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Vor Kurzem hieß es, unser Chef des Ingenieur- und Pionierkorps, v. d. Goltz, sei ausersehen worden, um seine in der Türkei so bewährte reformatorische Thätigkeit nun mehr Griechenland zu widmen. Die „Köln. Ztg." berichtet dagegen, an den General sei bisher keinerlei Aufforderung herangetreten, die mit dem griechischen Heerwesen in Ver bindung steht. Es sei vielmehr anzunehmen, daß das Ausstreuen von Nachrichten, wie der oben erwähnten, den Zweck verfolgt, in Konstantinopel Mißtrauen gegen Deutsch land zu säen. Eine Fortsetzung der Friedenskonferenz soll trotz der wenig günstigen Erfahrungen im Haag vom Zaren beabsichtigt sein. Italienische Blätter melden näm lich, der Zar beabsichtige schon zum Frühjahr eine neue Konferenz einzuberusen und sich diesmal nicht bloß mit einem Appell an die Regierungen, sondern auch an die Souveräne zu wenden. Oesterreich - Ungarn. Der neueste Regierungswechsel in Oesterreich ist mit der am Dienstag erfolgten Vereidig ung des Ministeriums Clary-Aldringen durch den Kaiser zum Abschluß gelangt. Die Gruppen der deutschen Linken und die Christlich-Sozialen wollen dem neuen Beamten ministerium vorerst keine Schwierigkeiten bereiten, voraus gesetzt, daß dasselbe die Sprachenverordnungen baldigst zu rückzieht. Von den bisherigen Mehrheitsparteien sind die Tschechen vor Wuth über die Wendung der Dinge rein aus dem Häuschen und wird von ihrer Seite der Clary- schen Regierung bereits die rücksichtsloseste Opposition an gekündigt, ob sich derselben aber auch die übrigen Mehr heitsgruppenanschließen werden, das erscheint noch einiger maßen fraglich. Uebrigens ist die Verabschiedung des Kabinets Thun in huldvollster Weise erfolgt, die scheidenden Minister wurden vom Kaiser durch Verleihung hoher Orden und gnädiger Handschreiben ausgezeichnet. Dabei hat sich der Monarch in den Handschreiben an den bisherigen Finanzminister Dr. Kaizl und an den Justizminister Ruber deren Wiederverwendung im Staatsdienste ausdrücklich Vor behalten, was insofern auffällig erscheint, als diese beiden Mitglieder des verflossenen Kabinets Thun sich am meisten durch eine deutschfeindliche Haltung hervorgethan haben. Die Abreise des Kaisers zu den Hofjagden in Steiermark ist noch in letzter Stunde unterblieben. Palermo, 4. Oktober. Anläßlich des 80. Geburts tages Crispis ist die Stadt reich beflaggt. König Humbert sandte ein Glückwunschtelegramm ab, in welchem er an die muthigeu Dienste, welche Crispi der Sache der Freiheit und Unabhängigkeit Italiens geleistet, erinnert und seine ausdauernde Hingabe an die nationale Sache und seine warme Anhänglichkeit an ihn, den König, hervorhob. Auch die Königin telegraphirte an Crispi und sprach ihm ihren herzlichen, warmen und aufrichtigen Glückwunsch aus. Kaiser Wilhelm sandte aus Anlaß des Geburts ¬ tages Crispis an diesen folgendes Glückwunschtelegramm: „Mit aufrichtiger Freude ergreife Ich die Gelegenheit, welche mir der Geburtstag, welchen heute Euer Excellenz feiern, darbietet, Meine besten Glückwünsche zu senden. Ich nehme lebhaften Antheil an dieser Feier, welche Ihrer langen glänzenden Laufbahn besonderen Glanz verleiht. Seien Sie überzeugt, daß Ich niemals die werthvolle Mitarbeit vergessen werde, welche Euer Excellenz dem Friedenswerke gewidmet haben, das die Interessen Italiens und Deutschlands