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r«. ylch»i,no. «r. ii» «Mao, 24 ««« ,«« g-rnl»»ch«r-a»mm»ln»»«er: »»»«1 R« s»r »«Itta»IvrLch«i Pr. AX>II »«de»-«. 1. ««irnftra», «/«» Gegründet 1S5S «GMa^Ohr »o» I«. »» n. «Sr. l»w »«, ttgNck, s»»rllim, ke< v<m» UN «u N« ft»«, »»«»«-<« (ft- «»»«> «t», ».«0 «tt ^»l«. »4 VI«. «oftaebühr t»»ne voft,uftellung«ge»ai,r). *t»1«lnumm«r io Pf,, aufteryalb Dietdrn« I» Pf» «n»e>«enpr«q«: »t« «««etgn, werde» >uuh >»ld««rl berech»et! dt« «dilpaUlge K> mm Lrette g«U« «» Pf,., für auZwürl» «o ps«. gamtlten- -»«-<«-» »nd Slellengefuch« ohne diabatt Id Ps^, »uierhold »» Psg., dt« »0 mm brrtt« PeN»m«,etI« aoa Pf,., «ußerftalb »so Vf«. Offerten,ebüdr so Vlg. «ulwLrttge LuftrL,« ,«,en voroulbe^hlim, Dk»ck » »mim,! «Pp«» a «et»«»«. Lr««den. P»ftfcheck-»«d. toss Dresden Nachdruck nur mU deutl.Ouellenan,ab» (Lre«dn. Rach«.>,uUtfIt«. Unverlangt« Schriftstück» »erde» nicht «ufbewahrt Ausklang ln Mannhelm Die Aussprache auf -em Parteitag -er Deutschen Bolkspartet Klgaoar vrabibariabt ckar „vraackoor Aavl»rlvl»ta«" Mannheim, 28. März. Nach der Rede de» Parteivorsttzen- de« Gcholz sprach Dr. Kahl dem Redner herzlichen Dank und aufrichtiges Vertrauen des Parteitages au». ES sei eine Rede im Sinne StresemannS gewesen. Das könne man nicht schöner zum Ausdruck bringen, als wenn man im Anschluß daran ein Telegramm an StresemannS Witwe sende und darin de« unvergeßlichen Führers gedenke. In der Aussprache erhält zunächst bas Wort der bayrische LandtagSabg. B ü r g e r. Pfalz. Er dankt dem Parteiführer Etresemann, der das Schicksal der Pfalz und des Rheinlandes al» Reparationsprovinz gewendet habe, und dann auch Dr. Eurttus, der da» vor sieben Jahren begonnene Werk zu Ende geführt habe. Retchsflnanzmlnster Dr. Moldenhaver: Ich weiß, baß ich dem deutschen Volk mit meinen Steuervorlagen außerordentlich viel zumute. ES ist mir nicht leicht geworden, nachdem ein sozialdemokra tischer Ftnanzmtutster Steuersenkungen in ganz er- bebltchem Umfange -um 1. April 1930 zugesagt hatte, statt »esse» zum gleichen Termin Steuererhühungen vorzunehmen. Ich habe e» getan, weil die Sasseneutwickluug ein «nbe-tngte» Halt gebot. Wenn das Ausland weiß, baß an jedem Ultimo der Finanzmintstcr von Bank zu Bank läuft, um die notwendigen Mittel zu pumpen, bann leidet nicht nur da» Ansehen beS Reiches, sondern auch der Kredit der deutschen Wirtschaft. Wir brauche« tu de» «ächste« Mouate« de« Z « stro « a«Slä»dische« Kapital». Da» fetzt vora«»» daß ma« da» uotweadige Vertraue« t« die deutsch« Finanzwirtschask hat. Ma« «ird diese Mittel aber ««r dann g»t verwe«de« kb««e«, »««« ,« der Sanierung der «affe hi«,«kommt ei« ernster Wille, der ««». gabeuwirtschast i« Reich, Ländern und Gemeinden zu steuern «»d zu einer Senkung der Steuer«, «ameut» lich der ««erträgliche« Realste«er«. ,» ge. lauge«. Wir haben den ernsten Willen, der in Gesetzesvorlagen bereits zum Ausdruck kommt. In diesem Sinne liegt auch ein Ermächtigungsgesetz, das das ReichSkabtnett vorgestern abend auf meinen Antrag verabschiedet hat. Ich verspreche mir davon nicht nur das Hereinströmen aus ländischen Kapitals, sondern auch einen erhöhten Um satz der Pfandbriefe und damit eine günstige Wir kung auf den Baumarkt. Al» Vertreter der Laudwirtschast betont preußischer Landtagsabg. Schiftan sein Vertrauen zu dem neuen Parteiführer. Die Not der Landwirtschaft sei die Not der Gesamtwirtschast. Der gewerbliche Mittelstand sei auss engste verbunden mit den Landwirten. Die Grenz ziehung im Osten könne nie als gerecht anerkannt werden. (Lebh. Zust.) Die Landwirtschaft sehe das polnische Liquida- tionsabkommcn und den Handelsvertrag mit Polen mit Miß trauen an. Dieckmann- Sachsen dankt im Aufträge der