Länderregierun gen in der Zeit der großen geistigen und wirtschaftlichen Not des deutschen Volkes. Es kommt darin die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß das gesamte deutsche Volk zusammen stehen muß, wenn es gilt, dieser Not Herr zu werden. Ein zersplittertes Deutschland wird niemals sie meistern können." Reichskanzler v. Papen dankte mit folgenden Worten: „Es freut mich ganz besonders, daß ich jetzt der bayeri- chen Regierung und Ihnen, sehr geehrter Herr Minister- Präsident, einen Besuch machen darf. Er soll vielmehr eln als eine formelle Höflichkeit, er soll sein einSymbol >afür, daß in der Tat gerade jetzt in den vielleicht schwersten Stunden der Nachkriegszeit wir nur dann zu dem großen gemeinsamen Ziele weiterschreiten, wenn wir die Einig keit zwischen dem Reich und den Ländern wiederher- stellen, wie sie einstens gewesen ist. Sie wissen, daß e» von Anbeginn mein« Regierung an mein großes Ziel gewesen ist, mit den Ländern und durch die Länder, deren außerordentliche Wichtigkeit und Vedeu- luug la kulturell« und völkischer Beziehung ich nie über sehen und stet» hoch anerkannt habe, da» neue Reich zu bauen. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, den persönlichen Kontakt mit den Ländern zu pflegen und in offener Aus- spräche über die schwebenden Fragen die Meinungen auszu tauschen, die auf dem schweren Wege vor un» liegen. Ich hoffe, daß in diesem freimütigen Austausch der Mei- nunaen die gememsamen Ziele gefördert werden, die allen so sehr am Herzen uegen." Fernsprecher Amt Bischofswerda Nr. 444 «ad 445. 2m Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung des Betriebe» der Zeitung oder der Besörderungseinrtch- tunaen — hat der Bezieher teinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. 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