eng verknüpft." Frankreich. Die streikenden Eisenarbeiter in Le Creuzot wollen zur Unterstützung ihrer Forderungen einen Demonstrationsmarsch nach Paris in Szene setzen, wobei ihnen der vor einigen Jahren ansgeführte Zug Ar beitsloser des amerikanischen Westens nach Washington als Vorbild vorschweben mag. Die Vorbereitungen zu diesem modernen Kreuzzug sollen bereits getroffen sein; derselbe würde, wie es heißt, von Le Creuzot aus zunächst über Nolay, Nuits und Dijon gehen. Die französische Regier ungist indessen entschlossen, sich dem Abmarsch der Streikenden von Le Creuzot nöthigenfalls mit militärischer Gewalt zu widersetzen. Le Creuzot, 5.Oktober. Infolge des in der gestrigen Versammlung der Ausständigen gefaßten Beschlusses, die Regierung zum Schiedsrichter zu wählen, richtete der Streik- ansschuß einen Brief an den Ministerpräsidenten, in welchem er um den Schiedsspruch der Regierung ersucht. Man hofft hier, daß Schneider sich einer kontradiktatorischen Ver handlung nicht entziehen wird und in der Unparteilichkeit Waldeck-Rousseaus und dem Versprechen der Ausständigen, sich dem Schiedsspruch fügen zu wollen, eine Garantie erblicken darf. In dem schon lange schwebenden Streit zwischen England und Venezuela, bei dem es sich um ein von beiden Theilen beanspruchtes bestimmtes Gebiet an der Grenze von Britisch-Guyana und Venezuela handelt, hat das hierzu eingesetzte Schiedsgericht in Paris einstimmig die Ansprüche Venezuelas als gerechtfertigt erklärt. In China ergeben sich Schwierigkeiten für dieUan- k ee's, welche dort ebenfalls ihr Schäfchen scheeren wollten. Der Vizekönig von Shanghon, Tschang-tschi-tung, hat der Regierung in Peking angerathen, die Verhandlungen mit dem amerikanischen Syndicat wegen des Baues der Eisen bahn Kanton-Hankau abzubrechen und dafür mit der französisch-belgischen Luhan-Gesellschaft zu verhandeln. Rurze Chronik. Telephonlinie Paris-Berlin, 5. Oktober. Der Unterstaatssekretär für Posten und Telegraphie, Mougeot, erklärte dem „Echo de Paris" zufolge, daß die Taxe für ein Telephongespräch von drei Minuten zwischen Paris und Berlin 6 Francs betragen werde, und kündigte die Mn! Tharandt, Nassen, Siebenteßn und die Umgegenden Amtsblatt j Jahrg. 57 118 Sonnabend, de« 7. Oktober 18SS Von Schroeter. G. Tr. 1(0. Oktober 18YY anher zu bezahlen. el vr. Müller Tr. i der t. derselben Quelle soll der Fürst dann die M '^?rührt und der französischen Regierung 17U .gemacht haben, daß die „Affaire", Dank > gegebenen vielen Beweise von gesundem ' ' s», und Ernst, jetzt glücklich erledigt worden 7 geplant gewesenen Boykott der Pariser Welt- IN' L"" I A.: vr. Müller. geplant gewesenen Boykott der Pariser Welt- ^Lürst Hohenlohe gestreift und hierbei be- dm Viehbeständen der Gehöfte Nr. 3 und 37 von Kaufbach und Nr. darf ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. siche Amtshauptmannschaft Meißen, am 4 Oktober 1899. zniauM Da >ahei b" r Mil! Wilsdruff, am 28. September 1899. Vie Genreindekrankenversicherung Burstan. .11 02 47 >zs 58 ys! g-' 7^ denen Gemeindevorstände und Gutsvorsteher des hiesigen Bezirks MH angewiesen, die von einquartiert gewesenen Truppentheilen den Ge- , Mergütern ausgestellten Quartier- und Fourage-Bescheinigungen 'Mng der Liquidationen über die zu gewährenden Vergütungen, soweit es jachen ist, ungesäumt anher einzureichen. ^gliche Aurtshauptinannschast