sächsischen Organisationen den Ministern Dr. LurttuS und Dr. Moldenhauer für ihre ver dienstvolle Arbeit im Haag. Gegenüber dem Aufruf beS Partcivorsitzenden zur Sammlung erklärt der Redner, daß diese Sammlung gleichmäßig «ach rechts «ud links erfolge« müsse und nicht zur Ausgabe der Eigenart ««d der Selb ständigkeit der Deutschen BolkSpartei führe« dürse. Generaldirektor Schmidt-Hirschberg bezeichnet al» das größte Plu» dieses Parteitages, daß endlich auch die DBP. die Ostprobleme mehr in den Vordergrund gerückt habe. In einer polnischen Gehetmbenkschrtft werde gesagt, daß Polen die Aufgabe habe, die Ausnahmestellung für lebensunfähige deutsche Wirtschaften an der polnischen Westgrenze zu schaffen. Lücke-Leipzig erklärt, ,»« de» künstige» Ent, tcheidnagen «erde das Bertra»«« zur Deut, scheu Bo lkSparteiabhäuge«. An erster Stelle müsse die Entlastung der Wirtschaft stehen. Sachsen habe allein MIM Arbeitslose. ReichStagSabg. Dr. Schnee betont die Notwendigkeit der Wiedererlangung kolonialen Besitze». (Bei fall.) Das Fehlen bieser Rohstoffbasis mache sich immer mehr fühlbar. Ein Deutschland mit Kolonien werde bald seine Zahlungsbilanz verbessern und die Arbeitslosigkeit mildern. Die koloniale Sache fei nicht eine Parteisache, sondern die Sache des ganzen deutschen Volkes. Zunächst sei die aktive Beteiligung Deutschlands am ManbatSsystem zu erstreben, für die sich auch Stresemann eingesetzt habe. (Beifall.) Dr. RodenS-Söln von den Februarklubs stellt für diese weiteste Ueberetnstimmung mit Glatzel fest, besonder» in dem Gedanken der Sammlung der bürgerlichen Mitte. Diese Sammlung dürfe auch nicht scheitern an einem Parteinamen. Die V lkSnattonale Aktion wolle in Kürze mit der Gründung einer neuen bürgerlichen Partei vor dt« Oeffentltchkeit treten. (Hört, hört» Da» wäre da» Ber. derblichste, wa« dem deutschen Volke geschehen könnte; da» tnüfse auf» energischste verhindert werben. (Beifall.) Damit schließt die Aussprache. ES folgt der Organisalionsberichl. den Staatssekretär a. D. Kempke» erstattet. Die vielfachen " oereu Wirtschaft»»«»« baden im Bürgertum ein« starke RestL»attLn« ta» eure säst an Verzweiflung grenzend« Ein Gleichgültigkeit in politischen Dingen hervorgerufen, besonderer vom Zentralvorstand eingesetzter Organi sationsausschuß hat darüber zu beraten, wie die Lücken der Organisation auSzusüllen seien, um die Partei schlag kräftiger zu machen. Er hat dem Zentralvorstanb seine Vorschläge vorgelegt, darunter auch eine SatzungSände- rung mit dem Ziele, die Gliederung ber Partei zu verein- Bor einer neuen Dtskontermaßtgunv Der Zentralausschub der Reichsbank ist für heute Montag 11 llhr vormittags elnberufen worden, um über eine Dlskontermähigung umeinhalbprozent auf 5 Prozent Beschluß zu fassen. Die letzte Diskont- ermatzigung erfolgte am 7. März von S auf 5.5 Prozent. Di« Gelbweltmarktlage ,«i«gt die Deutsch« ReichSbank z« einem derartigen Schritt, «m die Verbind«»« mit dem Wechselmarkt nicht gänzlich z« verlieren. Daß dieser Schritt uoch vor Ueberwiuduug des OuartalultimoS getan «ird, zeugt davon, baß ma» eine all»« große Inanspruchnahme der Reichsbank »«« Ouartalswechsel nicht erwartet. fachen, ihre Kräf äste straffer zusannnenzufassen unter Stär kung de» Einflüsse» und ber Stellung, aber auch ber Ver antwortung des PartetvorstanüeS. In seinem Schlußwort faßt der Vorsitzende Dr. Kahl die Verhandlungen wie folgt zusammen: Der Inhalt unserer Verhandlungen war zu reich, als daß wir ihn etwa in eine Entschließung soffen können. Das ist auch nicht nötig, weil sich auf dem Parteitag in allen Fragen eine volle Einmütigkeit ergeben hat. Das Wesen des Liberalismus besteht darin, die Zeichen ber Zeit zu erkennen und danach zu handeln. In diesem