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Redactton, Verlag und Druck von T. M. Gärtner in Schneeberg. Mittwoch, dm 17. November 1886 2 Berger. Rfld. Bekanntmachung Kaiser, k. Tagesgeschichte. Deutschland. Nach Z 4 der hier bestehenden Straßenordnung ist da- freie Herumlaufen von Gänsen, Hühnern und dergleichen mehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen hiefiger DiphtherittS 238 erkrank und 31 gestorben, punkt der Epidemie dürfte erfreu«^—" vom 17. bis 23. Oetober, in web an Scharlach und 32 Erkrankungen an DiphtherittS vor kamen, überschritten sein. Da- Erlöschen derselben erwartet LrscheiMtWlch, r mit A<wmchm« :üer ^ Gmm« und Festtage. Preis vierteljährlich I Mmt SV Pfennig Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Bekanntmachung. Daß im Laufe des verflossenen Jahr-S folgende Einwohner hiefiger Stadt, al-r Otto Hofman« — Stadtbraueretbefitzer. Paul Günther — HauSbes. und Uhrmacher. Earl Friedrich Schubach — Amt-gerichtScontroleur. Johan« Friedrich Richard Sysold — T-ndarm. Earl August Clemens Edler von der Planitz — Bierverleger. Theodor Richard Dietrich — Hiusdes. und Barbier. Paul Bernhardt »bert — Schneidermeister. Carl Ernst Günther — Weißwaarenarbeiter. Ernst Friedrich Müller — Grundstücksbesitzer und Slasermetster da- Bürgerrecht erlangt haben, wird hteidmch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Hartenstein, am 16. November 1886 Der Stadtgemeinderath. Berger. Sonnabend, den 20. November d. I. kann bei dem unterzeichneten Amtsgerichte wegen Reinigung der Lokalitäten chen Angelegenheiten expedirt werden, welche keinen Aufschub leiden. Wildenfels, den 1b. November 1886. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Franke. Heidel. Bekanntmachung. Mit Ende dieses Jahres scheinen aus hiesig»m Stad tgemeinderc Ihr die Herren Friedensrichter Gottlieb Gruner, Factor Wilhelm Schorler, Zimmermecher Auto» Schubert und Gchuhmachermeister Gustav Adolph Nagel SSL. aus. Dieselben find jedoch sofort wieder wählbar. Die hiernach erforderliche Ergän-ungSwabl soll Mittwoch, den 1. December d. I., Nachm vo« S—6 Uhr im Rathhaus, Parterre, Stube rechts, stattstnden. Punkt 6 Uhr wird die Wahldandlung geschloffen und Niemand mehr zur Ab stimmung zugelaffen weiden. Auf den Stimmzetteln sind die Namen von drei ansäs sige« und einem ««ansässigen wählbaren kürzer, wie solche in der vom 24. Octo ber bis 8. November öffeatuq- auSgelegen habenden Wahlliste eingetragen sind, derart deutlich aufzuschretben, daß über deren Perion kein Zweifel entstehen kann. Tie Stimmzettel müssen von weißem Papier und ohne äußere Merkmale sein. Insoweit Stimmzettel obigen Vorschriften nicht entsprechen, find dieselben ungiftig. Einwendungen gegen das Wahlverfahren find bet Verlust derselben binnen drei Wochen nach der Stim menauszählung hier oder unmittelbar bet der König!. Amtshauptmannschaft Zwickau anzubringen. Hartenstein, am 16. November 1886. Der Stadtgemeinderath. Wilh. Beiger, Brgrmstr. Bekanntmachung. Bei der am 14. November d. I. vollzogenen Kirchenvorstandswahl für Aue und Auerhammer find sämmtliche ausgeschiedene Mitglieder des KtrchenvorstandeS wirrer ge wählt worden und haben diese ihre Wiederwahl angenommen. Somit besteht nach wie vor der Kirchenvorstand für Ane und Auerhammer außer dem OrtSgeistlicheu au- fol« senden Herren: Herrn Director Gemeindevorkand Sabarth, Auerhammer. „ Bürgermeister o. D. Beck, Ritter, Aue. „ Klewpnermstr. Alscher, Aue, Rechnungsführer. „ Ingenieur Kanuegietzer, Aue. „ Monteur Mehlhorn, „ „ Zeugschmied Votgtma««, „ Aue, am 1b. November 1886. Oesterreich. Wien, 13. November. Die „Pol. Korresp." melde aus Tirnowa: Die Sobranje hat die Demtsston Karawe lows angenommen, nachdem sie einen Tadel darüber aus gesprochen hatte, daß derselbe den Fürsten Alexander ver- rathen habe und jetzt Bulgarien vrrrathe. Präsident In- kow ist zum Regenten gewählt. — Der KawaS de- rus sischen CoasulatS in Phtlipoppel, welcher Nachts Gendarmen provoetrte, indem er gegen dieselben einen Revoloer erhob, und dann entwaffnet wurde, ist sofort dem russischen Lonsulate übergeben. General Kaulbars verlangte von den Präfekten, daß der betreffende Polizei-Lommtssär entlasten werde. Wien, 14. Rov. Die hiesigen Zeitungen stimmen ausnahmslos, zum Theil mit Jubel, den Ausführungen de- Srafe« Kalnoky zu und begründen die Wichtigkeit der Rede daraus, daß sie zugleich die Bürgschaften offenbare, die zur Erhaltung de» Frieden- vorhanden seien. Bezüglich Deutsch land- sagt da» Fremdenblalt: „Maa wird in Oesterreich schon ein Gefühl großer Beryhiguqg in der Versicherung finden, daß wir bet der Wahrung unserer Rechte nicht allein stehen müssen." Die Reue Freie Presse schließt dagegen, für die augenblicklich in Frage stehenden Interessen habe Oesterreich auf die werklhättge Unterstützung Deutschland- wenig zu rechnen, et« Krieg würde ohne di« Reserve« der deutschen Armee unternommen werden müssen, da- aber sei ein Grund mehr für die Frieden-politik Kalnoky-. Di« Dmttsche Zeitung preist in begeisterter Sprache Bt-«arck und KalnoF al- dessen Schüler und verweist darauf, daß der Deutsche Llub stet- de« segen-vollen Walte« de- österreichisch- deutsche« Bündnisse- vertraut habe. Wien, 14. Rovbr. Ueber da- verhältntß zwischen Oesterreich und Deutschland äußerte sich Kalnoky in seiner gestrige« Red, folgendermaßen: E» taucht die Frage ans, von der Stadt Apolda gewählten Mützenmacher Mangner dorlselbst. Derselbe ist aber in seinem Verhalten den social- demokratischen Retch-tag-abgeordneten nicht- weniger al- ähnlich, vielmehr erscheint sein Auftrete« al- ein durchaus sachltche-, und au- seinen gelegentlichen Reden und Abstim mungen vermag Niemand den Schluß zu ziehen, daß er socialtfttsche Anschauungen verlritt. Dieser Abgeordnete hat eben etngesehen, daß die Geltendmachung der Theorien eine» Viereck, Vollmar rc. in einem kleinstaatlichen Landtage und gegenüber einer wohlwollenden Regierung stnnlo» wäre. Ander- denken aber die soeialdemokrattschen Schreier, welche die geringwerthigeren Kneipen der Fabrikstadt Apolda be herrschen und dort den genannten Abgeordneten de- „ver- rathe- an der heiligen Sache" bezichtigen. Wir hören nun, daß Herr Mangner seine« »«-tritt an- der Partei er kläre« will." Hof, 14. Rov. St«e eigne Art von Wucher hat sich bet de« hiesige» Bahabäuten gezeigt. Da die Arbeiter meist längere Zett auf den Lohn warte« müssen, so haben Poltere und Vorarbeiter ihnen vielfach Vorschüsse vo» einigen Mark geleistet und dafür sehr ansehnliche Zinsen, nämlich bi- zu 10 Pf. pro Mark und Woche, berechnet. ES würden die» 520 sein. Um diesem Uebelstande vor- zubenge«, hat die Generaldtrektion der bayerischen Verkehr-- anstaften Bericht darüber eingefordert. Lie Potter« und am Platze, die vr. Virchow gelegentlich eine» Bortrage» in diesen Tagen in Berlin machte: Da» AuSsirömrn verdor bener Luft erfolgt nur bet Verschiedenheit der Temperatur, es unterbleibt, wenn