Meißen, am 2. Oktober 1899. bem Viehbestände des Gehöftes Nr. 1 von Weistropp ist die Maul- wuche ausgebrochen. siche Amtshauptmaunschaft Meißen, am 5. Oktober 1899. I. A.r n k«; ! »I tin Das «aß >°° 5S 40 30 Sc>" -e. ji 'M dir ih« ich, biS tr koB» Abstz»' lter nil j Stund»' en/ fiau/ A ter Achentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pou bezogen 1 Mk. 55 Pf »te werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktton Martin Berger daselbst. ^derS schi-N I'' kommen, da die französische Nation OMnhum nicht verantwortlich gemacht werden r sich der deutsche Reichskanzler wirklich in ketzert hat, so hätte er recht bemerkenswerthe »sAenüber den. westlichen Nachbarn Deutsch- V^ochen, welche dieselben sicher nur mit großer ^A^nen ^'serWilhelm-Universität inStraß- Vernehmen nach die Errichtung einer logischen Fakultät bestimmt geplant. Man I^ auf die eingeborene katholische Geistlich- l^Manden, welche bislang dem Deutschthum kA fremd, ja oft direkt feindselig gegenüber- einer Annäherung derselben an das Deutsch- " Ob ein solcher Erfolg mit der geplanten ryjlMt Straßburg auch erreicht werden A freilich noch sehr abzuwarten. kt^erBestimmung der Waarenhäuser läßt Gierung wieder einmal versichern, sie habe I) dem Auge verloren und hoffe, dem » "Men Session bestimmt einen bezüglichen t sx Mgen zu können. Eine besondere Er- welche das Gesetz schon seit Langem Dh "An, enthält die regierungsseitige Ver- >M^°n in der abgelaufenen Session sollte IsM Zur Bekämpfung der Großwaarenhäuser UEtziA Der Entwurf blieb aber aus und MA nicht fertiggestellt zu sein. »«M^rconferenz in Weimar wurde unter IMMzogs beschlossen, die Bekämpfung der Agitation im Großherzogthum vorzu- IKsu die Einbringung eines Vereinsgesetzes des vom preußischen Landtage abge- Ms im Weimarschen Landtage bevorstehen. «sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. wH-ri Lokalblatt für Wilsdruff, erh-M ^ Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, "sin» mst Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- g, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeliystadt. Svechtshanien. Taubenheim, Unkersdorf. Weistropp, Wildberg. yoyemoye geureni uno ylerve: oe- . k würden sicherlich in großen Massen ^litische Rundschau. xUanzler soll sich aus dem bei ihm kürzlich 's Mglieder des internationalen Geographen- Mgefundenen Empfangsabend u. A. mit den Mlegirten über verschiedene Themata unter- Morüber einer dieser Herren, Gaston Routier, , hM »Figaro" veröffentlicht. Demselben zu- ciacr - Kanzler hierbei, die Franzosen hätten in lange Zeit Unglück gehabt, neuerdings M 'Mrklich eine koloniale und kolonisirende Macht Achtung! Während der Dauer der Reparatur der Dampfmaschine ist der Motoren betrieb pünktlich */z7 Uhr Abends einzustellen. Dafür wird während der Nach mittagspause Strom gegeben. Sollten bei den stattfindenden Revisionen Zuwiderhandlungen gegen obige Anordnung bemerkt werden, so kann der Strom nach Befinden ganz entzogen werden. Wilsdruff, 6. Oktober 1899. Der S t a d t r a t h. Burstan, Bürgermeister. Krankenkasse Die Beiträge zur Kranken- und Jnvaliditätsversicherung auf das ill. Vierteljahr 1899 sind zur Vermeidung der Zwangsvollstreckung bis zum fen Pi» Amtshauptmaunschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff etzt-n kl mÄ eS-W' >°ll!e!>t f°M, e, w"' dik h L>>" Kitt!»" n- N rabll--"