Sinne bleibt der Liberalismus die Grundlage unserer gesamten politischen Arbeit. Er habe auch noch Bedeutung als sitt liches Prinzip. Ich habe bas in die Formel gefaßt, bet ber ich nach langen inneren Kämpfen bet ber Auseinandersetzung mit der neuen Zeit bleibe: Der Liberalismus ist heute ber verantwortungsvolle Tatsachenmut zur neuen Zettl UnS allen ist die Einstellung auf die neue Zeit schwer gefallen, ltcs ' Haben wir aber diese Einstellung ehv, ich gefunden, so ist uns das gelungen auf Grund nnsere» höchsten sittlichen Prinzip», eben des Liberalismus. Ich persönlich habe an die Zukunst den Wunsch, daß ber Aus gang ber sein möge, daß unter allen Umständen die Deutsch« Volkspartet als positiv schaffende Kraft der Retchserhaltung bestehen bleiben möge. Dem Wesen unserer Partei würbe eine Rolle als reine Oppositionspartei auf die Dauer nicht gut zu Gesicht stehen. In Angelegenheiten des Staate» können wir vielleicht auSeinandcrgehen, in ber Stellung des Vaterlandes gibt e» keine Meinungsverschiedenheiten unter uns. Wa» ich bin und was ich habe, bank ich dir, mei» Vaterland! Darum schließen wir auch mit diesem Akkord; Unser Höchste» und Liebstes, der Himmel in unserer Brust, daS deutsche Vaterland, es lebe hoch! Die Versammelten stimmten in das Hoch ein «nd sangen stehend die erste Strophe beS Deutschlandliedes. — Hierauf konnte Dr. Kahl den 8. Reichsparteitag für geschlossen erklären. I Die jungen Bolksparteiler für -ie nationale Staatspartei BerNn, 23. März. (Eigene Drahtmeldung.) Die Reichsgemeinschaft junger B o l k S p a r t e i le r hat anläßlich der Partettagung in Mannheim folgende Kund gebung erlaffen: „Die von der Reichsgemeinschaft junger Volksparteiler immer wieder erhobene Forderung nach neuer Frontbildung in der deutschen Politik und nach aktiver Zusammenfassung der Mittel zum E»tscheib«ngSka«pf «mbieR«ichSer«e«er««g ^ hat inzwischen inner- und außerhalb ber Parteien weite DolkSck kreise erfaßt. Während heute auf der einen Seite die Sozial demokratie den Staat zum Instrument ihrer Klaffen- und Maffenpolitik macht, während ber Nationalsozialismus natio nale Kräfte in die Sackgaffe unverantwortlicher Obstruktion führt, verteidigt die Mitte, ohne in sich geschloffen zu sein, den Staat. Wir wollen daher die nationalen VolkSkräfte durch produktive Ziele der Reichs- und Staatsreform, der soziale» und wirtschaftlichen Neuordnung auf ber Grundlage christ licher und selbstbewußter deutscher Kultur «nd ehrlicher Arbeitsgemeinschaft aller wirtschaftlichen Stände sammeln. Unser Ziel ist ein großes Deutsches Reich, nach außen frei, nach innen unabhängig. Wir richten daher in dieser Stunde einen Appell an die zur Verantwortung bereiten Par» teien, über Gegensätze ber Vergangenheit hinwegzn- kommen, um eine große nationale Partei ber Mitte ,« ermögliche«. Wir warnen vor weiterer Parteizersplitterung und richten deshalb auch an die Volksnationale ReichSvereiniguug und ähnliche Gruppen den Appell, in diesem Sinne bereit zu sei» für «ine große nationale StaatSpartei der Mitte. Wir unserseits erklären, frei von ParteicgoiSmuS un» dem größeren Ziele zur Verfügung zu stellen. Wir halten es mit dem Worte Dr. Scholz' für die Pflicht und Aufgabe der Deut- schen Bolkspartet, führend und uneigennützig diesen Weg zur Sammlung des Volksbürgertums in einer großen Partei zu beschreiten. , G»bMm» »es Emst-Baffermann-Seiikmals Aigauar Vrabibarivlit äar „vroacknar Aavlrrloliloo* Mannheim, 28. März. Der RcichSpartettag ber Deut schen Bolkspartet fand am Sonntagnachmtttag mit der Enthüllung des Ernst-Bassermann-DenkmalS, das Prof. Lederer am Lutsenpark in Mannheim errichtet hat, seinen Abschluß. Die Enthüllung fand in Anwesenheit des Parteivorstandes der Deutschen