die kalte Außenluft auch bereits das Zimmer erfüllt. Dann können jedoch bedenkliche Krankheits erscheinungen eintreten, und manche Personen haben an die ser irrigen Anficht schon ihr Leben eingebüßt. UebrigenS findet «ne Ventilation auch bei geschloffenen Fenstern statt, nämlich durch Wände, und selbst durch die dicksten Wände. Ein Berliner Archtteet hat neuerd tng» Versuche in dieser Beziehung äugest,Utz diese haben ergebe«, daß di« neuen Häuser deshalb nicht zur Bewohnung geeignet find, weil di« feuchten Wände wegen des Wasser», da- die Lust aufsaugt, keine Lenitlatton gestatten. — Ueber die in Hannover seit Anfang September herrschend« Scharlach- und Diphth«^-Epidemie mögen vielfach übertreibende Gerüchte verbreitet sein, we-halb stch der dortige KretSphystkuS vr. Gürtler veranlaßt siebt, die Zahl der in den einzelnen Wochen Erkrankten und «er- Korbenen zu veröffenüichen. Mögen die angegebenen Zis- fern der Krankheit», und Sterbefälle auch jenen Gerüchten einigermaßen widersprechen, so erhält man durch Zusammen zählen derselbe» doch Summe«, die wohl ahnen lasse«, wie viel Sorge u«d Kummer 1« die Familie« der Stadt während der letzten zwei Monate «ingqogen fein mag. rWb.HMssrmn-.V .Stadt Verbote«. Bet nochmaliger Anschärfung diese» Verbote», «nter welcher zweifellos I auch da» freie Herumlaufen von Zug, und anderen grotze« Hunde» bei Tag »ad INI nur IN n» j Nacht gehört und über welche- mehrfache Beschwerden hier etngeqanqen sind, wird hinzu« gefügt, daß gegen Zuwiderhandelnde auf Grund von 8 366 unter 5 und 10 Geldstrafe« bi» ,« SO Mark oder Hast bi- 6 Tagen verhängt, oder dieselben dem Köntgl. Amtsge richt zur Bestrafung angezeigt werden. 2 Hartenstein, am 13. November 1886. Die Ortspolizeibehörde. Brgrmstr. Berger. Bekanntmachung. Die Erbzinsen, Laaßzinsen, Wafferzinsen und Frohngelder auf da- laufende Jahr find bi- spätestens den 18. November a. c. zur Vermeidung der Einleitung des ZwangSoollstreckungSverfahrenS an die hiesige Stadt steuereinnahme »u bezahlen. Hartenstein, am 12. November 1886. ES find nämlich vom b. September bis 6?Mvember an t Vorarbeiter behaupten, daß diese Einrichtungen schon fett Scharlach 1176 Kinder erkrankt, 171 gestorben, ebenso an langer Zett bestehen. " " '"gestorben. Der Höhe-" lcherweise seit der Woche Ich« 217 Erkrankungen Bei der Herannahemden Kälte wird unsere Lebensweise ganz und gar verändert; wir schließen auch unsere Zimmer strenger gegen die Außenwelt ab. Vielfach aber ist noch , . die etgenthümliche Ansicht verbreitet, daß es der Gesundheit man von dem Eintritt größerer Nässe und Kälte, zuträglich sei, auch im Winter während der Nacht die Fen- Aus Wetmar wird geschrieben: „Der hiesige Land- ster offen zu halten. Da find denn einige Bemerkungen! tag zählt ein soetaldemokratische» Mitglied, nämlich den Bekanntmachung. Die zu de« von der Stadtgemeinde Neustädtel gekauften, bisher Ehristtan Gott fried Riedel schen Gute gehörigen in Neustädtler Flur gelegenen Grundstücke sollen in einzelnen Parcellen nächstkommenden Sonnabend, den 20. November 1886, von Vormittags 9 Uhr ab, auf 6 Jahre an die Meistbietenden verpachtet werden. Pachtlusttge werden ersucht, zu genannter Zeit an hiefiger RathSüelle stch ein« zustnden. 2 Der Stadtrath zu Neustädtel. — Speck, vrgrm. 10« Kubik-Meter harte Gra«ttftei«e z« Klarschlag werden Mittwoch, den 17. November, Nachmittag 4 Uhr im Rathskeller zu Aue um das Mindestgebot versteigert. E Fischer, Stadtrath.