Volkspartet, sowie der meisten Delegierten beS Parteitages, ferner der Stadtverwal tung Mannheims und unter starker Beteiligung der Bevölke- rung statt. Auch die Minister Dr. Curttus und Dr. Molden Hauer, sowie Frau Luise Bassermann nahmen an dem Festakt teil. Nach einleitenden musikalischen und gesanglichen Vorträgen begrüßte als Vorsitzender des Denkmalausschuffes der badische Lanütagsabgeordnete, Rechtsanwalt Dr. Walbeck. Mannheim, dt« Erschienenen. Er erinnerte daran, baß fünf Angehörige ber Familie Baffermann im Verlaufe eines Jahrhundert» im Parlament saßen, darunter Ernst Baffermann, Vater und Großvater. Der Redner hob StresemannS hervorragende und begeisterte Mitarbeit an den Aufgaben des Denkmal- auSschusseS hervor. In tiefer Trauer empfinden alle, die am Werden des Denkmals mitgearbeitet haben, daß Strese mann am Tage ber Enthüllung fehlt. Der Stadtrat von Mannheim habe einstimmig den Platz für bas Denkmal ge stellt. In dieser Einmütigkeit einer politischen Körperschaft liege die höchste Anerkennung für BaffermannS Lebensarbeit. Der Redner ging bann auf die Persönlichkeit Baffer- mannS ein. der die in Deutschland fast verloren« Sphäre de« freien Bürgertum» repräsentiert habe. Nach dem Gelob- ni», hier an ber Stätte von BaffermannS Wirken seinem unvergänglichen Andenken die Treue zu halten, übergab der Redner bas Denkmal in die Obhut ber Stadtverwaltung. Im Anschluß an diese Ansprache wurde mit den Klängen de« Niederländischen Dankgedet» das Denkmal, «in stattliche» Bronzestanbbilb, enthüllt. Nunmehr hielt der Partetvorsltzende, Reichsminister a. v. vr. S ch o l z. die weiherede. Tode innegehabt hatte. Die Aufgabe, die er vorfand, war schwer. Der Idealismus, der die Partei ber Retchsgründung in erster Linie für den Aufbau des neuen Reiches, für seine gesetzgeberischen Grundlagen, für die Stärke seiner Wehrmacht etntreten ließ, hatte mehr und mehr wirtschaftlichen Jnter- effenkämpfen Platz gemacht, die auch innerhalb der Fraktion die Meinungen trennten. Sein Verdienst war es, kraft feiner ausgleichenden und doch bestimmten Persönlichkeit die Frak tion zusammenzuhalten und sie bet großen Entscheidungen ge schloffen ins Treffen zu führen. Darüber hinaus hat er Wege gewiesen, die für die Entwicklung der Partei bis in die heutigen Tage richtunggebend gewesen sind. Er hat uns von einer vielleicht etwas einseitigen Betreuung der Industrie hingelenkt auf eine gleichmäßige Fürsorge für alle produktive« Stände, besonder» für Landwirtschaft und Mittelstand, und er hat al» notwendige Ergänzung des liberalen Gedanken» in einer Zeit größter technischer und wirtschaftlicher Umwälzung die soziale Frage in den Vordergrund gerückt. Unver gessen ist ihm, baß er in dem Streit um den Zolltarifdie Fraktion geschloffen zur Annahme beS großen Gesetzgebung», werke» führte, da» die Grundlage zu einer blühenden Wirt- schaft gewesen ist. Unvergessen bleibt ihm die soziale Ge sinnung. die die Gleichberechtigung aller Stände forderte, und wahrhaft prophetisch sind die Worte, die er schon im Jahre 189« sprach: „ES kann eine Zeit kommen, in ber Deutschland um seine Tristen, kämpfen muß. Dann müssen wir un» auf alle Klaffen ber Bevölkerung stützen können, auch auf die Arbetterklaffe." Stände er «och «ater ««», da«« würde er» da» «isse« wir, »i« sei« von ihm bezeichueter Nachfolger Stresema««» sei«« ganz« Kraft ««» sei« Herzblut hingegede» habe» für eine» Wtederaufstieg «nd da» Glück der Heimat, beschlossen in dem Gelöbnis, da» auch wir am Fuße seine» Ehrenbenkmal» dem großen Führer nachsprechen wollen: .Deutschland über alles." Nach dem gemeinsamen Gesänge de» Deutschlandliede» übernahm Oberbürgermeister Dr. Heimlich da» Denkmal tu den Schutz der Stadt Mannheim.